Hallo,

nun hab ich endlich meine Freischaltung erhalten und darf etwas schreiben.
Ich bin schon lange stiller Leser hier und dachte jetzt mach ich hier mal mit.

Ich möchte 2011 nach dem Abschluss meines Studiums mit dem Bike ans Nordcap.
Geplant ist die Route Dresden Hirtshals Norwegen Cap und zurück über Schweden Finnland Schweden Saßnitz Dresden. Tourdauer ca. 60-90Tage je nach Lust und Laune gerne auch länger. Es soll keine „wie komm ich am schnellsten hin und zurück-Tour“ werden. Die ganze Tour wird sehr kostengünstig ablaufen; Übernachtungen im Zelt, aller paar Tage/Wochen mal Campingplatz, wenn keine Waschmöglichkeit für Wäsche und Körper zur Verfügung steht. Ansonsten Essen wenn immer möglich aus dem Wald und Fluss, See und Meer.
Start der Tour Ende Juli / Anfang August.

Kurz etwas zu meiner Person, ich bin ein 29jähriger Dresdner der aktuell in Zwickau noch einmal studiert und damit 2011 fertig wird. Eigentlich bin ich eher wochenlang also Selbstversorger mit dem Rucksack unterwegs. Oder leb längere Zeit allein in der Wildnis. Vorzugsweise dabei in Norwegen, Schweden Finnland. Diese Länder sind mir also kein bisschen fremd.

Früher bin ich mal Rennrad gefahren, dann über Downhill und das Erwachsenwerden auf „normale“ Wald und Wiesen Fahrten umgestiegen und in der letzten Zeit bin ich öfters mit viel Gepäck unterwegs. Dabei hat mir bisher ein uraltes Low Budget MTB mit einfachster Ausstattung 10.000te Kilometer äußerst treue Dienste erwiesen. Da es nun aber völlig verschlissen ist, kommt die nächsten Monate ein neues her, da wird es sicher noch einige Beiträge von mir geben.

Wer Lust oder Interesse hat kann sich gerne mal melden.

Viele Grüße

Hallo Holger,
ich werde dich leider nicht begleiten, ich war schon dieses Jahr oben.

Daher möchte ich dir aber den Hinweis geben, dass dein Starttermin recht spät, wenn nicht sogar zu spät ist. Ich hab ab Kristiansand (Start 3.7.) 36 Tage gebraucht, bis ich oben war (~100km/Tag). Ab Dresden brauchst du sicher rund 10 Tage mehr. Dann wärest du so Mitte September am Nordkap, was meiner Meinung etwas spät ist. Vor allem aber die Rückreise per Rad dürfte sehr kalt und unangenehm werden. Das größte Problem dürfte aber die Dunkelheit werden.

Fischen wird in Südnorwegen auch eher nichts, weil man nur im offenen Gewässer Angeln darf. In den meisten Flüssen und Seen ist dies verboten.

Nach all dem negativen auch noch etwas, was dir evtl. etwas Mut macht: Auf meiner Homepage kannst du dir, wenn du magst meine Route und ein paar Bilder anschauen.

Hallo Henning

danke für die Tipps.
Die letzten 3 Jahre war ich immer Ende Juli, Anfang August im hohen Norden.
Für mich ist dieses Wetter noch kein Problem, solange abends vorm Zelt ein Feuerechen brennt.
Dieses Jahr gabs zwar auf der Tour zum Kap im nörlichen Schweden schon Schnee, aber alles noch im Rahmen.

Was meinst du mit der Dunkelheit? In der Zeit ist doch Polarnacht oberhalb des des Polarkreises und unterhalb wirds etwas eher dunkel. Aber keine Problem für SON & und seine LED´s

Mit dem Angeln ist das nicht so kritisch gesehn, in der Regel sind die Eigentümer nett und haben kein Problem wenn man fragt, und sich mit an den See stellt. Anders natürlich an den Lachsflüssen, da muss man dann eben mal fix nachts hin... .
Besonders in Finnland ist man ja da völlig allein.

Endlich mal jemand, der sich im Herbst in den Norden wagt - unsere Elchlausfliegen freuen sich auf Dich!!

vG
Thomas

PS: Bist in Utajärvi herzlich willkommen!

Utajärvi?? Mhm! so rum zurück wäre auch ne Idee!
Gedacht war jetzt westlich um den Meersbusen, da bin ich halt schon oft genug lang (mit dem Auto bzw. Rucksack), und da gefällts mir.
Wie fährt es sich auf der östlichen Route? Gibts da Empfehlungen?

Thema Elchlausfliege - Ich bin gern hinter Gardinen (keinen Schwedischen! )

Viele Grüße
vom Holger

Hallo Holger,

bin letztes Jahr auch am Ende des Studiums für ein halbes Jahr ans Nordkap und zurück gefahren: Klasse Sache!!!

