Hallo,
auf der letzten Tour des Jahres habe ich heute etwas eigenartiges erlebt:

Nach 600 Höhenmetern konnte ich auf einmal nicht mehr.
Ich fahre normalerweise viel höhere Touren, bin im Training, bei bester Gesundheit und fahre immer auf Ausdauer.
Mein Puls ging nicht in die Höhe und ich musste auch nicht schneller atmen. Ich wurde einfach immer langsammer und kam nicht mehr weiter.
Nach 5min warten, konnte ich die Tour über eine Alternativroute mühsam abbrechen.

Ich habe für die nächsten Tage einige Touren geplant, und es wäre schade wenn ich diese wieder abbrechen müsste.

Passiert das einigen von euch auch hin und wieder?
Was könnte es noch für Ursachen haben?

Als ich das letzte mal solche Probleme hatte, stellte sich ein Hungerast als Grund heraus. Oder du wirst doch krank?
Oder vielleicht hattest du einfach keine Lust? Das kann bei mir zu ähnlichen Leistungseinbrüchen führen.

Das hoert sich fuer mich an wie ein klassischer "bonk".
Lies mal dazu hier:
http://en.wikipedia.org/wiki/Hitting_the_wall
Ich hatte das auch schon ein paar Mal auf langen Touren. Ich setze mich dann hin und esse Schokolade...
Das ganze wuerde mich an Deiner Stelle nicht zu sehr beunruhigen.
Christine

Hallo,

ich denke Du bist übertrainiert. Der Körper braucht auch einmal Pause. Nach zwei bis drei Tagen wirds wieder gehen. Es scheint, als ob Du jeden Tag unterwegs bist, dann darfst Du Dich nicht wundern.

Gruß Franz

Eigentlich schon. Es passiert. Der Mensch ist nun mal keine Maschine.
Selbst eine großartige Sportlerin wie Paula Radcliffe, die zweifellos auf höchstem Leistungsniveau trainiert und Wettkämpfe bestreitet, musste dies zum Beispiel im Marathonrennen in Bejing 2008 schmerzhaft erfahren. Und die Sportgeschichte ist voll von solchen Beispielen.
Nun werden wir uns nicht unziemlich mit Weltklassesportlern vergleichen aber das Prinzip ist schon gleich. Zu 99 % meldet Dir Dein Körper wahrscheinlich seinen Ruhebedarf und schaltet, um seinem Wunsch auch Nachdruck zu verleihen, gleich mal einen Gang runter. In der Regel wird es ausreichen, auf ihn zu hören und kürzer zu treten. Du merkst dann schon sehr schnell, ob es das gewesen ist.
Bleibt das eine verbleibende Prozent. Und hier wird es problematisch, da eine Ferndiagnose von medizinischen Laien, die nicht mal Dein Alter kennen, nicht wirklich helfen kann. Bleibt das Problem nach einer ausreichenden Ruhephase, kommst Du um einen Arztbesuch nicht herum. Mir hat eine ähnliche Erfahrung, wie Du sie gerade gemacht hast, die Feststellung einer außerordentlich seltenen Herzerkrankung und in der Folge eine OP gebracht.Das gibt es halt auch, wenngleich es sehr unwahrscheinlich ist.
Bleibt also erst mal, die Füße still zu halten und ich denke, das wird Dir schon Aufschluss geben.

Es könnte auch mit diesem Thema zu tun haben: Radfahren im Winter.

Danke für die Tipps.
Ich glaube es war vielleicht eine Kombination aus Schlafmangel und Hungerrast.
Ich bin zwar schon oft mit Schlafmangel gefahren, und habe auch schon Touren gemacht, an denen ich erst am Abend was gegessen habe.
An das Forum habe ich mich gewendet, da mir soetwas eben noch nie passiert ist.

Die heutige Tour verlief super, ich fühlte mich wieder topfit.

Kommt mir bekannt vor. Ich habe mal ähnliche Durchhänger, die auf zweierlei Ursachen beruhen:
- Vor der Runde nicht genung gegessen
- Übermüdung durch dauerhaftes Vielfahren.

Ersteres passiert mir dann und wann mal bei meinen allabendlichen Runden, letzteres wegen nicht Einhalten von Pausentagen, wodurch sich langsam, aber sicher ein Erschöpfungszustand einstellt. Kommt vor allem bei längeren Schönwetterperioden vor, wo ich das gute Wetter zum Fahren ausnutzen will.

Auf meiner letzten Schottlandtour musste ich 3 Tage lang gegen Windstärke 6-7 ankämpfen, wodurch ich anschliessend so erschöpft war, dass ich bei jedem Hügel absteigen musste und selbst in der Ebene nur noch im Schneckentempo fahren konnte.
Da hatte es auch nix mehr genützt, wenn ich zum Frühstück nen Topf Nudeln gegessen hatte....

