hallo zusammen

hätt mal ne frage an die fraktion welche schon öfters ausgedehnte radreisen unternommen hat (länger als 8 wochen). bin immer am reiseziele suchen und hätte auch schon eine ausgedehnte liste. versuch immer die ziele dann in einem überschaubaren zeitrahmen zu bereisen (4 wochen). alles andere ist wegen der arbeit einfach weil ichs nicht einrichten kann mehr urlaub zu kriegen. wenn ich im internet bezüglich meinen reisen nach berichten suche ist das netz meist voll mit leuten die innerhalb von 3 monaten z.b. ans nordkap fahren und übers baltikum zurück. andere fahren innerhalb eines jahres durch südamerika oder wieder andere innerhalb von ein paar monaten durch die mongolei nach china. alles personen ausserhalb des studentenalters auch unter 60. könnt man echt neidisch werden.
würd mich echt mal interessieren welche arbeitszeitmodelle bzw. beurlaubungsmodelle die so haben bzw. welche ihr so habt oder hattet. bitt nicht falsch verstehen such wirklich nach anhaltspunkten wie ich die sachen für mich realisieren kann.

danke

christian

Ich gehöre zwar nicht zu den Langzeiturlaubern, aber zu den Langzeit-Forumista und kann dir deshalb den Hinweis geben, dass diese Frage schon öfters im Forum gestellt und beantwortet wurde. Eine Suche nach diesen Threads wird dir Lesestaoof für mehrere Stunden liefern.
Gruß
Uli, auch Shift-Tasten-Befürworter

P.S.: Sorry, Antwort sollte an Christian gehen, falschen Button getroffen

Hallo Christian,

ich muß mich leider auch mit meinem Jahresurlaub begnügen.

Hier wurde das aber vor gar nicht allzu langer Zeit bereits gründlichst diskutiert.

Guckst Du

Gruß Achim

Na, übertreibt es mal nicht mit all den Regeln und zu komplettierenden Profilen und all dem Kram .



Ich handhabe es selber so, dass ich ganz einfach meine Arbeitsstelle kündige, auch weil ich mich nicht auf eine bestimmte Urlaubszeit festlegen wollte. Allerdings hatte ich bisher mehrmals das Glück wieder beim "alten" Arbeitgeber willkommen zu sein.
Je nach Arbeitsplatzsituation und Branche wird das kaum möglich sein. Dann bleibt eben ein grösseres unvermeidliches Risiko...

Hallo,

Kündigen ist die konsequenteste Art sich "Freiraum / zeit" zu verschaffen. Diesen Weg bin ich auch gegangen und bin bisher überzeugt davon, dass das für mich der richtige Weg gewesen ist. Mir sind einige Reisende begegnet die sich für 3 Monate bis ein Jahr unbezahlten Urlaub genommen haben. Das hat den Vorteil, dass man weiß wie es nach der Reise weitergeht und den Nachteil, dass man weiß wann die Reisezeit vorbei ist..... Da muss man wohl wissen was einem wichtiger ist.

Falls es Dich tröstet: nicht jeder ist in der Lage, mehr als 2 oder 3 Wochen am Stück Urlaub zu nehmen. Das ist halt so.

Zum Profil: wäre tatsächlich schön, wenn Du es noch etwas mit Leben füllen würdest.

Zur Groß- und Kleinschreibung: Du vertrittst vielleicht die Auffassung, es sei unerheblich, ob Kleinschreibung oder nicht (weil es Dir persönlich nichts ausmacht. Was nicht bedeutet, dass es anderen genauso geht!). Holger hat es schon erklärt: es ist auch eine Frage der Höflichkeit oder der Achtung, die Du anderen entgegenbringst.

Gruß netbelbo

Das ist aber schon ein erhebliches Risiko, gerad Arbeit gibt es nicht mehr an jeder Ecke.

