Hallo Curlyd, bin letztes Jahr in Israel gewesen: Tel Aviv-Nahariya-Safed-Tiberias-Jordantal-Jericho-Totes Meer-Harzeva-Yeroham-Arad-Hebron-Jerusalem-(Taxi)-TA.
-Den National Trail hab ich im Norden auch fahren wollen, der ist aber höchstens partiell mit dem beladenen Rad machbar, dazwischen immer wieder reine Wanderwegabschnitte, z.B. nördlich Netanya verläuft er direkt am Meer über den Sandstrand, wo Du mit dem Rad einsinkst und kaum vorankommst. Im Gebiet Mount Meron wars ein Bergpfad. Dagegen im Stadtgebiet TA bestens gepflegter und markierter Radweg.Das heisst Du wirst wohl immer mal wieder die übrigens bestens gepflegten und oft mit Randstreifen versehenen Strassen nehmen müssen. Wenn Du auf Ben Gurion ankommst, gibt es nur die Bahn (weiß aber nicht ab die Räder mitnehmen, möchte es aber vermuten,(vielleicht packst Du das Rad nicht gleich auf dem Airport aus), oder die stark befahrene Autobahn (ca. 15km dichter Autoverkehr; ziemlich unangenehm).
Ausführliche Informationen über den INT findest Du in "Hike the Land of Israel" von Jacob Saar,Eshkol Publishing Ltd 2009, ISBN 978-965-91249-0-9. Taschenbuch ca 250 Seiten mit ca 60 nichthebräischen Karten und Detailplänen 1:50000. Habs mir letztes Jahr übers Internet aus Israel schicken lassen, ist aber nicht billig (mit Porto meiner Erinnerung nach 40-50 €), enthält aber auch zahlreiche Übernachtungsadressen einschl. Privatquartieren und B&B und daher sehr zu empfehlen, zumal Du im Land wohl nur hebräisches Kartenmaterial in dem Massstab kriegst.Neben dem Buch brauchst Du aber dann wirklich nur noch eine allgemeine
Übersichtskarte, die es in jedem Buchladen gibt. Ich hatte mir über den Israelspezial- versand Doronia Stuttgart die CARTA-Map Israel and autonomous Areas 1:270000 besorgt.
Die ReiseKnowHow-WMP-Karte Israel 1:250000 ist aber eher besser. Ansonsten: Lonely Planet.
Radfahren in der Westbank halte ich bei etwas umsichtigen Mißverständnisse vermeidenden Verhalten für nicht besonders gefährlich, wegen der erheblich schlechteren Strassen als
in Kernisrael ist größere Aufmerksamkeit erforderlich, teils zurückhaltende, teils sehr freundliche Bevölkerung. Steinewerfer hab ich nicht erlebt. Und bei den nur den Siedlern vorbehaltenen perfekten Militärstrassen in der Westbank gabs auch keine Probleme, so alle halbe Stunde kommt ein schutzspendender Hummer mit MG vorbei...Bei den diversen Roadblocks wurden wir in der Regel durchgewunken.
In TA gibts gute Fahrradgeschäfte, die bestimmt auch Kartons haben. Hatte selbst aber
keinen und auch keine Probleme beim Check-in bei TUIfly(benutze die sehr kompakten Radtaschen von Bicycles Bielefeld)
Andere Tips, Empfehlungen, Dinge die ich unbedingt beachten sollte?: Ein nicht nur radtechnisch hochinteressantes Land und eine in jeder Hinsicht spannende, manchmal bedrückende Situation,die man als Radfahrer viel besser mitkriegt als im Reisegruppenbus
und die niemanden gleichgültig lassen kann. Und in der Negev viel mehr trinken als man
Durst hat.
Viel Spass, bei weiteren Fragen bitte mailen
Uli