Hi Ralf,
die Strecke sollte mit dem Rad problemlos möglich sein. Aber pass' auf die Jahreszeit auf oder sei auf Hitze vorbereitet. Die Adventure Cycling Association bietet leider keine Route nach Las Vegas an, ist aber wohl auch nicht übermäßig sehenswert. Stattdessen gibt es im Norden den HighWay 50, den "Loneliest highway in the United States" als teil der "Western Express" Route. Von Cedar City kann man danach über den Zion Nationalpark zum Grand Canyon Nationalpark und weiter in südlicher Richtung bis Phoenix fahren. Von dort führt wieder eine Route hinaus an den Pazifik, nach San Diego.
Ich bin diese südliche Route gefahren und denke, dass vor allem der südliche Teil durch Arizona, von Phoenix nach San Diego der Route Las Vegas nach Los Angeles nahe kommt. Ich bin dort im Hochsommer in hitzigen Temperaturen (in den 40er Graden) den Fahrern des Race Across America begegnet und musste später in der Nähe von Blythe gar auf Nachtradeln umsteigen, weil es am Tag einfach nicht machbar war für mich ... Brücken dienten als schattenspendende Zufluchtsorte! Und die Gegend um Glamis am HW78, wo sich winters wohl Touristenhorden auf den sagenhaften Sanddünen herumtreiben, war im Juni wie ausgestorben - viel zu heiß für die oftmals alten Knacker in ihren Mega-Caravans!
Ich weiß, dass viele RAAM Fahrer von dem kleinen Pool, der für sie an unserem Checkpoint bereitstand, gerne Gebrauch gemacht hatten.
Ich poste den Link zu meinen damaligen Postings, dann kannst du dir selbst ein Bild davon machen:
http://www.velaia.de/?s=blythe&lan=english (deutsche Version leider nicht existent)
Wenn du dich tagsüber in einer der Röhren oder unter einer Brücke versteckst, gebe Acht, dass du das Bike ebenso versteckst, denn die Amerikaner greifen schnell zu ihrem "mobile" und informieren die Polizei, die dich dann findet und deine Daten aufnimmt :-P
Und entlang der Grenze mit Mexiko kann dir auch schnell ein Border Patrol Scheriff nachgehen, wenn du einmal kurz die Straße verlässt ...
Mir hat das Radeln in den USA riesigen Spaß gemacht und ich möchte auf jeden Fall wieder hin, dann vielleicht mit viel weniger Verkehr. Man sollte schon in Form sein und besonders darauf Acht geben, immer mehr als genügend Wasser dabei zu haben, so dass es auch im Notfall ausreicht - trage eine gute Karte bei dir und frage immer, wann die nächste Möglichkeit zum Nachfüllen kommt!
Wobei: auf der anderen Seite sind oft halbleere Wasserflaschen neben der Straße zu finden gibt, für die ich lange keine Erklärung parat hatte, bis mir zwei amerikanische Radler in Süd Amerika sagten, dass viele Amis in ihren SUVs etc. am liebsten kühles Wasser trinken und wenn es warm, d.h. nicht mehr drinkbar, ist, einfach zum Fenster hinauswerfen.
Aber sie sind ebenso sehr sehr hilfsbereit, so meine Erfahrung. Auf dem HW50 mit teilweise 80 Meilen no service kam es nicht nur einmal vor, dass sie ohne Zeichen meinerseits neben rangefahren sind und mir Wasser, Cola oder Lebensmittel angeboten haben. Wenn du an der Straße (mit gut erkennbar platziertem Bike) Handzeichen gibst und nach Wasser fragst wirst du sicher nicht lange warten müssen.
So far, happy cycling!