Hallo Fernradler,
ich plane derzeit eine Radtour durch die Anden. Von Mendoza über Puente del Inca nach La Serena in Chile. Zurück über den Paso Agua Negra über den ich schon vieles gelesen habe. Anschließend von Las Flores nach Uspallata. Und hier meine Frage: kennt jemand diese Strecke. Nicht über San Josè R40 sondern von Las Flores auf den Nebenstrassen über Bella Vista, Barreal usw. auf der R39 bis nach Uspallata.
Bin dankbar für jeden Tipp bzgl. Sehenwürdigkeiten, Befahrbarkeit, Wetter und Unterkünfte.

Gruß, Klaus

Hallo Klaus!

Klingt sehr gut, was Du dir da vorgenommen hast. Wir haben bis zum Paso del Agua Negra genau das gleiche gemacht.
Die Strecke nördlich von Uspullata kenne ich persönlich nicht, habe aber gehört dass es dort sehr sandig ist. Zwei Österreicher denen wir jetzt schon oft begegnet sind, sprachen von Schiebepassagen von 20km. Und das sind ganz sicher keine Weicheier.

Weiter im Norden (ab PdAN) war die R40 oft auch gar nicht langweilig, vielleicht ist das auch eine alternative?

Wenn Du Fragen hast über die anderen Abschnitte, hau rein!
Grüsse,
Benno

Hallo Klaus,

ich kenne zwar niemand, der diese Route bislang per pedales angegangen ist, aber einige Infos kannst du aus http://es.wikipedia.org/wiki/Ruta_Nacional_149_(Argentina) und www.vialidad.gov.ar/partes/index.php?cboProvincia=9&cboRuta=0&verResultado=Consultar herauslesen (Ruta 149). Auf unserer Seite www.bikeamerica.de findest du unter "Weitere Touren / Links" und "Pässe, Puna, Lipez-Route" ein paar Eindrücke von der parallelen Ruta 40, und schon die ist nicht so sehr mit Infrastruktur gesegnet, vor allem zwischen San José und San juan.

Falls du die Strecke tatsächlich unter die Reifen nimmst, würde mich dein Bericht interessieren Auch würde mich interessieren, was es Neues vom Paso Bermejo und vor allem seiner Bahnlinie gibt, die ja immer wieder als Neubaustrecke im Gespräch war. Uns hat dieser Pass (allerdings andersrum) vor ein paar Jahren stark fasziniert, s. auf Bikeamerica unter Panamericana-Tour Kapitel 15.

Suerte, Gruß Thomas

Hi Benno,
danke für den Tipp, ich werde es aber trotzdem versuchen. Falls du eine Adresse von den Österreichern hast, würde ich die gerne mal befragen.
Ich dachte schon die Frage in meinem ersten beitrag wäre zu ungenau. Aber deine Antwort hat genau gepasst. Meine Frage zielte auf die Strecke von Las Flores nach Uspallata. Falls sonst noch jemand diesen Abschnitt kennt, freue ich ich über jeden Tipp.
Ansonsten habe ich noch jede Menge anderer Fragen. ich mache so einen solo Trip das erste mal. Bisher war ich immer in einer Gruppe mit Begleitfahrzeug unterwegs. Das wird mein erstes allein Abenteuer. Im Dezember habe ich eine organisierte Besteigung des Aconcagua gebucht und im Jannuar '11 möchte ich diesen Berg auf genannter Route per Rad umrunden.
Ich habe mir deine Fotos auf Picasa angeschaut. Inbesondere vom Agua negra, fantastisch..ich freu mich total darauf das in natura zu erleben.
Wie ist das mit der Wasserversorgung am Agua Negra und überhaupt, kann man Wasser aus dem Bach/Fluss evtl. mit Micropur trinken? Wie versorgt ihr euch mit Essen z.B. auf der Strecke La Serena - las Flores?
Gruß nach Bolivien oder wo immer ihr seit, Klaus

