Hi @ all!

Wie gerade InfoRadio und N-TV meldet sind im Iran 3 Reiseadler entführt worden.
N-TV Meldung

jörg

Wenn es stimmt, dass es für die Gegend eine Reisewarnung gibt, dann wundert mich immer der "Mut", dennoch solch eine Reise zu unternehmen.
Das soll jetzt aber bitte nicht als "Selbst schuld!"-Vorwurf verstanden werden. Mir persönlich fehlen da aber die Gründe, in diese Gebiete zu fahren, ich bin da eher ein großer Schisser.

ist natuerlich super schei....e !
auf der anderen seite frage ich mich aber: was machten die dort wenns eine reisewarnung gegeben hat? oke unterwegs ist es nicht sooo einfach immer die webseite des aa abzurufen, aber wenn ich in solchen laendern unterwegs bin halte ich mich immer auf dem laufenden um zu wissen was sache ist........ und gerade mit dem "krieg" nebenan und den drohungen von bushi mit krieg, wuerd ich da sowieso nicht hingehen.

aber trotz allem hoffe ich natuerlich das alles gut ausgeht!!!

Stimmt nicht:
"Sicherheitsrisiken bestehen bei Reisen - insbesondere bei Individual- oder Trekkingreisen - in den Provinzen Kerman und Sistan-Balutschestan sowie in den Grenzgebieten Irans mit Pakistan und Afghanistan. " ( Quelle )
Das ist keine Reisewarnung, sondern ein Sicherheitshinweis, wie sie auf den Websites des AA haufenweise stehen (Reisewarnungen gibt es z.B. fuer den Irak, Somalia...).
Ueber deren Aktualitaet kann man geteilter Meinung sein, haeufig stellt sch die Situation vor Ort ganz anders dar und man bekommt lokal bessere und aktuellere Infos.
Ein gewisses Restrisiko bleibt natuerlich immer, aber das gibt es ohnehin ueberall - auch ohne offizielle Hinweise.

Besser (und korrekt) dargestellt ist es hier: Spiegel


Gruesse

zaher

Gut, ein "Sicherheitshinweis" ist keine "Reisewarnung". Aber ich finde den Hinweis so eindeutig, dass ich mich in solche Gegenden nicht als Tourist (und das unterstelle ich hier mal als gegeben) begeben würde.
Im Rahmen humanitärer Hilfe wäre das wohl etwas anderes.

Manchmal wundere ich mich auch. Es ist doch seit einiger Zeit bekannt, daß im östlichen Iran im Grenzgebiet zu Afghanistan und Pakistan Drogen geschmuggelt werden ohne Ende.
Ich hab mal in einen Dia-Vortrag gehört, daß einer dort mit dem Rad langwollte und daß die Polizei ihn aufgehalten hat. Er sollte dann mit einem LKW mitfahren, der im Konvoi unter Polizeischutz zur Pakistanischen Grenze fuhr. Er ist dann heimlich nachts allein mit dem Rad losgefahren, weil sein Radlerstolz das nicht zuließ. Es ging alles gut, aber muß das sein?

In dem aktuellen Fall will ich mir allerdings lieber noch kein Urteil erlauben. Dafür sind die Informationen bis jetzt doch noch zu spärlich und den Iran für ein grundsätzlich unsicheres Land zu halten, ist sicher auch nicht richtig. Da könnte man ja fast nirgends mehr hinfahren.

Georg

Ich noch mal !

Mir ist also der Iran auch eher als "Radreisefreundliches" Land bekannt. Das man das Grenzgebiet eher mit dem Bus überwinden sollte ist eigentlich schon lange so. Dieses "Wissen" stammt aber eher aus verschiedenen Reiseberichten als von der A-A Page.
Die hat allerdings sofort reagiert, meines Wissens wird hier das erste mal explizit vor Radreisen gewarnt.


Weiss denn schon jemand um wen es sich handelt?

jörg

Es gibt inzwischen ein paar spärliche Infos mehr:

[...] die Europäer seien auf einer Radtour von Europa nach Nepal gewesen.

Quelle: DIE WELT

Nach dem genannten Bericht der Welt und auch nach n-tv wird ein Lösegeld von 5 Mio € gefordert. Wer wird das bezahlen?

Wolfrad

wer das bezahlen wird? IHR

Übrigens kratzt mich das wiederum nicht die Bohne. Die Leute *sind* jetzt halt in der Misere und da sollen sie schnellstmöglich wieder raus. Und ehrlich: Was sind schon 5 Millionen? (Wie man vermeidet, dass das in Zukunft dann vermehrt ausgenutzt wird, darum kümmern sich bestimmt schon die Diplomaten.)

Ich habe bisher keine Rad- Reisen in dieserr Form unternommen. Ich kann hier auch nicht urteilen ob es leichtsinnig war diese Tour zu fahren, denn mir fehlen Infos. Ich denke ein gewisses Restrisiko kann man nicht ausschliessen. Es ist doch schön, wenn man hinterher es besser weiß
Werner

ich meine wir hatten das thema gerade in der sahara--oder nicht?

Jo Andreas hatten wir, es ändert sich nur immer die Länder.

