Hallo,

am Samstag starte ich wieder zu einer Tour, ich wollte die Kaiserroute von Köln nach Aachen in zwei Tagen radeln 100 + 100 km etwa.
Meine Frau sagte noch zum Abschied übertreibt es nicht. Was ich aber dann auch prompt mit 150 km tat.

Die Folgen blieben nicht aus, plötzlich nach 120km sah ich die Landschaft sehr unscharf.
Ein Putzen der Brillengläser half auch nicht, erst nach einem Liter Wasser mit einer Mineralstofftablette ging es mir besser.
Am Abend sah ich, dass meine Augen rot, wie bei einem Angora Kaninchen waren.
Getrunken hatte ich eigentlich zu dem Zeitpunkt mit 2 Liter genug?

Am Abend machte ich vermutlich Fehler zwei und ging zu McDonalds, weil sonst nicht in der Nähe war.
Das Ergebnis kam am morgen mit einer Verstopfung, was ich sonst noch nie vorher hatte.
Ich konnte keinen Meter mehr radeln und musste per Zug nach Hause. Dort legte ich die Verstopfung.

War die Verstopfung auch eine Ursache der Überlastung?

Rainer

*Ich* verstehe unter einer Verstopfung was anderes..
Dir ist es wirklich noch nie passiert, dass du eines schönen Morgens mal keinen Stuhlgang hattest? Auch dann nicht, wenn du mal was ungewohntes gegessen hast?




Solche Dinge sind sowas von individuell. Wenn ich von mir ausgehe, würde ich eher ungewohntes essen bzw. essen zu ungewohnten Zeiten und zu wenig trinken als Ursache vermuten. Körperliche Aktivität führt bei mir eher zu größerer Darmtätigkeit.

Martina

Da wäre Fasten wahrscheinlich gesünder gewesen
Oder einen Liter Milch (wenns schmeckt) und ab in Bett.

Bei einem Ferrari käme doch auch niemand auf die Idee, wenn keine passende Tankstelle da ist, irgendwas anderes Brennbares reinzuschütten.

Grüße und gute Erholung

jomo

Puuh, das hätte jetzt *mir* den Rest gegeben.

Martina

Hi,

"War die Verstopfung auch eine Ursache der Überlastung?"

ich denke ja.

Mit dem Trinken für mich zu viel - für Dich sicherlich zu wenig.

Gruß
Thomas

Stimme der Meinung JohnyW zu. Eine Überbelastung wirkt sich in vielen Fällen auch auf den Magen-Darmtrakt aus, muss aber nicht immer die selbe Reaktion sein. Essen von McDonalds ist weder Gourmetküche noch geeignet als dauerhafte Radreisenahrung - ein Fehler ist es aber auch nicht, ernährungstechnisch gesehen ist die Nahrung besser als ihr Ruf.

Meine Anekdote dazu: In Frankreich hatte ich mal Mühe ein geöffnetes Restaurant zu finden. Zwischen den zwei Orten gab es ein McDonalds. Da habe ich ob des großen Hungers so eine Art Mega-Menü verzehrt. Ich ging heraus und hatte das Gefühl: Na, mehr als eine Vorspeise war das nicht.
Dann habe ich doch noch im anliegenden Ort meines Campings ein nettes Gartenrestaurant gefunden. Dort habe ich eine Vorspeise, ein Schnitzel Milanese - die Bedienung warnte mich vor der Menge - (sehr groß und mit viel Spaghetti) und ein Dessert verzehrt.
Wenn ich auf einer Radtour bei McDonalds esse, habe ich immer das Gefühl, nicht viel mehr als Luft zu bekommen - letztes Jahr in Portugal (Braga) auch wieder.

Da warst du aber ordentlich fertig. Kann auch mit 'nur' 2l Wasser zusammenhängen, denn:

da hätte ich jetzt dein Schwitzwasser im verdacht.

Bist du die 150km mit Puls 180+ gefahren?

Klingt mir doch auch nach Erschöpfung Austrocknung, Hypoglykämie und vollständiger Glykogenverarmung.

Zunächst langsame (!) Zufuhr von langkettigen Kohlehydraten, die zunächst nicht essen, sondern kauen bis sie flüssig sind und dann erst schlucken. Dazwischen in kleinen Schlucken trinken. Erst später zu "essen" anfangen. Dabei leichte Muskelbewegungen durch langsames Gehen/Spaziern zur Förderung der Glykogenaufnahme in die Muskulatur nicht vergessen.