Irgendwann macht der Körper einfach nicht mehr mit und zieht die Notbremse.

Mein Tip: Wenns nicht mehr geht, einfach mal nen Tag pausieren, das wirkt Wunder - zumindest meiner Erfahrung nach.

Gruss Alex

Kilometerstand 81.541 km

Vielleicht kann sich der Abfall mittels der „Superkompensation“ erklären:

Text entfernt. Bitte keine Inhalte aus anderen Sites einstellen. Uli

Quelle: Trainingsprinzien

Gruss Rainer

Geh bitte auf die Seite http://marathon.pitsch-aktiv.de/thema-prinzip.html
dort bitte nach unten scrollen, bis das Diagramm mit der abfallenden roten Kurve kommt.
Rechts vom Bild steht dann der Text dazu ?

Gruss

Rainer

Auf Radreisen ständig, also öfters.



Fehleinschätzung der Route und der eigenen körperlichen Verfassung und Leistung.

Ist mir auf Kuba 2x passiert (OK bei einer Strecke musste ich 2500Hm auf ca.30 Kilometer bewältigen mit teilweisen Steigungen über 20% und sehr schlechter Straße)

Abhilfe schafft bei mir Cola (wirkt irgendwie Wunder), Schokoriegel und Traubenzucker. Meistens bin ich bei spontaner Erschöpfung deutlich Unterzuckert. Deshalb benötige ich auch bei Bergetappen einen großen Verbrauch ein Cola.

Gruss
Thomas

Klar, Cola ist ja das reinste Zuckerwasser, und dieser Zucker geht sehr schnell ins Blut. Hauptnachteil ist, daß man dann mit dem Colatrinken nicht mehr aufhören darf, bis man am Ziel ist, sonst bekommt man den schönsten Unterzucker.

ciao Christian

Auf Radreise trinke ich fast nur Cola, Wasser welches 40°C heiß wird, ist für mich der Horror. Nur Cola schmeckt mir ohne Kohlensäure (und das hat sie, wenn man sie bei 40°C mit sich rumschleppt).

Zuhause trinke ich allerdings nie Cola, habe auch nie welche im Haus, außer vielleicht bei Besuch. Auf Radreisen ist Cola gerade bei anstengenden Etappen mein Wundermittel.

Gruss
Thomas

Kann ich auch nur bestaetigen, trinke zuhause nie Coke, auf Radreisen ist es mein Lieblingsgetraenk Nr. 1. Was gibts schoeneres irgendwo eine kalte Dose zu ergattern.....

Thomas: Hast schon mal ueberlegt eine Thermos mitzuschleppen, haelt im Sommer das Wasser genau so kalt wie es im Winter den Tee warm haelt, also den ganzen Tag, hab ich immer dabei.

lg
Christian

Also bei mir ist auch Cola das Mittel der Wahl - allerdings in eingeschränktem Masse, weil ich schon die Erfahrung gemacht hatte, dass man, wenn man zuviel trinkt, nachher umso tiefer ins Loch fällt. Deshalb trinke ich Cola erst dann, wenn ich merke, dass ich kurz vor dem Etappenziel schlapp mache. Ne Dose Cola gibt mir dann die Peitsche für weitere 20 km.

Ansonsten halte ich es eher mit handfester zuckerreicher Nahrung wie Schokolade und Keksen zwischendurch.

Gruss Alex

Kilometerstand 81.568 km

Mit kalten Getränken auf einer Radreise habe ich schlechte Erfahrungen gemacht (Kreislaufzusammenbruch). Ich bevorzuge die warme Variante der Cola.

Auf Kuba hatte ich es mal gehabt, dass es unterwegs nur warmes Bier gab. Ging auch zum Durstlöschen, zumal das Cristal nicht so viel Alkohol hat. Was ich auf Kuba immer gerne (und auch kalt) getrunken habe, war das leckere Malzbier. Das ist dort um einiges besser wie unser VitaMalz hier in Deutschland. Sehr lecker und gibt auch Energie.

Gruss
Thomas

Eigentlich würde ich solches Warmgesöff als Foltertrunk einsetzen - aber dazu scheint es offensichtlich nicht für alle geeignet zu sein.

Cola und Bier würden aber auch im Kaltzustand mir wegen der Kohlensäure den vorzeitigen Etappentod bringen - daher nur Wasser ohne alles (notfalls auch aufgewärmt), Energie kommt über Festnahrung, Traubenzuckerstücke habe ich zumeist auch dabei - werden aber nur im Notfall eingesetzt ähnlich wie der Not-Müsliriegel in der Lenkertasche.

