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#579570 - 12/31/09 10:27 PM Iran, 5 Tage im Dezember 2009
Gerald H.
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:3.12.2009 7.12.2009
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Im Dezember 2009 war ich für 10 Tage im Iran.

Mohammad (http://www.cyclist.ir) und ich haben uns in Isfahan getroffen und sind dann innerhalb von 5 Tagen über Naein bis nach Yazd gefahren.

Jan Cramer bringt auf seiner Seite ausführliche Beschreibungen über das Radreisen in verschiedenen, meist etwas entfernteren Ländern. Unter Radreisen, Länderinfos auf der Seite http://www.cramers-web.de/ sind auch Infos über den Iran zu finden. Obwohl als Stand 05/2003 angegeben ist, kann ich mit folgenden Ausnahmen überall zustimmen:

- kulturell hat das Land durchaus viel zu bieten
- Einreise: auch über verschiedene Flughäfen möglich,
bei internationaler Anreise mit IranAir ist meist ein Anschlussflug kostenlos
- Währung: 1 US$ = 10.000 Rial; 1 E = ca. 14.500 Rial

Wir sind die ganze Zeit (mit Ausnahme der Fahrten in den Städten) auf den Autobahnen gefahren, die teilweise stark frequentiert waren. Das Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer war jedoch uns Radfahrern gegenüber sehr rücksichtsvoll. Sofern möglich, sind die meisten LKW/Busse/PKW immer auf die linke Spur ausgewichen, obwohl wir oft auf dem meist breiten Seitenstreifen gefahren sind. Eine starke Beeinträchtigung des angenehmen Fahrens ist weniger der Lärm sondern vielmehr der starke Schadstoffausstoss der LKW. In den Städten ist die Luft oft versmogt gewesen. Dies mag im Sommer und in windreicheren Zeiten anders sein.

Insgesamt war es sehr kalt, nachts unter 0°C, tagsüber zwischen knapp 10°C im Bereich von Isfahan und fast 18°C in Shiraz.

Geflogen bin ich mit Turkish Airlines von Hamburg aus mit Umsteigen in Istanbul und dann nach Teheran; dort Fahrt mit der Taxe zum nationalen Flughafen (ca. 30/35 km; in der Regel kostet die Fahrt 17,- Euro. ich musste 35,- Euro für eine Grossraumtaxe bezahlen). Auf dem Rückweg (ohne Fahrrad) konnte ich mit Hilfe eines Iraners, der den gleichen Weg hatte, eine Taxe für insgesamt 12,- Euro (6,- je Person) nehmen.

Isfahan, 1. Dezember, 25 km
Nach etwa 25 Stunden unterwegs kam ich endlich in Isfahan an. Die Gepäck- und Passkontrolle am internationalen Flughafen in Teheran war sehr schnell und lasch (kein Vergleich zum nervigen Warten z.B. in Marokko in Agadir). Am nationalen Flughafen Mehrabad hatte ich noch 6 Stunden zu warten und schlief etwas auf einer Bank in der Eingangshalle. Der Flug mit IranAir nach Isfahan dauerte etwa eine Stunde. Neben mir saß ein Mullah, der sehr nett war und mir Pistazien anbot. Vom Flughafen ging es etwa 25 km bis ins Zentrum von Isfahan. Starker LKW-Verkehr mit viel Smog. In der Stadt wird seit 10 Jahren an der U-Bahn gebaut. Teilweise ging der Verkehr direkt durch die Baustelle; 2 Meter neben mir ging es ohne Absicherung etwa 15 Meter in die Tiefe...

Isfahan, 2. Dezember, Ruhetag (guesthouse)
Im Fernsehen gab es Heidi (Zeichentrickfilm). Abends noch in die Stadt; hier gibt es einen der schönsten Plätze der Welt. Auch die beleuchteten alten Brücken über den Fluss sind sehr beeindruckend.

Jezeh, 3. Dezember, 92 km
Nach einer Sightseeing-Tour durch die Innenstadt ging es Richtung Westen. Anfangs etwa 10 km durch den Smog, dann kam endlich die Wüste, allerdings anfangs mit einigen Industriekombinaten. Erst nach ca. 50 km wurde es etwas ruhiger und angenehmer zu fahren. Die alten orangen oder grünen DB-LKW mit der runden Haube erinnerten mich an meine Kindheit. Als wir abseits der Strasse bei Bauarbeitern campieren wollten, stellte sich bei näherem Herankommen heraus, dass es keine Bauarbeiter sondern Soldaten und dass der Kran ein Flak-Geschütz war. Nach kurzem Winken kehrten wir zur Strasse zurück und konnten noch einigen anderen Soldaten in ihren Stellungen zuwinken. Im gut geheiztem Gebetsraum einer Fabrik konnten wir unsere Schlafsäcke ausrollen, nicht ohne vorher noch reichlich mit Tee versorgt zu werden.

