Hallo,

Im April will ich mit der Bahn nach Sizilien und suche eine Verbindung an der ich weniger als 2 Tage mit dem Zug unterwegs bin (ab Freiburg).

Die 1. Möglichkeit ist sicher der Nachtzug ab München nach Rom. Am Sonntag finde ich aber erst am Nachmittag eine Verbindung mit Fahrradmitnahme ab Rom nach Villa S.Giovanni. In Paola gibt es dann eine Zwangspause über Nacht. Die Fahrzeit von Rom nach Villa S.Giovanni beträgt dann über 15 Stunden.
Kennt jemand eine schnellere Verbindung?

Die 2. Möglichkeit über die Schweiz nach Milano und dort mit dem Nachtzug um 20 Uhr nach Villa S.Giovanni. Das Fahrrad müsste dann natürlich demontiert werden und in die Tasche. So richtig klein werde ich mein Tourenbike aber nicht bekommen.
Da ich aber keine Lust auf Diskussionen mit italienischen Schaffnern habe, hat jemand Erfahrungen damit? Gibt es einen Gepäckraum für sperriges Gepäck oder muss alles mit in’s Liegewagenabteil?

Gruß

Martin

Früher, als der Nachtzug nach Rom noch EuroNight 287 "Capri" hieß bin ich 2 mal damit gefahren. Gab kein Gepäckabteil, Rad musste ins Abteil mit rein. Das erste Mal, hatte ich das Rad einfach so mit gehabt, Räder ausgebaut und an den Rahmen geklebt und naja... der italienische Schaffner wollte dann 10€ haben für eine "Fahrradkarte"... Er nahm die 10€ und kam nie wieder... soviel dazu :-p

Bei der zweiten Fahrt habe ich alles in eine große schwarze Tüte verpackt, damit war es dann kein Problem das ganze auf die beiden Gepäckablagen über den Sitzen zu bekommen, hat dann niemanden interessiert....

Die Beste Möglichkeit meiner Meinung war aber so, wie ich es letztes Jahr gemacht habe: Mit Nachtzug nach Rom ist ja kein Problem, da gibt es Transportmöglichkeit. Dann mit nem Regionalzug nach Neapel und dort habe ich dem Typen in der Gepäckaufbewahrung mit 10€ dazu Überreden können, mein Fahrrad mit Taschen und allem als Gepäckstück in Verwahrung zu nehmen. So war ich das Rad los und konnte den Tag in Neapel rumlaufen. Abends bin ich dann mit dem Schiff von Neapel nach Palermo gefahren. War relativ billig, glaube 45€ oder so und ich glaube die Fähren fahren auch nach Messina.

Vielleicht ist das ja auch eine Möglichkeit für dich, ich fand es sehr entspannend weil ich halt kaum mit dem Rad mit Gepäck und allem Umsteigen musste und keine Züge hatte, in denen ich das Rad nicht mitnehmen durfte...

Kauf dir einen Rahmen mit Gelenk, dann bist du den ganzen Zirkus los. Aussitzen bringt nichts, es wird trotz aller Beteuerungen aus Brüssel nicht besser, zumindest nicht in diesem Leben.
Wenn du aber mit dem Nachtzug von Mailand aus fährst, dann kannst du auch gleich bis Sizilien durchfahren. Über den Stretto di Messina verkehren weiterhin Eisenbahnfährschiffe.

@Tobi, auf die Idee, das Fahrrad im Bf Napoli C abzugeben, bin ich nicht gekommen. Beim Warten auf eine ähnliche Verbindung, Richtung Lipari, war es viel besser, durch Neapel zu fahren (als zu laufen).

