heute hatte es mal gerade 5 Grad minus, ich mußte mich aber anziehen wie bei 15 minus - obwohl es windstill war.

Wie ist das eigentlich mit der gefühlten Kälte ? Daß der (Gegen-)Wind die Temperatur zusätzlich senkt, ist mir bewußt. Aber welche Umstände (außer den psychischen) lassen uns Kälte stärker oder schwächer empfinden als das Thermometer ? Spielt die Luftfeuchtigkeit eine große Rolle ?

ja, und auch ob die sonne scheint, oder es bewölkt ist.

job

Hallo Schorsch,
bin heute auch mal seit Wochen für 30 Km´s wieder raus. Ich fands nur ätzend.
Jetzt wirds wieder kälter, da bleib ich daheim.
Grüsse, Jakob

Ganz eindeutig: Ja.
Gruß
Uli

je höher die luftfeuchtigkeit, desto intensiver die wahrnehmung. gilt sowohl für hitze als auch für kälte!

Ein Weiteres:
Es spielt auch eine Rolle, wie der Körper vorher im Umgang mit Kälte und Wärme gestärkt oder geschwächt wurde. Nach einem Saunabesuch hast du das Gefühl, dass es wärmer geworden ist, obwohl es tatsächlich kühler geworden ist.
Hast du dich aber zuviel an eine konstante, wohlige Raumwärme gewöhnt, könnte es umgekehrt ausfallen. Hast du dich schon vorher im Raum unwohl gefühlt (evtl. zu kühl), kann es ebenfalls ein erhöhtes Kältegefühl geben.

Ernährung spielt auch eine Rolle. Wärme von Innen kann helfen (warmes Essen, warmes Getränk). Wärmend wirkt sich auch z.B. der Verzehr von Ingwer aus. Nicht kurzfristig, aber doch im Stundenbereich ist auch eine erhöhte Vitaminzufuhr hilfreich. Alkohol wirkt nach kurzer Anwärmung zu einem stärkeren Kältegefühl.

Hai,
also *ich: brauche wenns feucht ist sogar bei 15 Grad + dicke, lange Handschuhe, ansonsten sind die Hände innerhalb von Minuten bewegungsunfähig. Das ist bestimmt extrem, denke aber, dass generell alle bei Feuchtigkeit stärker fröstln. Außerdem wirkt ein bedeckter Himmel oft drückend auf die Psyche, das dürfte dann eine Art "inneres Frösteln" verursachen.
Ich hatte gestern bei Sonnenschein und + 10 °C bei einer ausgedehnten Tour ins Elsass, das gegenteilige Gefühl, ich hatte fast den Eindruck der Sommer sei ausgebrochen. Das verflüchtigte sich dann, sobald die Sonne verschwunden war. Ich brauchte dann direkt 2 paar Handschuhe und hätte mir auch ein paar Überschuhe gewünscht.
LG Nat

Zählt Schalfentzug zur Psyche? Bei mir ist Müdigkeit der Hauptgrund für Empfindlichkeit gegen Kälte. Wenn ich müde bin, kann ich in einem wirklich warmen Raum frieren, genauso steht es mit schleichenden Infektionen. Bin ich wirklich fit, stört mich Kälte nicht sehr.

Gestärkt oder geschwächt klingt so negativ. Ich würde das schlicht als relatives Temperaturempfinden bezeichnen. Im Vergleich zu den -12 Grad vor Weihnachten und den generell im Januar herrschenden Temperaturen kamen mir die +6 Grad am Samstag brühwarm vor, obwohl es ein trüber Tag war und teilweise noch Schnee lag. Meine Klamotten waren nach gut eineinhalb Stunden laufen durchgeschwitzt, obwohl ich mich schon sehr dünn für Winterverhältnisse angezogen hatte, ich trug keine Kopfbedeckung und habe irgendwann die Handschuhe ausgezogen. Hätte es im September nach einem langen warmen Sommer das erste Mal morgens 6 Grad wäre das Empfinden völlig anders.

Martina

Neben Windchill Faktor und Luftfeuchte liegt es wohl auch daran, das der menschliche körper nur schlecht absolute Temperaturen, sondern nur relative Temperaturen fühlen kann.

Nach einigen Tagen draußen bei <-10°C kamen mir letztens die leichten plus Grade fast wie Frühling vor.

War heute auf Schitour auf bis zu 3600m - Sonnenschein, kein Wind, -7°C im Schnitt und bin nur mit Löfflershirt + Windstoppergilet 5 Stunden gegangen, oben natürlich shirt gewechselt + primaloft drübergezogen.
Die selbe Tour bei gleicher Temperatur aber mit Wind, ohne Sonne, event. noch Schneefall und ich würde selbst beim Raufgehen noch 3 Schichten mehr brauchen !
Mein absoluter Horror ist England im Winter, wurde in meiner Zeit oben oft gefragt wieso mir kalt sei bei minus 2°, aber ich hab ehrlich gesagt lieber -20° aber ohne Luftfeuchtigkeit....

Hi,

Hunger ist noch ein Faktor.

Gruß
Thomas

Solange man sich bewegt, ist die Feuchtigkeit, auch Schweiß, gar nicht so dramatisch; erst bei einer Pause schlägt die Verdunstungskälte voll durch.
Bei mir ist auch die Fußwärme ein Wohlfühlfaktor. Habe ich kalte Füße, friere ich, bei warmen Füßen nicht - auch wenn die anderen Bedingungen gleich bleiben.
Insgesamt ist das Winterwetter nichts für mich. Langsam denke ich wirklich: Entweder der Winter geht oder ich...