Nachdem meine Spontan-Tour im diesjährigen Urlaub mehr oder weniger ins Wasser gefallen ist, und mir das Budget ausging, denke ich nächste Jahr mal wieder richtig zu starten.
Splügen-, Julier-, Gotthard- und Furkapass, und natürlich sowas wie Col de L'Izeran, Lautaret und der Bonette sind Namen, bei dem jedem Bergfahrer das Herz in die Höhe steigt.
Ich bin mit meinen 20 Jahren bisher zwar nur einen der genannten und auch nur wenige andere Alpenpässe gefahren, möchte dies aber mit dieser Tour nächsten Jahr nachholen.
Mein Name ist Marian, ich bin 20 Jahre alt und mache gerade eine Ausbildung zum Zimmermann in der Nähe des Kernkraftwerks Gundremmingen. Mein Wohnort liegt in Niederstotzingen, nahe Ulm
Ich habe mir gedacht so etwa in Salzburg zu starten und die Alpen von Osten an aufzurollen. Prinzipiell gesehen, wäre der umgekehrte Weg vielleicht sinnvoller, weil wir hier ja in einer Westwindzone liegen. Also kann man auch von Nizza starten und gleich den Bonette angehen...
Ich schätze die Streckenlänge grob auf 2500 bis 4000 Kilometer, kommt ganz darauf an, welche Pässe man nun fahren möchte, und welche nicht.
Seit ich ein Rennrad habe, fahre ich im Schnitt so etwa 160 Kilometer am Tag, was sich allerdings bei den größeren Pässen auf deutlich weniger reduzieren kann. Ich bin allerdings flexibel und fahre die Tour auch gern mit meinem Mountainbike, wenn es einem Mitfahrer zu schnell wäre. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beläuft sich so etwa auf 20 km/h, also eher moderat.
Ich bin auch für Halte an schönen Bergspitzen offen, um eine kleine Hoch- oder Klettertour zu starten, wenn sich das ergeben sollte.
Als ich vor 2 Wochen von Landeck über St.Moritz dann zum Gotthardpass fuhr, haben mich die Alpen einfach begeistert. Ich bin schon immer gerne Pässe und lange Steigungen gefahren, habe mir dabei die grinsenden Berge betrachtet, wie sie über das komische Menschenvolk lachen, dass sich FREIWILLIG abstrampelt und eine ellenlange Steigung hochquält. Das will ich einfach nochmal haben.
Bisher war ich auf meinen längeren Touren immer mit Rucksack, Zelt und Kocher unterwegs... am Berg möchte ich mir diesen schwergewichtigen Luxus allerdings nicht mehr leisten, und greife lieber in den Gelbeutel, um in einer DAV- oder anderen Alpenhütten zu übernachten, die meistens sehr preiswert sind (4-15 €) und dazu noch eine Küche aufweisen. Einen Mini-Schlafsack mit Seiden-inlet nehme ich trotzdem mit und übernachte notfalls auch auf dem Teer. Wie ihr seht, soll es hier größtenteils um Gepäckreduzierung gehen. 3-8 kg gedenke ich in meinen Rucsack zu füllen. Da ich aber nicht allzu schnell unterwegs bin, werden auch geübte Trekking-Radler mit Komfort-Ausrüstung, etwa 20-30 kg hinterherkommen.
Ich würde mich als "Quälgeist"-Radler bezeichnen. Anfangs, mit frischen Beinen strample ich wie ein verrückter, wenns aber gegen Abend zugeht, und der Reisepartner immer noch weiter will, muss ich sozusagen einen Knopf umschalten, um aus einem inneren Wahnsinn noch Energie zu schöpfen. Dann kann es sein, dass ich anfange übertrieben zu trällern und irgendwelchen Blödsinn vor mich zu labern.
Den Urlaub kann ich natürlich auch im Mai, Juni oder Juli nehmen...
Bisher habe ich nur 2 längere Touren hinter mir;
Einmal von Basel nach Marseille in zehn Tagen mit der Hälfte zurück, und einmal von meinem trauten Heim über Hamburg, Kopenhagen, Stockholm nach Finnland rüber.
Ansonsten waren nur ein paar 2-5 tägige Kurztrips dabei...
Ich gehe auf Tour, wenn ich auf der Suche bin. Auf der Suche nach blühender Freiheit, wirklichem Leben und vollkommener Liebe.