Werte Radreisegemeinde,

meine Liebste und ich müssen oder sollten Mitte September von Biarritz (Südwestfrankreichzipfel)ohne zu trödeln zurück an den deutschen Rheinvater.
Wer weiß, wie man das am schlauesten mit zwei bepackten Rädern (Zelt, Kochkram...) anstellt? SNCF, Flugzeug, Bus, Taxi oder was?
TGV kommt nicht infrage weil: tierisch aufwendig und ätzend (40kg schwere Taschen und Beutel mit auseinandergeschraubtem Radl& Kram...usw. usf... nee, nee, nee!) - jedenfalls waren das meine letzten Info´s.
Ansonsten wohl 2-4 Tage Bummelzugfahren, ham´ wir schon mal gemacht; naja...
Na, aber jetzt bin ich mal auf Eure Tips gespannt.
Merci im Voraus!

Uli.

Wenn nicht TGV, dann Nachtzug. Gerade zwischen dem Baskenland und Paris ist das unproblematisch. Es kommt dann nur darauf an, wie Ihr weiterkommt.

Falk, SchwLAbt

Es soll einen Nachtzug mit Fahrradmitnahme von Bordeaux nach Strasbourg geben. Von Strasbourg kommst du gut weg, Kehl/Offenburg sind die nächsten Bahnhöfe.

Hallo Namensvetter,

neben den beiden erwähnten Hinweisen empfehle ich dir mal die Beiträge der letzten 12 Monate zu dem Thema zu sichten (Suchbegriffe z.B. TGV, SNCF, Corail). Du wirst u.a. auf einen Thread stoßen, in dem ich auf eine Übersicht der frz. Fernverkehrsverbindungen mit Radmitnahme hinweise (http://www.velo.sncf.com/img/carte_des_trains_de_jour.pdf). Es gibt (teilw. schon länger) TGV-Verbindungen, in denen das Rad unverpackt mitgenommen werden kann. Gut für euch: Die TGV Paris - Bordeaux - Hendaye (und retour) gehören dazu. Einzige Voraussetzung: Die Radstellplätze müssen reserviert werden.

Gruß
Uli

Hallo Uli,

Im TGV mit Radmitnahme (Reservieren) nach Paris, dort macht ihr euch einen Schönen Nachmittag und dann weiter mit dem Nachtzug (auch reservieren) nach Biarritz.

Selbst der Bahnhofwechsel in Paris ist problemfrei.

Detlef

Was verstehst Du unter problemfrei?
Quer durch eine unbekannte Millionenmetropole treten?
Metro?

Ich habe damals (in umgekehrter Richtung: Biarritz - Rhein) zum Glück ein Großraumtaxi (schwarz, und das war nicht die Farbe) gefunden, das mich in einer halben Stunde von Bahnhof zu Bahnhof gebracht hat. Mein Fahrrad musste ich damals (vor drei Jahren) noch eingepackt transportieren.

Du musst vom Gare De l' Este zum Gare Austerlitz. Meistend fährt man auf der Busspur völlig problemfrei. Sobald man an der Seine ist geht da ein Radweg Autofrei and der Seine lang. Seit Die Pariser das Verleihsystem Velib intensiv nutzen mit ca 50.000 Verleihvorgängen am Tag, nehmen Autofahrer viel Rücksicht.

Auch Conny die dem eher ängstlich gegenüberstand war hellauf egeistert wie gut sich in Paris radeln lässt.

Die Metro fällt aus, da sie keine Räder Mitnimmt.

Das war der Stand 2008

Detlef

Zum Thema Bahnhofswechsel in Paris verweise ich auf den entsprechenden Wiki-Artikel.