Falk, SchwLAbt

Hallo Martin,
solche Verbindungen habe ich vor 3 Jahren mal durchgerechnet. Wenn das Rad verpackt ist und du fernreisetauglich für Italien bist, gibt es gute Nachtzug und Schnellverbindungen - zumindest nach Villa San Giovanni. Evtl. muss du auch Verbindungen über Genua studieren. Genauere Daten erhälst ggf. wenn du die Abfahrtspläne der in Frage kommenden Stationen durchblätterst - ist aber ziemlich aufwändig. Mit regulärer Radmitnahme und Regionalzügen würde ich die Sache vergessen. Selbst mit zwischendrin mitten in Italien eine Etappe fahren habe ich keine Lösung gefunden, die man als zumutbar bezichnen könnte.

Bei solchen Ziele solltest du dich doch lieber den Flugverbindungen widmen - zwei Tage im Zug, da ist der ganze Saft weg, um die Pedalen zu bedienen.

Reine Planungssache. Meine Variante wäre, über Nacht nach Rom, den Tag in Rom nutzen, in der nächsten Nacht weiter nach Sizilien, und nicht vor dem Stretto absteigen. Schlafen musst du sowieso.
Wer natürlich wegen seiner gallischen Vorfahren gegen Rom und die Römer allergisch ist... dem kann ich auch nicht helfen. Besser als das Affentheater beim Fliegen, das ich gerade wieder hatte. Eine Fahrt nach Sizilien mit demoliertem Bugträger wäre vermutlich schon am Flugschuppen zu Ende gewesen.

Falk, SchwLAbt

Hallo Martin, aber warum denn so umständlich? Fahr doch mit der Bahn bis Milano und von dort bist du schnell inGENUA - und dann ab mit der Fähre.War im Oktober auf der Fähre - super- ohne Vorbuchung , ganz nah am Bahnhof ist der Hafen- mit ca.80 Euro (Rad frei!!!) im Pullman ( wir hatten ein riesiges Pullmann Deck ;bestens geschlafen ).Ab geht's immer um 22 Uhr und in Palermo bist DU um 18 Uhr-völlig stressfrei!Falls Du noch was über Sizilien wissen möchtest (waren 2,5 Wochen dort unterwegs HERRLICH ) schau noch mal 'rein ( aber bald,denn gleich breche ich nach Kuba auf ).Gruß Carlo

Hallo,

Danke für die Tips!

Der EuroNight 287 war ja auch eine Verbindung von / aus Deutschland. Mich interessiert wie es mit Sperrgepäck im Nachtzug von Milano nach Reggio di Calabria Centrale aussieht. Ich kenne da nur französiche Nachzüge, und dort ist es in den Liegewagen kaum vorstellbar ein demontiertes Fahrrad unterzubringen. Gepäckablagen gibt es im Liegewagenabteil auch nicht. Wenn jemand schon mit dem ICN 751 gefahren ist, freue ich mich über Infos.

Das mit der Fähre ist eine gute Idee. Bisher habe ich aber nur Verbindungen nach Palermo gefunden. Fähre (nie mehr ohne Kabine!) und Zugfahrkarte geht schon in's Geld. Aber reizvoll währe die Anreise z. B. via Genua mit dem Schiff schon.

Unglücklicherweise gehört jetzt anscheinend die unkomplizierte Alpenüberquerung mit Cisalpino der Vergangenheit an.

Wie hier steht nur von Genf nach Venedig in der Tasche und reservierungspflichtig?

Fahrradtransport Cisalpino

Am Ende bleibt dann doch nur der Flieger, auch wenn man da aus der Provinz 24 Stunden brauchen kann (Anreise zum Flughafen am Vortag, weil schon die Verbindung Freiburg - Stuttgart bis 10 Uhr mit Fahrrad nicht rechtzeitig klappt.

Grüße

Martin

[zitat=Martin L]Hallo,

Unglücklicherweise gehört jetzt anscheinend die unkomplizierte Alpenüberquerung mit Cisalpino der Vergangenheit an.

Stimmt nicht ganz! Es existieren immer noch zwei Tagesverbindungen aus der Schweiz nach Venedig resp. Livorno mit einem speziellen Radwagen. Aus praktischen Gründen sollte man aber 1. Klase fahren, sonst muss man sich mit dem ganzen Gepäck durch den halben Zug zwängen, da der Radwagen der Ersten Klasse vorgehängt ist.