...und eine riesen Chance, zumal man an Ecken vorbeikommt, von denen man vorher nicht das Geringste ahnte!

gruss

zaher

Zweifellos!
Da muss jeder entscheiden was ihm lieber ist.
Eine lange Reise ist sicherlich nicht risikolos. Wer Risiko scheut verzichtet darauf und bleibt zu Hause, das hat unbestritten auch viele Vorteile.
Aber gerade Langzeitreisende gewöhnen sich oft daran, dass Sicherheit im Leben nicht Alles ist.

Wobei du natürlich auch sehen musst, dass das kein repräsentatives Bild ist. Denn wer immer nur zwei Wochen Urlaub am Stück machen kann, hat deutlich weniger die Tendenz eine aufwändige Webseite zu machen als jemand, der eine längere Reise macht.

Zum Thema selbst: mir haben bisher die Jahresurlaube genügt, allerdings bietet meine Firma auch die Möglichkeit, ein Langzeitkonto anzusparen, über das man bis zu einem halben Jahr am Stück freinehmen kann. Irgendwann mach ich das vielleicht auch mal...

Martina

hi.
lange reise, mmmh wie man das macht??? würd sagen ´einfach machen´, so richtig schwer fällt einem nur das heimkommen...
ich habe damals einen sehr gut bezahlten job gekündigt um auf die lange meile zu gehen, nun bin ich wieder heim und die situation ist ja nicht so berauschend hier, aber es läuft gut, hab schon wieder arbeit zwar nicht zu so guten konditionen, aber passt schon.
bereuen tue ich nix. denn nach der reise ist vor der reise.
gruss christian

Hallo,
ich habe für 2 lange Urlaube dieses Jahr um 10% reduziert, und eben öfter "Zusatzdienste" gemacht, sodass ich mir die Tage dafür angespart habe. Ergab einmal gut 4 und einmal knapp 6 Wochen, hätte ich auch zusammenhängend machen können. Allerdings muss ich zugeben, dass wir von vornherein schon knapp 7 Wochen Urlaub haben, also schon recht üppig. Werde ich aber sicher noch mal so machen und irgendwann dann auch mal 6 Monate oder mehr.
Grüße
Ute

Hallo Christian,

Ganz einfach - kündigen !! War knapp 30, Single, 15 Std Arbeitstag, im unteren/mittleren Management eines grossen Konzern und habe mir dann irgendwann mal die Sinnfrage gestellt, die Entscheidung auszusteigen ist dann innerhalb einiger Tage gefallen. Natürlich hat mich fast jeder für komplett übergeschnappt gehalten - Karriere vor den Augen, sehr gutes Gehalt, viel beruflich gereist - aber das zählt auf einmal nichts mehr (wenn man ungebunden ist). Hab mir dann eine Auszeit von 22 Monaten genommen und seit vergangenen Dezember arbeite ich wieder, genau für dieselbe Firma wie vorher - diesmal in einer höheren Position. Natürlich hat mich das Geschäftsleben schon wieder voll eingenommen besonders jetzt in Zeiten der Wirtschaftskrise nur hat mir die Reise & Auszeit extrem viel persönlich gebracht, man sieht die Dinge einfach komplett anders, ich würd sagen relaxter.
Wie ich damals kündigte hätten sie mir in der Firma diverseste Modelle angeboten, von unbezahlten Urlaub bis Karenz, nur ich wollte kündigen - das hat mir auch den persönlichen Freiraum gegeben. Wenn ich gewusst hätte dass ich in 12 Monaten wieder arbeiten muss in derselben Firma eben weil ich diesen Vertrag unterschrieben habe...nein, sicher nicht.

Hoffe es beantwortet zumindest einen Teil deiner Frage,

lg
Christian

Management, kein Wunder, dass da sowas funktioniert. Mit gewöhnlichen Mitarbeitern doch nicht zu vergleichen.