N'Gut'n!


Sigi

Ersteres sehe ich auch so, zweiteres kann ich nicht recht nachvollziehen. Zumindest nicht was an McDonalds wesentlich anders sein soll als an dem was man so in einer klassischen Dorfwirtschaft bekommt (nämlich Schnitzel mit Pommes)



Eben.

Martina

Hallo Rainer,


also, mir reichen 2 Liter, wenn ich im Büro am Schreibtisch sitze. Wenn ich etwas Schweißtreibendes tu, dann brauche ich mindestens das Doppelte.



Auch bei McDonalds gibt es Salate, die sind recht gut für die Förderung der Verdauung geeignet.



Ich würde am ehesten auf Flüssigkeitsmangel tippen. Wenn nicht genug Flüssigkeit im Darm ankommt, dann verhärtet bei mir der Stuhl ganz schnell ganz gewaltig.

Gruß, Karin

Ooch, schade! Da ist die Mäcksebashing-Folklore schon sooo schnell vorbei

Ich esse nicht selten auf Touren beim Mäckes, weiß aber dass zwei Freundinnen von mir, die schon mal mitkommen, bei fettigen Sachen massive Probleme bekommen. Das können sie aber auch bei Fertig-Carbonara von Buitoni. Die macht reichlich satt, liegt aber mitunter schwer im Magen. Kombiniert mit reichlich Wasser oder Bier kann das eine explosive Mischung geben, die dem Effekt bei reichlich Kirschen und Wasser auch auftreten kann: Es fängt an zu gären und nimmt plötzlich mehr Platz ein, als man verdauen kann. Die Einzelheiten erspare ich Euch besser.

Anders herum ist es für mich mitunter sehr schwer, von einem Hungerast herunter zu kommen. Nach einem Tag auf Tour und einem gewohnten, nicht übermäßigen Abendessen, kann ich am Tag drauf ins Blutzucker-Tal absacken, welches ich nur schwer wieder verlassen kann. Dann habe ich auch das Gefühl, mit einem 50 Kilo-Rucksack durch die Gegend zu laufen und müsse mit dem Rad durch zähen Schlamm fahren.

Zu den Gegenmaßnahmen hat Sigi alias der tourist schon alles notwendige geschrieben.

Der Effekt ist bei mir auch aufgetreten.


Wenn ich so zurück überlege, zum Anfang der Tour habe ich 3 Vollkornbrötchen gegessen, ohne genug dabei zu trinken.
Daher die vermutlich die Verstopfung. Die Nahrung braucht ja 24 Stunden um den Körper zu durchqueren.
Damit wäre McDonald aus dem kreis der Verdächtigen.


Rainer

Hi,

ganz einfach Du hast es übertrieben. Es dauert eine gewisse Zeit, bis man weiß, was man seinem Körper zumuten kann und man rechtzeitig proaktiv reagiert.

Mir ist es schon ein paar Mal passiert, dass ich nach einer längeren Pause 100 m gefahren bin - um dort am Straßenrand sofort eine weitere Pause zu machen.

Gruß
Thomas

...ja die klassischen Dorfwirtschaften sind auch nicht mehr das, was sie mal waren

Gruß
jomo

Hallo,

also 2 Liter Trinken auf einer 150 KM Tagesetappe, vermutlich noch bei schönem, sonnigen Wetter das reicht bei weitem nicht!!!

Ich habe schon bei 90 KM Tagestouren und sonnigem Wetter (ca. 25°C) immer pro Tag rund 5-7 Liter ja sogar Teilweise bis zu 10 Liter getrunken. Also viel in Form von Wasser.

2 Liter sind meiner Meinung nach für einen normalen Alltag im Büro gerade so ausreichend, jedoch niemals für sportliche Aktivitäten. Jedoch sollte man dann auch genügend Mineralien zusich nehmen!!

