Moin Arne,
ick heff son driewieler, bün ook schon in twee dagen krüzz und quer dör Ostfreisland foahrt. (Vun Cloppenburch övver Aurich na Esens) :-)
Feine Sache für ne Tour mit Gepäck: Kein Balancieren beim Anhalten, in jeder beliebigen Steigung die Hügel hoch. Sonst fahre ich auch gelegentlich im Hamburger Stadtverkehr damit; dort hat das Rad allerdings zwei Nachteile:
1.: Seeeehr tief. Wenn du damit an ner Ampel wartest, vor Dir ein Auto und dann gehen etwa in Augenhöhe die Rückfahrscheinwerfer an, weil sich Dein Vordernmann entschieden hat, eine Parklücke anzusteuern - nich so doll.
2.: Schwer und ausladend. Nur dann wirklich ein Problem, wenn Du es (wie ich) im Keller lagerst und gelegentlich damit in die S-Bahn willst. (Auf der Strecke Norddeich-Hannover fahren ja mittlerweile Doppelstockzüge mit breiter Eingangstür im Steuerwagen - da sollte das kein Problem sein). Auto(dach) transport stelle ich mir eher umständlich vor.
Wenn Du über eine ebenerdige Abstellmöglichkeit verfügst, ist das Dreirad eine bequeme Sache. Probleme mit dem "Durchkommen" habe ich selbst in Hamburg nie gehabt (der Rider ist auch eher schmal). Auf herbstlich-rutschigem Untergrund ist es sicherer und im Schnee und auf Eis gibts ein ganz eigenes Fahrgefühl :-)
Der Rollwiderstand ist natürlich höher als beim Einspurer, weshalb ich zu leichtlaufenden Reifen rate. Stelvios machen den Rider einigermaßen flott, sind aber bei häufigen Kurvenfahrten relativ schnell runter (Achtung: Lenkgeometrie einstellen). Marathon Slick 32/406 und /559 könnten gehen; ab etwa 40mm Reifenbreite bekommst Du mit den alten Schutzblechen vorne Probleme; Eduardo Mugge von Optima berichtete aber, es gebe mittlerweile überarbeitete, die auch breitere Reifen vorne zulassen. Ich würde vorne möglichst glatte Decken verwenden, weil mich das surrende Laufgeräusch (gut zu hören) etwa beim Standard-Marathon 40/406 stört.
Bei unregelmäßigen Untergründen wirst Du übrigens ganz gut durchgerüttelt (auch, wenn nur die Neigung des Weges schwankt, was Du auf nem Einspurer nicht mitbekommst)
Wenn schon der Rollwiderstand prinzipiell höher ist, solltest Du beim Antrieb "alle Register" ziehen, sprich Kettenschaltung statt 3x7, kugelgelagerte Schaltrollen, 1x die Woche die Kette ölen und trockenwischen, Kettenrohre alle paar hundert km mal durchziehen (Kette mit SRam-Powerlink verschließen, dann ist sie schnell zu öffnen)
Ich bin von meinem black Rider schwer begeistert (Ausstattung 3x9 Kettenschaltung ; die Lenkerendschalter sind leider nur 3x8 :-), Gepäckträger)
Ach, noch was: Du kannst bedenkenlos Klickpedale verwenden und fest einstellen, weil die Situation, bei spontanem Halt schnell mal heraus zu müssen, nicht eintritt.
Wenn Du viel Platz hast, schau Dir noch mal das Thorax "sinus" an; das ist zwar nicht gehfedert, aber sehr schön verarbeitet und bietet (Geschmackssache) einen Flechtsitz oder das Anthrotech. Wäre nicht mein Rad, hat aber auch seine speziellen Vorzüge. Einen Händler findest Du z.B. in Oldenburg: Die Speiche in der Donnerschweer Straße
Viel Spaß beim Suchen und Austesten
Markus