Hallo, ihr Fernradler! )

Ich plane eine Reise mit dem Rad durch Nepal, Indien und Bhutan in Januar. Etwa knap 6000km in etwas mehr als 6 Monaten. Wie lange hält die Kette bei regelmässiger Pflege? (etwa alle 3 Tage mit Benzin reinigen und neu fetten mit Teflon-Plus von Finischline) Komme ich aus mit eine Kette?? Soll ich alle 2000km wechseln? Möchte eben keine Sachen mitnehmen die ich eh nicht brauche. Möchte aber am ende auch noch ohne Probleme Bergfahren können.

Wie sind da so eure Erfahrungen???

Grüße euch herzlich

Christine

Mit Benzin reinigen???

Da wäschst du doch das Fett komplett aus.

Nimm lieber etwas rückfettendes wie Diesel.

Mfg Günter

Hallo Christine,

bis jetzt habe ich meine Ketten dann gewechselt, wenn die Roloff-Lehre es empfohlen hat. Zwischendurch öle ich regelmässig, gereinigt wird die Kette nur an der Oberfläche. Den Verschleiss innen kann ich damit wohl kaum aufhalten. Meistens hält die Kette etwa 3000Km. Ich möchte mir durch ein rechtzeitiges Wechseln einen übermässigen Verschleiss an den Ritzeln ersparen, die Funktion dürfte aber erst nach vielen weiteren tausend Kilometern beeinträchtigt werden. Kommt halt ganz stark auf den zu erwartenden Schmutz an. Wenn Du vor der Fahrt die Kette und alle Ritzel erneuerst und Deine Kette schön sauber hälst dürftest Du ohne Ersatzkette auskommen. Allerdings war ich noch nicht in der Gegend, weiss also nichts über die dortigen Staub- und Dreckverhältnisse. Und mit dem Reinigen in Benzin hat der Guenter recht, erstens ist es schon schwierig eine Kette innendrin zu reinigen und es ist noch viel schwieriger unterwegs wieder Fett reinzubekommen.

Alles neu und dann SLT99 drauf? aber eigentlich müßte auch Schlimmano das schaffen- natürlich sind Ritzel und Blätter danach Schrott.
Gruß Jan

Deine Anwendung entspricht vermutlich derjenigen eines MTB's. Also musst Du schon damit rechnen, dass die Kette vielleicht nicht ganz durchhält.

Reinigen: Benzin ist wirklich nicht das richtige! Diesel, white sprit, Heizöl leicht und was es da so alles gibt, ist besser.

Kette und Ritzel sauberhalten (mit Lappen oder ä. reinigen) und 1 Ersatzkette (bereits abgelängt) und Kettenschloss mitnehmen.

Wenn Du leere Motorenöldosen am Wegesrand liegen siehst, kannst Du mit dem Rest der meist drin ist, deine Kette ölen........

hast du schon mal an Trockenschmierstoffe (Graphit, Molybdändisulfid) mit Trägermedien auf Wachsbasis gedacht? z.B. White Lightning
Kannst du mit Kerzenwachs (mit Bienenwachs ist das richtig "Öko") und Graphitpulver leicht selbermachen, sogar unterwegs. Dazu das Wachs einfach schmelzen (in flacher Konservendose/altem Campingkochtopf und das in mit Wasser gefüllter Campingpfanne - das verteilt die Hitze besser), Graphitpulver dazugeben und Kette drin "baden". Dadurch dringt das Graphit einigermassen gut in die winzigen Spalte ein. Überschüssiges Wachs-Graphit in Dose abfliessen lassen Die Kette ist nach dem Erkalten zwar etwas steif (Schaltschwierigkeiten!), das legt sich aber nach wenigen Kilometern. Wenn es nicht extrem regnet, sollten wöchentliche Nachschmierungen mit Silikon- oder Teflonspray und "Nachbaden" in heißem Graphit- Wachs ca. alle 3 Wochen völlig ausreichen.
Diese Schmiermethode ist nicht so klebrig wie Öl/Fett und ergo haftet weniger schmirgelnder Sand/Staub - was die Lebensdauer der Kette verlängert.
Die Benzinidee ist (wie schon erwähnt) wirklich völlig ungeeignet und schadet nur durch Schmiermittelentzug in den Kettengelenken (Bolzen/Hülse/Rolle).
Aku.

Aku,

ich hab das jahrelang mit Erfolg und Paraffin gemacht.
Die Kette blieb wirklich sauber, weil das Paraffin einfach keinen Schmutz annahm.
Das erneute parffinieren war halt immer mit Arbeit verbunden.
Wachs im Wasserbad schmelzen. Kette aufmachen und vom Rad nehmen. Kette ins Paraffinbad. Der alte, schmutzige Wachs schmolz weg und die Kette wurde von sauberem Wachs getränkt. Abtropfen lassen und neu aufziehen.
War mir aber schließlich zuviel Arbeit. Außerdem hatte ich in der Zwischenzeit "Tri-Flow" entdeckt. Ein sehr gutes amerikanisches Schmiermittel welches speziell für extreme Bedingungen (MTB und viel Schmutz und Regen) gemacht ist. Ansonsten halte ich es so, dass ich immer die preiswerteste Shimano Kette kaufe und diese öfter wechsle.