Zusätzlich besteht auch die Möglichkeit, mit einem Carunternehmen, dass regelmässig nach Kalabrien fährt, die Räder mitzunehmen. Sind vor ein paar Jahren mit Viaggi Gulli ab Zürich in den Cilento gefahren. Weiter gibt es immer wieder Carunternehmen, die mit Anhänger in Trainingslager fahren, auch hier kann man nur "Fahrt" buchen.

Ups, die Züge gibt's gar nicht mehr! Bin letztes Jahr im Juni von Venedig mit dem genannten Zug nach Zürich gefahren, mit Radwagen!?!?!

Also, möglich ist in Italien alles, auch oder vor allem wenn es nicht erlaubt ist. Das zeigt jede Minute Autoverkehr dort. Ob man es macht oder nicht, hängt ab, wie sehr deutsch man denkt. Von allen Radmitnahmen in italienischen Zügen, die wir bislang durchlebt haben, waren bestimmt mehr als die Hälfte in Zügen ohne entsprechendes Symbol im Fahrplan. Oft haben wir die Räder irgendwo in den Gang gestellt und keinen hat es gejuckt, oft waren die Schaffner meiner Begleiterin sogar behilflich. Nur sehr selten gab es in Regionalzügen Probleme, die wir (allerdings der italienischen Sprache mächtig) immer zu unseren Gunsten entschieden haben. IC und höher haben dagegen keinen Sinn.

Fahr doch mit dem NZ nach Rom und nimm den R 2391 um 10:49 nach Napoli Centrale. Lass es doch darauf ankommen und schaue ob Dich der R um 13:50 weiter nach Salerno mitnimmt. Wenn meine Vorhersage, dass ein bici südlich von Neapel keinen mehr interessiert, nicht stimmt, kannst Du abends die Fähre nach Stromboli - Palermo nehmen und wenn ich Recht habe, na dann biste schon unten. Nur Mut!

Gerhard

Hallo,

Ja, die direkten Cisalpino Verbindungen über die Alpen wurden gestrichen, weil auf Neigetechnikzüge umgestellt werden sollte. Die wurden aber nicht rechtzeitig (oder mit Mängeln) geliefert. Vielleicht gibt es wieder mehr Verbindungen mit Fahrradtransport, wenn Cisalpino die Probleme im Griff hat.
Zur Zeit gibt es nur Nahverkehrsverbindungen (IR) mit Fahrradmitnahme.

Bei habe ich ein Fährticket mit Bett in einer Innenkabine von Genua nach Catania für 50 Euro bekomme :-)). Da werde ich auch irgendwie über die Alpen kommen.

Und zurück bleibt nur der Flieger ..

Grüße

Martin

Hallo,

mit dem Rad in der Bahn nach Sizilien hatte ich vor vielen Jahre auch mal gemacht (da hab ich in der Nähe von Freiburg als Zivi gearbeitet), ging ab Basel in 24 h nach Palermo, natürlich immer mit unerlaubten Zügen. Der Schweizer Schaffner hat da Verständnis gehabt und bei den Italienern musste diskutiert werden (letztendlich musste ich dann mitten in der Nacht das Rad im Abteil in so ein Gepäckfach bringen, war ne abenteuerliche Konstruktion, hat aber bis Palermo gehalten).
Nur wieso fliegst du nicht? Ist billiger und schneller, für Stuttgart mit Tui hab ich auf Anhieb relativ (ohne probieren 142 Hinrück gesamt) günstige Flüge im April gesehen (nach Palermo). Im Dez bin ich auch mit Tui ab Stuttgart gefolgen, der Vorteil war, man muss eigentlich nichts verpacken, nur 25 € Aufpreis fürs Rad.


Grüsse

Christian

Hallo Christian,

z. B. aus ökologischen Gründen ist mir Bahn fahren lieber.

