Hallo ihr, ist mal jemand diese Strecke hochgefahren, so in den Gallerien, mit LKW usw? wie unerträglich ist das? so begleitende Radwege gibt´s da ja nicht wirklich, oder?

An LKWs erinnere ich mich weniger. - Die Wohnmobile fand ich störend. In der Schöllenen gibts ein Stück alte Straße mit alter Brücke.
Es kommt wohl auf Tag und Uhrzeit an.

Ja, Andreas, bin da 2005 von Wassen (vom Sustenpass kommend) nach Andermatt (weiter zum Gotthard) rauf gefahren. Sehr laut und nicht wirklich schön ist es bei Wassen, weil da noch die großen Verkehrsadern im Reuss-Tal offenliegen. Zwischen Wassen und Göschenen ist schon mal ein erstes steileres Stück, aber noch ohne Galerien. In Göschenen selbst herrscht dann ruhiges Flair - die Autobahn ist jetzt im Berg verschwunden. Fortan geht es ziemlich anstrengend bergauf. Der Verkehr ist nun mal da, LKWs sind auch dabei. Man sollte schon nicht ganz sensibel sein, denn in den Galerien haben auch die Autos weniger Platz zum Ausweichen und lauter ist es natürlich auch. Mit Kindern würde ich abraten. Ansonsten ist es aber nur ein relativ kurzes Stück, auf dem die angespannte Situation besteht. Begleitend sieht man ggf. die Bahn fahren, verschwindet aber meist in Tunnels. Kurz nach der Teufelsbrücke wirds dann ziemlich flach in der kleinen Hochebene um Andermatt. Alle folgenden Passauffahrten sind dann mit weniger Verkehr, weil sich dieser aufteilt.

Ich bin schon einige Male da durch gefahren.

Wir sollen uns als Radfahrer ja angeblich immer viele Autobahnen wünschen, damit die Straßen, die man legal befahren darf, ziemlich leer sind. Das ist hier der Fall, also gemäß Definition der Autolobby ist das eine absolut ruhige Straße.

Natürlich erzeugen Autobahnen mehr Verkehr, der sich teilweise auch hier findet, und die oben genannte Aussage geht eigentlich selten auf. Die Realität ist also so, daß wohl viel MIV durch die Autobahnstrecke geht, aber doch noch viel für diese Straße bleibt.

Aber was solls. Einfach fahren. Ich warte mit dem Fahrradfahren nicht darauf, daß das Öl endlich richtig teuer wird, sondern ich fahre auch heute schon. Einzelne Strecken sind laut. Ich bin diese Straße auch schon mit meinen Kindern gefahren und das ist kein Problem, es ist eine völlig normale Straße, mit etwas Steigung, etwas laut, aber eine schöne Landschaft. Am lautesten sind die Motorräder, die sich sowieso nicht durch noch so viele Autobahnen weglocken lassen, die Motorradfahrer mögen nämlich auch die Landschaft der Paßstraßen, wie wir.

So wild ist die Schöllenenschlucht wirklich nicht. Die Steigung ist ziemlich heftig, es gibt auch einige künstliche Längenentwicklungen (die Eisenbahn, die darauf verzichtet, steigt mit 179‰). Dass es in den Galerieabschnitten ein bisschen lauter werden kann, ist verständlich. Bist Du am Urnerloch, hast Du die Steigung hinter Dir - vorerst. Weiter geht es nur über Furka, Gotthard oder Oberalp (aber deswegen fährt man doch ins Urserental).

Falk, SchwLAbt

Die ist in den 50er Jahren ausgebaut worden, da hat man eher noch nicht an begleitende Radwege gedacht (und selbst wenn, es wäre schwierig, die unterzubringen)

Bin da nun schon mehrere Male hoch, aber so schlimm wie letzte Woche war es selten. Das lag allerdings daran, dass der Pass ein paar Tage vorher geöffnet wurde und sich alle die imposanten Schneewände ansehen wollten. (die waren wirklich imposant, habe dann oben auf der Passhöhe übernachtet, das wollte ich schon immer mal).

Sonst geht es, in Städten ist mehr Verkehr Lastwagen nicht viele, Busse aber und natürlich Motorräder in Mengen; Motorräder sind in den Galerien fies laut, Busse auch und noch dazu breit, nicht so schön, weil es eben eng ist. Und es macht auch keine Freude, wenn ein Buss längere Zeit hinter Dir herzuckelt, weil er wegen GEgenverkehr nicht überholen kann. Also: Spass gemacht hat es noch nie, (mein neues GPS hatte natürlich kaum Empfang) aber es sind ja nur 5 km.