Hallo,

bin die Strecke mal gefahren. Ich glaub ich hab in Calingasta am Camping Municipal übernachtet, der war wohl in der Nähe vom Fussballplatz, zumindest konnte ich in der Umkleide duschen. Nacht davor hatte ich in Flores hinter der Tanke am Feld übernachtet, alternativ würde wohl auch bei der Genarmeria 30 km vor Flores gut gehen.
Ansonsten war vor allem die Strecke von Iglesia bis Tocota mühsam, aber im Nachhinein merkte ich, dass es raufging. Ist auf jeden Fall zu empfehlen. Nach Tocota geht es dann wieder runter, mit viel Schwung kommt man dann durch manches kurzes Weichsandstück. Sind aber nur kurz, halt jeweils dort wo ein kleiner Torrente reinkommt. Und dann kommt irgendwann wieder Asfalt.


Grüsse

Christian

PS am Agua Negra waren die letzten Kleinstmärkte in Guanta. Wasser erst 3 km nach der chilenischen Grenzstation aus dem Fluss (ist aber gut an der Farbe zu sehen) nehmen, ich hab damals auch Certisil verwendet.


Hier noch ein Foto vom Asfalt hinter Bareal, war nur den Radlern vorbehalten, die Autos mussten schon in den Graben.

Hallo Thomas,
bei Wiki nachzuschauen, darauf bin ich noch nicht gekommen. War ein guter Tipp, jetzt kenne ich schon mal das Höhenprofil. Ein Reisebericht wird mit Sicherheit auf meiner Webseite erscheinen.
Den Paso Bermejo bin ich 2008 gefahren bis Uspallata. An der Bahntrasse wurde bis dahin noch nichs restauriert. Einige Fotos(die letzten 10) findest du unter
http://www.klaus-hausmann.de/TravelReport/Suedamerika/AndenCross1/AndenCross1.html

Euer LateinAmerika Buch steht bereits in meinem Regal und hin und wieder lese ich voller Sehnsucht darin.
Gruß, Klaus

He Klaus!

Wenn du den PdAN von der Argentinischen Seite her machst, ist die Wasserversorgung kein problem. Christian sagte schon, dass du das Wasser erst oberhalb der alten Mine trinken kannst, dann brauchst du (mMn) aber nicht mal Micropur. Denk daran, dass du dann aber Gletscherwasser trinkst, soll heissen: mit sehr wenig Mineralien. Eine Messerspitze Salz pro Liter hilft, dann schwemmt dir das Wasser nicht alle Mineralien aus den Körper. Wir hatten immer die Zuko-säckchen dabei: Limonade in Pulverform. So nimmt man schon beim trinken Energie auf, und das Wasser wird ein bischen isotoner.

Gerben und ich haben immer genug zu Essen dabei,deshalb waren wir beim Paso ziemlich schwer beladen: Pasta, Reis und Avena (Haverflocken), Milchpulver, Zucker, ein paar bouillonwürfel+Maizena (Sossen).
Am Paso wohnen bis zu 4000hm noch Ziegenhirten, meistens verkaufen die auch ziemlich günstig sehr leckeren Ziegenkäse, taugt auch sehr gut als geschmacksvoller Zusatz in Sossen. Vor allem mit frischem Knoblauch macht Pasta Essen richtig Spass.

Wir haben den PdAN sehr langsam gemacht, um später auf der Strecke nach Antofagasta de la Sierra schon ein bischen adaptiert(?) zu sein. In deinem Fall würde ich das nicht machen: 4 Tage Kopfweh müssen nicht sein. Viel Info über diesen Pass findest du im Thread 'Andenpässe Argentinien-Chile', einfach mal die Suchfunktion benutzen. Dort habe ich auch ein paar Zeilen über den Christobal Redentor geschrieben. (mensch, ich muss doch mal schauen wie man das verlinkt...)

Ich hoffe, das hilft dir. Wenn du weitere Fragen hast, halt dich bloss nicht zurück!

