Als meine Frau und ich neulich mit dem Rad in den Alpen unterwegs waren, hat es am Stilfser Joch speziell einige Rennradler sehr interessiert, wie schwer wir wohl sind. Gemeint waren wir nicht persönlich, sondern unsere Räder und Gepäck.
Wir waren Anfang Juli von München gestartet über Timmelsjoch, Stilfser Joch, Passo Foscagno, Passo Eire, Forcola di Livigno, Berninapass, Majolapass, Splügenpass, Wolfgangspass nach Kempten gefahren.
Wir haben gezeltet und uns selbst verpflegt, so kommen folgende Daten zusammen (ich bzw. meine Frau):
Fahrräder: 25,6 bzw. 21,9 kg
Gepäck: 40,1 bzw. 29,1 kg (Fronttaschen, Lenkertaschen, Backroller, Gepäcktaschen)
Wir: 89,8 bzw. 57,1 kg
Gruß an alle Radler vom Stilfser Joch, die uns angefeuert haben und die die entscheidende Frage gestellt hatten.
Zum Schluss: Es waren 1000 km und knapp 13000 Höhenmeter.

Hallo Uwe
Nicht schlecht das Gewicht. Aber warum sind eure Räder so schwer...? Da kann man doch bestimmt noch einiges verbessern. Ein Vollausgestattetes Trekkingrad kommt heute doch kaum über 15kg hinaus.

Ich will nächste Woche auch mit Gepäck durch die Alpen fahren (von Mittenwald nach Riva), allerdings eher Offroad. Mal schaun wie das funktioniert.

Soviel Gepäck wie ihr werde ich sicher nicht mitschleppen. Mein Rad wiegt ca. 13kg und das Gepäck ca. 15kg. Von den transalp Mountainbikern werde ich aber bestimmt trotzdem für verrückt erklärt.

Der Frage nach dem Gewicht sehe ich mich auch am häufigsten gegenüber - neben der Kilometerfrage. Höhenmeter werden fast nie hinterfragt, dass muss man schon selber nachschieben, in Einzelfällen werden die Rennradler dann leichenblass.
Meine Werte: Velo knapp 13 kg Velo + Schloss (300-400 g) + Gepäck ca. 21-27 kg, je nach Menge der Verpflegung und Souvenirs (Lowrider/Backpacker/Lenkertasche/2 Wasserflaschen).
Bin zwar erfahrener Alpenfahrer, führe aber eher immer noch zuviel mit (insbes. Klamotten, bin allerdings kein Selbstkocher).

66 kg Gesamtgewicht sind eigentlich mehr für einen Hänger + Zugfahrrad gedacht.
Finde das eindeutig überladen.
Würde das selbst niemals lange Steigungen raufbekommen.

Auch die Frau sehe ich mit 50 kg überladen.
Ein paar Kostüme weniger und mit 45 kg Gesamtgewicht würde ich das durchgehen lassen.

Nehme an, da wird mit Maximalwerten geposed, und ihr schüttet vor Beginn der Steigung noch etwas Proviant weg.

Ich selbst bin mit nominal 52 kg auch viel zu schwer am Berg und in der Ebene ist noch mehr drauf. Kann lange Steigungen immer nur in kurzen Etappen damit fahren und fluche schwer über den ganzen Krempel. Bleibt das Gepäck zu Tal, flutscht das Velo dagegen wie eine junge Geiss.
Aber ich hab ja auch 5 Paar Schuhe dabei, wenn ich lange verreise. Dabei sollte ich dem Namen nach ja gar keine mitnehmen. Die Mountain-Radler sind für die 52 kg wie für die Schuh-Auswahl verständnislos, aber belustigt.
Am Flüela wurde ich von den MTB-Bloggern interviewed über Maße und Gewichte, weil ich naß und rosa wie ein Schwein im Graben lag.

Zum Einen, weil da noch Körbchen, Getränkeflaschen und und zum Anderen ein paar Lampen und Besonderheiten (z.B. Rohloff) dabei sind.

Hallo,
in August werde ich mein 2 Alpenüberquerung fahren. Die Route von Nizza nach Lousanne steht schon fest und sieht so aus Klick!

Ich werde auch Zelten und mich selbst verpfegen.

La Vaca (Reiserad) 17 kg.
Gepäck (Fronttaschen, Backroller, Topcase + Wasser + Brennspiritus) 28 kg.
Selbst trage ich z. Zeit 69 kg mit mir rum.

Freue mich schon auf die Gesichter Diverse Fahrradfahrer wen ich mit mein ganzen Hausrat oben am Pass ankomme

Eher nein - denn die mitgechleiften Nahrungsmittel inkl. Rotwein und Grappa waren beim Wiegen nicht mehr dabei.
Mit Anhänger hatten wir schon... seinerzeit mit Kind in den französischen Alpen.
Mit Willen gehen die Kilos, wenn auch schwer, auch den Berg hinauf.

