Hallo,

habe gerade meine Bremsbeläge getauscht und aus Interesse auch gleich die Kolben neu justiert. Soweit ist das fummelig aber ok.

Jetzt ist mir wieder (hatte das schon als das Rad neu war und hab auch einfach an der roten Schraube gedreht) folgendes aufgefallen:

Der Hebelweg für die hintere Bremse ist bedeutend kurzer wie vorne.

Ziehe ich am Hebel für die hintere Bremse, bewegen sich sofort die Kolben ==> alles ok.

Ziehe ich am Hebel für die vordere Bremse, bewegt sich erstmal nichts ==> Luft im System (lt. Magura FAQ)

Allerdings kann ich vorne an der roten Nachstellschraube drehen und damit erreichen, dass sich die Beläge sofort bewegen, wenn ich den Hebel bewege. Die Bremsbeläge schleifen nach dem Drehen noch nicht an der Felge. Drehe ich weiter, geht es immer schwerer zu drehen und irgendwann schleifen dann auch die Beläge an der Felge.

Ist nun Luft im System oder nicht? Bzw. ist das Verhalten normal?

Danke chris

Hallo Chris!

Bei Luft im System müßte der Druckpunkt schwammig sein. Daher ist vermutlich nicht Luft im System das Problem, sondern zu wenig Öl in der Leitung. Ursächlich dürfte die nicht zurückgedrehte rote Belagsnachstellschraube bei der Befüllung gewesen sein. Also Stellschraube zurückdrehen und System mit Hilfe der Entlüftungsanweisung erst mal belüften, um es dann zu entlüften.

Aus diesem Grund bin ich stolzer Besitzer eines Service-Kits geworden .

Ist innerhalb von 10 Minuten erledigt.

Axel

Hi Christoph,

klingt nach einem guten Ansatz. Das würde wohl auch erklären, warum das rote Rädchen, wenn es ganz raus gedreht ist, so locker "hängt".

Ich werde bei Magura anfragen, ob ich das für etwa 2.000 km so lassen kann. Ich muss dann noch die Züge kürzen und dann wäre es ein Aufwasch.

Wenn ich dich richtig verstehe, ist es auch weiter kein Problem. Nur steht mir dann vorne eben nicht der gesamte Verstellbereich zur Verfügung. Sprich ich kann die Beläge nicht so weit runterfahren wie üblich. Zumindest nicht, bis ich das fehlende Öl nachgefüllt habe.

Danke chris

Wenn die Bremsleistung ausreichend ist kein Problem, im Zweifel einen neuen Satz Bremsbeläge mitnehmen, falls es auf eine größere Tour geht. So kannst Du eingreifen, wenn mit der Rändelschraube nix mehr zu holen ist.

Der Magura schadet der Zustand erstmal nicht.

Axel

Hallo!

Mir waren neulich die Zugriffe auf die Bremsklötze auch zu schwammig geworden, jetzt sind sie wieder griffig, kurz vor dem Start in die Berge. Ich habe ein knappes halbes Liter "Magura Royal Blood" auf Lager. Die Flasche hat einen adligen Blauton und darüber hinaus einen königlichen Preis. Es ist schon seit Jahrtausenden königlich, für wenig Leistung Tribut zu fordern.

Eine virtuelle Hilfte zu Deinem Problem bietet Magura, der Versorger des "königlichen, blauen Bluts": http://www.magura.com/de/service/downloads.html

Beim Austausch der Bremsbeläge solltest Du die Halterung säubern und maßvoll dünnflüssig einölen. Bei meinem ersten Entlüftungsversuch habe ich nur zusätzliche Luft in das Hydraulik-System gepumpt.

Man kann für eine Magura prinzipiell jedes Mineralöl verwenden, zum Beispiel auch Nähmaschinenöl von der Mama. Wir hatten mal eine Magura zur Reparatur in der Werkstatt, die mit Diesel befüllt war ...

Das Royal Blood ist der Nachfolger des ursprünglich grünen Magura Blood und besitzt eine bessere Fluidität bei Minusgraden und ist auf den Einsatz mit Maguras optimiert. Und funktioniert besser als Diesel.

Wieso hast Du nen halben Liter gekauft?!?

Axel

Hallo Chris!


Der Verschleiß hängt doch im wesentlichen von Deinem Bremsverhalten ab. In sofern kann Magura auch nur Kaffeesatz lesen. Wie lange haben denn die alten Beläge gehalten?


So ist es! Falls es für 2000 km nicht reicht je nach Faulheit entweder Öl nachfüllen oder Beläge tauschen. Bei mir halten die Beläge vorne zwischen 10.000 und 19.000 km. Hinten etwa nur die Hälfte der Strecke.

Hi Christoph,

schon klar, dass der Verschleiß von allem möglichen abhängt.

Die letzten (Grau auf CSS Felge) hielten ca. 7.500 km. Etwas wäre noch gegangen habe aber eben jetzt vor der Tour schon getauscht. Durch die Alpen muss ich nicht mit fast runtergefahrenen Belägen.

Auch bei mir waren die Beläge hinten etwas mehr runter als vorne.

Danke, chris

Deine Frage geht ans Eingemachte. Ich habe sie mir mir schon vor Dir gestellt.

Antworten könnte ich: "Ich neige zur Verschwendung." Oder: "Ich habe eine hohe Lebenserwartung, Magura auch". Das wären Selbstlügen.

Ausschlaggebend war: Beim Kauf von 50 ml (5 Eu) ist der Preis bezogen auf die Menge exorbitant höher als beim Kauf von 250 ml (12 Eu).

Hast Du Deine außergewöhnlichen Erfahrungen in einer gewinnoptimierten Fahrrad-Reparatur-Werkstätte gewonnen? Ich habe mir eine Rechnung vom letzten Jahr für die Montage eines neuen Magura-Bremshebels herausgeholt. Dort wird Magura-Bremsflüssigkeit von meinem vertrauenswürdigen Mechaniker verrechnet. Mit ein Grund, mir das "Royal Blood", "königliche Blut" in meine Blutbank zu legen. In meiner Hirn-Datenbank lagert es als nützliche, "königliche Brut" von einem "knappen halbem Liter".

Eine Werkstatt die nicht gewinnorientiert arbeitet ist der Tod für ein Radsportgeschäft. Es sei denn es handelt sich um eine Selbsthilfewerkstatt oder so.

Ja, ich habe ca 15 Jahre Berufserfahrung im Radsporthandel und habe immer gewinnorientiert gearbeitet.

Was Du beschreibst ist ein Zwiespalt: entweder du hast auf der Rechnung stehen "Bremse reparieren - Summe X" oder aber jeden verbauten Artikel, und dann unter Umständen auch das Royal Blood.

Entweder man mosert, weil man nicht weiss, WAS alles gemacht wurde, oder man mosert, weil man sogar für das Öl zahlen musste.

Mir sind detaillierte Rechungen lieber und eine gut organisierte Werkstatt sollte auch jeden Verbrauch abrechnen, zumindest intern. Da ists dann nur ein kurzer Weg zur detaillierten Kundenrechnung.

Axel