Außerdem nerven mich die Umstände beim Fliegen: Mehrstündige Anreise mit der Bahn mit mehrmaligen Umsteigen, S-Bahn, Fahrrad verpacken, Check In um dann in der Pampa auf einen Flughafen zu landen, wo die einigste Vereidung zur Stadt eine Autobahn ist (wie z. B. Malaga). Und das oft zu Zeiten, wo kein Campingplatz mehr rechtzeitig erreicht werden kann.

Für meine Urlaubstermine (um den 18.4 hin, um den 2.5 zurück) würde der Flug mit Tui auch auf über 300 Hin und Zurück kommen, mit Fahrrad und Flug zum Zug.

Ich freue mich schon auf die eintägige Kreutzfahrt von Genua nach Catania ..

Gruß

Martin

Genau das ist der Vorteil des Flughafens: Mit der Bahn musst du erst mal aus einer großen Stadt kommen. Malaga ist eine ungünstige Ausnahme, Ajaccio (Corse) ist auch ein bisschen unangenehm. Wer dir mit Almeria aber nicht passiert - sofort in der Naturzone. Fahr mal nachts vom Flughafen Figari (Corse) in die Pampa - traumhaft, nur Mondschein, keine Autos, nur urige Schreie von Nachtvögeln. Und was für Qualen wären es, aus Marseille vom Bahnhof heraus zu finden - Flughafen kein Problem. Wie verzweifelt war ich in Montpellier vom Bahnhof aus die Stadtgrenzen verlassen zu können. Wühl dich in Catania mal zum Bahnhof - der Camping liegt dort unmittelbar in der Einflugschneise (nicht schön, aber praktisch für den Flieger). Als Fremder aus Stuttgart vom Hbf rausfahren? - Oh je. Vom Flughafen aus stehst du gleich auf den Radwegen zwischen Filderkrautäckern.

Hier noch die offizielle Stellungnahme der SBB zu diesem Thema:

Text aus einer e-Mail eines dritten entfernt.

Ausnahmsweise gebe ich hier in eigenen Worten den wesentlichen Inhalt der aus obigem Beitrag entfernten Nachricht wieder (ich bitte aber alle Mitglieder, selbst darauf zu achten, keine Texte aus fremden e-Mails, Internetseiten oder anderen Veröffentlichungen wörtlich zu übernehmen, sondern den Inhalt der relevanten Stellen in eigenen Worten kurz wiederzugeben, bzw. bei Internetseiten einen Link zu setzen anstatt den Text zu kopieren).

Die SBB schreibt, dass Cisalpino momentan nur mit Hochgeschwindigkeitszügen verkehrt, in denen ein Veloverlad nicht möglich ist.
In den neuen Züge (ETR 610) werden jedoch vier Fahrradhaken pro Einheit eingeplant, so dass in diesen Zügen der Fahrradtransport nach Italien wieder möglich sein wird (ab wann die neuen Züge eingesetzt werden ist dem Schreiben aber nicht zu entnehmen).

Ja ja Cisalpino und Fahrräder,
ich könnte da auch noch zwei Mails hier reinkopieren.

In der Letzten vom Herbst war der Tenor in etwa so, dass keine Velos mitgehen auf der Simplonstrecke, dass aber bald Züge mit Velotransportmöglichkeit in Betrieb genommen werden, die dann aber wieder verschwinden. Dafür soll in wieder neuen Zügen doch noch eine Transportmöglichkeit installiert werden, aber nicht in den ersten Zügen dieser Art.

Schade, dass man hier die Mails nicht veröffentlichen darf, teilweise sind die echt lustig geschrieben.

Zu den Hochgeschwindigkeits-Cisalpinos vielleicht noch so viel:
Cisalpino schädigt Ruf der Schweiz als Bahnland
Daher ist es momentan möglich im Cisalpino (der momentan teilweise keiner mehr ist) wieder Räder mitzunehmen, da normale schweizer Züge (Bern bis Domodossola) verkehren. Durch das Umsteigen kommt glaube ich eine Verspätung von 45 Minuten dazu.

Grüsse

Christian