Hallo,
ich will im Mai 2011 mit dem Rad von Frankfurt/Oder nach Warschau fahren. Dort bleibe ich ein paar Tage und fahre dann mit dem Zug zurück nach Berlin. So stelle ich mir das vor. Hat jemand schon eine Tour auf dieser Route gemacht? Wie sind die Bedingungen auf Polens Straßen für Radtouristen?

Hi Torsten!

Ich bin zwar nicht nach Warschau gefahren, habe abe Polen im Sommer 2009 auf meinem Weg nach Moskau von Bad Muskau nach Suwalki durchquert. Es gibt viele kleine, wenig befahrene Straßen, so dass man die Nationalstraßen weitgehend umfahren kann. Hin und wieder läßt es sich jedoch nicht vermeiden, sie ein Stück zu fahren, besonders in Städte hinein.
Auf den Nebenstraßen kann es aber immer mal passieren, dass man auf übelstes Kopfsteinpflaster stößt, welches zum letzten Mal in den 30ern oder so repariert wurde. Das ist dann weniger lustig.

Auf meiner Tour hatte ich den Eindruck, dass es mit Fremdsprachen in Polen nicht weit her ist. Verständigung fand ich ausgesprochen schwierig. Nur in Ostpreußen, wo viele Vertriebene in Busgruppen nochmal die Heimat besuchen, hat man sich entsprechend eingestellt.
Wildzelten ging aber zumeist ganz gut. Es gibt große Waldflächen, wo man über Nacht mal schnell ungesehen verschwinden kann. Bring Mückenschutz!

Gruß

Bernie

OK. Vielen Dank. Das schaut ja doch so aus das ich diese Reise angehen kann. Hindernisse gibt es immer, kein Problem. Da werde ich mir aber noch ein neues Rad kaufen müssen. Mit meinem jetzigen habe ich nicht viel Glück. Auf den letzten 4 Touren gab es jeweils immer eine Panne. Ich denke mir, dass die Polen trotz eventueller Sprachunkentniss sehr aufgeschlossen und nett sind.

Hallo Torsten,
habe heuer im Sommer wieder Polen durchquert und muss sagen, dass ich mit Deutsch und Englisch keinerlei Verständigungsschwierigkeiten hatte. Und die Bevölkerung habe ich ausnahmslos als ausgesprochen hilfsbereit und freundlich erlebt. Der Verkehr (bin großteils die 16er und 15er gefahren, dann von Posen nach Süden) verlangt einem allerdings einige Konzentration ab – möchte mich aber nicht beklagen.

Gottfried

Hi Torsten!

Wegen Sprachproblemen darf man eine Tour nicht canceln. Das ist richtig. Irgendwie kommt man immer durch. Auch stimmt es, dass die Menschen nett sind. Das hätte ich vielleicht noch ergänzen sollen. Nur ist es mir so ergangen, dass ich oft auf Leute gestoßen bin, bei denen mit deutsch, englisch oder meinen kärglichen Russischkenntnissen nichts zu machen war. Ich fand die Verständigung in Litauen deutlich leichter.
Aber wie Du siehst, haben andere Teilnehmer hier ganz andere Erfahrungen gemacht.

Viel Spaß beim Planen.

Bernie

Hallo,

ich bin letztes Jahr von Dresden nach Krakau und dann hoch nach Masuren gefahren.
Die Leute die ich getroffen habe waren durchweg alle nett und hilfsbereit.
Mit Deutsch und Englisch bin ich bestens klar gekommen.
Ich habe oft bei Leuten geschellt und gefragt ob ich da im Garten zelten könne.
Das klappte jedes mal.
Dusche und Frühstück inbegriffen.
Was mir nicht gefallen hat:
Wenn du irgendwo typisch polnisch essen willst, bekommst du die Pizzakarte.
Und auf der gibt es Pizza, sonst nichts.
Wenn du keine Pizza mit Ketchup anstatt Tomatenmark magst, hast du Pech.
In Masuren, aber auch nur dort, haben die LKW-Fahrer wohl ihre Meisterschaft ausgefahren, wer den Radfahrer mit dem geringsten Abstand überholen kann.
Das war mehrfach lebensgefährlich.
Die Strassen würde ich auf keinen Fall im dunkeln befahren.
Wenn du da bist, weisst du warum.

Viel Spass in Polen.

Gruss aus Ampelborn

Helmut

Hallo Torsten,
bin im Sommer Küstrin-Pila-Bromberg-Thorn-Elbing-Königsberg gefahren. Genau wie die Vorschreiber war ich eigentlich überrascht, wie gering die Verständigungsprobleme dank der Freundlichkeit der meisten Leute waren, irgendwo fand sich immer jemand der deutsch oder englisch konnte, was auch die Quartiersuche ziemlich unproblematisch machte. Natürlich sind ein paar Worte Polnisch aus dem Reiseführer immer gut.
Diskussionen mit den biertrinkenden offensichtlich arbeitslosen Jungmännergruppen an den Trinkbuden und Skleps braucht man ja nicht anzufangen, den Hitlergruß eines älteren Polen betrachtete ich als verunglückten Humor und Einzelfall.
Wie oben schon gesagt, der Strassenverkehr ist nicht ungefährlich, die Alleen sind schön aber relativ dunkel und schmal, kauf Dir z.B. über mapfox.de die Karten von Höfer (1:200000), da sind genug kleine ruhige Landstrassen drauf.
Schöne Reise
Uli