Historisch interessant ist es aber auf jeden Fall, wenn man sich dafür interessiert (das gilt natürlich für den ganzen Gotthard, aber die Schöllenen ist die Schlüsselstelle des Passes)

Viele Grüsse aus Andeer,
Holger

Danke und Gruß nach Andeer!

Hallo,

ich bin die Strecke 2 x gefahren (oder ehrlich gesagt mehr geschoben). 1 x Anfang Juni in der Woche: Sehr wenig Verkehr, die wenigen Fahrzeuge fuhren teilweise hohes Tempo, aber ansonsten keine Probleme.
1 x Anfang August am Wochenende, Ferienzeit, Bettenwechsel, auf der Autobahn vor dem Tunnel über 10 km Stau !: In beide Richtungen endlose Fahrzeugschlange (niedriges Tempo), es war die Hölle. Bei dieser Situation würde ich die Bahn nehmen.

Schiebend kann man sich in den Galerien sehr "dünn" machen, so dass die Fahrzeuge gut passieren können. Ich empfehle aber auffällige Kleidung und gute Beleuchtung, da man sonst in den Galerien für die Fahrzeuge schwer und spät sichtbar wird.

MfG
Wolfgang

Danke euch allen für die Antworten. Bin die Strecke schon zweimal mit dem Auto gefahren, aber erstens ist das länger her und zweitens nicht dasselbe. Werde dann mal als Training für die Sommertour ein verlängertes WE von Brunnen bis Bellinzona planen. In der Hoffnung, daß die Tremola irgendwann auch mal offen ist , dort dann nicht runterzukommen, wäre glaube ich recht frustig. Oder darf man im Zweifel die normale Straße fahren?

Die Tremola ist eine Pflasterstein-Straße. Bergab würde ich die eher vermeiden.

Auf der Tessiner Seite ist die neue Straße zu 2/3 die Nationalstraße, da kann man legal (und schnell) runter. Das letzte Drittel läuft die Nationalstraße über die Tremola, da unten dann auch teilweise asphaltiert, aber auch noch Pflastersteine dabei. Dieses letzte 1/3 ist die neue Straße eine Kraftfahrtstraße.

Das wundert mich. Irgendwie bildete ich mir ein, an der Hauptstraße Verbotsschilder für Radler gesehen zu haben. War wohl eine Täuschung. Außerdem: die obere Tremola will ich ja gerade fahren. Gefedert sollte mir und Tante Ju das eigentlich nichts ausmachen.

Die obere Tremola ist auch die Tremola, das "Tal des Zitterns" ist die Serpentinenstrecke zwischen der totalverbauten Alp Motta und der Passhöhe. Weiter hinunter nach Airolo ist es einfach die "alte Passstrasse". Und von oben bis zur Alp Motta (glaube zumindest, dass das so heisst, darf man mit dem Rad die neue Strasse fahren. Sonst wäre der Pass ja noch für Radfahrer gesperrt, bis die Tremola frei ist. Und das kann noch dauern, da wurde noch gar nichts geraeumt, und der Schnee liegt sehr hoch in manchen Kurven. Fotos in ca. 1-2 Wochen, falls das noch was nutzt

Bergab ist das allerdings wirklich kein Spass, bin den unteren Teil jetzt gefahren, das nervt irgendwann (Trotz Federgabel). Bergauf ist es ertraeglich. Der Vorteil der neuen Strasse: Man hat schoene Blicke auf die Tremola-Strecke, später auch ins Bedrettotal zum Nufenenpass. Brutal übrigens, wie die Strasse in den Hang gehauen wurde. Wenn Du weiter nach Bellinzona fährst, dreh dich mal um, die neue Strasse sieht man wie eine Wunde im Berg schon von weitem.

Weitere Empfehlung: In der Leventina kannst Du die Veloroute 3 problemlos benutzen, ist fast komplett asphaltiert (bis auf 20 m Waldweg) - falls Dir das wichtig ist. Ab Biasca bis Bellinzona ist die Veloroute dann häufig nicht asphaltiert, aber relativ gut fahrbar. Bei Biasca musst Du auf die Beschilderung achtgeben, hier verliert man die Route leicht (ist mir mehrmals passiert).

Gruss, inzwischen aus dem verregneten Chur

Tipp: Uebernachtung im Gotthardhospiz. Habe ich gemacht, Einzelzimmer mit Frühstück ("Frühstücksbuffett ab 5 Uhr, aber Sie wollen ja nicht Skifahren") kostete mich 55 CHF

Danke vielmals, klasse Tips!

Tremola ist inzwischen frei, Tour de Suisse ging drüber.

Hier mal ein paar der versprochenen Bilder:
Tremola vor zwei Wochen:


Und ein bisschen Schnee auf der Passhöhe

Danke für die beeindruckenden Bilder!