Hallo!

Auf der Suche nach reizvollen Touren sind wir auf die folgende Route gestoßen.

Great Divide Mountainbike Route

Ich finde zwar etliche Berichte bei crazyguyonabike, mir fällt es aber als "europäisch geprägter" Reiseradler schwer die Situation dort einzuschätzen.

Wir waren zwar auch schon außereuropäisch mit dem Fahrrad unterwegs (Nordindien, Ostanatolien, Oman), allerdings haben wir großen Respekt vor den Entfernungen und der Versorgungslage entlang dieser Route.

Deshalb würde mich interessieren, ob der eine oder die andere von euch konkrete Erfahrungen mit dieser Route hat.

Also nur her damit!


Gruß LUTZ

Hallo Lutz,

habe leider keine persönlichen Erfahrungen, sondern nur einen Hinweis auf das AR-Spezial Rad-Paradiese 1/2010. Das enthält einen 7-seitigen Bericht mit Hinweis auf Deinen ersten Link und einen Link auf den Autor, der weitere Infos anbietet.

Gruß Dietmar

Hallo,
kann selbst auch nicht viel dazu sagen, habe zwar auch schon länger den Führer und Karten dazu hier liegen, aber frühestens nächstes Jahr wird das was bei mir und das auch nur mit großem Fragezeichen.
Aber bei Tuttobene gibt es einige Infos aus europäischer Sicht: hier

karin und marten aus NL haben wir in mexiko getroffen, die ganz begeistert von dem trail waren. das meiste auf ihrer webseite ist zwar holländisch, aber auch einiges in englisch. ausserdem kannst du sie kontaktieren.

das ist ihre webseite

viel glück
lg uli

Hallo,

bin die GDMBR 2008 gefahren. Bin immer noch etwas beeindruckt. Die Strecke ist lang und nimmt, wenn man sie nach dem Routenbuch von M McCoy fährt, wohl 71 Tage in Anspruch. D. h. wenn man was sehen will und noch kleinere Umwege machen will, hat man drei Monate vor sich. Die Versorgung ist nicht unbedingt ein Problem. Ich habe nie Probleme gehabt. Auch physisch dürfte nicht ein grosses Problem bestehen. Eher ist die Psyche bei manchen ein Problem. Ich kann die Route guten Gewissens für jeden Reiseradler (Vorsicht: es ist eine MTB-Route) empfehlen.
Für Fragen stehe ich zur Verfügung
Peter 63

Hallo Peter!



Hast du zufällig irgendwo einen Reisebericht online gestellt, einen GPS-Track oder Bilder hochgeladen? Dann erübrigt sich sicherlich ein Teil der hier folgenden Fragen:

Wir haben maximal 6 Wochen im Sommer zur Verfügung, damit fällt der südliche Teil sowieso hitzebedingt aus. Start wäre also in Banff, Kanada.

- Was sind realistische Etappenlängen? Gibt's das von dir erwähnte Routenbuch von McCoy irgendwo zum Herunterladen bzw. zum Kauf?
- Wie würdest du die Strecken beschreiben in Bezug auf Steilheit, Wegbeschaffenheit (Schiebestrecken), Gepäcktaschen vs. Hänger?
- Wie sieht die Versorgungslage unterwegs aus, für wie viele Tage hattest du maximal Essen an Bord?
- War die Trinkwasserbeschaffung überall unproblematisch? (Wasserfilter vorhanden) Wie viel Wasser hattest du maximal an Bord?
- Hast du auschhließlich wild gezeltet, oder auch auf Campsites, Motels etc?
- Welche Infos wären vor deinem Trip 2008 für deine Planung noch wichtig gewesen?


Vielen Dank schomal vorab, weitere Fragen werden folgen...


Gruß LUTZ

Hallo Lutz, einen Reisebericht habe ich nicht veröffentlich. Ich habe lediglich einige Vorträge (Alpenverein WI etc.) gehalten. Ich habe erst dieses Jahr auf digitale Fototechnik umgestellt. Deswegen ist mir ein solch langer Bericht zu aufwändig. Einen GPS-Track ist downzuloaden bei der Adventure Cycling Organisation. Hier kann man auch die Bezugsquellen für die ganz guten Karten bekommen. Ich bin nur nach Karte gefahren und habe mich insgesamt ca. 50 Meilen verfahren. GPS ist aber schon gut und empfehlenswert. Insbesondere sind die Single-Trails etwas schwer zu fahren und zu finden. Die Tagesetappen ab Banff sind wirklich realistisch und ohne Stresse zu befahren. In sechs Wochen kann man bis Denver oder gar schon Salida planen und auch ohne Probleme bewältigen. Das Buch von McCoy ist gut im Buchhandel oder Internethandel zu bekommen. Es stellt die Rumpfinformation und den Sockel an Information dar.

Die Great Divide führt zu 85% über Forststraßen zu 8 - 10% über wenig befahrene Straßen und zu ca. 5-7% über Single-Tracks. Schiebestrecken sind wirklich Ausnahmen. Klar hat man viele Höhenmeter zu bewältigen (manche Tage deutlich über 2.500 Meter Höhenunterschiede) und die Strecke führt über 3.500 Meter hohe Pässe. Dort schneit es wohl auch im Juli/August insbesondere im Süden von Colorado.

Ich bin mit Gepäcktaschen gefahren. Grund hierfür: Der Transport mit dem Flugzeug schien mir einfach (Karton fürs Fahrrad, ein Müllbeutlich für Frontroller und Backroller.) Viele Amerikaner, die die Strecke fahren haben allerdings ein Hängerchen.

