Liebe Mitglieder und Leser des Forums!
Zunächst zu mir, bin seit langer Zeit schon Leser hier und habe mich jetzt nach einiger Zeit mal im Zusammenhang mit meiner letzten Reise in die Türkei angemeldet.
Durch den sehr lesenswerten und teils sehr bewegenden Eintrag von

Schnoob 'persönliche Erfahrung gesucht'

habe ich jetzt meine Bedenken über Bord geworfen und denke das in einem Forum in dem auch so achtsam diskutiert werden kann diese Nachricht aufgehoben sein müßte.
In Schnoob's Faden geht es im weitesten Sinne darum nach einer Reise nicht wieder als der- oder diejenige anzukommen wie der oder die einmal gestartet ist. Weiteres s. dort!! und Dank an alle Teilnehmer.
Ich wollte Euch mitteilen das mein guter Freund und unser Forums-Kollege Malte68 von seiner langen und ersehnten Tour Richtung der Seidenstraße nicht zurückkommen wird.
Er wurde um Pfingsten im Osten der Türkei auf dem Weg in den Iran von einem entgegenkommenden LKW erfasst und totgefahren.
Wir, mein Freund Christoph und ich hatten noch das Glück ihn 2 Wochen vorher von Istambul bis Ankara zu begleiten. Nun haben wir ihn im Kreise der Familie, Freundinnen und Freunde Mitte Juni beerdigt.
Nach dem ersten Schock haben wir uns mehrmals getroffen und sind uns sicher das er wenigstens in einer Situation aus dem Leben gerissen wurde die er mit am meisten geliebt hatte: Auf Reisen, auf seinem Rad und in seiner persönlichen Definition von Freiheit.
Lieben Gruß an Euch alle,
wir werden Dich vermissen Lieber Malte und du wirst immer mit uns mitfahren .....
Peter

*schluck*
Das muss erstmal sacken.

Danke das Du uns das mitgeteilt hast.


Trauer ...

Dazu eine Erinnerung:
1998 hab ich beim Arcitc Seakayak Race in Nordnorwegen Roy Willy Johansen kennenlernen dürfen. Ein Hühne und mit wenigen Worten nur schlecht zu beschreibender Sportler.
Damals war in Gesprächen bereits die Rede von einer sehr ungewöhnlichen Tour die er plante.
2000 wollte er anläßlich des 1000ten Jahres des Ankommens der Wikinger in Nordamerika (Siedlung L´Anse aux Meadows auf Neufundland) die Route von Grönland aus gewissermaßen nachfahren, im Kajak.
Er schaffte unter Qualen die große Querung, erlitt Erfrierungen und ist dann am Tag seines Neustarts von Goose Bay aus, allein im Kajak, einem Herzinfarkt erlegen.
Seine Reise hieß "Vinland 2000".

Obwohl ich ihn nur einmal getroffen hatte, hat mich jene Nachricht damals auch getroffen und ich schrieb damals einen entsprechenden kurzen Erinnerungs-/Trauerbeitrag im Fachforum. Und ich nannte im Jahr darauf meinen für eine Reise angeschafften Kajakzweier "Vinland".

Den Zweier habe ich inzwischen verkauft.
Viel Zeit ist vergangen.
Aber ich werde diesen Menschen nicht vergessen, er hatte bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen.


Möge Malte auf vergleichbare Weise nicht vergessen werden.

Hola Peter

Was für eine Traurige Nachricht. Trotzdem vielen Dank.

Mein herzliches Beileid gilt der Familie und Freunde.

In gedanken an Malte68 beende ich diesen Satz.

malte hat ein Schicksal erlitten, das uns allen passieren kann, sein Tod macht mich traurig.