Mfg Günter

Ich vermute, dass die Straßenverhältnisse in der Gegend sehr staubig sind. Also dadurch eine deutlich reduzierte Lebensdauer der Kette verglichen mit normalen mitteleuropäischen Verhältnissen.
Ich würde Kette und Ritzel unterwegs regelmäßig mit einer alten Zahnbürste vom groben Dreck befreien. Dann FinishLine auf die Gelenke träufeln und die Kette einige Zeit durchdrehen, damit das Öl hinein sickert. Danach mit einem Lappen äußerlich gut trocken reiben, damit daran wenig Dreck und Staub haften bleibt. Viel mehr kann man unterwegs wohl nicht machen.
Eine Ersatzkette gibt natürlich immer eine gewisse Sicherheit, die Kette könnte ja auch reißen.

ich würde davon ausgehen, daß kettenblätter, ritzel und kette nach einer solchen tour eh hin sind. deshalb könnte vielleicht eine ersatzkette reichen, weil Du kein material schonen mußt (wenn Dir ein gelegentliches durchratschen auf Deinem lieblingsritzel nichts ausmacht).

Du kannst Dir zumindest das gewicht eines kettentrenners sparen, wenn Du eine selbstschließende kette vom z.b. connex oder kmc nimmst. ist allerdings schon etwas geduld erforderlich, bis Du das schloßglied gefunden hast.

vielleicht solltest Du vor reisebeginn wegen der bergfahrten - neben dem ritzelsatz natürlich - zumindest das kleinste kettenblatt erneuern oder gegen eines aus stahl wechseln.
Markus

hi christine,
meiner ERFAHRUNG nach solltest du OHNE ersatzkette auskommen! wie komme ich zu dieser meinung? ganz einfach: 10 monate usa/canada 8000km bei staub,schnee, hitze, regen , berge und 70kg gepaeck mit der ein und der selben kette gefahren!!! und diese war danach noch immer fuer ca 2000km drauf. du solltest nur darauf achten das du von vorne herrein eine gute kette aufziehst und von zeit zu zeit (alle 3-4 wochen)die kette reinigst (trockenes tuch und oel). desweiteren wuerde ich mir eher einige ersatzkettenglieder mitnehmen, sowie den dazu gehoerigen nietendruecker.

in diesem sinne--schoene reise!!!
www.toomuchtime.de

Hi,

Schwallis Einschätzung schließe ich mich, ebenfalls aus Erfahrung, voll und ganz an! Allerdings fällt meine Güterabwägung zu ungunsten der Ritzel aus: auf Reisen bin ich im Urlaub, d.h. ich habe keine Lust die Kette zu wechseln oder sonstwie rumzuschrauben (mache ich generell ungerne ), und dabei verschleißen Ritzel und Kettenblätter natürlich etwas schneller. Ich fahre etwa 12.000 km mit einer Kette und tausche danach alles aus, nämlich Kette, Ritzel, Kettenblätter. Letztere Maßnahme ist vielleicht übervorsichtig, aber dafür habe ich dann wieder für 2-3 Urlaube Ruhe. Das ist mir die Mehrinvestition einfach wert.

Daniel

ursprünglich kam das mal aus dem regenreichen England, da haben die Motorradfahrer ihre Ketten in Graphitfett "gekocht". CASTROL hatte richtig große, flache Dosen.
Es gab sogar mal ein elektrisch beheiztes Gerät, das umschloß die untere Hälfte des hinteren Kettenrades - eigentlich ein auf dem Kopf stehendes Bügeleisen mit Seitenwänden. Fett rein, heizen und Stück für Stück wurde die Kette bearbeitet: einfach jede halbe Minuten das Hinterrad weiterdrehen. Mit etwas Vorsicht werden dabei nicht einmal die Hände schmutzig.
Für´s Fahrrad ist das auch durchaus möglich, es müßte auf die Größe der vorderen Kettenblätter abgestimmt sein....
Aku

Und wie haltet ihr das?

Lieber länger Fahren, dann hinten tauschen und riskieren, dass man auch vorne austauschen muss? Oder lieber alle 3000km eine neue Kette drauf?

Hab nämlich grad gesehen, was so ein großes XT-Kettenblatt vorne kostet!!!
Wie äußert sich das denn eigentlich, wenn ein Kettenblatt abgenutzt ist? Rutscht da die Kette so wie hinten auch durch?
Und habt ihr schon einmal vorne wechseln müssen, weil es so "extrem" kam?