Von der Lebensmittelversorgung hatte ich keinerlei Schwierigkeiten, obwohl ich Diabetiker bin und es schon erstaunlich ist, wass in den USA alles Zucker enthält. Fast an jedem dritten Tag kommt man an einer Tankstelle oder einem Supermarkt vorbei, in dem man die Vorräte auffüllen kann. Auch Wäsche kann man jede Woche einmal Waschen.Wasser ist bis New Mexico eigentlich kein Problem. Ein Wasserfilter ist Pflicht. Ich hatte einen 10Liter Beutel dabei, habe diesen aber nur präventiv gefüllt und nie richtig gebraucht. 2 oder 3 Plastikflaschen erfüllen den gleichen Zweck.

Wild gecampt habe ich zwar gelegentlich. Gut sind jedoch die Camp-Sites von der KoA-Kette. Man kann neben der Wäsche auch mal Schwimmen/Duschen. Ich habe viel und meistens auf den ausgewiesenen kleinen Zeltplätzen übernachtet- sind im Buch von McCoy und in den Karten erwähnt. Dort trifft man sehr viel Amerikaner, die gleich unterwegs sind und man unterhält sich am Lagerfeuer (Bärenwitze!). Ich habe jeden 10 Tag einen Ruhetag eingelegt (Internet nach Hause, Restaurant-Essen usw.)Auch habe ich Ausflüge (Yellowstone-NP, Mt Evans vier Tage) gemacht, die zeitaufwändig waren. Motels/Hotels habe ich verschiedentlich und meistens mit anderen Amerikaner aufgesucht, da wir auch in Unwetterlagen (Colorado) gekommen sind. Vorteil (in Camp-Sites und den kleinen Zeltplätzen/Hotelzimmern teilt man sich die Gebühren!) An Ausrüstung habe ich etwas geändert, da ich mich zunächst auf lange unversorgte Strecken eingestellt habe und sich das als nicht notwendig erwiesen hatte (Gaskartusche statt Alkohol, weniger Ersatzteile, da man fast jede 10 Tage an einem wirklich guten Radladen vorbeigekommen ist und Wäsche reduziert, da eine Laundry oft auf dem Wege lag)oder man sich auch was neues leisten kann.

Gruß aus Wiesbaden
Peter63

Hallo Lutz,

ich bin die Strecke letztes Jahr im August/September gefahren und kann die
Route unbedingt empfehlen. Einen Bericht habe ich nicht veröffentlicht, aber
viele Fotos:
http://www.flickr.com/photos/86222918@N00/sets/72157623774088974/
http://www.flickr.com/photos/86222918@N00/sets/

Ich denke auch, man kann etwas schneller fahren als es das Buch von McCoy
empfiehlt, ich habe für die Strecke Banff - Antelope Wells 52 Tage gebraucht
inklusive Abweichung/Umweng zum Glacier National Park und Yellowstone Park
(das sind im Schnitt etwa 100km und 1100 Höhenmeter pro Tag, bei mir mit
15km/h). Allerdings habe ich dabei nur einen Ruhetag eingelegt.

Sonst fand ich die Strecke doch sehr einsam und habe wider Erwarten auch nur
eine Handvoll anderer Radfahrer getroffen, d.h. die letztn drei Wochen gar keinen.
Vielleicht lag das schon an der Wirtschaftskrise?

Die längste Strecke ohne Versorgungsmöglichkeiten waren 5 Tage in New Mexico.
Bis nach Steamboat Spring bin ich mit GPS gefahren, das war dann weg (verloren/gestohlen?).
Der Rest dann teilweise nur mit dem Buch und teilweise mit
den Adventure Cycling Karten. Diese Karten haben gegenüber dem GPS den
großen Vorteil, dass auch die Höhenmeter genau eingezeichnet sind.

Viele Grüße, Klaus

Hallo Klaus,
schöne Bilder. Was ist denn das für ein interessanter Lenker an deinem Rad? Hat sich der gut bewährt?

Hallo,

das ist ein Titec h-bar. Der hat sich sehr gut bewährt: Es gibt,
auch zusammen mit den Bremsgriffe, sehr viele Positionen, und durch
die große Breite eine sehr gute Kontrolle, wenn man den Lenker
eben ganz aussen anfasst. Allerdings ist die Befestigung
für die Lenkertasche eine etwas aufwändigere Konstruktion und
da ist so ein so ein Quatsch-Titan-Rohloffgriff dran.

Ich schiebe das schon länger vor mir her, endlich einen Bericht
über das Fahrrad im Forum zu posten, ich hatte nämlich über
ein Jahr lang im Forum recherchiert, bis ich das dann
zusammengebaut habe...

Viele Grüße,
Klaus

Hallo,
das ist ne tolle Route. Ich bin öfter in der Gegend um Fallschirm zu springen. Bin auch schon genau die Route mit nem Kumpel gefahren. Ich persöhnlich kann sie die nur empfehlen. War ne tolle Sache .

Hallo aus Lake Louise!

Sind kurz entschlossen letzten Samstag nach Calgary geflogen und mit dem Mietwagen bis Jasper. Der Icefields Parkway liegt nun hinter uns. Morgen geht es weiter nach Banff und durch das Kannanaskis Country auf dem Great Continental Divide MTB Trail Richtung Grenze zu den USA. Von dort Richtung Westen über den Kettle Railway Trail nach Vancouver.

Gestern bestes Wetter in atemberaubender Landschaft.

Gruß LUTZ