Grüsse aus La Paz,
Benno

Salu

Es ist sicher von Vorteil von Chile aus über den Paso del Agua Negra zuradeln, da man so
starke Windunterstützung hat. Bitte beachte, dass der Pass relativ spät öffnet. Im Jahre 2007 wurde der Pass erst am 3. Dezember für den Verkehr freigegeben. Ich musste/durfte drei Nächte bei den Zöllnern bei Junta la Torre logieren.
Vielleicht hat sich dise jetzt geändert, man plant ja in dieser Region einen Tunnel auf über 4000m um den Schwerverkehr umzuleiten um die Güter schneller vom Pazifik nach Buenes Aires, Brasilein etc. zutransportieren. Die Chinesen übernehmen die Finanzierung und würden auch gerne gleich die Bauarbeiter mitbringen, was aber den beteiligten Ländern nicht passt. Wie der Projektstand heute ist, weiss ich nicht, ist ja auch schon eine Weile her.

In der nähe von Iglesias bei Las Chacaritas gab es einen angenehmen Campingplatz zum Entspannen. Ich bin wie Christian von Iglesia via Tocota nach Calingasta geradelt, seine Beschreibung kann ich bestätien, es ist sicher lockerer wenn man wie Du von Norden kommt. Ich fand die Strecke superschön und kann sie Dir nur empfehlen. Das Gebiet ist trocken und dünnbesiedelt, deshalb genügend Wasser mitnehmen.
In Calingasta habe ich auf dem Camping Muncipal übernachtet, was ausserhalb der Saison und die Dusche war deshalb auch mit dem Gartenschlauch angesagt. In Barreal gibt es auch
einen grossen Camping Municipal (seinerzeit) preiswert. Von Barral nach Uspallata ist es eine Tagesetappe, auch wieder genügend Wasser mitnehmen, man kann aber unterwegs auch gut zelten. teilweise Asphalt(Provinz San Juan) teilweise Piste (Provinz Mendoza) Empfehlswert wäre unter Umständen auch einen Abstecher in Nationalpark El Leoncito, soll dort ein Observatorium, man kann dort sicher auch zelten, aber Proviant mitnehmen.
Da du ja weiter nach süden radelst, vielleicht noch gut zu wissen. man kann Mendoza auch umfahren. Bei Porterillos abzweigen in die Berge und so über Tupungato nach Pareditas. Eine empehlenswerte Route bei angenehmen Bedingugen was Versorgung und Strassenzustand angeht.
Eine einsame traumhafe Route ist wenn man von Pareditas direkt auf der Route 101 nach Malargue radelt, teilweise speziel im Süden sandig und sehr trocken und nach Überquerung des Rio Diamante keine Häuser mehr, deshalb besser bei der Siedlung La Jaula wassertanken. In El Sosenado kommt man wieder auf die Asphaltstrasse. Wenn man Pareditas mit genügend Proviant verlässt (ca 1Woche) lohnt sich einen Abstecher zur Laguna Diamante mit dem Volcan Maipo. Es geht aber deftig hoch. Man kann aber auch das Velo beim Nationalpark eingang depotieren und eventuell hochtrampen (am Wochenende) sonst vielleicht mit den Parkwächtern. Die Laguna Diamante fand ich einen der schönsten Plätze in Südamerika, man kann auch vom Vulkan Maipo runtergucken, füer eine Besteigung muss man ca 3-4 Tage einkalkulieren. Das Guanaco bei den Zöllnern ist aber ziemlich verwöhnt gemäss dieser Dokumentation:
http://www.youtube.com/watch?v=bskoIN6E-08

Wenn du mehr wissen willst auch für infos südlich von Malargue lass es mich wissen.

Gute Fahrt

Vielen Dank für die vielen Beiträge. Das hat mir schon sehr geholen. Einige Fragen sind noch offen - werde dazu einen neuen Thread öffnen.

Danke nochmal
Gruß, Klaus