Ich bin in Kuba 8 Tage mit einem spanischen Reiseradler zusammengefahren. Erst nach "Cristall-Time" (Aussage von Pedro) um 12, 14 und 16Uhr konnte der zur Höchtsform auflaufen. Für den war (ist) ein kaltes Bier zwischendurch das beste Aufputschmittel. Abends hat der z.B. keinen Alkohol angerührt, als ich meine 2-3 Bierchen getrunken habe.

Pedro meinte zu mir, den Alkohol merkt er auch nach den 3 Bier nicht, den hätte er bis dahin längst wieder ausgeschwitzt.

Hier mal ein Beweis:



Jeder hat da halt so seine eigene Methode.

Gruss
Thomas

Davon hatte ich auf Kuba reichlich mit, die anderen Reiseradler meinten ich hätte einen an der Klatsche, als sie meine "Not-Müsliriegelvorräte" gesehen habe. Ungefähr ca. 2kg zusätzliches Gewicht (50x40g). Nach ja, gefreut haben sich dann kubanische Kinder über zermaschte Schoko- und Nussmüsliriegel.

Gruss
Thomas

Das mit der Schokolade ist ein öfter gelesener Irrtum. Ihr Zuckergehalt ist im Durchschnitt durchaus nicht sehr hoch, es sind mehr Fette drin, als in vergleichbaren Produkten. Riegel wie Mars udgl. helfen da meist besser. Manchmal noch kräftiger: speziell mit Honig angereicherte Müsliriegel, auch Fruchtriegel (da oft aus Trockenfrüchten) kommen u.U. in Frage, spülen schon sehr massiv Zucker rein. Je mehr fettig, desto weniger geeignet.

Kekse sind "gesünder", will sagen, bleiben etwas länger als solche Burner wie Cola, aber helfen auch nicht so spontan. Es kommt ja auch auf´s Gewicht an und Kekse sind nicht masseintensiv (da halt trocken), oder wer ißt schon 500g Kekse mal eben so? 0,5 Ltr Cola sind dagegen sofort vernichtet. Also gegen Unterzucker/Hungerast ist Schocki die zweit/drittbeste Wahl. Wenn auch gelegentlich die erste, was den Lustgewinn angeht

Meine empfehlung Getrocknete Feigen oder Datteln. Das beste Gesunde Dopingmittel was ich kenne
Hält länger an als Coca Cola.

Hallo Jose,

Wie sieht es mit der Verdauung von Feigen und Datteln aus?
Ich hane da Weihnachten immer meine Probleme.

Rainer

Hallo Rainer,

bist Du Dir sicher, dass das an Datteln oder Feigen liegt? Die sind eigentlich sehr gut verträglich. Jose hat recht. Die sind optimal. Ich esse auf Touren dazu noch Erdnüsse. Die vertrage ich auch gut - viele nicht - und sie enthalten auch viele Bestandteile, die für die Regeneration wichtig sind.

Vielleicht lag es auch an dem anderen Zeug, welches ich zu Weihnachten zu mir nahm.
Nee,ich mag Feigen und Datteln sehr, mir liegen sie aber immer schwer im Magen.
Bei meinen Radtouren stehe ich eher auf dem Affenschnitzel.


Gruss Rainer

Kurzes Nachdenken: das ist so ein krummes Ding, erst grün, dann gelb, dann schwarz. Der Kern ist genießbar, das "Außenrum" eher nicht.
Korrekte Vermutung?

Gruss georg123

Nachdem ich jahrelang viel mit Obst, Apfelschorle, Reis, Haferbrei und Müsliriegeln experimentiert habe, hat sich Vollkornbrot für mich als die zur Zeit beste Ernährung beim Sport rausgestellt. Wenige Stunden vor der Tour eine mittlere Mahlzeit aus Müsli, Reis, Nudeln oder Vollkornbrot; auf der Tour nach spätestens 1,5h das erste, dann stündlich ein weiteres Vollkornbrot mit Käse.

Studien haben übrigens ergeben, dass die sportliche Motivation vom Blutzuckerspiegel beeinflusst wird. Die Vermutung hatte ich schon davor. Wenn ich ohne Proviant Sport mache und nicht von einer besonders schönen Strecke o.ä. abgelenkt werde, bekomme ich Hunger, dann einen anderen Hunger, und dann macht mir die ganze Sache plötzlich überhaupt keinen Spaß mehr. Gerade auf Radreise wurde es mir deshalb schonmal zur Qual, die letzten 30km noch schnell vor dem Abendessen zu fahren.
Ich vermute, dass viele Menschen Spaß an mehr Sport und längere Touren hätten, wenn sie über diese Zusammenhänge bescheid wüssten.