Hallo,

suche Infos über das Fahren in der Wüste. Ziele sind Ägypten (Weisse und Schwarze Wüste, Oasentour, Sinai) und oder Syrien.

1. Ich suche genaue Kilometerangaben über Strecken der Oasentour (Kairo, Fayoum, Baharia, Farafra Dakhla, Kharga, dann Esna, Luxor oder Asyut). Wieviel Strecke ist Wüste, wieviel Oase? Wo gibt es ausserhalb der Oasen Wasser?

2. ditto für Sinai - welche Route ist empfehlenswert, wie sieht es mit der Wasserversorgung aus, welche Strecken sind ohne Wasser zu überstehen?

3. Wieviel Liter Wasser schleppt ihr mit pro Tag? Jeder ist anders, klar - aber eine ungefähre Vorstellung hätte ich doch gerne.

4. Wie transportiert ihr grosse Mengen Wasser? Je ein Ortlieb 10-Liter Wassersack rechts und links in den Hinterradtaschen?

5. Wie sieht es sicherheitsmässig aus, wenn man alleine fährt? Notruf über Handy, Autofahrer die vorbeifahren und helfen können, etc? Stürze sind schnell passiert, von Schlangen und Scorpionen mal abgesehen.

Vielen Dank im Voraus für alle Tips.

Das halte ich für keine gute Idee. In diesen großen Säcken kann das Wasser hin- und herschwappen, was beim Fahren ungünstig ist. Bei einem Defekt kann auf einen Schlag die Hälfte des Wassers weg sein. (mir ist mal einer beim runterfallen geplatzt)
Besser vielleicht zwei kleine und den Rest mit kostenlosen 1,5 bis 2,0 l Wasserflaschen aus Kunststoff, die man an verschiedenen Stellen am Rad unterbringen kann.

Na,denn mal los.
1. Zwischen Kairo und Bahariya sinds ca. 360 km Wüste. 3 Tage, Bahariya - Farafra ca. 250 km 1 1/2 - 2 Tage Wüste (Übernachtung in der Weissen Wüste ganz nett, musst Dich aber ziemlich schicken, um in 1 Tag von Bahariya hinzukommen).
Allgemein kannst Du sagen, das die Strecke Kairo - Luxor in ca. 2 Wochen zu schaffen ist. Dabei gibt es eigentlich wenig zu beachten. Wenns irgendwie Schwierigkeiten gibt (Wasser etc.) kannst immer ein Auto anhalten. Die sind regelmäßig aber nicht allzu häufig.
Assiut würd ich abraten, da ist die Polizei etwas hysterisch wegen Terroristen.
Von Luxor ists kein Problem nach Assuan zu kommen. 2 Tage mußt rechnen, übernachte in Esna. Ist das einzige Hotel auf der Strecke. Etwas überteuert aber ein sehr reichhaltiges Frühstück.

Sinai ist ne andere Sache. Wenn Du auf der Asphaltstraße bleibst, ist alles ohne Schwierigkeiten möglich. Wasser brauchst dann nur ca. 5 l als Notreserve mitzunehmen. Auf Piste schauts da ganz anders aus. GPS ist teils sehr zu empfehlen.

Von Notruf über Handy würde ich absehen. Oft nicht mal Empfang, wenn Du nicht gerade ein Sat-Telefon bei hast.
Schlangen bzw. Skorpione hab ich bisher nur im Einmachglas gesehen. Und das trotz aller Übernachtungen in Wüsten.

Gruß peter

Hi,

such mal nach "JohnyW +Ägypten" da findest Du einiges.

1. Kairo Baharia 350 (und bocklangweilig)
2. Baharia - Farafra 200
3. Farafra - Dahkla 300
4. Dahkla - Kharga 180
5. Kharga - Luxor 250
das sind grobe angaben! Oasen sind zw. 20 und 80 km lang.

Wasser: Polizei, Krankenstation, Militärposten im Schnitt alle 40-50 km

zu 2: da würde ich nicht Wüste fahren sondern Nuweiba - Dahab - Katarinenkloster - Küste

zu 3: Im Winter 3 L pro Kopf pro Tag, gebraucht hatten wir max. 1 L

zu 4: Wassersack oben mittig auf Gepäck + große PET Flaschen. Es gibt ein Bild in UR (Oman) wo man die Beladung sieht. Am besten wäre gleichmäßig in die Lowridertasche.

zu 5: sehr sicher - ich habe trotz suche keine Schlange bzw. Skorpion gefunden. Autos gibt es genung und siehe Punkt Wasser