An meinem Fahrrad habe ich das Wasser folgendermaßen verteilt:

Am Rahmen: 1x 1,5 Liter Colaflasche, 2x 1 Liter Fahrradtrinkflaschen
Am Sattel: 2x 0,8 Liter Fanrradtrinkflaschen
In den hinten Gepäcktaschen je eine 1 Liter Wasserflasche

Zusammen: 7,1 Liter Wasser (fast immer von der Trinkwasserleitung vom Zeltplatz)

Im Urlaub auf dem Rad im heißen Süden trinke ich auch ca. 6-7 Liter am Tag. Bei 25° hierzulande aber sicherlich nicht. Mag sein, daß das zu wenig ist. Aber Manche vertrocknen entgegen aller Befürchtungen dennoch nicht: es gibt jede Menge Menschen, die bei sitzender Tätigkeit weniger als 1 Liter trinken. Viele Alte trinken bewußt trotz eigentlich eingestandenem Durstgefühls wenig bis nichts, um dem vermeintlich drohenden PinkelGAU zu entgehen. Ich kenne Menschen, die trinken regelmäßig einen halben Liter am Tag - und das schon seit Jahrzehnten. Die machen dann Bergwanderungen im Urlaub - mit einem 0,7er Siggfläschchen. Es gibt glaube ich kaum eine menschliche Tätigkeit, die derart gewohnheitsdefiniert ist, wie das Trinken und ich habe es aufgegeben, so alles verstehen zu wollen .

Ja, ich bin zum Beispiel so eine. Und ich denke tatsächlich, dass das zu einem Gutteil Gewohnheit ist gepaart mit der Neigung, recht wenig zu schwitzen (wobei das ja vielleicht auch daher kommt, dass ich zuwenig trinke....)
Ich stamme aus einer sehr kontrollfreakigen Familie, in der man nicht so einfach außer der Reihe trinken durfte. Auf Bergwanderungen etwas zu trinken mitzunehmen wäre uns nie in den Sinn gekommen und ich habe einige Schulen besucht, deren Toiletten ich nicht von innen kenne... Soweit ich das beurteilen kann, hats mir bisher nicht geschadet. Übrigens achtet meine Mutter heute genauso kontrollfreakig darauf, ständig zu trinken. ;-)



Ich glaub, dass das nicht nur für das Trinken gilt, sondern genauso für essen, schlafen, Bewegung, ja generell das tägliche Leben. Ich habe mir jedenfalls abgewöhnt zu glauben, ich könnte von dem was mir gut tut bzw. was ich zu brauchen meine auf die Bedürfnisse anderer schließen. Übrigens ist das m.E. genau das was es so schwierig macht, mit anderen eine Radtour zu machen. Schon Fürhaufsteher und Langschläfer geht nicht gut zusammen...

Martina

Alles andere ist auch wirklich wenig fruchtbar. Vor allem, wenn der andere keinerlei Probleme mit irgendetwas hat (siehe Vegetarismus, Helmdiskussion,Trittfrequenz,Bier, Wein....)
Wenn bei mir irgendwas nicht so funktioniert, schaue ich mir dann schon die Leute an, die mit meinem Problem keine Schwierigkeiten haben. Könnte ja sein, daß die etwas Wisssen.
Dem Fragesteller könnte in diesem Thread inzwischen auch aufgegangen sein, daß er vielleicht ein paar Kleinigkeiten übersehen hat.
Oder wie er selbst schon sagt, übertrieben hat

Grüße
jomo

Da hast Du sowas von recht, Andreas
Ich hab es von Andechs nach zwei halben Bock und ner Haxe noch locker bis hinter Augsburg geschafft.
Auch wenn es manchen schockiert: wenn ICH es mal übertrieben habe: zwei Halbe und ne Tüte
Schipse. Salz und Kohlehydrate satt. Dann eine Stunde pennen und weiter gehts.
Probiert mal!
Mäxx

Hi,

1. jeder ist anders:

Am WE: 4 Tage ca. 450 km mit ca. 6000 Hm.

2L Bier + 4L Cola + 1L Kaffee + 1L Wasser = 2,5 L pro Tag. Ziehen wir mal die Flüssigkeit vor und nach der Tour (Bier und Kaffee) ab: 1,25 L pro Fahrtag.

Solange ich friere brauche ich fast keine Flüssigkeit - und ich fror viel am WE...