Aber wenn sich erstmal in gewissen Zirkeln rumspricht, dass man für deutsche Urlauber bei Entführungen schneller Geld bekommt als bei anderen, erhöht das sicher auch die Wahrscheinlichkeit als Deutscher Opfer einer derartigen Aktion zu werden. Im Endeffekt ist mit "zügig bezahlen und prima is!" gar nichts geholfen, sondern das Problem im Normalfall somit nur in verschärfter Form nach hinten verschoben worden. Mag jetzt zynisch klingen, seh ich aber dennoch so.

also ich stimme dem standpunkt der regierung( in deutschland ) voll zu! kein staat darf erpressbar sein! noch nicht mal fuer 100 euro..... sonst wird wirklich jeder tourist (oder auch einfach nur jeder einwohner) zum potentiellen ziel einer entfuehrung!

so doof diese situation fuer die entfuehrten und deren familien jetzt ist, es darf NICHTS gezahlt werden!!!!!

Die in Iran entführten Fahrradtouristen aus Deutschland und Irland sollen bald freikommen. Das vermeldete die iranische Nachrichtenagentur ISNA.
(...)
Quelle: Spiegel Online

Habe gerade folgenden Bericht bei "arte" gelesen:

Im Fall der drei entführten Fahrradtouristen im Südosten Irans hat die Regierung in Teheran Deutschland und Irland aufgefordert, kein Lösegeld an die Geiselnehmer zu zahlen. Die Regierung sei entschlossen, keine der Forderungen der Entführer zu erfüllen, sagte der iranische Geheimdienstminister Ali Junessi in der iranischen Hauptstadt. Auch die Regierungen Deutschlands und Irlands dürften kein Lösegeld an die für die Geiselnahme verantwortlichen Drogenschmuggler zahlen. Iran tue aber nach wie vor alles, um die beiden deutschen und eine irische Geisel zu befreien.
Die drei Touristen wurden Ende vergangener Woche auf einer Fahrradtour zwischen der historischen Stadt Bam und Sahedan in der als unsicher geltenden Provinz Sistan-Belutschistan verschleppt. Berichten zufolge verlangen die Kidnapper ein Lösegeld von fünf Millionen Euro.

© Agence France-Presse (AFP)

Der iranische Innenminister wirft den entführten Rad-Touristen Leichtsinn vor. Das sieht Felix Göpel ganz anders. Der Student durchquerte 2001 dieselbe Region mit dem Fahrrad, in der nun zwei Deutsche und ein Ire verschleppt wurden. "Das Risiko dort ist ein Teil des Abenteuers", sagt er im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE

Hier das Interview

Das sind ja die hochqualifizierten Aussagen der Experten, die ich so schätze.

Jan

Hallo Jan,

wen meinst Du denn mit "Experten" die Teheraner oder die Radler??

Frank

Jau,

habe das Interview gelesen. Wenn Felix Göpel das wirklich so gesagt hat, wie es dort geschrieben steht, wird sich bald kein Mensch mehr für entführte oder verschleppte Touristen in irgendeinem Erdteil interessieren - sind ja schließlich selbst schuld, weil es hier in Deutschland zu langweilig und risikoarm sei. Und damit kann man wenigstens wieder alle Individualtouristen in einen Topf schmeißen ...

Ein Bärendienst ! Ob damit in irgendeiner Form der von uns bevorzugten Art des Reisens geholfen ist oder auch nur die Akzeptanz erhöht wurde ...

Ciao
Andreas

Genau. So eine Situation ist sehr schwierig. Wie kann man Menschen
befreien, ohne das Risiko weiterer Entführungen zu verhindern?

Wenn Geld bezahlt wird, spricht sich rum, dass "die Deutschen"
schnell bezahlen. Andererseits kann man Entführte nicht einfach
ignorieren. Und eine Befreiungsaktion birgt auch Risiken.

Gruß, Andreas R

Eine Äußerung, die wohl dazu dienen soll, sich interessant zu machen....und seinen Artikel zu vermarkten.

Der Kerl sollte mal in eine solche Situation kommen, ich bin mir sicher dann schreit der ganz schnell nach den iranischen oder deutschen Behörden! Wenn ich sowas lese kommt's mir fast hoch!

Happy trails
Florian

Wenn du mit dem Fahrrad nach Indien willst und nicht gerade über Afghanistan radeln willst, musst du die Grenze zwischen Iran und Pakistan überqueren. Vor 2 Jahren bin ich auch noch dazu aufgebrochen, bin dann aber auf halber Strecke wieder umgekehrt, da mir die global ungleichen Vorraussetzungen für eine Radreise nicht mehr gefallen haben. Wenn du den richtigen Pass hast, ist das Reisen kein Problem und ganz normal, hast du den Pass eines 3. Welt-Landes, will dich kein Land reinlassen. (Stichwort "Festung Europa") Am Ende hat es auch einen kleinen Nachteil für dich: Du wirst nähmlich immer als privelegierter Westeuropäer gesehen, der mehr Wert ist, für den sich sogar das außwärtige Amt bei einer Entführung einsetzt, während du als 3.-Welt-Land-Bewohner unbemerkt verrecken kannst. Mir wäre es lieber, als ganz normaler Mensch beurteilt zu werden. Letztendlich sind diese Entführungen nur Teil dieser globalen Apardheit. www.fahrradralf.de.vu