Hallo allerseits,

da ich mir ja demnächst ein neues Zweirad zulege, habe ich dann eins übrigen. Meine Idee ist, das Teil komplett zu zerlegen, alles gründlich zu putzen (dann kommt man ja auch endlich mal überall ran ) und das Ganze dann auf dem trockenen Dachboden einzulagern. Wie sollte man den Rahmen präparieren, damit er nicht rostet? Ein paar kleine Scheuerstellen von den Zügen werden mit Klarlack bahndelt. Das ist kein Thema. Ansonsten ist der Lack in sehr gutem Zustand. Reicht das aus oder gibt es es da ein Rostschutzspray? Und wie verhindere ich, dass der Rahmen von innen rostet? Da kommt man ja nunmal nicht rein oder?

Ach ja, noch ne Frage. Sotte das Tretlager auch raus oder ist es besser, das Teil drin zu lassen um den Rahmen zusätzlich abzudichten?

vielen Dank für Eure Ideen

Hallo,

wenn der Rahmen auf dem trockenen Dachboden liegt, wirst Du wohl ein Ewigkeit warten müssen, bis sich Rostschäden einstellen. Eine besondere Behandlung ist m.E. nicht nötig.
Wenn Du es 150%ig machen willst kannst Du natürlich das Tretlager demontieren. Beim Stahlrahmen müsstest Du dann ins Unterrohr kommen.
In Sitzrohr und Oberrohr kämst Du wahrscheinlich von oben und könntest den Rahmen mit Öl oder Wachs konservieren. Die Wirkung wird sich aber erst bemerkbar machen wenn der Rahmen wieder im Einsatz ist. Beim Hinterbau könntest Du höchstens mit einer Kanüle Öl in die Entlüftungslöcher träufeln und vesuchen es irgendwie zu verteilen...
Ob es die Mühe lohnt musst Du selbst entscheiden.

Gruß,
Willi

Hallo,

wie Willi schon geschrieben hat, kannst Du (wenn es 150%-ig sein muss) in den Rahmen vom Tretlager aus Kriechöl (Caramba, WD40,...) reinsprühen. Wegen der dünnflüssigen Konsistenz kommt dieses auch in kleinste Ritzen und konserviert so den Rahmen von innen.

Grüße Christian

Hallo!

Wenn das Tretlager vor dem Einbau nicht eingefettet wurde (Radfreaks sind fast die einzigen, die das machen!) lohnt es sich, das Lager auszubauen. Sonst kann es festgammeln und ziemlichen Schaden anrichten. Du kannst das Lager ja nach dem Hohlraumschutz des Rahmens wieder eingefettet einbauen, dann bekommst du es immer heraus, wenn es nötig ist.
Dachböden sind im Winter übrigens sehr feuchte Räume (Auskunft vom Zimmermann: bis zu 90% Luftfeuchtigkeit), aber dem Rahmen wird der Dachboden schon nichts tun.

lg! georg

Ich würde an deiner Stelle das Innenlager ausbauen, fetten und wieder einbauen, außer du weißt, daß es gefettet wurde. Fals du sie im Rahmen lassen möchtest: fast noch wichtiger: die Sattelstütze. Wenn die schon leicht festgebacken sein sollte, ist es höchste Zeit, sie neu zu fetten.
Ansonsten kümmere dich un ein dichtes Dach und gut ist.
Andreas

Wir hatten's glaube ich hier schon irgendwo an anderer Stelle: Caramba und WD 40 sind zwar tatsächliche gute Kriechöle, aber keine guten Dauer-Konservierungsmittel ! Ihr Zweck ist es eben in erster Linie, möglichst überall hinzukriechen, um Verbindungen wieder lösbar zu machen - danach verdunsten die leicht flüchtigen Anteile (Benzine bzw. Petroleum), und es bleiben wohl sogar korrosionsfördernde (saure) Rückstände zurück.
Wenn man denn partout Öl nehmen möchte (was wegen des ewigen Nachtropfens aus allen möglichen Öffnungen nicht meine erste Wahl wäre), sollte es harz- und säurefreies normales Fahrradöl sein. Besser sind immer geeignete Wachse (z.B. aus dem Autobedarf zur Hohlraumversiegelung); Metallrestauratoren verwenden so genannte mikrokristalline Wachse, die ebenfalls in feinste Poren dringen können und eine dauerhafte Schutzschicht bilden (sogar an Metallteilen von Brunnen im Freien !). Die müssen aber erwärmt werden und sind daher in der Anwendung etwas aufwendiger. Bei den Auto-Oldtimer-Leuten steht auch Fertan als Hohlraum-Konservierungsmittel hoch im Kurs, zumal, da man es auch bei schon angerosteten Oberflächen verwenden kann.

Man könnte den Rahmen, wenn er ganz trocken ist, auch in die heute weit verbreitete Wickelfolie einwickeln, mit der z.B. Paletten verpackt werden - das sollte einen weitgehenden Luftabschluß mit sich bringen. Nachteil ist, dass Feuchtigkeit, die in die Folie gelangt, dann umso zerstörerischer wirken kann, weil sie ja nicht verdunsten kann...

Blanke Metallteile würde ich übrigens gut mit Vaseline einreiben, das schützt meiner Erfahrung nach sicher vor dem Anrosten, auch bei hoher Luftfeuchtigkeit (die ja bekanntlich bei Temperaturwechseln gerne auf Metallteilen auskondensiert).

Schöne Grüße

Matthias

Servus Matthias,
Bei der Anwendung von Fertan ist es extrem wichtig, dass die Reste gründlichst abgewaschen werden, ansonsten treibt man den Teufel mit dem Belzebub aus. Von daher würde ich von einer Verwendung im Rahmen eher abraten.
Ich würde wohl einfach eine Fluid-Film Sprühdose nehmen. Solange es nicht direkt mit Spritzwasser in Berührung kommt hält das Zeug auch eine halbe Ewigkeit. Die Kriechfähigkeit ist hervorragend und kurz nach der Anwendung wird das Zeug zäher, tropft also nicht mehr ab.
Meiner Erfahrung nach das Nonplusultra: Mike Sanders Korrosionsschutzfett. Leider in Hohlräumen nur mit Druckbecherpistole und dementsprechend einem Kompressor vernünftig zu verarbeiten.

Ciao,
Stefan

Hallo,

Volle Zustimmung!
Ist tatsächlich bei der Verarbeitung eine knifflige Sache - und bei heißem Wetter tropft's dann aus dem (bei mir schwarzen) Rahmen geringfügig aus den kleinen Entlüftungsbohrungen in den Kettenstreben
Für die volle Breitseite an Information zum Thema Korrosionsschutz m.E. nach konkurrenzlos: Das "Korrosionsschutzdepot". Übersichtlich, gut erklärt.
Cheers,
C.