Gruß
Thomas

Was hast du an feste Nahrung zu dir genommen? Auch in Nahrung ist Flüssigkeit enthalten. In vielen Obst und Gemüsesorten (Wassermelone, Gurke) ist mehr Flüssigkeit enthalten als z.b. in salzhaltiger Nahrung

Viele Grüße
Joachim

Hi,

nix flüssiges: Brötchen, Schokolade, Döner, Müsliriegel, Kuchen, Currywurst, Rumpsteak, Schnitzel, Pommes und ein paar Speckbohnen.

Gruß
Thomas

Bei 10 Litern Leitungswasser ist aber auch schon Vorsicht geboten, du kommst damit, vor allem wenn du viel schwitzt, in die Gefahr einer Wasservergiftung.

Ich weiß ja nicht, was ihr für Wasser trinkt, aber die Wasserwerte unseres Trinkwassers entsprechen durchaus dem, was man so als Mineralwasser kaufen kann (bezogen auf den Gehalt an Salzen, Kalium, Natrium etc.)

Beweis: http://www.riedgruppe-ost.de/analyse_w2.html

Richtig ist natürlich, dass es eine Wasservergiftung, d.h. eine durch zu hohe Wasserzufuhr verursachte Hyponatriämie (Natriummangel im Blut) gibt. Deshalb nie zu große Mengen auf einaml trinken. Eher kleine Mengen, dafür stetig.

Mach es genau so wie Tourist es Dir vorschlägt: Du suchst die nächste Raststätte bzw. Gaststätte auf und orderst 1-2 Portionen langkettiger Kohlenhydrate mit oder ohne Sauce. Sollte es nur grüne langstreckige haben, dann nimm die, aber dann halt 3 Portionen.
En guete! Gruss pest

Klingt logisch, hat aber die wichtigste Bedingung außer Acht gelassen, die Verdunstung durch Schwitzen.

Unklar ist mir auch weshalb das viel Schwitzen zu einer Wasservergiftung führen soll? Da wird das Wasser ja gerade wieder entfernt!

Ich habe auch schon einmal während einer Tour in Mittelfranken 13 Liter am Tag getrunken. Gepinkelt habe ich dabei kaum. Also ist das Risiko einer Wasservergiftung bei Schwitzen und intakter Nierenfunktion sehr zu vernachlässigen.


Sigi

das ist ja gerade das Problem, oben habe ich es beschrieben. bei der,,Wasservergiftung" ist ja nicht das Wasser das Problem, sondern die Fehlenden Salze.

Schau mal hier
http://www.swr.de/buffet/teledoktor/-/id=257114/nid=257114/did=737116/lxkxp4/index.html

Die Fehlende Urinproduktion steht damit auch im Zusammenhang.

grüße Frank

Intakte Nierenfunktion!

Gibt es bei Dir sonst keine Nahrungsaufnahme?

Nimmst Du auf Tour nur Leitungswasser und sonst gar nichts zu Dir??????????????????


Sigi

Wenn an im höherem Leistungsbereich fährt, schaltet der Körper das normale Durst- und Hungerempfinden ab. Auch Profis kommen auf den Hungerast. Leichte und häufige Mahlzeiten; essen, bevor man Hunger hat, und trinken, bevor man Durst hat, empfahl mein Nicknamensgeber schon lange bevor es Sportmediziner gab.


Tipp ich auch drauf.


In der Regel aber eher umgekehrt als Brechreitz.



Vielleicht vermengt mit Sonnencreme. Wer keine Kopfbedeckung trägt und/oder zuwenig trinkt bekommt auch mal einen Sonnenstich bzw. Hitzeschaden .

Grüße
Vélocio

ja, das kenne ich. letzten sommer hab ich ne rennradrunde von ca 70km rund um ffm gedreht, war nicht so geplant aber es rollte sich grad so schön. dementsprechend hatte ich keinerlei getränk dabei. im hochsommer ist das gar nicht so witzig, zuhause angekommen hätt ich die wasserleitung aussaufen können. mit schwitzen war am ende gar nix mehr drin, wo kein wasser, da kein schweiß.


ach, dafür reicht schon die zugluft und leichte überlastung aus. das hatte ich einen tag nach der oben geschilderten tour als ich über königsstein nach wiesbaden und durchs maintal zurückgefahren auch - und an dem tag hab ich locker 6l in 4h verbraten. eigentlich wars an beiden tagen das selbe: ich bin nach der radtour zur arbeit gefahren und die kollegen haben mich gefragt ob ich was geraucht hab