Richtung:
Die Via Claudia Augusta wird offenbar bevorzugt Richtung Italien gefahren. Wir fanden Süd-Nord recht angenehm, die Steigungen schienen uns gemässigter.

Ausstattung und Gepäck:
Wir fuhren mit Tourenräder mit 27 Gängen und Gepäck, allerdings ohne Zelt und so.

Wegweisung:
in Südtirol ziemlich gut, in Österreich schlechter; in Ö sind oft lokale Routen ausgewiesen, die ebenfalls auf der VCA laufen.

Oberflächenzustand:
Südtirol:
bis auf kleine Stücke asphaltiert und teilweise hervorragend ausgebaut, weit überwiegend auf eigens angelegten Radwegen
Österreich:
zwischen Reschen und Nauders sehr schön abseits der Strasse
zwischen Nauders und Martina auf der Strasse kurz hoch und dann die Kehren runter mit vollem Verkehr (inkl. LKW, Bus, WoMo)
zwischen Martina und der Brücke (Kajetansbrücke?) auf der Strasse mit noch mehr Verkehr
den Radweg von da bis Pfunds haben wir nicht gefunden
von Pfunds bis Landeck auf meist asphaltierten Radwegen mit viel auf und ab
von Landeck bis Nassereith meist Radwege mit Feinschotter, seltener Asphalt
Fernpass Nassereith bis Biberwier: wir haben die sog. Mountainbikestrecke genommen.
Die ist hinauf meist geschottert, oberhalb von Schloss Fernsteinsee‎ bis fast zur Passhöhe hat sie nur die Qualität eines breiten Wanderwegs und wir mussten einige Passagen schieben. Nur einzelne Stellen sind ausgesetzt.
Der Weg mündet in die Bundesstrasse, die man 70m Richtung Fernsteinsee (also zurück) fährt und links in den Waldweg einbiegt (kein geeigneter Wegweiser), ab hier (fahrbarer) Schotterweg bis zur Kurve am Blindsee
hier kurze Schiebestrecke rechts bergauf (undurchsichtige Ausschilderung), dann bis zum Weißen See teilweise steiler und steiniger Waldweg
da wird offenbar ein neuer Waldweg gebaut, auf den man Richtung Biberwier kommt (im Moment eine Schlammwüste)
Ab Weißensee bis Leermoss-Unterdorf Asphalt-Radweg.
von da bis Bichlbach miserable Ausschilderung und steinige, ausgewaschene Wege,
ab der Ehrenberger Klause wieder asphaltiert (kurzes Stück auf der Strasse).

Unterkünfte:
Wir haben in Pensionen und Privatzimmern übernachtet, zwischen 17 und 35 Eur pro Person im DZ. Fast überall Touri-Info oder elektronische Zimmerauskunft mit Telefon, was sehr gut funktioniert hat (bis auf Bichlbach-Heiterwang, die ham's echt nicht im Griff)

Resümee Fernpass:
Die MTB-Strecke kann man mit Tourenrädern fahren, jedenfalls bei mässigem Gepäck. Einige Passagen muss man schieben, weil sie bei schlechter Oberfläche zu steil sind.
Mit Rennrad ist vieles unfahrbar.
Landschaftlich sehr schön.

Resümee insgesamt:
Sehr schön und empfehlenswert. Der Bikeline-Führer hilft, ist aber erstaunlich fehlerbehaftet (ja, die "4. komplett überarbeitete Auflage 2009").
Die Österreicher sollten dringend ihre Ausschilderung verbessern.
Welch touristisches Potential in guten Radwegen steckt, kann man auf der Südtiroler Seite des Reschenpasses sehen, auch wenn das für Fernradler nicht erstrebenswert ist.
Die Strecke zwischen Nauders und Pfunds ist offenbar nur wegen Steinschlag auf dem originalen Weg so miserabel. Das sollte möglichst schnell verbesser werden.

Von Martina kommend an der Kajetansbrücke rechts auf der Bundesstr. kurz Richtung Nauders / Reschenpass und dann rechts runter zum Inn. Ist m.W. auch so im bikeline-Buch drin, oder? Der Weg war zumindest auf den ersten Metern aber immer in einem schlechten Zustand, die Entscheidung auf der Straße zu fahren war in meinen Augen richtig.


Ist zwar schon ein paar Tage her, dass ich da zuletzt lang bin, aber meiner Erinnerung nach war die Strecke (die ich gefahren bin) bis nach Reutte durchgängig asphaltiert.


Hast du dich hier vertan oder verstehe ich was falsch? Ab Nauders gibt es Richtung Inn nur die beiden Straßen, entweder über die Norbertshöhe und Martina oder die Reschenpass-Straße. Meinst du mit "originaler Weg" den Abschnitt Kajetansbrücke - Pfunds? Wenn ja, dann s.o..


Mit dem raschen Wachstum des Verlages hat leider die Qualität der Bücher gelitten. Auf das "Versprechen", dass die beschriebenen Strecken vollständig abgeradelt wurden, gebe ich mittlerweile nichts mehr.

Gruß
Uli