Die ehemalige Freundin, von der ich im anderen Faden (Erfahrungen...) geschrieben hat, lebt auch nicht mehr. Auf ihrer Hochzeitsreise ist Krebs ausgebrochen, unheilbar.
Erst gestern bin ich auf meiner Radtour ein Stück wieder gefahren, das ich vor langer Zeit mit ihr gefahren war. "In Gedanken fährst du mit" war auch da wörtlich zu nehmen.

georg

Hm... so etwas für einem doch immer wieder vor Augen, wie schnell alles vorüber gehen kann... Mein Beileid...

Bei Nachrichten wie dieser denke ich immer wieder: Das kann jederzeit passieren, genau aus diesem Grund sollte man wohl jeden einzelnen Tag im Leben so gut es geht genießen und nicht nur an die Zukunft denken, sondern auch das hier und jetzt genießen....



Weiß jemand näheres dazu? Wieso wurde er von einem entgegenkommenden Lastwagen erfasst? Wurde der Fahrer jemals gefunden?

Danke dir sehr für die Nachricht. Wie unsanft man doch an den Ernst des Lebens und der Welt erinnert werden kann. Schicksal - Unfall - wer wollte sich da ein Urteil anmaßen. Jeder sieht andererseits spontan in Gedanken sich selbst auf einer seiner Fahrten vor sich und wird sich bewußt, wie wenig man sich vor sowas schützen kann. Die Empfindungen und Gedanken sind bei Malte und seinen Hinterbliebenen (?).

Ich bin hier vor kurzen auf das Schicksal von Malte gestoßen, aber wenn man dann jetzt nochmal vor Augen geführt bekommt, dass man doch einiges gemeinsam hat, diese Person auf einmal real wird, schockiert es einen noch mehr....Es fehlen da einem einfach die Worte, wie schnell es doch gehen kann.......

Das Rad-Forum ist ein wenig ärmer geworden. Auch wenn ich ihn nicht persönlich gekannt habe.

Herzliches Beileid seiner Familie, seinen Freunden und allen, die ihm sonst nahe standen. Adieu Malte!

Bernd

Danke für den link: ein sehr bewegendes statement.

Hallo Peter,

auch wenn ich hier im Rad-Forum, einer Plattform der "virtuellen Welt", nicht immer einer Meinung mit Malte war, hat mich die Nachricht seines tödlichen Unfall sehr traurig gemacht und schockiert. Mein tiefstes Mitgefühl gilt seiner Familie und all denen die Malte kannten, schätzen gelernt haben und ihn geliebt haben.

Es ist immer traurig und schlimm wenn ein geliebter Mensch von uns geht.

Dem Rad-Forum möge Malte doch immer in positiver Errinerung bleiben, denn er war einer der unsere gemeinsamen Interessen regelrecht "gelebt" hat. Vor seinen Radreisen hatte und habe ich immer Respekt und Hochachtung gehabt.

Nachdenklich
Thomas

Da bin ich ja nicht der Einzige. Besonders heftig haben wir uns mal per PN gestritten. War aber rein sachlich, frei von allem Persönlichen.

Fast hätten wir uns mal kennengelernt. Hat aber nicht geklappt. Umso mehr hätte ich mich auf seinen Reisebericht gefreut.

Hier ein Faden kurz vor seiner Abreise!

Mach's gut Malte! Werde Dich nicht so schnell vergessen.

Dietmar

Danke Peter für diese traurige Nachricht. Ich bin fassungslos.

Auch mein herzliches Beileid.

Die Nachricht weckt einen auf. Werde bei meiner nächsten Tour wohl extra vorsichtig sein, vorallem in Ländern wo Radfahrer nicht zum normalen Strassenbild gehören.

Danke.

Ich kenne zwar eigentlich keinen von euch und auch Malte nicht, aber ich würde auch gerne einen kleinen Beitrag dazugeben.

Ich glaube, es ist im Leben ganz schön wichtig, ein erfülltes und glückliches Leben zu führen. Ich bin ja selber gerade irgendwie auf dem Weg dahin, hoffe ich jedenfalls.



