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#468067 - 09/17/08 01:27 PM
(Fern-)Radwege, Verantwortlichkeit?
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Wer hat bei (Fern-)Radwegen (oder überörtlichen Radwanderwegen) den Hut auf für Beschaffenheit, Beschilderung, ...?
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#468091 - 09/17/08 02:53 PM
Re: (Fern-)Radwege, Verantwortlichkeit?
[Re: jutta]
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Das wüsste ich auch gerne. Dann könnte ich denen mal sagen, wo der Imbusschlüssel hängt... Zudem würde ich gerne per Gesetz bestimmen, dass man solche und ähnliche Jobs nur bekommt, wenn man Radler ist (nicht trinkt ) Ich nehme aber an, dass auch bei überregionalen Radwegen die örtlichen Gemeinden für ihren Streckenabschnitt verantwortlich sind.
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Edited by Filou (09/17/08 02:54 PM) |
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#468102 - 09/17/08 03:33 PM
Re: (Fern-)Radwege, Verantwortlichkeit?
[Re: Filou]
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Ich kann nur soviel sagen: Die Etats für die städtischen Radwege und die Fernradwege sind unterschiedlich. Erstere gehören dem Verkehrsetat an, zweitere dem Tourismusetat an. Es gehört zu den beliebten Spielen in der Kommunalpolitik, die Kosten hin- und herzuschieben. So versucht z.B. der ADFC die Kommunen zu drängen, Instandhaltungskosten für Fernradwege aus dem städtischen Verkehrsetat herauszudrängen, damit mehr Spielraum für die Radweggestaltung innerorts übrig bleibt. Autolobby-gesteuerte Kommunalpolitiker wiederum versuchen, solche Instandhaltungskosten dem Verkehrsetat zuzuschlagen, damit mehr Geld für andere touristische Attraktionen wie z.B. Volksfestwerbung übrig bleibt.
In Stuttgart ist gerne der Neckarradweg Stein des Anstoßes. Weil im Zweifel die Etatverwendung ungeklärt bleibt, wird halt gar nichts gemacht. Das kann bedeuten, dass eine Stadt gute Radwege hat (was allerdings gleichfalls seltenst ist, und in Stuttgart schon gar nicht), aber ein durchlaufender Fernradweg trotzdem im schlechten Zustand ist.
Radwegplaner sind übrigens auch oft Radfahrer. Das ändert aber nichts daran, das schlechte Lösungen den Vorrang haben. Der Grund ist einfach, dass der Radwegplaner die Zustimmung des Baubürgermeisters braucht - und dieser wiederum ist i.d.R. Autovertreter. So kommt es, dass der Radwegplaner schon gar keine Vorschläge macht, die der Baubürgermeister ablehnen würde. Es kommen also nur Lösungen der zweiten und dritten Wahl zur Abstimmung.
I.ü. ist das Empfinden von Radfahrern unterschiedlich. Während ich mir einen wunden Arsch oder Kopfschmerzen wegen holpriger Radwege hole, gibt es andere pedalierende Zeitgenossen, die die gleiche Strecke mit Genuss abgeradelt sind. Den idealen Fernradweg wird es also nicht geben. - Und da sind wir eigentlich wieder bei der Abschaffung der Radwegbenutzungspflicht (wobei etliche Fernradwege keine oder nur zum Teil benutzungspflichtige Radwege sind).
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#468111 - 09/17/08 04:23 PM
Re: (Fern-)Radwege, Verantwortlichkeit?
[Re: Filou]
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Dann könnte ich denen mal sagen, wo der Imbusschlüssel hängt... ....na der hängt doch eben im Bus! Andreas
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#468116 - 09/17/08 04:27 PM
Re: (Fern-)Radwege, Verantwortlichkeit?
[Re: iassu]
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Jetzt, wo du's sagst... Hier, nehmt... n Das m könnt ihr mir ja bei Gelegenheit zurück geben. Es eilt nicht.
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#468117 - 09/17/08 04:28 PM
Re: (Fern-)Radwege, Verantwortlichkeit?