Naein, 4. Dezember, 71 km
Über einen Bergpass ging es durch eine verschneite Gebirgslandschaft. Die Strasse war glücklicherweise gut vom Schnee geräumt. Nach dem Pass ging es in eine riesengroße Ebene; ganz am Ende des Horizontes waren weitere Bergketten zu sehen. Mitten in der Ebene lag von oben her betrachtet ein kleiner Ort, der sich beim Heranfahren als mittelgroße Stadt erwies. Wir übernachteten im Zelt mitten in der Stadt in einem Park, der zu einer Moschee und einem Mausoleum gehörte.

ca. 20 km nach Naein, 5. Dezember, 29 km
Wieder einmal etwas sightseeing: durch die wunderschöne Altstadt (der alte Basar wird renoviert, überall ein Gewirr aus Moderne, Ruinen, Renovierungen, Altstadt) zum Museum. Auf dem Weg dorthin gab es selbstgebackene Plätzchen mit Dattelfüllung von einer Familie aus dem Süden des Iran. Am Museum trafen wir 3 Familien, die uns mit Tee, Gebäck und Obst bewirteten. Auch eines unserer Räder wurde für eine kurze Strecke ausprobiert...Etwas außerhalb der Stadt besuchten wir eine alte Weberei; der Inhaber arbeitet dort seit 67 Jahren...nach einem guten Falafel-Essen im Restaurant ging es noch ein kurzes Stück durch die Wüste, bis wir unser Zelt aufbauten.

Ardakan, 6. Dezember, 96 km , guesthouse
Die Nacht war superkalt; morgens Rauhreif am Zelt und den Rädern.
Gesundes Mittagessen an einer Autobahntankstelle: Tee, Brot, Käse, Gemüse

Yazd, 7. Dezember, 69 km, guesthouse
Von Ardakan ging es zunächst nach Meybod (Museum mit Weberei und Teppichen, die bis zu 400 Jahre alt waren. Schon ein seltsames Gefühl, wenn man mit der Hand über diese Teppiche, die an der Wand angebracht waren, strich. Das Museum hatte auch ein Restaurant, in welchem wir super gegessen hatten. In Yazd fanden wir ein sehr nettes, familiäres guesthouse. Abends in der Stadt ins Internetcafe und mit 3 Studentinnen, die uns den Weg zeigten, noch Kaffee getrunken.

Nach einem Tag Aufenthalt in Yazd (schöne Moscheen, sehr schöne Altstadt mit Lehmbauten und vielen berühmten Windtürmen) fuhren wir mit dem Nachtbus nach Shiraz, wo wir am sehr frühen Morgen ankamen. Die letzten zwei Tage verbrachte ich bei der Familie von Mohammad und konnte auch noch das berühmte Persepolis besichtigen.

Fazit
Insgesamt ein vor allem wegen der Menschen und der älteren und jüngeren Geschichte sowie der momentanen Veränderungen superinteressanter Kurzurlaub. Ich werde mit Sicherheit wieder in den Iran reisen! Eine Radreise abseits der großen Hauptstrassen/Autobahnen erfordert allerdings eine genaue Vorbereitung und gründliche Erkundigungen vor der Tour (Versorgungsmöglichkeiten, Pistenbeschaffenheit, GPS, ...). Es gibt mit Sicherheit auch einige Gegenden, in denen der Wüstenboden so hart ist, dass querfeldein gefahren werden kann, so dass dem starken Verkehr ausgewichen werden kann. Auch hier ist jedoch eine gute Planung notwendig - ggf. mit vielen mitzunehmenden Vorräten und einigen Reservetagen, die bei schlechtem Wetter oder Verfahren schnell verbraucht sein könnten.
Gerald
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#585580 - 01/21/10 08:22 PM Re: Iran, 5 Tage im Dezember 2009 [Re: Gerald H.]
Banton
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Coole Sache. schmunzel
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#585644 - 01/22/10 07:00 AM Re: Iran, 5 Tage im Dezember 2009 [Re: Gerald H.]
Catrike
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Hi Gerald,

das nenn ich mal eine "Radreise".

Ich hab mal durchgerechnet: Solltest Du im Schnitt 15 Km/h mit dem Rad gefahren sein,

dann hättest Du 25 Std Anreise und 25 Std Radfahren gehabt.

Ob sich der Aufwand lohnt.

Gruß aus Kölle
Udo

Edited by Catrike (01/22/10 07:00 AM)
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