Gruß
Tristan

Ja, und es kracht auch noch lauter. Zudem springt die Kette vorne leicht ab, weil das Kettenblatt nicht mehr richtig greift. Das darf ich bei meinem Stadtrad mit optischer Diebstahlsicherung gerade erleben

Daniel

Also meine letzte Kette+Block+Kettenblätter hielten:
12000km .
Also, es geht auch etwas sparsamer!

Hab ich doch auch gesagt, 12000 km! Die Frage ist nur, ob es sich wirklich lohnt, dann alle Teile zu wechseln oder ob die Kettenblätter noch länger laufen können. Ich mache halt aus Bequemlichkeit lieber alles in einem Aufwasch.

Daniel

Endlich mal einer meiner Meinung. Wenn du nen Fahrradhändler erzählst, deine Kette ist schon 5000km drauf, bekommt der dann fast nen Herzkasper.
Naja, alles Verkaufsstrategie.

Ach so: meine Magurabremsbeläge (die Roten) sind auch schon 18000km drauf.

Hallo!

Zur Lebensdauer von Kettenblättern: Ich hab meine Ketten früher immer alle 3000km getauscht, natürlich mit den Ritzeln. Teilweise habe ich beides auf Stadträdern noch aufgefahren, einen solchen Satz habe ich noch heute auf einem selten gefahrenen Rad...
Die Kettenblätter der Kurbelgarnitur (Tevano) sind nach wie vor die gleichen, hatte noch nie ein Problem damit. Nur das Rad (Eigenbau auf Daccordi-Rennrahmen) zerbröselt langsam nach 19 Jahren oder so. Km-Leistung ist mir völlig unbekannt, aber sicher nicht wenig.
Die Kettenblätter sollten also noch lange halten, auch wenn sie misshandelt wurden.

lg irg

Hallo Christine,

ich habe jetzt 25000km hinter mir (Nord- und Suedamerika). Ich habe gerade das 2. Mal die komplette Garnitur ausgetauscht. Also die Kette haelt gut 10-12 Tausend Kilometer.

Wenn die Kette gekuerzt wird, auf jeden Fall den Rest mitnehmen. Die erste Kette war mir in einer kleinen Stadt gerissen. Es gab keinen Fahrradhaendler. Ein Automechaniker hatte ein Kettenzieher und konnte so mit meinen Kettengliedern die Kette wieder zusammensetzen.

Uebermaessig gepflegt habe ich die Kette eigentlich nicht. Nach Schotter oder staubigen Pisten halt den groben Dreck abputzen und ab und zu etwas Oel drauf.

Drauf achten, dass die Kette nicht bei irgendwelchen Gaengen irgendwo schleift !!

Happy Cycling
Christian

www.jour-neys.de

... ist mal ein ganz neuer aspekt.
Markus

...und schmiedet die dinger doch selbst?



oder wie oder was?

lg

Markus, lass' es! Gegen 12.000 km und mehr und gegen jedes Mal Komplettwechsel Kette, Ritzel, Kettenblätter, kommst Du nicht an. Da kannst Du x-mal Campa-Kettenblätter aus Alu mit einer Laufleistung von 30.000 km und mehr vorzeigen und sagen, das liegt am rechtzeitigen (!) Kettenwechsel, man wird Dir nie glauben. Bedenke: Je teurer das Fahrrad, umso mehr wird an der Kette gespart. Was meinst Du, wie auch und gerade Maßrahmenfahrer und andere engagierte Fahrer im "hochpreisigen Segment" sparen können. Und versuche nie, jemanden davon zu überzeugen, daß eine Kette für 7 € ausreicht. Und sage nie: die Kette ist ein Verbrauchsartikel.

Wolfrad

Hallo Wolfrad

Mensch Habe schon gewartet das du was da zu schreib's. Bist ja fast schneller gewessen als mein Gedanke.

Schönen Gruß nach Essen

hallo Nantke,
falls ich da ratlosigkeit herausgelesen haben sollte: mein boykottaufruf war natürlich ironisch gemeint.
Gruß Markus

am Rowingbike wird ein simples Drahtseil verwendet....

Gute Gelegenheit für einen Blick in die Vergangenheit:
Klotzketten oder Leonardo´s Lederriemen
Aku

www.rowingbike.com
Aku

Daß das Nachteile für die übrigen Teile bringt, habe ich nicht in Abrede gestellt. Aber ich bin halt ein fauler Sack, der keine Lust hat, Ersatzketten auf Reisen mitzunehmen oder unterwegs zu kaufen. Daß das teurer ist, möchte ich gar nicht bestreiten. Dafür müssen eventuell von mir zum Essen eingeladene auch nicht befürchten, daß ich vielleicht meinen Kochtopf gerade vorher zum Reinigen und Fetten der Kette benutzt habe

Daniel

Kette in Fett in Dose in Wasser in Topf.
Wasser und Topf bleiben sauber wenn du machen nix verkehrt
Automatisch gibts sauberes Heißwasser für die Zubereitung von after-chain-lubricating-tea
Aku