Ein fröhliches Hallo vom Niederrhein! - International Bicycle Travel Forum

#503011 - 02/26/09 12:50 PM

Ein fröhliches Hallo vom Niederrhein!

fisher.man
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Hallo zusammen!

Ich bin noch nicht so sehr vertraut mit dem handling dieses Forums, aber der Treffpunkt scheint mir der richtige Platz für eine kurze Vorstellung zu sein.

Mein Name ist Jörg, ich wohne in Rheinberg am Niederrhein, werde im nächsten Monat 47 Jahre alt und fahre seit 1999 mehr oder weniger intensiv mit dem Rad.
Bis zu diesem Jahr (1999) habe ich mich oft gefragt, was all´ die Leute so am Radeln fasziniert – allerdings hatte ich bis dato auch noch nicht auf einem Fahrrad gesessen, welches mehr als DM 250.- wert war!

Das Aha-Erlebnis kam mit der Entscheidung, mich an einer Mosel-Radtour zu beteiligen. Zunächst wollte ich die Reise auf meinem "Tschibo"-Fahrrad in Angriff nehmen, doch kurz vor dem Start entschied ich mich, die horrende Summe von beinahe DM 1.000.- in ein Columbus Safari (Stahlrohrrahmen, ungefedert, 21-Gang Alivio-Schaltung) zu investieren.
Direkt aus dem Laden ging´s auf große Fahrt – und es war der Hammer!
In unserer Vierer-Gruppe war ich vom ersten Tag an die Bergziege, an der auf Steigungen keiner vorbeikam. Auf ebener Strecke und erst recht bei Gefälle rollte das Teil wie von selbst. Eine vollkommen neue Erfahrung, die mir den Qualitätsunterschied zwischen Billigware und – sagen wir mal – (untere) Mittelklasse vor Augen führte.
Auch das Urlaubsgefühl bei dieser Tour war so vollkommen anders als alles, was ich bisher unternommen hatte. Du hast einen groben Plan, wo du startest, wo du ankommen willst und wann die Reise ein Ende haben muß. Alles andere dazwischen ist Improvisation. Morgens losfahren und sich am späten Nachmittag Gedanken darüber machen, wie man die Nacht verbringen wird. Sobald du Pause machst, hast du Kontakt zu anderen Radlern oder einfach nur Neugierigen, die immer dieselben Fragen stellen: woher, wohin?
Auf dem Rad erhält man – auch bei kürzeren Touren - eine Ahnung von der großen Freiheit!

In den nächsten Jahren folgten dann weitere 7- bis 10-Tage-Touren innerhalb Deutschlands, bis unsere 4-Mann-Gruppe nach einer Tour, die erstmals Wohnmobil und Fahrrad miteinander kombinierte, im Jahr 2002 zerfiel.
Es war irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes, also weder Campingurlaub noch Fahrradtour. Im Wechsel bewegten 2 Mann das WoMo und 2 durften auf dem Fahrrad Strecke machen. Das Wetter war unbeständig und sobald uns die Regenwolken zu nahe rückten, versuchten wir unser Glück ein paarhundert Kilometer weiter weg.

Die Jahre 2003 bis 2007 überbrückte ich dann mit häufigen Tagestouren innerhalb meines näheren Einzugsgebietes.
Zu Beginn des Jahres 2006 hatte mein Columbus Safari rund 16.000 km in den Naben sitzen und ich glaubte, es wäre an der Zeit, es mal mit Gabel- und Sattelfederung zu probieren. Ich kaufte mir ein Pegasus Premio SL, welches in einigen Tests gut abgeschnitten hatte und damals zu einem Jubläumspreis verkauft wurde. (Ich glaube, bis heute wurde kein einziges Exemplar zum regulären Preis von rund €800.- verkauft).
Richtig überzeugen konnte mich dieses Modell nie.
Zum einen war es recht anfällig für diverse Reparaturen und zum anderen – daran hatte ich beim Kauf überhaupt nicht gedacht – konnte ich aufgrund der gefederten Vorderradgabel den Wiegetritt z.B. an Steigungen vergessen.
Die Kraft wird dann nämlich nicht auf die Straße sondern in die Federgabel gebracht und das Rad schaukelt sich auf. Die "Bergziege" kann ich mit diesem Fahrrad also getrost vergessen.

Erst 2008 ging es dann mal wieder auf eine Mehrtage-Tour. Gemeinsam mit einem Freund fuhr ich 3 Tage lang die Ruhr ab, von der Quelle bei Winterberg bis zur Mündung in den Rhein bei Duisburg. Diese Strecke ist wirklich sehr empfehlenswert! Man ist fast ausschließlich in unmittelbarer Nähe des Flusses unterwegs und bewegt sich durch ein landschaftlich reizvolles Terrain, welches das Klischée vom dreckigen Ruhrpott in keinster Weise erfüllt.

Seit 1999 fahre ich täglich, außer bei Glatteis oder Sintflut, mit dem Fahrrad zur Arbeit. Ich habe das Glück, daß ich den Großteil meines Arbeitsweges – die einfache Strecke beträgt leider nur 6 km – auf asphaltierten Wirtschaftswegen zurücklegen kann. Gelegentlich begegnen mir morgens schon Rehe oder Füchse.
Wildgänse, Fasane, Kaninchen und Feldhasen gehören zum gewohnten Bild.
Ich darf sagen, daß mich diese ruhigen morgendlichen 20 Minuten wesentlich ausgeglichener in den neuen Tag gehen lassen als ein Arbeitsantritt nach einer Autofahrt!

So, nun wißt ihr schon einiges über mich und ich werde sehen, daß ich mich in den nächsten Tagen mit der Forenumgebung und den Gepflogenheiten vertraut mache.

Grüße vom Niederrhein

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In Antwort auf: hopi

... aber sehr häufig halte ich auf einen Espresso oder einen Capuucchino beim Italiener einige Häuser weiter an.

Ja, das Eiscafé ist im Sommer ein beliebter Anlaufpunkt für Radler und Motorradfahrer!
Bei meinen Tagestouren habe ich mich bisher meistens rheinabwärts orientiert, weil´s da von Rheinberg aus gesehen gleich richtig ländlich wird.
Für´s kommende Frühjahr habe ich mir aber vorgenommen, ein paar Touren Richtung 6-Seen-Platte, Kaiserswerth, Neuss zu machen.
Als Vorbereitung für eine 5-Tagestour im Sommer. Da will ich die 3-Flüsse-Tour (Rhein, Ahr, Erft) machen.
Start und Ziel in Rheinberg, 1. Tag über Wedau nach Zons, 2. Tag Zons - Remagen, 3. Tag Remagen - Ahrquelle, 4. Tag Ahr- bzw. Erftquelle - Neuss, 5. Neuss - Rheinberg.
Bis auf die letzte Etappe (ca. 60 km) werde ich täglich ca. 100 km zurücklegen.
Ein genauer Termin steht noch nicht fest, entweder Mitte August oder Mitte September.
Übernachten will ich in Hotels/Pensionen in der Preisklasse bis €30.- für Ü/F.
Zur Zeit plane ich die Sache noch als Alleinfahrt.