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#599821 - 03/07/10 12:40 PM
Re: Fahrradwagen nur von aussen erreichbar??
[Re: Falk]
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»Waggon« ist mit »Handy« vergleichbar. Halbgebildete wollten sich wichtig machen - und in den letzten 40 Jahren beanspruchten die Automobilisten die Lufthoheit über »Wagen« und »Fahrzeug«. Falk, SchwLAbt
Hallo Falk, und wieso firmiert seit dem 22. Oktober 1919 die „Waggonfabrik Görlitz AG“ auch heute noch unter dem Namen WUMAG (Waggon und Maschinenbau) und in der DDR als „VEB Waggonbau Görlitz“ Bild Auch meine Oma, geboren 1894, sprach von Waggon und eines hatte sie nicht: ein Handy. Denn sie saß nach 1945 auf dem Puffer von Waggon und hat geklaute Kartoffeln transportiert, damit ihre Kinder was zu Beißen hatten. Ein Wagen kann alles sein, ein Waggon war und ist und bleibt ist ein Eisenbahnwagen. Punkt. Herzliche Grüsse Jürgen
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#599867 - 03/07/10 03:00 PM
Re: Fahrradwagen nur von aussen erreichbar??
[Re: Juergen]
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Muss ich denn alles fünfzehn mal schreiben. Geh auf die Seiten dieses (und anderer) Hersteller und guck Dir an, was man liefert. Solange es in Leipzig die Universalmesse gab, hatte ich das, was die Industrie in dieser Hinsicht verkaufen wollte, jedes Jahr brühwarm vor der Nase und der Kamera. »Waggons« waren nie dabei. Ist es eigentlich so schwer, einfach zu akzeptieren, dass eingerissene Ausdrücke Unwörter sind? Dass Deine Oma kein funktelefon hatte, hat nichts damit zu tun, dass die Entstehung beider Begriffe auf gleich Weise passiert ist. Man wollte mit seinerzeit scheinfranzösischen, heute scheinenglichen Ausdrücken zeigen, dass man irgendwie auf der Höhe der Zeit und möglichst noch ein bisschen weiter wäre. Und klappere nicht die anderen Hersteller ab, auch Ammendorf (ehemals Lindner & Co.), Niesky, Bautzen, Talbot, Dessau, Düwag, Goša, Duro Dakovic, Rade-Koncar, Ganz, SGP, Linke-Hoffmann, Linke-Hoffmann-Busch, Steinfurth, PAFAWAG, Arbel und wie sie alle heißen oder hießen machen und machten es nicht anders. Einmal eingeführte Markennamen wechselt man nicht ohne Not. Such mal besser bei Eisenbahnverkehrs- und -infrastrukturunternehmen nach »Waggon«. Viel wird nicht dabei rauskommen. Richtig auffällig ist, dass »-waggon« in Zusammensetzungen kaum vorkommt. Suchhilfe: Trieb-, Steuer-, Mittel-, Motor-, Zwischen-, End-, Personen-, Reisezug-, Güter-, Flach-, Container(trag)-, Taschen-, Kessel-, Mannschafts-, Speise-, Schlaf- (Spezialität der WUMAG), Liege-, Salon-, Gepäck-, Autotransport-, Materialkurs- und sicherlich noch massenhaft mehr. Wo aber der Ausdruck »Waggon« mal auftauchte, bei den Gondeln des Riesenrades im Wiener Prater.
@Pfälzer, bei den Kojen in den Liege- und Schlafwagen dürfte »fest eingebaut« das Entscheidende sein.
Falk, SchwLAbt (nun sollte es aber reichen)
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#599878 - 03/07/10 03:40 PM
Re: Fahrradwagen nur von aussen erreichbar??
[Re: Falk]
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Sind solche Wörter nicht Teil einer gewissen "Evolution"?!
googeln gab es früher nicht (ok, es gefällt mir auch nicht), aber "man" sagt auch "Hast du mal ein Tempo" und nicht "Hast du mal ein Papiertaschentuch". oder eben auch Handy statt mobiles Telefon. oder Inbusschlüsse statt Innensechskantschlüssel oder "mach mal keine Fiesematenten" usw....
Was ist denn die Vielzahl von "Niet" ?
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#599879 - 03/07/10 03:42 PM
Re: Fahrradwagen nur von aussen erreichbar??
[Re: Falk]
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Moin Falk, es geht ja glaube ich nicht so sehr um das Verwenden von Waggons, ob hinter der Lok oder im Text. Eher darum, daß es Manchen nicht recht zusammenzupassen scheint, Waggon in gewissen Zusammenhängen zu diskreditieren und gleichzeitig im selben Zusammenhang kreativ Koje zu verwenden.
Ich selber habe mit kreativ-phantasievollem Umgang mit Sprache kein Problem, solange es einen sinnvollen, d.h. tatsachenbasierten Zusammenhang zwischen Begriff und Objekt gibt. Diese Liegewagenboxen als Kojen zu bezeichnen, mag dudeninkompatibel sein, aber beschreibt treffend das Vorgefundene.
Dagegen kann ich mit Ortsbezeichnungen anstelle von Werkzeugen (im Bus) nicht viel anfangen, um nur irgendein Beispiel heranzubringen. Also die oftmals geforderte Beliebigkeit in der Sprache ist nicht mein Ding, ein Festkrallen an toten, lexikonbewehrten Hülsen aber auch nicht.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#599880 - 03/07/10 03:46 PM
Re: Fahrradwagen nur von aussen erreichbar??
[Re: c_hh]
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Was ist denn die Vielzahl von "Niet" ? gewindelose, plastisch verformbare, zylindrische Verbindungselemente.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#599917 - 03/07/10 05:02 PM
Re: Fahrradwagen nur von aussen erreichbar??
[Re: iassu]
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Was ist denn die Vielzahl von "Niet" ? gewindelose, plastisch verformbare, zylindrische Verbindungselemente. Das trifft aber auch auf Schmelzkleberpatronen zu . Aber deutsch ist halt nicht immer einfach. Bernd
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Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”) | |
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#599992 - 03/07/10 07:02 PM
Re: Fahrradwagen nur von aussen erreichbar??
[Re: Falk]
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Ist es eigentlich so schwer, einfach zu akzeptieren, dass eingerissene Ausdrücke Unwörter sind? Wer bestimmt, was ein Unwort ist? Den Duden akzeptierst du nicht, warum sollten wir dann dich als Autorität akzeptieren? Und: nicht hinter allem verbirgt sich irgendeine Gemeinheit oder auch nur ein tieferer Sinn. Nicht jeder, der Handy sagt, will sich wichtig machen oder huldigt dem Amerikanismus. Nicht jeder, der Samstag statt Sonnabend sagt, möchte damit implizit die Mauer wieder aufbauen und sogar manche Leute, die Imbusschlüssel und Narbenschaltung schreiben sind im Grunde genommen recht sympatisch. Martina
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