Stefan

Die Fahrt auf'm Fahrrad von einem Bahnhof (z.B. Gare d'Austerlitz, Gare Montparnasse) in Paris zu einem anderen (z.B. Gare du Nord, Gare de l'Est) ist wirklich absolut problemlos. Die Orientierung ist recht einfach, die Entfernungen gering (max. 1 h gemütliche Fahrt) und Fahrradfahren in der Seinemetropole ist aufgrund der vielen Radwege und Seitenstreifen generell sehr angenehm.
Gruß
Uli

Hallo,

nach vielen guten Hinweisen hier im Forum habe ich die SNCF
unter der 0033-892353536 angerufen. Du landest dann direkt in Frankreich (deutsche Sprache kannst du vorher auswählen) - besetzt war die Leitung bei mir bisher nicht einmal. Ich habe mir vorher meine Wunschverbindung auf der SNCF homepage rausgesucht, dann eine Billigvorwahl nach Frankreich benutzt (in meinem Fall 0,68 ct/min) und in aller Ruhe per Telefon die Sache klargemacht. In meinem Fall Nizza-Metz ohne Umsteigen mit Radreservierung (musst du vorher buchen, weil die Radmitnahmemöglichkeiten begrenzt sind) für 80,- Euro (70,- Euro für mich und 10,- Euro für die Radreservierung). Hätte mir beinahe sogar fürs gleiche Geld eine Erste Klasse - Reservierung gegönnt, aber der freundliche Mann am Telefon sagte mir, dass die Plätze der ersten Klasse die Radmitnahme beinhalten leider bereits ausverkauft wären (was aber zeigt, dass Radreservierung zur Platzreservierung unbedingt dazugehört!)
Tickets wurden mir kostenlos zugeschickt nachdem ich sie per Kreditkarte bezahlt habe - nach 2 Tagen lagen sie in meinem Briefkasten!
Ich hab´s mir schieriger vorgestellt als es schließlich war
Wie die Fahrt nun letztendlich verläuft kann ich dir natürlich nicht sagen, da ich das vorher noch nie gemacht habe.
Ich hoffe ich konnte dir weirhelfen!

Tschüss und viel Erfolg!
Ralf

Ich dachte, die autofreien Seineufer sind noch ein Projekt (bis jetzt kenne ich das nur sonntags). Und von Gare de l'Est nach Austerlitz muss man doch nicht an der Seine entlang, oder?

@ Edo: Radfahren in Paris halte ich aber auch für ziemlich problemlos (eine Stadt ist es natürlich, wer ungern in Städten fährt, wird auch nicht gerne durch Paris fahren). Auf die ausführliche Beschreibung der Wege zwischen den Bahnhöfen hat Stefan ja schon hingewiesen.

Metro ist nicht nur nicht erlaubt, aufgrund der Zugangsschleusen und endlosen treppengesäumten Verbindungswege ist es mit vollbepacktem Reiserad auch mehr als unpraktisch. Habe letzte Woche beobachtet, wie jemand ein Rennrad mit in die Metro nehmen wollte, das war ein ziemlicher Akt, den die auch nur zu zweit geschafft haben mit Eingang durch die Ausgangsschleuse etc. Würde ich auch als halblegal bezeichnen, aber die RATP-Hanseln hinter ihren Schaltern sind seltsamerweise nicht eingeschritten.

Wir sind über di Ile del la Cite hin es uist nicht der direkte Weg, aber wirt wollten eh zur Notre Dame. Unten an der Seine war autofrei (Samstaags) aber für Autos war da auch kein Platz

Detlef

Vorsicht, das ist nur so, wenn du mit einem Nachtzug Richtung Baskenland oder Katalonien fahren willst. Die TGV Richtung Bordeaux verkehren ab Montparnasse im Südwesten. Das ist ein bisschen weiter, aber auch nicht weiter wild. Nach Google Maps mit Kfz 8,8, zu Fuß 5,3km.

Falk, SchwLAbt

Zwischen Notre Dame und Austerlitz kann man am Südufer entlang der Seine fahren, unterhalb der Straße. Darauf hat sich Deul wohl bezogen.


Nein, der kürzeste Weg geht über Place de la République oder am Canal St-Martin. Place de la République ist aber nicht so angenehm und der Boulevard de Magenta mit ätzenden Hochbordradwegen verunziert. Deshalb empfehle ich für den Fall die Strecke am Kanal. Wenn man genügend Zeit hat und sich Paris ein wenig anschauen will, ist der Umweg über Notre Dame eine nette und gemütliche Alternative.


