guten Tag!

unser Sparta Tandem ist schon wieder ausser Betrieb.
Vorgeschichte: vor etwa eineinhalb Jahren hat sich die Felge des
Hinterrades von den Speichenösen getrennt. Da gleichzeitig der Deore
XT-Freilauf hinüber war, haben wir ein komplett neues Hinterrad gleicher
Spezifikation bekommen. Die Felge ist eine 40-Loch-Rodi Vuelta 28". Da
wir kurz danach ein neues Tandem gekauft hatten, wurde das Sparta nur
noch für den "Stadtverkehr" benutzt und hat in den eineinhalb Jahren
höchstens 2000 km zurückgelegt.

Vorhin hat meine Frau und Stokerin eher zufällig festgestellt, dass da
schon wieder Risse an mindestens der Hälfte der Speichenösen der Felge
wären. Bei näherem Hinschauen war zu sehen, dass es zum Glück keine
richtigen Risse waren. Die schwarze Lackierung rund um die Speichenösen
hat sich in feinen Linien gehoben. An zwei, drei Stellen habe ich mal ein
bisschen gekratzt - es kommt weißes Pulver unter dem Lack hervor.
Ich vermute, dass es sich um Alukorrosion handelt. Liege ich damit
richtig? Ich habe die Felge jetzt erstmal reklamiert. Der Händler will
sie zum Hersteller einschicken. Mal abwarten, was die sagen.

Generelle Frage: Ist Korrosion an dieser Kontaktstelle Öse/Alufelge
irgendwie risikobehaftet? Oder ist das "nur" ein Schönheitsfehler?
Andererseits war das Laufrad nicht billig, da mag ich auch
keine Schönheitsfehler wie abgeplatzten Lack akzeptieren.

viele Grüße und Danke für die Antworten

Rolf

Moin!

Das klingt wie ein Fall von galvanischer Korrosion. Wäre interessant zu wissen aus welchem Material die Ösen sind. Edelstahl?
Das weisse Pulver ist Aluminiumoxid.
Mit dem gleichen Problem sehen sich viele Hobbysegler konfrontiert, die sich ihren schönen neuen Niro-Beschlag mit einer verzinkten Schraube an den Alumast spaxen.
Über die Ursache kann man spekulieren. Schlechte Materialpaarung ist klar. War das Rad längere Zeit im Wintereinsatz (Streusalz)?
Als Risikobehaftet würde ich das nicht unbedingt bezeichnen. Die Felge wird nicht sehr lange halten, aber Felgenversagen kündigt sich vorher an. Ein Schönheitsfehler ist das aber bestimmt nicht.

Dankeschön, ich habe es befürchtet. Jetzt fällt es mir wieder ein: dieses weisse Pulver hatte ich auch mal an meinem schönen Wohnanhänger aus volkseigener Produktion. Da waren Leichtmetallbleche auf einen Stahlrahmen geschraubt worden. Aus manchen Fugen kam mir dann auch dieses weisse Pulver entgegen.
Die Felgenösen sind evt. Edelstahl, auf jeden Fall sind sie weder korrodiert noch angelaufen o. ä.. Die Felge lief erst zwei Winter und ist die erste Felge in meinem Bestand, die solcherlei Probleme hat.

Rolf

Mit dem Salz haben alle Felgen Probleme. Gerade die Bremsflanken haben weiße Fraßpunkte bekommen.

die bremsflanken sind doch eloxiert oder pulverbeschichtet?
jedenfalls kenn ich das so.

job

Wo die Bremsklötze entlang schrubben ist nichts. (außer bei Keramik oder CCS)

Aber selbst bei kleinsten Verletungen vom Eloxat arbeitet das Salz. Habe mich mal bei einem Rennlenker erschrocken als ich das Lenkerband abwickelte.

bremsklötze?
achso, historische technik....
ansonsten reiben die bremsklötze doch jede korrosion ab. jedenfalls wenn das rad bewegt wird.

job

Ist auch kein Problem. Wollte halt nur anmerken, dass die Ösen nicht dran Schuld sein müssen.
Bloßes Salz und Straßendreck genügen auch. (Dass bei allen Felgen die ich in den letzen Wintern gefahren bin.)

So wie ich den ersten Thread verstanden hab, ist die Korrosion ja eben nicht am blanken Metall, sondern rund um die Ösen, also da, wo zwei Metalle (ein edleres und ein unedleres, Prinzip aller galvanischen Vorgänge) aufeinander treffen. Das Salz(-wasser) wirkt als Elektrolyt.