Gruß
Thomas

Hallo Maria,

Ägypten kenne ich leider nicht mit dem Rad.
Aber als wir damals dort waren gab es teilweise noch gute Abdeckung mit dem Handy, das war aber vor allem auf dem Weg nach Siwa (eine Abdeckungskarte gibt es hier ) da sieht man, dass in der Weissen Wüste Streckenmässig nicht viel abgedeckt ist.
Für Kilometerangaben würde ich mir eine vernünftige Karte kaufen, wahrscheinlich reicht schon die Michelin 1:4 Mio, weil die ägyptischen 1:1 Mio nicht viel besser sind, aber einfach mal im Handel schauen. Für die Streckenbeschreibung kannst du dir noch einen Ägyptenführer nehmen. Viel mehr als die Oasen gibt es wirklich nicht und die Punkte auf der Michelinkarte zeigen auch ihre ungefähre Ausdehnung, im Süden, da sind etwas mehr Palmen in der Karte, also auch ein bisschen ausgedehntere Oase (bis Kharga waren wir damals leider nicht).
Deinen Wasserverbrauch musst du selber abschätzen, insbesondere ist der wohl Jahreszeitenabhängig. Wasser kann man auch mit vielen 1.5 l Flaschen über das Gepäck hinweg verteilt transportieren. Die Strasse in der Weissen Wüste ist nicht so einsam, dass du da lange unbemerkt auf dem Boden liegst (bei Sturz).

Schöne Fahrt

Christian

Korrigiere ist bei Mr. Taha (wenn er noch lebt) in Edfu

Als Karte taugt die Reise-Know-how. Aber ab dem Pyramiden braucht man keine mehr...

Handy selbst mit Empfang: Wen willst Du denn anrufen - kannst Du arabisch?

Hallo Thomas,
hab dann wohl was verwechselt. Vor nem Jahr hat er jedenfalls noch gelebt.

Hi Thomas!

Werd anfang dezember von Hurghada die Oasentour fahren (von Sued nach Nord) wie kann komm ich am besten durchs niltal(Luxor, wegen Polizeisperren und konvoiverkehr?)? ist die fahrt mit dem Rad moeglich oder werd ich da den bus nehmen muessen?

weitere frage, im zelt wild zu schlafen stellt in der wueste wohl kaum probleme dar oder (auch wegen skorpionen, schlangen,...)

bin fuer jede info dankbar!

mfg
max

Ich hatte in Patagonien zwei mal Skorpione am Zeltbereich. Einer kam beim Abendessen angekrabbelt und wurde mit der Machete nicht zerhackt, sondern freundlich in hohem Bogen weggeschleudert.
Der andere ist nachts unbemerkt unter das Zelt gekrochen und ich habe ihn erst beim Zeltabbauen erschrocken entdeckt. (sehr agressiv!)

Weitere Skorpione habe ich unter Steinen entdeckt, die ich für die Sicherung meines Zelten im Sturm benötigt hatte. (kleine Schwarze, war in Tibet und die waren aufgrund der Kälte fast bewegungsunfähig)

Tagsüber draußen rumkrabbeln tun Skorpione wohl eher nicht, sie haben auch Feinde, aber sie sind da!
Es empfiehlt sich, nichts draußen zu lassen, in das sie unbemerkt hineinkriechen können.

Hallo max,
Du wirst wohl den Bus von Hurghada aus nehmen müssen. Von dort aus gibt es definitiv keine Straße, die Du ohne Konvoi nehmen darfst. Und in der Hinsicht sind die Ägypter relativ streng. Im Niltal südl. Luxor siehts schon anders aus.
Warum fährst Du nicht zuerst nach Kairo?
Was das Wildzelten betrifft, hab ich bei meinen Touren in ET noch nie ein Zelt bei gehabt. Schlafsack ausgerollt und gut. Das einzige Tier, das mir mal Böses wollte, war ne Wüstenmaus, die meine Vorräte anknabberte.

Gruß peter

Hi,

von Hurghada kannst Du bist Port Safaga (?) 60 km südlich radeln. Anschließend geht es per Bus (Pflicht) nach Qena. Dort kann man bleiben (Dendera Tempel) und fährt per Konvoi bis kurz vor Luxor. Auch zum Tempel (5km) muß man per Konvoi fahren.

Es ist lästig - aber es geht.

Skorpione finde ich keine. Es gibt diese aber nachweislich wie ich in der Dom. Rep. lernen durfte (20 Steine umgedreht - dann mich an den Führer gewandt - der mir sofort einen präsentieren konnte).

Aufgrund des Windes empfehle ich ein Zelt. Aber wie schon gesagt ich sehe keine Schlangen/Skorpione. Bei den Beduinen ist "wild campen" kein Problem, zum Schluß blieben direkt neben der Straße - Schieben durch den Sand/Kies ist ekelig...