[Re: jutta]
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Hier muss man sauber trennen: Der Radweg an sich (die Beschaffenheit) ist eine verkehrstechnische Sache und deshalb bei der für den jeweiligen Radweg zuständigen Strassenbaubehörde angesiedelt. Ein Fernradweg ist nicht mehr als eine ausgeschilderte Route und für die Ausschilderung (und nicht mehr) gibt es nach Fernradweg(!), Bundesland, Kreis und Kommune unterschiedliche bis gar keine Zuständigkeiten. Das ganze jetzt anhand von Beispielen aufzudröseln habe ich leider momentan keine Zeit. Gruß Uli
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#468129 - 09/17/08 05:42 PM
Re: (Fern-)Radwege, Verantwortlichkeit?
[Re: Uli]
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Hallo,
ist es nicht so, dass die EU einen gigantischen Etat in den letzten 2 Jahren lockergemacht hat, um Radwege Europaweit auszubauen? Ich dachte, ich hätte so etwas gelesen. Wenn ich bei uns in Baden-Würtemberg und der Pfalz sehe, welche Ausgaben für Radwege und Beschilderung gemacht worden sind, dann bin ich zunächst mal dankbar, dass überhaupt etwas passiert ist. Alleine die "Energiekriese!" hat viele Zeitgenossen sich rückbesinnen lassen aufs Rad. Die angelaufene Diskussion über Pedelecs (heute z.B. im Frühstücksfernsehen vom WDR)zeigen, wie sehr über alternative Fortbewegung nachgedacht wird, das wird sich auch auf die Radwege auswirken.
Im MOment habe ich das Gefühl, dass es vorwärts geht......
Grüsse, Jakob
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Ich glaube, dass Gott uns in diese Welt gesetzt hat, um glücklich zu sein und uns des Lebens zu freuen. (Lord Robert Baden-Powell)
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#468174 - 09/17/08 07:54 PM
Re: (Fern-)Radwege, Verantwortlichkeit?
[Re: borstolone]
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Alleine die "Energiekriese!" hat viele Zeitgenossen sich rückbesinnen lassen aufs Rad. Die angelaufene Diskussion über Pedelecs (heute z.B. im Frühstücksfernsehen vom WDR)zeigen, wie sehr über alternative Fortbewegung nachgedacht wird, das wird sich auch auf die Radwege auswirken.
Im MOment habe ich das Gefühl, dass es vorwärts geht...... Das sind die üblichen Modetrends ohne Nachhaltigkeit, weil Medien heute alles Aufbauschen, was wenig später schnell vergessen ist. Mag sein, dass einige derzeit auf kleinere Autos, Motorroller oder gar Fahrrad umsteigen. Wenn ich mir aber die Autos auf den Straßen anschaue, dann ist in der Masse eher das Gegenteil zu beobachten: In den letzten Jahren haben "Spaßautos" enorm zugenommen - d.h. Cabrios und vor allem Schicki-Micki-Geländewagen, die ich schlicht Schiffe nenne. Und trotz der hohen Benzinpreise. Und das sind keinesfalls Singles, die einem Hobby frönen, sondern ein beträchtlicher Anteil an Familien. Auch das Macht-Spaß-Gas-geben liegt weiter im Trend. Es scheint irgendwie so zu sein, dass in der Masse das Geld eher bei den gedankenlosen Menschen hängen bleibt. Sonst würden die Mobilitätskonzepte mit Bahn+Rad, Rad+Stadt nicht so stiefmütterlich behandelt. Wenn einige aus finanziellen Gründen auf das Rad umsteigen, wird das keine Spuren in der Volkswirtschaft und damit in der Gesellschaft hinterlassen. Das wir erst interessant, wenn auch zahlungskräftige Bürger verstärkt Radinfrastruktur einfordern. Ich sehe nach dem kleinen Trend zum Rad auch bei Wohlhabenden in den vergangenen Jahren diesbezüglich heute eher eine Stagnation - wenn nicht sogar einen gegenläufigen Trend.
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#468176 - 09/17/08 08:09 PM
Re: (Fern-)Radwege, Verantwortlichkeit?
