Dass "alles" eingezäunt ist, halte ich für ein Gerücht.
Man muss das mal so präzisieren: im Mezzogiorno ist es aber so.
War in Sizilien querdurch W/O und S/N (teil) und kann das nur bestätigen. Auch in der Not, im höheren Gebirge - alles immer vergattert entlang der Straße. Nur so kleine Flußauen sind offen oder im Steilgelände, wo man runterfliegt, wenn man über die Leitplanke klettert (hier in der Pfalz neulich wieder passiert: tot). Also keinerlei einfachso-Chancen, alles Land wird irgendwie bewirtschaftet und Wald wo man sich verstecken kann gibts eh kein.
Höchstens fand ich mal so Heiligenplätze mit Bäumen, die waren offen. Aber ob die Seligen dort Campingzelte wollen ???
Dito in Kalabrien und in der Campagna. Das Molise schien mir nach Süden so eine Grenze, wo die Abzäunerei weniger intensiv praktiziert wird.
Und dort und im Abruzzo gibts dann auch wieder Forste außerhalb der Naturgebiete, wo man sich verstecken kann.
Nördlich Neapel findet man aber auch meistens ein Agriturismo oder Albergo nach Schild auf Straße, niemand muß da in den Wäldern hausen, der legal nächtigen will.
Auch im hoffnungslosesten Süden taucht aus dem Dunkel der Dämmerung immer noch ein B&B oder ein Agriturismo auf. Aber immer auf dem Land - es gibt ganze Kleinstädte ohne angeschriebene Übernachtungsmöglichkeit!
Einmal wurde ich um halb 10 abends von 2 besorgten Knaben gerettet, die so etwas wussten. Einheitskosten außer Saison: 30 EUR bei meist sehr gutem Komfort und stark umhegt von den Wirtinnen. Manchmal wird noch der Verzehr eines Essens zu günsigem Preis erwartet, dann kost das inkl. inkl. 40,-.
Aber hier noch eine beachtenswerte Information für alle Zeltgebraucher im italienischen Inland:Abgesehen von den in Verzeichnissen geführten touristischen Inlandszeltplätzen gibt es in vielen Naturparks (Parco naturale) oder den großen Nationalparks (Parco nazionale) ausgewiesene Zeltgelegenheiten nur für Kleinzelte, keine 'Campers' (Womo), die in der Regel nicht eigens bewirtschaftet sind, oder nur von einem Hof aus mitversorgt.
Quellbrunnen und fertig. Vielleicht ein nicht funktionsfähigs Dixieklo. Oder nur einfach Wiese mit 'Area camping'.
Diese Plätze kriegt man nur vor Ort raus auf so Übersichtstafeln.
Habe solche Tafeln fotografiert. Vielleicht stelle ich noch so ein Bild später ein.
Beispielsweise gibts im Aspromonte ganz oben sowas. Zelt auf ausgewiesenes Gelände stellen, fertig. Kost nix. Gibt nix. San Luca ist auch nicht weit.
Leider hatte ich mein Zelt unten an der Küste gestellt unsd musste dann trotz überraschender legaler kostenfreier Zeltnöglichkeit im Hotel nächtigen, da in der Nebensaison in Gambarie alles zu war inkl. Fressständen - ich musste mich ins Ristorante bequemen.
Auch in den diversen Abruzzo-Parks hab ich Hinweise auf solche Zeltgelegenheiten immer wieder gesehen, dazu noch weitere ausgeschilderte bewirtschaftete Plätze, die in den großen Führern NICHT drinne sind! Die Frage, wann da was offen begehbar ist, ist eine andere - Italien ist halt das Land des Ausprobierens.
Außerhalb solcher ausgewiesener Zonen ist das Zelten in Natur- und Nationalparks aber illegal - laßt euch nicht erwischen.
Dafür gibts nur wenig Zäune - aber man darf eben nicht.
Studies, die nicht zimperlich sind, finden aber auch in den abgezäunten Gegenden immer eine Schuttecke oder hinter einer Hangmauer an der Straße, wo es ihnen für eine kurze Nacht gefällt.
Eine Frage des Anspruchs!
Darüber hinaus gibts bei vielen Agriturismo-Betrieben eine ausgewiesene Zeltmöglichkeit. Die sind alle nicht in den Campingführern drin.
Campingführer?
Ja kaufen und lesen und mitnehmen:
'Der echte Italiener' TCI Campingführer Italien 2009/10
Noch nicht erhältlich? Aber bald, in jeder Buchhandlung.
Etliche empfehlenswerte Inlandsplätze mit Öffnungszeiten.
Denn die Saisonzeiten sind immer das Problem.
Dazu noch die hier erhaltenen Tipps und Italien ist keine unwirtliche Einöde mehr.