Falk, SchwLAbt

Ich komme gerne mit einem Gegenbeispiel, das hat bei uns auch ein "normaler Mitarbeiter" gemacht, hat geklappt. Ist aber sicher eine Ausnahme.

Trotzdem, das Unternehmen muss einen natürlich zurücknehmen wollen, wenn man leicht ersetzbar ist, würde ich den Ratschlag "kündigen" doch sehr gut überlegen. Da gibt es weniger drastische Methoden (zugegeben für 22 Monate nur unter Umständen sinnvoll) wie etwas Teilzeit, Zeitwertkonten etc.

»Gewerblicher Mitarbeiter« und leicht ersetzbar, davon träumen die Personaler doch. Nur ist es nunmal so, man sorgt für die eigene Kaste.

Übrigens, der Ketteneröffner hat schon wieder abgebügelt. Zuviele Gedanken müssen wir uns also nicht mehr machen.

Falk, SchwLAbt

Hm ich weiß nicht, ob das Management es da wirklich so viel leichter hat. Allzuviele Blößen darf man sich da in vielen Firmen nicht geben. Und ein Manager, der persönliche Interessen hat, ist doch schon fast verdächtig.

Martina

So ist es leider und zwar auch im unteren Management . Ich war sogar einmal so dreist in einem Vorstellungsgespräch zu sagen, daß ich Wert auf ein halbwegs intaktes Sozialleben neben dem Beruf lege und noch vorhabe eine Familie zu gründen. Das waren dann natürlich absolute Ausschlußkriterien .

Meiner Meinung nach ist es gerade im unteren/mittleren Management am schwierigsten, vor allem wenn man vor hat nach der Reise nochmals mit einer Karriere durchzustarten. Das Loch im Lebenslauf wird in vielen konservativen Firmen/Konzernen nicht gerade wohlwollend zur Kenntnis genommen. Viele Firmen verhalten sich ja gerade bei Managern dann so als ob man die Firma im Stich lässt.
Man muss schon an den Richtigen kommen und ich hatte eben das Glück, im Endeffekt konnte ich dann zwischen 3 Standorten wählen.

Falls einer meiner MitarbeiterInnen auf die Idee kommen würde auszusteigen und er/sie ist gut - ich würds ihm/ihr schriftlich geben dass er/sie wieder anfangen kann, gerade in grossen Konzernen findet man immer einen Platz für gute Leute und wenn nicht in meinem Bereich würd ich schon dafür sorgen dass diese Person wieder einen (mind. gleichwertigen) Job bekommt, ich habs ja bei mir selbst gesehen wieviel einem das persönlich bringt. Das hängt dann natürlich auch immer vom eigenen Führungsstil ab, ich sehe jeden meiner Mitarbeiter als Mensch mit Hintergrund, Familie,.. - es gibt genug Manager (auch in meiner Firma) die die Mitarbeiter nur mehr als Zahl am Bildschirm sehen mit der man der wirtschaftlichen Lage angepasst jonglieren kann, ich weiss aber ehrlich gesagt nicht ob ich ohne meine Reise vielleicht auch so geworden wäre.

und nochwas - gerade in wirtschaftlichen Zeiten wie diesen ist diese "Kaste" (=Management, Zitat Falk) massivsten Druck ausgesetzt, vom oberen bis unteren Management durch, umsonst würd ich auch nicht gerade im Büro sitzen bei 33° draussen wo sich meine Mitarbeiter gerade am Badesee vergnügen !

christian

Glaube ich auch. Ein Freund von mir, der bei einem der größten deutschen Baukonzerne in der Zentrale war (inzwischen hat er sich selbständig gemacht), musste sogar seine 2 Monate Elternzeit unter der Hand einfädeln. Sein direkter Chef war informiert und deckte ihn, der Rest durfte aber nichts erfahren. Wäre sonst ein Karrierekiller schlechthin gewesen.

