Hallo Südlandradler,

ich plane momentan nach Studienaufenthalt in Griechenland dort eine Radltour auf den griechischen Inseln (Route:Lesbos-Chios-Samos-Kos) und wieder nach Norden an der türkischen Küste (Bodrum bis Izmir) bzw. weiter nach Istanbul anzuhängen. Vom Datum her ist der Termin nicht so praktisch Ende Juni bis Mitte Juli... Daher ein paar praktische Fragen:
1. Wie sieht es mit der Hitze aus zu dieser Zeit? War schon jemand zu dieser Zeit dort biken?
2. Anscheinend gibt es an der türkischen Küste viele Mücken. Ich plane momentan komplett ohne Zelt loszuziehen, da es warm/heiß sein wird. Oder ist ein Innenzelt für die Mücken unabdingbar?
3. Habt ihr Erfahrungen mit dem Transport von Rädern in türkischen Bussen oder der türkischen Bahn? Ist dies einfach möglich?
4. Wie reizvoll sind die einzelnen Inseln und ist die türkische Küste eine Radltour wert oder sollte man besser gleich den Bus nehmen? Das Profil ist eher anspruchsvoll, oder?
5. Ist Wildcampen auf den Inseln bzw. der türkischen Küste problemlos möglich oder ist dort einfach zuviel Tourismus?

Danke euch!!!

Viele Grüße

Speedy

Mir macht die wärme offenbar weniger aus, ich hatte in der Ägäis eigentlich keine Probleme damit. Nimm aber lieber das ganze Zelt mit, die Sommer waren in den letzten Jahren nicht so beständig schön wie man es eigentlich am Mittelmeer erwartet. Denk auch an den Meltemi, der kann die Fahrpläne der Schiffe zwischen den Inseln ziemlich durcheinanderbringen.
Bei den Fahrten mit Bussen und Zügen habe ich mir jedesmal ein Fahrrad gewünscht. Damit bist du deutlich unabhängiger. Erfahrungen mit dem Fahrradtransport in der Türkei habe ich nicht. Der öffentliche Verkehr in der Türkei ist aber eher pragmatisch organisiert. ein stinknormales Fahrrad dürfte niemanden so leicht aus der Ruhe bringen. Bei den wenigen nobleren Zügen könnte es schwierig werden.
Guck dir die griechischen Buchstaben an, inklusive ihrer neugriechischen Aussprache. Im Zweifelsfall gibt es keine lateinische Wegweiserwiederholung.
Wildzelten ist problematisch, wegen der vielen Waldbrände in den letzten Jahren reagiert man darauf sehr verständnislos. Auf den Inseln sind Zeltplätze ein kostbares Gut, Samos und Ródos z.B. sind völlig zeltplatzfrei. Zimmervermieter und Hotelbetreiber sind in Griechenland ein echter Machtfaktor.

Falk, SchwLAbt

Hallo speedy!

Zu den Temperaturen wirst du verschiedene Antworten bekommen, meine ich einmal.
Meine persönliche Erfahrung geht dahin, dass ich die Hitze recht gut vertragen habe bzw. vertrage, obwohl ich nicht gerade ein besonderes Konditionstier bin.
Wichtig bei Hitze ist, nicht einfach nach Gewohnheit mit Vollgas los zu preschen, sondern mir mehr Sensibilität deinem Körper gegenüber zu radeln. (Klingt vielleicht schwierig, ist es aber nicht) Nach ein paar Tagen Tour hat es mir im August nichts mehr ausgemacht, auch in der heißesten Zeit durch zu radeln, ob das heute noch so ist, müßte ich erst testen. Dagegen haben mir Tourenfahrer einmal von einem amerikanischen Radlerpaar erzählt, die sind in Madrid im August aus dem Flieger gestiegen und sofort zum Escorial los geradelt. Deren Fahrt endete mit einem handfesten Kreislaufkollaps. Ein bisschen Sensibilität und Rücksicht auf eine eventuell verringerte Leistungsfähigkeit wird also nicht schaden.

Wild campen ist, wie falk geschrieben hat, seit den großen Waldbränden weniger gern gesehen, wobei das gefürchtete Thema Feuer ist und nicht das Campen. (Und, sage ich aus eigener Erfahrung, wenn du zusiehst, wie manche mit Feuer umgehen, ist das im Einzelfall wirklich zum Fürchten.) Wenn du aber am Strand weitab von Touristenzentren nächtigst, keinen Müll hinterlässt, und klar ist, dass du nichts abfackelst, erwarte ich kaum Probleme.
Was ich defifinitv nicht täte, wäre wild campen in Reichweite von Campingplätzen, da ist Ärger wahrscheinlich. Wild Campen ist übrigens in Griechenland generell verboten, an klassischen Plätzen von Freistehern mit Wohnmobil wird in der Hauptsaison auch kontrolliert. Mit dem Radl bist du aber nicht die eigentliche Zielgruppe.

Zu Mücken an der türkischen Küste kann ich nichts sagen, ich war dort noch nie. Vielleicht hilft dir ein Mückennetz, entweder aus einem Store-Rest selbst genäht (wiegt und kostet fast nichts), oder ein billiges fertiges Netz. Mit etwas Glück findest du auch unterwegs irgendetwas zum Aufhängen, und ersparst dir ein Gestänge dafür.

lg! georg

Es ist schon einige Zeit her als ich in Grichenland/Tuerkei war (2001).

Fahrradtransport per Bus war in der Tuerkei kein Problem.
An der tuerkischen Kueste macht man etliche Hohenmeter. Wildzelten war eigentlich selten ein Problem in der Tuerkei,
oft habe ich in der Tuerkei bei den Tankstellen uebernacht. Ich befuerchte aber, dass in den letzten Jahren etliche neue Siedlungen an der Kueste entstanden sind. In Grichenland ist es offiziel verboten, hatte aber nie ein Problem war aber im Frueling unterweges,die meisten Zeltplaetze waren ja noch geschlossen.
Wie es auf den relativ kleinenn Insel in der Hauptsaison moeglich ist, weiss ich nicht.