Hallo, Andreas, ich denke ja, dass Du eine solche Information ohne nachzudenken sofort in der Fremdsprache geben kanst. Nach meiner Erfahrung ist es selbst in der Muttersprache nicht leicht, einem Ortsfremden verständliche Wegbeschreibungen zu geben.

Ein bisschen erinnert mich das daran, als mich einmal hier in Budapest ein Deutscher nach dem Weg zu einer Ausfallstraße gefragt hat (mit dem Auto, da musste ich auch erst einmal nachdenken, wo man abbliegen darf, wo Straßen für den Autoverkehr gesperrt sind u.ä.) und ich mich dann nicht so schnell umstellen konnte und dem Deutschen auf Ungarisch den Weg beschrieb. Dessen Gesicht hättest Du sehen sollen. Es brauchte eine Weile bis ich mir dessen bewusst wurde, habe es dann natürlich korrigiert.

Was das Kopfsteinpflaster betrifft (ich bin auch schon in Prag geradelt) das ist für einen Radfahrer zwar unangenehm , aber erinnert an alte Zeiten. Es gab einmal einen Deal, als die BRD Kleinsteinpflaster (ich weiß, ist nicht dasselbe) aus der DDR importierte, um ihre Innenstädte historisch aufzupeppen. Und der DDR hat es Devisen gebracht. Die Prager haben einfach den Status quo beibehalten

Rücksichtslose Autofahrer: Davon kann ich auch ein Lied singen, war/ist in Budapest ähnlich. Aber: In den letzten Jahren hat sich viel gebessert. Das hängt einfach damit zusammen, dass das Rad nicht als Verkehrsmittel angesehen wurde, sondern nur als Spaßobjekt. Der Fahhradboom hat die Veränderungen mit sich gebracht. Mein Vorschlag: Fahr in 10 Jahren noch mal mit dem Rad durch Prag! Du wirst bestimmt sowohl Verbesserungen in der Fahrrad-Infrastruktur als auch im Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer verzeichnen können.

Grüße aus Budapest
Martin

Du hast Verständnis für Sprachprobleme.

Ich bin gerne mit dem Rad in Tschechien, ungern in Prag, obwohl ich des Tschechischen nicht mächtig bin. Ich habe da ein Sprachdefizit, begründet durch meine Schulbildung. Wenn man ohne anmaßende Arroganz auftritt, findet sich schnell einer, der einem auf Deutsch weiterhilft. Tschechen und Polen gehören nach meiner Erfahrung zu den sprachgewandtesten Personen. Sie sind in dieser Hinsicht gerade das Gegenteil von Amis und Briten. Wenn in Deutschland ein großspuriger Ami auftritt, finden sich gleich welche, die sich vordrängen und schreien: "I can ...". Der Ami lacht sich ins Fäustchen.

Hi Martin,
ein gewöhnlicher Werktätiger ohne Bezug zu Fremdsprachen, wenn der abwinkt, ok.
Aber Taxifahrer ?? Die nicht wissen was Bahnhof heißt ?? Mir nicht mal die Richtung
weisen können ?? In einer Stadt wie Prag ??
Aber man kann auch so helfen. In eine Kleinstadt kurz vor Prag hat mir ein wirklich
netter älterer Herr den Weg erklärt ohne ein Wort Englisch oder Deutsch zu sprechen.
Es war für uns beide sehr lustig. Nebenbei ist mein Englisch auch schrecklich.

Gruß Andreas

Ich war oft in Prag, insgesamt für viele Wochen, leider noch nicht mit dem Fahrrad. Ich habe dort meistens die Fahrkarte für den Rückweg beim Bahnhof gekauft und kann mich nicht daran erinnern, daß es jemals ein Problem war, außer daß sie fast nichts kostete im Vergleich zu Flugreise.

Verständigen konnte ich mich auch meistens. Manche Leute können Tschechisch oder Tschechisch und Russisch, was ich beides nur marginal, also fast gar nicht, konnte. Aber ich habe oft genug Leute getroffen, die Deutsch oder Englisch konnten, vielleicht Englisch sogar etwas seltener.

Insgesamt muß ich sagen, daß ich gerne in der Stadt war und ich glaube nicht, daß man das so negativ darstellen muß. Es hängt natürlich ein bißchen vom Zufall ab, was für Begegnungen und Erlebnisse man in der kurzen Zeit hat.