Hi Regensburger, Deine Frage kommt für mich etwas zu früh, ich geh erst diesen Herbst mit dem Rad in den Kaukasus.Aber ich war im Mai 2008 zwei Wochen mit dem Rad auf der Krim und mir hats sehr gefallen.
Im Internet besorgte ich mir folgende Karte, die allerdings in Kyrillisch(unbedingt das Alfabet lernen wegen der Beschilderung) ist:Topogr. Karte der "Avtonomaja Respublika Krim" 1:200000 der Kiewskaja Woenno-Kartografiskaja Fabrika. Zur Vorbereitung hatte ich zwei Bücher: ReiseKnowHow Die Krim und Trescher-Reihe Die Krim entdecken. Ersteres war gut, letzteres eher Trash.
Anreise war am billigsten mit Air Baltic,problemloser Umstieg mit durchgechecktem Rad in Riga. Ein teures Visum brauchst Du nicht (im Gegensatz zu Armenien, soweit ich weiss).
Tour Simferopol-MangupKale-Sebastopol-Foros-Yalta-Aluschta-Sudak-Feodosia-Belogorsk-Simferopol. Freundliche Leute, keine Sicherheitsprobleme,Weine etwas sehr süss, vom Essen hat mir die tartarische Küche am besten geschmeckt.Gute russisch-touristische Infrastruktur(gesprochen wird fast nur russisch, kaum englisch, eher mal ein bisschen deutsch) mit problemloser Quartiersuche in Privatwohnungen,Datschen,Hotels zu günstigen Preisen, die mit besseren Russischkenntnissen, die wir nicht hatten, sicher noch zu unterbieten sind. Verkehr auf den Überlandstrecken Simferopol-Sebastopol, Yalta-Aluschta und Feodosia-Simferopol heftig, auf letzterer Strecke haben wir dann den Bus genommen.Die kleinen Landstrassen sind ok, beim scharf rechts fahren wegen der LKW pass auf die vielen Schlaglöcher auf. Zwischen Foros und Simeis nimm die obere Corniche, die hat ein fantastisches Panorama und ist praktisch autofrei, weil mittendrin ein Bergrutsch die Strasse für Autos, nicht aber für Bikes unpassierbar gemacht hat. Östlich von Aluschta wirds dann sehr ruhig auf der Strasse (natürlich je nach Saison) mit durchaus sportlichen Höhendifferenzen.
Die Highlights waren meiner Meinung die Landschaft des Krimgebirges, die vielfältigen historischen Orte (Bachtiserail türkisch-tartarisch), die mittelalterlichen Höhlenstädte, der problemlos zu besichtigende Schwarzmeerflottenhafen mit der an James-Bond-Filme gemahnenden unterirdischen U-Bootbasis Balaklava, die Paläste(Yalta-Konferenz), Burgen(genuesische Festung Sudak), Gärten und Weingüter der Südküste und und und....
Bin leider kein so begnadeter Fotograf wie viele der Forumsmitglieder, sonst würde ich Dir jetzt welche reinstellen, aber vielleicht lässt Du Dich ja aufgrund meiner Andeutungen für die Krim erwärmen...Wünsche Dir gute Reise und die richtige Wahl.
Uli