Was zum Teufel schleppt ihr dann alles die Berge rauf?

Hallo aighes,

Wo hast du den Wert her? Gewogen oder aus den Prospektangaben? Der Kauf meines letzten Rades ist nun schon zwei Jahre her, ich glaube aber nicht, dass sich da viel geändert hat. Meine Erfahrung damals: Gewichte unter 15kg waren der fromme Wunsch des Radherstellers, entsprachen aber nie der Realität. Da wird maximal ein Rahmen mittlerer Größe verwendet, Flaschenhalter sind in den seltensten Fällen dabei, selbst Pedale braucht man aus Herstellersicht um Rad zu fahren. In meiner Rahmengröße (je nach Hersteller um 60cm) kann ich mich an kein "gewöhnliches" Trekkingrad erinnern das deutlich unter 20kg auf die Waage gebracht hat. Afair wären es bei Velotraum mit dem 7005 EX 16kg gewesen. Ohne Schutzbleche, ohne Nabendynamo, ohne Scheinwerfer...
Mein Simplon mit "Vollausstattung" bis auf Federgabel bringt es auf gut 17kg und zählt eher zu den leichteren...

Ciao,
Stefan

Mein vollgefedertes (Sitzrohrlänge 510 mm) in stabilster Bauweise wiegt

inclusive :

Gepäckträger (Eigengewicht 1200 g)
SON
Scheibenbremsen
Schutzbleche
Beleuchtung
Zweitvorbau und -lenker
Lenkerhörnchen
Flaschenhalter
Spiegel
Klingel
Haken-Riemen-Pedale
Schloßhalter, ohne Schloß

15,6 kg

Komplettgewichte Reiserad jenseits der 20 kg sind mir ein Rätsel, vor allem bei Ungefederten.

Scheint ja hier auch noch eine Gegenbewegung zum UL zu geben. Anscheinend muss man da aber auch bei der Ausrüstungsauswahl bemüht sein möglichst schwere Gegenstände mitzunehmen (gibt es da schon eine optimierte Liste?).
Aber jedem das seine, evtl könnte man zur Signatur hinzufügen:
UL-Radfahren macht mehr Spass
Das Campen mag dann natürlich mit mehr Gewicht angenehmer sein.
Allerdings finde ich das Gewicht der Räder auch schon ordentlich, da ist man ja fast (noch nicht ganz) bei den leichteren Velomobilen.
Respekt für die Kombination aus Hm,km und kg

Grüsse

Christian

Ich denke wir reden ein bisschen aneinander vorbei. Du redest vom "Trockengewicht" ich vom tatsächlichen Gewicht des Fahrrades auf das ich mich setze wenn ich auf Radtour gehe. Wären bei deinem Bike in etwa:
- 2 Trinkflaschen à 1liter = 2,Xkg
- Garmin CSX60 inklusive Halter irgendwas um 400 Gramm
- Rahmentasche oder Satteltasche 200 - 500gr(?)
- Fahrradschloss 1200g (?)
- Luftpumpe 200gr
- bisschen Werkzeug & Flickzeug, Lappen, wenn mehr als ein Tagesausflug ansteht Ersatzschlauch 500gr(?)
So schaut dann zumindest mein fahrfertiges Rad aus und wiegt so an 20kg. Was deines ja dann auch tun würde.
So ganz nebenbei bezog sich Henning auf "normale" vollausgestattete Trekkingräder. Da wiegt alleine die verbaute Federgabel meist gut 2kg...

Ciao,
Stefan

Hallo Stefan,
naja...ich meinte schon Räder ohne Federgabel und mit vollausgestattet meinte ich inkl. Gepäckträger und allen anderen Anbauteilen, die man für eine Reise braucht. Allerdings hab ich an Trinkflaschen und Schloss nicht gedacht... und Werkzeug hätt' ich zu Gepäck gezählt.

Hallo Stefan,

ja, ich rechne anders. Es kommt doch eigentlich darauf an, was man verallgemeinernd vergleichen kann. Ohne Laufräder fährt kein Rad, ohne Schloß ist dagegen so mancher hier unterwegs. Individuell verschieden ist naturgemäß das Gepäck und das, worin es transportiert wird.
Was du aufzählst, rechne ich alles nicht zum allgemeinen, sondern zum individuellen Teil. Das sind: alle gefüllten Behältnisse, die auf Reisen am Rad befestigt werden, Verpflegung, individuelle zusätzliche Technikausstattung.

In diesem Sinne wiegt mein Rad die 15,6 kg, das Schloß und Tacho 1,0 kg, das Gepäck 18,7 kg. Macht zusammen 35,3 kg. Dabei ist noch gut Luft auf der Waage, was den Tascheninhalt angeht.

Welch ein Kontrast.

