Moin!

Es wird nun wahrlich Zeit, dass ich endlich für mein leichtes Tourenrad (Crosser), eine vernünftige Stromerzeugungseinheit beschaffe. Schon länger steht für mich fest, als Dynamo soll ein SON 20R rein. Aber darüber hinaus ... ich schaffe es einfach nicht, mir da wirklich einig zu werden. Darum stelle ich die Überlegungen nun mal hier rein und schaue ob´s hilft.

Momentan habe ich ein radial mit 20 DT Champion Speichen versehenes VR drin, mit dem ich keinerlei Probleme habe. Und ich möchte das Rad auch weiterhin nicht unnötig schwerer machen, als wirklich nötig. (Den Nabendynamo sehe ich dabei für mich als notwendig an.)

Darum ist die erste grundlegende Frage, bleibe ich auch beim Nady auf 20 Speichen? Oder rüste ich evtl. um ein wenig Reserve auf 24 Loch auf?

Die nächste grundsätzliche Frage, baue ich mir das VR selber auf, oder nehme ich eines von der Stange?
Die Fragen sind z.T.ö auch erst aufgekommen, als mgabri mal in der RR-Lichtdiskussion auf Radplan Delta verlinkte. Dort finden sich zwei Angebote, die für mich dann der letztendliche Auslöser meiner jetzigen Fragen sind.
Delta Angebot 1: 900g für 285 Euro bei 24 Messerspeichen.
Delta Angebot 2: 965g für 265 Euro bei 20 Messerspeichen.

Wenn man sich sowas selber aufbaut, würde es geringfügig günstiger.

Was ich dabei nicht ganz verstehe, aber noch nicht bei RD nachgefragt habe, wieso ist das LR mit mehr Speichen leichter? Auf den Bildern ist kein Unterschied in der Felge erkennbar! Hat da jemand eine Idee, oder bereits genaueres Wissen? Ist es vielleicht ein Zahlendreher=Irrtum von RD? Gut, muss und werde ich mal selber nachfragen.

Natürlich frage ich mich aber auch, macht es überhaupt wirklich Sinn, also für mich, da auf Messerspeichen zu setzen? Wo sind da eigentlich die signifikanten Unterschiede zwischen normalen Speichen und Messerspeichen? Ich habe mit sowas keinerlei Erfahrung und habe lediglich gelesen, Messerspeichen haben ab höheren Geschwindigkeiten aerodynamische Vorteile. Sehen wohl auch "schick" aus, aber was bringen sie einem wirklich?


Dann hab ich vor einer Woche eine kurze Anfrage an Schmidt geschickt, wegen meinem normalen SON, der nun neue Lager braucht. Und wenn ich den dann ohnehin dort einschicke, wäre es ja so gesehen ein "Abwasch" wenn ich mir direkt den 20R mit zurückschicken lasse, d.h. sofern ich mir das LR selber aufbauen möchte! Das bedeutet aber, ich muss nun wirklich eine Entscheidung treffen.

Bei der Antwort von Schmidt kam aber noch eine andere Sache als Info mit, von der ich noch nicht so genau weiß wie tatsächlich wichtig sie mir sein könnte. Es wurde mir mitgeteilt, dass es bei radialer Speichung und bei gewissen Drehzahlen, es zu "hässlicher" Geräuschentwicklung kommen könnte, da die Speichen vermutlich aufgrund der wechselnden Magnetfelder zu Schwingungen angeregt würden.

Daher stellt sich zudem die recht prinzipielle Frage, ob man den 20R dann überhaupt radial einspeicht, oder nicht doch besser gekreuzt und dann eben mit normalen Sapimspeichen. Wobei sich für gekreuzte Speichung dann vermutlich mindestens 24 Löcher an der Nabe aufdrängen dürften!??

Und ich frage mich, ob diese Schwingungen evtl. bei bestimmten Speichen eher ein Problem sein könnten? Da werde ich aber nochmal Schmidt anschreiben, vielleicht wissen die da schon mehr.


Insgesamt, man sieht es, Fragen über Fragen und alle auch noch so wunderbar in- und miteinander verflochten.
Vielleicht könnt Ihr mir helfen, da ein wenig mehr Ordnung hinein zu bringen, damit ich mich möglichst bald entscheiden kann, was "ich da nun wirklich möchte". Damit es nun rasch auf die flotten/spontanen Ausfahrten, aber auch langfristig für meine berüchtigten Nachtfahrten on Tour, ordentlich hell wird.

Nimm doch simplerweise ein gewöhnlich eingespeichtes Laufrad ohne exotische Speichen. Der Massegewinn durch die wenigen Messerspeichen dürfte im Schnapsglasbereich liegen. Ist der so eine Sonderbauart wert?

Falk, SchwLAbt

Hallo Jochen,

ich frage mich, wieso mir die Fragen alle nicht völlig unbekannt sind.
Mite messerspeichen habe ich schon vor >10 Jahren 3 Laufräder aufgebaut. Allerdings waren das Speichen die keinem Normalen Kopf htten, sondern ein doppelS-Förmiges Ende hatten. So das man sie duch normale Speichenborungen durchfädeln konnte. Für gewöhnliche Messerspeichen muss man erst die Spechenlöcher nit einem Schlitz versehen. => Kerbwirkung

Radial habe ich noch kein Laufrad eingespeicht, weil es hierbei relativ Häufig zu Rissen im Flansch kommen kann. Aber bei den normalen SONs hätte ich da keine Bedenken, die haben sehr vertrauenerweckende Flansche, den 20R hatte ich noch nicht im Zentrierständer.