Aber falls es dann doch wirklich schiefgehen sollte, sei es durch Krankheit, Unfall oder andere Umstände, ist es doch wenigstens schön, wenn man bis zu diesem Zeitpunkt sagen kann: Ich konnte meinen Traum leben. Ich hatte ein glückliches erfülltes Leben und ich habe alles richtig gemacht.

Wie viele Menschen träumen von einem anderen Leben, aber können, wollen, trauen sich nicht diesen Weg zu gehen? Ich kenne das Problem ja selber.

Deswegen eine altbekannte Devise: Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.

Schnoop

Liebe Leute, Liebe Schnoop.
Danke für Eure prompten,nachdenklichen und tröstenden Beiträge.
Das mit der Freiheit, dem Traum und den eigenen Weg suchen und gehen haben wir nach Maltes Tod und zu Lebzeiten mit Malte selbst auch oft und lange diskutiert. Es gibt wahrscheinlich nur den guten Rat es zu versuchen und sich mit lieben Menschen auszutauschen.
@Tobi: Wir wissen auch nur das was uns die Mutter aus dem Unfallbericht erzählt hat. Den Verletzungen nach zu urteilen waren diese aber wohl so schwer, das er wahrscheinlich nicht lange leiden mußte.
@Thomas und Dietmar: Ja, streiten konnte man sich auch gut mit Malte, und Besserwisser konnte er auch sein, auch wenn mann es gerade mal so überhaupt nicht brauchen konnte.
Lieben Gruß und Dank Euch allen,
werde Eure Anteilnahme an die Eltern und Freunde weitergeben.
Peter

Unter anderem Genickbruch, also vermutlich überhaupt kein Leiden.
In dem Zusammenhang möchte ich auf Maltes Blog verweisen, in dem die Mutter auch so manches nachdenkliches geschrieben hat und der als Erinnerung wohl beibehalten werden soll. Hier der Link zu den Juni-Eintragungen.
Mich haben ihre Worte sehr berührt und mit ihrer Art zu trauern, kommt auch ein wenig von Maltes Art mit durch.

Ein ganz seltsames Gefühl diese Nachricht zu lesen . Hier gab es in letzter Zeit ja öfters mal Berichte über Reiseradlern, die unterwegs ums Leben gekommen sind. Alles traurige Berichte, aber sie fühlten sich so weit entfernt an. Und nun hat es jemanden getroffen dessen Beiträge man regelmäßig gelesen hat. Wenn ein aktiver Mensch in so jungen Jahren stirbt kommt mir das anfangs immer vor wie ein Manuskript zu einem geplanten Buch, am dem voller Elan geschrieben wurde und das dann plötzlich mitten in der Geschichte abreisst . Aber der Sinn von so etwas liegt jenseits unseres Verständnisvermögens, deswegen darf man sich die Frage danach nicht stellen. Ich wünsche den Angehörigen und allen Freunden von Malte, daß sie keinen allzu langen schmerzhaften Kämpfe ausstehen müßen um dies zu akzeptieren und stattdessen immer in Freude an ihn zurückdenken.

Auch von mir die herzliche Anteilnahme.

hans-albert

Hallo Peter,

danke, dass Du uns diese Nachricht mitgeteilt hast.
Ich habe auch erst einmal schlucken müssen, sehe es aber auch so wie einige Andere, dass es wenigstens mitten auf Tour passiert ist, bei hoffentlich bester Stimmung. Natürlich ist es etwas früh (daher hoffe ich dass die Angehörigen und Freunde es gut verarbeiten können).
In der Tat habe ich hier im Forum mittlerweile von Einigen (meist Nicht-Forumsmitgliedern) gelesen, deren Tour leider auf diese Weise endete, diese Abruptheit ist meist schwer zu fassen.

Ciao Malte

Christian

Hallo Peter,
diese Nachricht hat mich wirklich berührt. Ist jetzt wie ein Stich in mich gefahren, ich mochte seine Intellekt (kannte ihn nicht persönlich).

Möge es ihm gut gehen.


Nachdenklich
Joachim