Gruß
Thomas

Ist denn erlebnistechnisch die Oasenstraße interessant?

Hi,

na ja was ist erlebnistechnisch?

ein paar Auszüge:
- Frühstücken mit LKW-Fahrern am Straßenrand
- Es grünt...
- Teetrinken mit der Polizei
- Lagerfeuer in der Bauruine
- Baden in Dahlka (Magic Spring)
- Wechselnde Landschaften (sehr schön Farafra - Baharia)
- Extem Langweilige Landschaften (Baharia - Kairo)
- Wenig interessante Landschaften (Dahkla - Farafra)
- Sandsturm
- Meditatives Treten
- Stille
- (bei 0°C und kräftigem Wind die Morgentoilette zu verrichten)

Gruß
Thomas

@ Thomas, ja so habe ich das befürchtet....

Danke fuer die rueckmeldungen!
Thomas verstehe ich richtig im Konvoi mit dem Rad? oder im Konvoi im Bus? kann mir schwer vorstellen das ich mit den bussen am rad im konvoi mithalten kann.

danke
mfg
max

Hi,

radeln mit Eskorte habe ich im Wiki beschrieben.

Das ist im gesamten Niltal meines Wissens so möglich.

Aber von Port Safaga bis Qena bekommt man kein eigenes Begleitfahrzeug sondern muß in einen Bus einsteigen. Bei uns wurden die Räder auf Militärjeeps aufgeladen - mittendrin gibt es einen Rasthof. Wir mußten die Räder auf andere Jeeps umladen und dann auf den Rädern auf der Ladefläche mitfahren (Abends = Schweinekalt). Von Qena nach Luxor darf man wieder die Jeeps wechseln...

Gruß
Thomas

Hi Blacky!

erstmal danke fuer deine Rueckmeldung. Ich fahr aus dem Grund von sueden aus nach Kairo weil ich dann von Kairo in den Oman weiterfliege. Hoffe das es mit dem Wind ned zu schwierig wird.

schoene gruesse
max

Hallo max,
der Wind ist schon zu machen. Nur drückt das den Schnitt doch beträchtlich. Dürftest bis Kairo locker 2 Wochen brauchen. Also etwa 1 - 2 Tage mehr als umgekehrt.

Gruß peter

zu 3: Die Wassermenge hängt sehr stark von den Temperaturen ab. In der kasachischen Steppe habe ich bei 45°C über 10L pro Tag "gesoffen", in der Takla Makhan noch gerade 3 bis 4L bei rund 10 bis 15°C. In der Regel habe ich in Wüsten 10 bis 15L wasser mit.

zu 4: Ortilebsäcke sind recht praktisch, können aber auch mal undicht werden. Ich habe zwei 4L Säcke mit. In der Hitze bilden sich aber leicht Algen in den Säcken und das Wasser wird ungeniessbar. Mann kann genau so gut oder noch besser mit 1.5L Pet-Flaschen grosse Mengen Wasser transportieren (ist inzwischen meine bevorzugte Variante, d.h. 4 oder 6 Flaschen hinten, 2 auf den vorderen Taschen mit Gummizügen befestigt und noch 2 irgendwo am Rahmen = 12 bzw. 15L Wasser).

zu 5: Ich hab zwar ein Handy mit auf meinen Reisen, aber ein Notruf darüber würde wohl nicht viel bringen. Wen sollte man auch anrufen? In der Regel helfen einen in Notsituationen die anderen Verkehrsteilnehmer (Lastwagenfahrer, PKW-Fahrer) und können einen in die nächste Stadt mitnehmen.

Beste Grüsse
Ernst

Will nur sagen: Danke für alle Antwoeten, war sehr hilfreich.

Es scheint, dass die Konvoipflicht seit dem 1. Dezember dieses Jahres nicht mehr besteht. Dazu mehr unter diesem Link:

http://www.wikivoyage.org/de/News:2008-12-02:_Konvoipflicht_in_%C3%84gypten_zur%C3%BCckgefahren

Das ist ja Interesant. Macht das Reisen in Aegipten deutlich einfacher. So wie ich die da erlebt habe ist es aber sinfoll sich das in Cairo schriftlich bestetigen zu lassen und mit zu nehmen (das ist durauchs ernst gemeint auch wens verrueckt klingt). Ach und wen die auf der Strecke Baris-Luxor irgend was von "zu gefaerlich wegen Woelfen" quatschne und einen nicht weiterfahren lassen wollen - einfach ignorieren und weiterfahren. da gibt es mit sicherheit keine Woelfe.
Adrian