[Re: Uli]
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Hier muss man sauber trennen: Der Radweg an sich (die Beschaffenheit) ist eine verkehrstechnische Sache und deshalb bei der für den jeweiligen Radweg zuständigen Strassenbaubehörde angesiedelt. Ein Fernradweg ist nicht mehr als eine ausgeschilderte Route und für die Ausschilderung (und nicht mehr) gibt es nach Fernradweg(!), Wird die Ausschilderung nicht sogar oft von Ehrenamtlichen übernommen? Oder könnten das nicht Ehrenamtliche tun? Ich kenne riesige Wanderwegnetze, die größtenteils von Ehrenamtlichen ausgeschildert/markiert werden. Allerdings beklagen die Vereine, die hinter solchem Engagement stehen, dass es immer weniger gibt, die ehrenamtlich mit Schildchen, Hammer oder Farbeimerchen durch die Landschaft ziehen, an kniffligen Abzweigungen Markierungen anbringen, mit Bauern und Förstern verhandeln (nicht jeder Bauer möchte die Wanderroute durch seine Weide oder seinen Kartoffelacker gelegt sehen) und die Begehbarkeit prüfen. Ich kenne Wanderrouten, die so gut aussgeschildert sind, dass man getrost seine Wanderkarte einpacken kann. Bei überregionalen Radwanderwegen klappt das mit den Markierungen nicht so toll. Streckenweise geht's, dann kommt ein Abschnitt, wo gar nix zu sehen ist ...;
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#468193 - 09/17/08 08:56 PM
Re: (Fern-)Radwege, Verantwortlichkeit?
[Re: veloträumer]
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Wenn ich mir aber die Autos auf den Straßen anschaue, dann ist in der Masse eher das Gegenteil zu beobachten: In den letzten Jahren haben "Spaßautos" enorm zugenommen - d.h. Cabrios und vor allem Schicki-Micki-Geländewagen, die ich schlicht Schiffe nenne. Und trotz der hohen Benzinpreise. Und das sind keinesfalls Singles, die einem Hobby frönen, sondern ein beträchtlicher Anteil an Familien. Auch das Macht-Spaß-Gas-geben liegt weiter im Trend. Hallo veloträumer, auch ich beobachte dies mit Unbehagen. Der Begriff "Schiff" mag da in manchem Fall noch untertrieben sein. Kürzlich war im Fernsehen ein Autoverkäufer in den USA zu sehen, der noch stolz darauf war, dass die von ihm verkauften "Hummer"-Geländewagen ca. 25 l Sprit auf 100 km verbrauchen ("das kann sich halt nicht jeder leisten"). Da wäre dann sogar der Begriff "Dickschiff" oder "Panzerkreuzer" angebracht. Gruß netbelbo
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#468196 - 09/17/08 09:06 PM
Re: (Fern-)Radwege, Verantwortlichkeit?
[Re: veloträumer]
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In Stuttgart ist gerne der Neckarradweg Stein des Anstoßes. Weil im Zweifel die Etatverwendung ungeklärt bleibt, wird halt gar nichts gemacht. Das kann bedeuten, dass eine Stadt gute Radwege hat (was allerdings gleichfalls seltenst ist, und in Stuttgart schon gar nicht), aber ein durchlaufender Fernradweg trotzdem im schlechten Zustand ist.
über den Neckarradweg habe ich mich dieses Jahr auch schon sehr geärgert! Da denkt man, an so einem großen Fluß wird schon alles passen, von wegen... die weiteren Radwege (Alb- Neckar) waren auch sehr schlecht bis gar nicht ausgeschildert. Einen sehr positiven Eindruck hat die Eifel bei mir hinterlassen. Da waren die gewählten Routen super ausgeschildert, eine Karte war eigentlich überflüssig. Also gab's da an die Tourismuszentrale eine kleine Lob- Mail. Ob die allerdings an richtiger Stelle angekommen ist... wer weiß... mfG Verena
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#468203 - 09/17/08 09:19 PM
Re: (Fern-)Radwege, Verantwortlichkeit?
[Re: lilac]
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Einen sehr positiven Eindruck hat die Eifel bei mir hinterlassen. Da waren die gewählten Routen super ausgeschildert, eine Karte war eigentlich überflüssig. Hallo Verena, RLP hinkt zwar NRW ein bißchen hinter her, aber in den meisten Kreisen tut sich was. In touristischen Gegenden, wie es die Eifel nun mal ist, merkt man das besonders deutlich. Hier in der Gegend sind in letzter Zeit der Glan-Blies-Radweg, Lautertalradweg und der Babarossaradweg neu ausgeschildert worden. Hoffen wir, das dieser Elan anhält. Gruß Ludwig
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