Für meine 3-monatige US-Durchquerung 2005 habe ich mich von meinem Arbeitgeber freistellen lassen. Brauchte etwas zeitlichen Vorlauf, um eine Vertretung zu organisieren, ging aber problemlos.

Ich nehme mal an, dass Du sehr gut qualifiziert bist, daher wirst Du nach einer Auszeit immer einen Job finden.
Ob die Bezahlung und Tätigkeit dann Deinen Vorstellungen entsprechen, ist ein anderes Thema.
Aber Du musst nicht den letzten Dreck machen.
Als "normaler" Arbeiter / Angestellter musst Du erstmal das Geld zusammenbekommen, um 1-2 Jahre auszusteigen und bei der Rückkehr gibt es genügend Menschen, die deinen Job genau so gut machen konnten und können.
Dann hat man wirklich nur noch die Möglichkeit alles zu machen, was einem angeboten wird.
Ob das durch 2 schöne Jahre aufgewogen wird?

ganz normaler Uniabschluss "Betriebswirtschaft Schwerpunkt Logistik" wie viele andere auch, hatte vielleicht (im Nachhinein gesehen) das Glück mir das Studium erarbeiten zu müssen, hab also während meiner Studienzeit schon ziemlich viel gearbeitet eben genau in dieser Firma und mein Mentor von damals ist eben auch die Ränge hinauf und der hat mich jetzt auch wieder ins Boot geholt.




Das ist kein Argument für mich - Für meine 16-monatige Reise hab ich ca. € 10000 gebraucht, es ginge auch noch um einiges billiger. Das ist ein Kleinwagen den sich auch fast jeder leisten kann/leistet.
Für die restlichen 6 Monate wo ich zuhause war könnte man sich arbeitslos melden (hab ich aber aus persönlicher Überzeugung nicht gemacht).

Damit bist Du für mich sehr gut qualifiziert.



Für die 10.000 Euro müsste ich 24 Monate Verzicht auf Alles üben und es dürften keine unvorhergesehenen Unkosten auf mich zukommen.
Ein Kleinwagen würde auf Pump gekauft, d.h. in meinem Fall würde sich die Ansparphase noch verlängern.
Mein Arbeitslosengeld würde knapp über HIV liegen, anschließend geht es wahrscheinlich in befristete Jobs mit Hoffnung auf Festanstellung, vielleicht bleibt es bei der Hoffnung.
Dann komme ich in ein Alter, wo ich auch keine befristete Arbeit mehr bekomme und liege dann mit HIV auf dem Sofa. Oder ich gehe auf die Rolle.
Obiges Szenario ist pessimistisch, aber nicht unwahrscheinlich und daher würde ich persönlich diesen Schritt nicht tun.
Zumal mir meine Arbeit sehr viel Spaß macht, trotz mäßiger Bezahlung und Schichtarbeit inklusive Wochenende.
Ich habe keinen Grund aus meinem Alltag zu fliehen, dass schließt Alkohol, Drogen und mehrjährige Radreisen ein .

Möglich ist ein Ausstieg für Alle, nur besteht bei vielen die erhöhte Gefahr, auf der Strecke zu bleiben. Und das im doppelten Sinne.

Die Gefahr auf der Strecke zu bleiben besteht immer und ich glaube nicht, dass sie bei Leuten die ein Sabbatical gemacht haben höher ist.
Im Gegenteil denke ich, dass Leute die mal solch eine lange Reise gemacht haben davon überdurchschnittlich profitieren, auch im weiteren Leben.
Aber es bedarf einer Planung und für manche ist es in bestimmten Lebensabschnitten tatsächlich nicht zu empfehlen, da die Chance auf einen Wiedereinstieg sehr schwer werden kann. Dann besser versuchen Gesund zu bleiben und als Rentner schöne Reisen machen. Ich habe auch Frührentner auf dem Weg von Alaska nach Feuerland getroffen, zumindest die heutigen Rentner haben dazu noch meist noch genug Geld.