Ich bin im Osten Finnlands zurückgefahren, von Mitte August bis gegen Ende September. Hat dann gleich als ich nach Finnland kam Nachts gefroren, was glücklicherweise gleich mal alle Fliegen gekillt hat und mir ein Finnland ohne Mückenplage beschert hat:) Die kälte fand ich jedoch teilweise, vor allem entlang des Tana bis Karigasniemi und von dort bis Inari, sehr unangenehm. Es ging auf und ab wie eine Achterbahn und ein sehr kalter seitlicher Wind blies ständig auf meinen verschwitzten Rücken. Landschaftlich war das aber sicher eienr der interessantesten Abschnitte.
Ansonsten fand ich Finnland oft etwas lang und weilig, aber trotzdem mit einem gewissen Reiz an den ich gern zurückdenke. Es gibt im Osten sehr viel Wald und wenige sichtbare Seen. Nur als ich mir die Zeit nahm bei Kuusamo auf die Berge zu gehen wurde ich mit einer schönen Seenlandschaft belohnt. Das südlichste Fjell unter Pyhätunturin Tupa Ky bei Google Maps zu finden, bot auch eine hübsche Aussicht. Wenn man von da Richtung Pyhäjärvi fährt ist gleich rechts ein Badeplatz am See mit einem überdachten Grillplatz und Toilette, also alles was man braucht um sein Zelt nicht beregnen zu lassen.
Auch wenn es auf der Karte aussieht als müsste man meist an Seen entlangradeln, verbergen die sich leider doch meist hinter Bäumen. Abwechslungsreicher wurde es dann erst ab Kuopio wieder.

Insofern würde es sich vielleicht anbieten über Finnland schnell hochzurasen und sich dann im, meiner Meinung nach deutlich schöneren Norwegen auf dem Rückweg eventuell mehr Zeit zu lassen. Bin mir aber nicht sicher ob da nicht auch mehr Regen zu erwarten ist.

Hatte auf der Tour auch Frank aus Dresden kennengelernt. Der war schon oft dort oben. Wenn du magst kann ich dir per PN seine Mailadresse schicken.

Gruss
Peter
So oder so, eine hübsche Tour!

Hier mal was zum Lesen Klick

Den (sehr schönen) Südosten Finnland habe ich vor allem in diesem Jahr mit dem Rad erkundet, den Norden kenne ich in erster Linie durch etliche Wanderungen. Ich würde auch sehr empfehlen, mal den ein oder anderen Abstecher in die Nationalparks Nordfinnlands vorzunehmen. Hier gibt´s Infos zu den versch. Nationalparks etc.

Was in Finnland auch noch gut ist:
- ausgezeichnete Radkarten (werden im ersten Link auch erwähnt)
- Fahrradtransport in Zügen und Bussen ist einfach

vG
Thomas

Nicht verpassen: Insel-Springen auf Åland!

Sehr gut!

Die Infos gefallen mir sehr gut! Viel Wildnis, viel Einsamkeit. Genau das Richtige, für jemanden der gerne mit der Axt durch den Wald rennt. Dein Angebot nehm ich an Peter, ich meld mich bei dir!

Danke für die Infos Thomas, ich werd mich mal ein bissl belesen und schlau machen.
Aber die Route so rum, gefällt mir immer mehr!!
Über Aland hab ich schon viel gehört!

Einsamkeit sollte in Finnland ohne Weiteres machbar sein, vorausgesetzt, Du fährst keine Hauptstraßen entlang. Für die weitere Planung wäre es sicher angebraucht, sich um Fahrradkarten zu bemühen, für Lappland wäre dies die GT6. Darin sind natürlich die offiziellen Radwege verzeichnet und diesen sollte man nach Möglichkeit auch folgen, denn die Planer haben versucht, wesentliche Sehenswürdigkeiten zu berücksichtigen. Auf der Karte sind dann auch Unterstände, Feuerstellen, Wildnishütten, Geschäfte usw. eingetragen.

Kannst Dich ja zwischendurch mal melden, falls Finnland Dich interessieren sollte. Für Tipps von meiner Seite wäre es natürlich gut, wenn Du dann schon ganz grob wüßtest, an welcher Stelle Du Finnland "enterst" und wo Du so in etwa langfahren möchtest.

Falls Dich große, offene Sümpfe interessieren, ist Utajärvi übrigens ein guter Tipp. Weitere, riesige Sümpfe findest Du auch in den angrenzenden Gemeinden, wie z.B. Pudasjärvi. Ja, und in SE-Finnland liegt der Patvinsuo-Nationalpark - den Sumpf dort muss man eigentlich echt gesehen haben!

vG
Thomas

Also ich denke ich werde in der Tat östlich durch Finnland zurück fahren.
Das Unbekannte reizt mich doch schon sehr. Und unheimliche Sümpfe sind auch genau mein Ding.
Ich werd mitte Januar auf meiner Homepage mal eine grobe Reiseroutenvorstellung veröffentlichen. Da würde ich mich auch nochmal bei dir melden Thomas, wenn ich darf.