Nachtrag:
Natürlich ist auch das Fahrrad in Grundausstattung individuell. Aber wenn man hier überhaupt etwas vergleichen will, dann kann man nach meinem Ermessen nur von den tatsächlichen Rädern und fest damit verbundenen Ausstattungen ausgehen, zu denen sich der Einzelne entschlossen hat: mit dem, was immer dabei sein muß.

Beim Gepäck ist das anders. Das ist ausschließlich individuell. Es ist auch reisezieldefiniert verschieden und kann für kurze Trips oder zum Freizeitradeln wegbleiben. Den Garmin kann ich zuhause lassen, die Schutzbleche wird die Mehrzahl nicht entfernen, bloß weil die Sonne scheint heute nachmittag. Die Bremsen schraubt kaum jemand ab, bloß weil es jetzt überwiegend bergauf geht, die Trinkflasche und das Werkzeug können durchaus daheimbleiben.

Hallo Uwe,
bin am Donnerstag ebenfalls von meiner diesjährigen Alpentour zurückgekommen. Deine Erfahrungen mit staunenden Rennradlern habe ich an den diversen Päsen auch machen können.
Bei mir waren es dieses Jahr 1174 km und 20700 hm. Mein Fahrrad wiegt ca. 16 kg, mein Gepäck ca. 18 kg (incl. Wäsche, Schlafsack, Matte, Zelt, Wasser, Verpflegung für den Tag), mein Eigengewicht 82 kg. Also um die 116kg Systemgewicht.
Übrigens ich war am 21. Juli am Stifser Joch

Hallo Rupert,
wir waren am 09.07. dort. Hattest Du noch Schnee? Bei uns hatte es tags zuvor noch geschneit....
Gruß
Uwe

Hallo Uwe,
Drei Tage zuvor gab's einen Wettersturz mit Scheefall, aber Schnee sah ich nur in kleinen Resten an schattigen Stellen.
Hatte traumhaftes Wetter an diesem Tag, kenne das Stilfser Joch allerdings auch bei Nebel und Schneeregen (2005)

Hallo Uwe,
wir haben Ende Juni fast die gleiche Tour gemacht und dachten es gäbe keine Radler mehr mit Gepäck. Alle hatten Rennräder und nur einen kleinen Tagesrucksack auf. Wir fühlten uns wie Exoten und wurden auch so angesehen. Der einzige Radler mit Gepäck, den wir an einem Pass trafen war auf dem Weg nach Kapstadt. Wir kamen allerdings- trotz Campingequipment- mit 20 bzw 15kg Gepäck aus. Von Lappland kenne ich es allerdings mit 40kg Gepäck zu radeln. Da braucht man halt jede Art von Bekleidung, mehr Werkzeug und Ersatzteile und Geschäfte sind dort wirklich weit voneinander entfernt und die Verkaufsstellen für Alkohol noch weiter....
Und was ist ein Abend am See bei Mitternachtssonne nach einem langen Radeltag ohne eine Flasche Rotwein?
Ich denke bei so einer Beladung muss das Rad schon stabil sein und ist etwas schwerer. Unsere wiegen mit Gepäckträgern, Schloss etc. 17kg, liegen aber auch bei Passabfahrten super stabil.
Wir hatten am 22.6. Schneesturm auf dem Timmelsjoch und und am nächsten Tag auch Schnee am Stilfser Joch. War aber gut befahrbar nur saukalt bei der Abfahrt. Handschuhe waren zu dünn! Ansonsten hielt sich das Wetter. Haben ganz gute Bilder von der Tour unter:
www.picasaweb.google.de/uweellger
Liebe Grüsse aus München
Uwe

Ihr seid auch über Jachenau, Mittenwald, Telfs gefahren...
Wir sind den bösen Wettern entkommen, Timmelsjoch war allerdings auch regnerisch und neblig.
Mit Gepäck (und mit Zelt und doppelten Boden) haben wir auch nur sehr wenige getroffen. Echt hart fand ich ein Pärchen, das mit Kinderanhänger am Samstag zur Forcala di Livigno hinauf fuhr (in Richtung Livigno) - nicht wegen des Anhängers sondern wegen des unglaublichen Verkehrs in Richtung zollfreie Zone am Wochenende.
Wir hatten auch im Juli noch kühl - aber dicke Handschuhe dabei.
Viele Grüße
Uwe

Hallo José,

die Strecke kommt mir doch irgendwie bekannt vor! Auf jeden Fall wünsche ich dir dabei viel Spass.

Georg
www.alpenradtouren.de

Holá Georg

Claro Hombre ist auch ein Teil von deiner 4. Alpenüberquerung mit drin Wollte ich schon immer Nachfahren. Leider werde ich nur ein Teil Nachfahren da ich am Bodensee erwartet werde.
Deine Seite ist sehr Informativ. Für Bergziegen sehr empfehlenswert.

Saludos