Bin auch jahrelang mit einem alten MTB und Yak auf Urlaubstouren gefahren und war zunächst ein überzeugter Anhänger dieser Kombination - bis im letzten Jahr allmählich das Gefühl überwiegte, eigentlich keine Radtour zu machen, sondern einen täglichen Gepäcktransport von Punkt A nach Punkt B zu absolvieren. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass meine Vorliebe mittlerweile - im Gegensatz zu früheren Zeiten - dem RR und dem Straßenfahren gehört.
Also habe ich mir in diesem Jahr ein Messenger von Rose besorgt (robuster Alurahmen mit Rennradgeometrie und entsprechenden Komponenten, allerdings verlängertem Radstand, V-Brakes, Befestigungsmöglichkeiten für Gepäckträger und die Möglichkeit, breitere Reifen zu montieren). Ein ähnliches Bike gibt's auch z.B. von Cannondale.
Dazu vorne und hinten Ortliebtaschen und lediglich eine kleine Rolle mit der Thermomatte hinten drauf.
Die für mich gravierendsten Vorteile:
- RR-Feeling bleibt erhalten
- Die Manövrierbarkeit vor allem beim "Einparken", Abstellen, Wenden, Heben usw. bleibt (fast) voll erhalten, das Rad mit Taschen bleibt mit Seitenständer ohne Probs stehen, die Yak-Kombi neigt da zum Einknicken), das gepackte Rad mal eben eine Treppe rauf/runter tragen geht, mit Yak nicht!
- Du wirst gezwungen, nur das wirklich notwendige Gepäck mitzunehmen, der Yak verleitet durch sein Packvolumen...
- Allein der Yak wiegt schon 6,5 kg ohne Tasche, was sich am Berg stark bemerkbar macht
- Wiegetrittfahren geht fast so einfach wie ohne Gepäck - mit Yak, je nach Schwerpunkthöhe, eine ziemlich wackelige Angelegenheit.
- Be- und Entladen geht mit Ortliebtaschen ö.ä. genauso schnell, da der Yak vor dem Koppeln erst Entladen werden muß/soll.
Ich werde allerdings meinen Yak behalten und nicht ganz aufgeben - eine Option habe ich nämlich noch nicht ausprobiert: RR-Fahren mit Yak, was bei dem verstärkten Rahmen im Gegensatz zu einem normalen RR-Hinterbau kein Problem sein dürfte
Ach ja, hab mal nachgeschaut:
Letztes Jahr waren es noch 35 kg Gepäck incl. Yak und Taschen, in diesem Jahr nur 17 kg incl. Taschen, also 18 kg weniger - und ich habe nichts vermißt (Gewichtsangaben ohne Futter und Trinkbarem). Ok, war nicht Island, sondern in Kalifornien und Nevada, davon überwiegend Wüste. Mit Zelt und Schlafsack und Rolle, aber ohne Kocher usw. (passende Gaskartuschen habe ich schon letztes Jahr nirgends auftreiben können).
Gruß Jürgen