Ansonsten allen hier ein besinnliches, fröhliches Weihnachtsfest!

Hallo Holger,
ja klar, gerne helfe ich Dir bei der Planung! Was das Radfahren in Lappland angeht, lohnt es sich aber bestimmt, alle Fragen auch in dieses Thread reinzupacken, denn es gibt einige Forumsmitglieder, die da viel mehr Ahnung haben als ich. Wie gesagt, kenne ich Lappland vorwiegend vom Wandern her - aber auch das Thema mag dich ja interessieren. Auch eine Wanderung von nur wenigen Stunden lohnt sich. Als Bsp. nenne ich den Pyhätunturi-Nationalpark, wo man schon nach wenigen km eindrucksvolle Natur erleben kann (Stichwort: Isokuru).

Schöne Weihnachten ans gesamte Forum!

Thomas

Hi Holger,
wat macht die Planung? Bin schon sehr gespannt, wohin´s Dich verschlägt. Bin selber auch gerade dabei, so´n bisschen ´ne Tour hier in der Umgebung zu planen, kann Dir ja dann auch berichten, wie´s war - oder aber einen richtigen Reisebericht schreiben. Momentan mein Favorit für ´ne Woche auf´m Rad wäre es, die sogenannten national hiking areas zwischen Kajaani und Rovaniemi abzuklappern und bei der Gelegenheit dann natürlich auch ein paar Schritte zu Wandern. Könnte Dich evtl. auch interessieren. Naja, aber erstmal muss hier der Schnee wegschmilzen...

vG
Thomas

Hallo,
hier mal zwei Sümpfe, die hier in der Gegend liegen und auf denen kurze Wanderungen auf Holzplanken möglich sind:

Hirvisuo
Olvassuo

Der Olvassuo-Sumpf gehört zu Natura 2000 (27073 Hektar Sumpf und Urwald) und ein Teil davon ist Naturreservat, wo man sich nur auf einem kleinen Rundweg bewegen darf. Olvassuo soll eines der schönsten Sumpfgebiete Finnlands sein. Ich war selbst noch nicht da, aber der Sumpf ist ganz oben auf meiner Liste! Gummistiefel einpacken! Ich habe übrigens schon ein paar Mal deutsche Besucher auf finnische Sümpfe geführt - jedes Mal waren die Besucher (und ich selbst) fasziniert von den offenen Sumpfflächen. Das ist irgendwie ´ne völlig andere Welt.

vG
Thomas

Ergänzung: Unheimlich sind die Sümpfe übrigens garnicht, sondern sehr schön. Unheimlich wird´s erst, wenn man auf so ´nem Torfuntergrund ein Lagerfeuer anschmeisst... Torf brennt sehr gut und lässt sich sehr schlecht löschen. Ein Bekannter hat schon mal versehentlich so´n Torf angefackelt und durfte anschliesslich drei Stunden mit Löschen verbringen...

vG
Thomas

Planung läuft!!
Hab eine große Sammlung Infomaterial beim Touristikverband Finnland bestellt, 2 Tage später hatte ich 3 riesen Packen in der Post. Bin gerade noch in der heißen Prüfungsphase des Studiums, danach werd ich mich damit beschäftigen!

Ich meld mich!

Klingt gut! Wenn in dem Info-Paket was interessantes drin ist, bitte immer rein damit in´s Thread. Das interessiert sicher auch andere Leser. Fall´s übrigens noch Fragen zu Wildnisgebieten, Nationalparks und andere Schutzgebiete offen bleiben sollten, ist der beste Ansprechpartner die hiesige Forstverwaltung Metsähallitus. Ja, und dann gibt´s natürlich die versch. Naturzentren der einzelnen Nationalparks, die man für spezielle Fragen ansprechen kann. Zu jedem Nationalpark und auch anderen Schutz/Wandergebieten gibt´s übrigens von Metsähallitus sehr praktische Faltblätter in versch. Sprachen (auch in Deutsch) mit Kurzinfos zum Nationpark sowie (sehr gut!) einer Karte des Gebiets, in der die Wanderrouten, Schutzhütten, Feuerstellen usw. eingetragen sind. Sehr praktisch zur Planung von Wanderungen, fall´s sowas neben Radfahren geplant sein sollte. Übrigens: Manche Nationalparks kann man per Rad zumindest für kleinere Strecken befahren (z.B. Koli).

vG
Thomas

Licht ist kein Problem!

Bis zum 20 September gilt je weiter nördlich, desto länger am Tag hell.

Und vom 3.7. Kristiansand in 36 Tagen zum Nordkap bedeutet 8.8. am Kap, von Dresden 10 tage mehr also 18.8. nicht Mitte September sondern fast Mitte August!

Ich bin am 3.7. hoch; Holger wollte Ende Juli, Anfang August in Dresden los. Also einen Monat später, womit wir wieder bei Mitte September wären. Weitere 20 Tage für die Rückreise über Finnland ist dann schon Anfang Oktober und da dürfte es dann früh dunkel werden.