Richtig. Dafür geht es im RER außerhalb der Stoßzeiten. Für Est nach Austerlitz hieße das 10 Minuten Fußweg von Est nach Nord, dann mit einmal umsteigen nach Austerlitz. Ist aber ziemlich umständlich. Per Rad ist man mit Sicherheit schneller.

Stefan

Vielen dank wieder was gelernt.

Detlef

Hm, wenn ihr das Rad nicht ein wenig zerlegen wollt, hier meine Varianten:

Variante 1: Mietwagen bis Thionville (Preise unter www.europcar.de). Ab da mit RE weiter bis Luxemburg und weiter mit IC oder RE an den Rhein. Autboahngebühr in F ist allerdings relativ hoch.

Variante 2: Nachmittags mit RE bis Bordeaux und dort übernachtet. Dann mit TGV durchgehend nach Lorraine TGV (Fahrradmitnahme reservierungspflichtig, 6:33 / 11:48). Dann per Rad runter an die Mosel nach Pont-a-Mousson. Dann weiter mit RE/IC an den Rhein.

Gruß
Peter

Hallo,

im TGV können 4 Räder komplett, ohne sie zu zerlegen, transportiert werden.
Gerade praktiziert von Paris Gare de l'Est nach Metz mit dem TGV der nach Luxembourg geht.
Einziger Nachteil: Man braucht eine Reservierung (10€). Vorteil: Der Transport geht rasend schnell.

Kostet der Radtransport im TER eigentlich inzwischen etwas?

Habe irgendwo im Netz den Hinweis auf eine Fahrkarte gefunden, mit der man das Rad im Burgund im Bus und Zug mitnehmen könnte.


Gruß

Olaf

nein, die Fahrradmitnahme ist kostenlos.

Gruß,
Bodo

TERs sind Regionalzüge, und für die sind die Regionen zuständig, die ihre eigenen Bestimmungen haben können. Einen Link dazu habe ich in diesem Thread angegeben. Allerdings ist mir noch keine Region bekannt, in der der Fahrradtransport im TER extra kostet.

Stefan

Letzten Montag bin ich von Nantes nach Strasbourg gefahren. Für das Rad hatte ich schon im März reserviert. Da es wegen des Feiertags ein reisestarker Tag war, wurden die Klappsitze, die sich am Radabstellplatz befinden, absichtlich oder durch einen Softwarefehler "überbucht".

D.h. es stiegen in Massy TGV Leute ein, die genau für diese Klappsitze eine Reservierung hatten. D.h. der Zugbegleiter bat mich, das Rad im Türrahmen einer Ausstiegsstür zu "senkrecht" befestigen. Dies war dank eines Spanngurts möglich.

Glücklicherweise war der Zughalt immer nur auf einer Seite, d.h. ich musste das Rad an den Zwischenbahnhöfen nicht immer umstellen.

Fairerweise muss ich allerdings sagen, dass das mir auf jetzt insgesamt 6 TGV-Fahrten mit dem Rad erst einmal passiert ist.

Problematisch wäre das allerdings geworden, wenn mehr als 1 Rad, wie in diesem Fall, reserviert gewesen wäre.

Genau dasselbe hatte ich am Sonnabend morgen von Paris nach Basel: Da kam auch ein Fahrgast an, der eine Reservierung für einen "meiner" Klappsitze hatte. Nun stand mein Radel schon da, und es gab genug andere freie Sitzplätze, also hat er sich einfach anderswo hingesetzt.

Ich frag mich nur, was der Heckmeck mit der Reservierung soll, wenn der Platz dann trotzdem nicht garantiert ist. Dafür brauch ich keine 10 Euro zahlen und extra von Pontius nach Pilatus rennen, weil man nicht online reservieren kann

Übrigens, der Fahrkartenverkäufer in Montparnasse meinte, seit einem halben Jahr könne man Fahrradstellplätze im TGV auch online reservieren. Hab daraufhin nochmal nachgeschaut, aber nichts dergleichen entdeckt. Ist jemand von Euch fündig geworden?

Stefan

Über TGV-europe ist jedenfalls keine Onlinebuchung der Räder möglich, das hat man mir per Email bestätigt und mich an die Hotline in Frankreich verwiesen.