Liebe Forumsmitglieder,
nach monatelangen stillen Mitlesens habe ich es doch mal geschafft, mich anzumelden.
Ich bin 38 und wohne im Kreis Herford. Meine Radfahrkarriere begann im zarten Alter von 11 Jahren mit einem rot-metallic-lackiertem Bonanzarad made in China, das mein Vater (wir lebten damals auf der arabischen Halbinsel) auf einem Basar aufgetrieben hatte. Ich wage zu behaupten, dass ich in der Kleinstadt das einzige Mädchen mit einem solchen Rad war ;-).
Zum Studienbeginn kaufte ich mir auf einem Flohmarkt für 30 DM ein Damenrad der Marke "Bodan" mit einer Stormy-Archer-3-Gang-Nabenschaltung. Ich habe es heißgeliebt und bereue es manchmal, dass ich es dann 1994 auf den Schrott gegegeben habe. Es war ein tolles Stadtrad, um dass man keine Angst haben musste, gutmütig und wartungsarm.
Ende 1993 habe ich dann von meinem ersten selbstverdienten Geld ein Cannondale C 400 Trekkingrad gekauft (Trapezrahmen). In der Originalausstattung hatte es eine Alivio 21-Gangschaltung. Irgendwie wurden wir aber nicht so richtig warm (heute weiß ich, dass ich schlicht und einfach eine Kettenschaltung nicht richtig bedienen konnte). So verschwand das Fahrrad 1999 im Keller und wurde durch ein Rad (ebenfalls mit Trapezrahmen) mit Spectro-S7-Schaltung ersetzt. Das war allerdings ein glatter Fehlkauf, denn statt des bestellten 46 cm Rahmens wurde mir ein größerer ausgeliefert. Und als ich dann nach Monaten dann mal auf die Idee kam, das Rad zu vermessen, war der Laden nicht mehr existent.
Es folgten zwei fahrradlose Jahre und irgendwann nach einem Arbeitsplatzwechsel und dem damit verbundenen Wegfall eines Firmenwagens wurde die Frage nach einem fahrbaren Untersatz wieder aktuell. Ich scheute die Anschaffung eines zweiten Wagens und beschloss aus Kostengründen lieber mit der Bahn zur neuen Arbeitsstelle zu fahren. Leider wohnen wir doch in einiger Entfernung zum nächsten Bahnhof, so dass ich morgens entweder hätte 40 min stramm marschieren oder mich auf das schon am Vorabend zu reservierende, lediglich stündlich fahrende Taxibussystem verlassen zu müssen. Unbequem und umständlich. Mein Mann überredete mich, es noch mal mit dem Cannondale zu versuchen. Nach dem ich nach stundenlangen Erklärungen und Versuchen dann auch endlich mal das System einer Kettenschaltung kapiert hatte, wurden wir zwei doch noch beste Freundinnen.
Seit nun wieder drei Jahren nutze ich das Rad auf dem täglichen Weg zur Arbeit. Auch im Winter (lediglich bei den -20 Grad Anfang Januar musste ich das Rad hier für vier Tage stehen lassen, weil hier oben nix geräumt wird und trotz Winterreifen auf den huckeligen Eispisten einfach kein Fortkommen war). Zwischen Frühjahr und Herbst fahre ich drei bis viermal pro Woche auch den kompletten Weg zur Arbeit (22 km). Und je mehr man fährt, umso höher werden auch die Ansprüche
. Vom Cannondale ist eigentlich nur noch der Rahmen und der Lenker übrig, im Lauf der Jahre wurde alles andere nach und nach ersetzt, zuletzt erfolgte ein Upgrade der kompletten Schaltgruppe auf XT.
Zum Radreisen bin ich letztes Jahr gekommen, da habe ich erstmalig eine mehrtägige innerdeutsche Radreise mit Zelt unternommen.
Für weitere Ziele fehlt mir derzeit die Gelegenheit. Unser Sohn ist erst 5 und noch nicht straßenverkehrstauglich und mein Mann ist nicht so der Radreise-Fanatiker. So bleiben mir derzeit nur ein oder zwei verlängerte Wochenenden, in denen ich dann auf Mehrtagesfahrten unterwegs bin.
Derzeit überlegen wir die Anschaffung einer Follow-Me-Kupplung, dann könnte ich den Sohn mit auf Tour nehmen .
Das war es für das erste.
Ich freue mich auf einen regen Austausch.
Gruß
Etti