Hi,


es gib ja für fast alle Kraftfahrzeuge von LKW bis Motorad Sicherheitstrainings.
Für Geländeradfahrer gibt es auch Fahrtechnikkurse. Bei Rennradlern bin ich mir nicht sicher (die sind evt. zu eitel ).


Wie sieht es damit bei Alltags/Reiseradlern aus ?
Gibt es irgendwelche Kurse etc. wo man gern auch mit Gepäck lernen kann wie man in welchen Situationen Reagiert. Im Offenen Verkehr würd ich sowas nämlich auch ungern allein Versuchen.

Gerade jetzt im Winter habe ich (von ungeeigneter en Hardware abgesehen) wieder gemerkt wie wenig ich doch fahren kann.


LG Luki

Mein Fahrtraining besteht daraus, keinen Bogen um Schneehaufen und Eisflächen zu machen (gefrorene Tümpel können viel Spaß bereiten). Hier in Erlangen kann man im Winter auf den Radwegen neben dem Europakanal kilometerlang auf Eis und Schnee fahren; niedriger Gang und losbalancieren.

Das Schöne an Schnee ist: Man fällt weich und ist durch Winterkleidung zusätzlich gepolstert. Dabei noch langsam fahren, und schwere Verletzungen sind unwahrscheinlich
Das Risiko spricht meiner Meinung nach dagegen, ein Fahrtraining anzubieten.

Sonst sollte die Forumssuche einiges über Fahrtechnik ausspucken, auch in den Zeitschriften gibt es dazu immer was zu lesen. Auf Schlamm und Schotter lässt sich das Bremsen schön üben, haben wir alles schon besprochen

Gibt es konkrete SItuationen, die dir zu schaffen machen?

Ich kann dein Gefühl nachvollziehen. Als ich vor über 10 Jahren mein erstes Reiserad kaufte, war das eine kurzfristige Entscheidung. Nur 2-3 Wochen danach ging es in den ersten (3-wöchigen) Radurlaub. Ich hatte keinerlei Übepraxis. Gleich die erste Fahrt mitten durch Stuttgart zum Hauptbahnhof. Das Fahrgefühl war überraschend: Ich fühlte mich eher sicherer als ohne Gepäck. Insbesondere die Lowrider stabilisieren den Geradeauslauf. Meine Sorgen waren unberechtigt. Auch das Umfallen bei geringen Geschwindigkeiten ist ungefährlicher, weil durch die Radtaschen ein Sicherheitspolster entsteht. Aufpassen sollte man ob der Breite des Rades - man passt nicht mehr überall durch und bleibt daher unbedacht schon mal an einem Poller hängen.

Die wirklich schwierigen Situationen lassen sich nicht auf Teststrecke üben: Passabfahrten - Wie stark kann ich mich in die Kurve legen? - Wieviel länger ist der Bremsweg? - Was passiert, wenn sich eine Packtasche aushängt?
Das lässt sich m.E. nur durch die Tour selbst erproben.

Auf Schnee brauche ich eigentlich nicht so sehr mehr fertigkeiten, dort ist es mir nur klar geworden.

Ich habe halt gedacht es gäbe irgendwelche Kniffe die man hätte erlernen könnene. Anscheinend ist dem nicht so. Nun gut, dann werde ich versuchen ( da es ja anscheind keien kurse gibt) mir das irgendwie selbst beizubringen.


LG Luki

Ich denke, es gibt nur eine Sache, die man drauf haben sollte: Vom Hobel abspringen und selbigen seinem Schicksal überlassen! Das ist für mich die Lösung wirklich ernster Probleme. Lässt sich zu Hause auf Rasen oder Wiese sehr gut üben. Alles andere entwickelt sich beim täglichen Fahren quasi ganz nebenbei.

Das Gepäck wirkt sich eher gutmütig auf das Fahrverhalten aus. Durch das Gepäck am Lowrider wird es schwieriger den Lenker zu verreißen und mit Gepäck am Hinterrad wird man es wohl nur mit den wenigsten Bremsen schaffen über den Lenker abzusteigen.

Mit Gepäck muss man nur die Kurven etwas weiter fahren damit man nicht an der Hauswand oder am Poller hängen bleibt. Halt etwas Abstand zum Bordstein da die Lowrider da gerne mal aufstzen. Schnelle Lenkmanöver gelingen natürlich weniger gut und der bremsweg wird etwas länger. Das wars eigentlich schon.

Spaßig wird es dann, wenn man sich erstmal an das radeln mit Gepäck gewöhnt hat. Als ich mal nach ner mehrwöchigen Tour zurück gekommen bin und mich direkt danach das erste mal auf mein Bahnrad gesetzt habe, hätte ich fast ne Landegrube ausgehoben.

schnelle reaktion lernst du wenn du im wald übst.
eigentlich kann man dort richtig viel lernen: matsch, schotter, kies, äste, baumstämme und derlei sind dort überall zu finden.

ich fahr ab und an die 500m in den wald und verlasse dort den weg um ein wenig zu trainieren. das macht spaß und schult mindestens den gleichgewichtssinn und das gefühl für antritt und bremse.
wann blockiert das vorderrad auf welchem untergrund, wann bricht es aus?
wie stark kann ich antreten bevor das hinterrad durchdreht oder das vorderrad steigt?
wie fahre ich an einem steilen berg auf weichem untergrund an?

außerdem kann man dort auf weichem untergrund auch das angesprochene abspringen lernen. nichts ist schlimmer als sich im falle eines abflugs am lenker zu verkrampfen.

Hallo Luki,
Fahrsicherheitstrainings für Fahrradfahrer bietet der ADFC an. Ob das bei Dir in der Region der Fall ist weiß ich allerdings nicht. Vielleicht fragst du ja mal bei der örtlichen Niederlassung.
Außerdem veranstalten einige Bikemagazine in unregelmäßigen Abständen solche Trainings wobei diese häufig eine starke Ausrichtung auf die Fahrzeugbeherrschung im Gelände haben. Was aber auch nicht schadet...

Ciao,
Stefan

Aha - Fahrsicherheitstraining - wirklich sehr interessant...
Ich habe mein eingenes Fahrsicherheitstraining. Das besteht aus folgenden Komponenten:
Das Rad bei jedem Wetter für nahezu jede Gelegenheit nutzen, wenn es irgendwie geht, das Auto stehen lassen und das Rad nehmen und sei das Wetter noch so fies. Egal ob am Morgen zum Bahnhof oder am Nachmittag zum Einkaufen - mit dem Rad geht das schon. Und je voller Beladen - desto besser.
Sich vor Schnee und Kälte nicht schrecken - was gibt es schöneres als auf einer Schneedecke dahin zu gleiten....
Mit offenen Augen fahren - die Strasse "lesen", vorausschauend fahren und - auch mal was ausprobieren. Mal ordentlich in die Bremse - auch die vordere - und schauen, was passiert, natürlich auch mit Verstand!
Ich bin 20 Jahre Motorrad gefahren - 12 Monate im Jahr und das alles ohne Um oder Unfälle und das bei fast jedem Wetter.
Wie lautet das alte Sprichwort: Übung macht den Meister!
In diesem Sinne - weiterhin Un und Umfallfreie Fahrt!
Gruß - Stefan