Sind die Champion Messerspeichen?

Hast Du schon mal in Rennradfornen nach Leuten gesucht die mit dem 20R in radialer Speichung Erfahrung haben? Wegen der Magnetisch- Mechanisch und Akustischen Wechselwirkung?

Ich persönlich habe für mein Rennrad (altes Fraggin) einen 32Loch SON mit 2facher Kreuzung verwendet. Keine Experiment. Für den ALU-Renner habe ich aus einem Überzählichen Shimano 71er mit 36 Löchern und einer Renradfelge die ich Bei Rose erworben habe um an eine Campanabe mit 36 Löchern zu kommen ein Winterlaufrad gebaut.

Gruß
Thomas

Der Aerodynamische Vorteil von Sapim CX-Ray ist für den Randonneur tatsächlich zu vernachlässigen.
Ich verbaue messerspeichen häufig auch am MTB. Da ist die Aerodynamik auch kein Argument.
Dünne Speichen wie die Sapim CX-Ray haben den Vorteil, dass die Räder damit zwar nachgiebig aber extrem wiederstandfähig sind, da die speichen lastspitzen abfedern und Belastungen besser untereinandere verteilen.
Dafür braucht man aber keine steife Felge.
Die flache KinLin, die RD verbaut ist eine sehr gute, mäßig steife Felge.
Hier kommt es auf Fahrergewicht und Beladung an, ob das Laufrad auch mit nur 20Speichen steif genug ist.

Die Gewichte sollten, sofern es sich bei der Felge um die KinLin XR200 handelt bei 860gr-880gr sein.
Ich hab das Laufrad schon mit 28 Speichen gebaut, da hats 905gr

@Thomas

Du bist da nicht ganz auf dem aktuellen Stand. Die CX-Ray sind "kleine" Messerspeichen mit 2,3x0,9mm und passen durch alle Nabenlöcher ohne schlitzen durch.
keine Ahnung, was du damals verbaut hast, aber aktuell ist das nicht.
Der SON ist auch für Radialspeichung zugelassen und am Flansch entsprechend verstärkt, es wird allerdings nicht dazu geraten - ggf wegen der möglichen Geräuschentwicklung.
Die Dt Champion sind die einfachsten Runspeichen von DT, oft unkonifizierte 2,0mm (gibts auch als 2,34 oder 1,8mm)- mit einer Messerspeiche hat das nichts zu tun.

Gruss, Felix

In der Montageanleitung des 20R steht, dass radiales Einspeichen zwar möglich ist, aber wegen den stärkeren Vibrationen von abgeraten wird.

Frank

Signifikante aerodynamische Vorteile erziehlst du, wenn du dich in ein Ganzkörperkondom zwängst, den Lenker auf Gabelkopfhöhe montierst, dir die Knie spitzfeilst, die Kopfhaare rasierst und bis auf ein Gerippe abmagerst.
Sprich: der Fahrer ist das größte Problem. Die Speichenform ist das letzte, woran ich denken würde.

Nun ist es aber so, das am Teilen des Laufrades die höchsten Strömungsgeschwindigkeiten herrschen. Der Luftwiederstend steigt nicht linear mit der Geschwindigkeit sonder Potenziell (x² ?) an. Somit kann bei einem Fahrer mit wenig Stirnfläche und einem guten Beiwert das Laufrad scho interessant werden.

Außerdem sind manche Laufräder auch einfach nur schön anzuschauen, man muss sie gar nicht mal fahren.

Gruß
Thomas

Hallo zusammen,
mit dieser Thematik habe ich mich auch schon auseinandergesetzt, insbesondere mit der radialen Einspeichung. In diesem Zusammenhang habe ich etwas für mich doch Überraschendes festgestellt:

In dem Laufradkonfigurator von Whizz-Wheels wird, wenn ich die DAten meines Laufrades eingebe (28er, 32 Speichen 3-fach gekreuzt) ein Gewichtsunterschied zur radialen Einspeichung von 8,3 Gramm pro Laufrad angegeben. Das finde ich sehr wenig und wiegt m.E. die Nachteile nicht auf. Ich habe es daher gelassen. Die aufgeräumte Optik dieser Räder finde ich trotzdem bestechend schön.

Gruß
Peter

Hallo Thomas,

der normale SON ist explizit nicht für Radialeinspeichung zugelassen, der 20R schon.

Viele Grüsse

Martin

Im vorderrad eines reiserades nichts.

In windschatten und bei hohen rotationsgeschwindigkeiten sind aerodynamisch günstigere speichen effektiv.
Also möglicherweise im hinterrad (welches sich (außer bei seiten- oder rückenwind) im windschatten des vorderrades befindet) und ab 40 km/h ...

Sieht schick aus und gibt vielleicht dem fahrer das gefühl, ein "schnelles" vorderrad zu haben. Und wenn man sich mit der am rad verbauten technik irgendwie wohler fühlt als mit anderer, kann das sicherlich einen positiven placebopeffekt haben. Dann nützt es auch was.

MfG