Moin Freunde,
immer wieder ist hier, z.B. wenn es um Reifen, Federung und Fahrradbeleuchtung geht, von Radtouren "im Gelände" zu lesen.
Im wirklichen Leben sehe ich Fahrradfahrer*, auch die mit den langhubigen Federungen, aber eigentlich niemals wirklich querfeldein durch die sprichwörtliche Botanik (was ich zumindestens hierzulande auch als ökologisch bedenklich einstufen würde) fahren. Vielmehr bleiben fast alle brav auf den Wald- und Forstwegen, die freilich auch heftig sein können.
Was also ist gemeint mit Fahren "im Gelände"? Wirklich querfeldein oder auf irgendwie trassierten Wegen?
Gruß aus Münster,
HeinzH.

*Schon gar nicht die mit den Ortliebtaschen.

Hi,

Benutzung von nicht asphaltierten Wegen, die nicht für den (motorisierten) Verkehr angelegt wurden. Daher zählen Forstwege m.M.n. nicht dazu, aber nette wurzelige Single-Trails. Mist bei der Def. gibt es manche Flußradwege die "Geländetauglichkeit" besitzen

Gruß
Thomas

Hallo Heinz,

ich würde die Definition von "Gelände" ein wenig weiter fassen und jeglichen befahrbaren aber unwegsammen untergrund einschließen - also auch so manche Dresdener Straße...

eine geländetour muss in meinen augen nicht querfeldein gehen, das kann ja auch nicht sinn und zweck der sache sein, da man sich damit in vielen gegenden persönlich stark gefährdet durch möglicherweise abrutschendes geröll und ähnliches.
ich denke eine tour, bei der sich größtenteils auf trails und schlechten wegen durch ansonsten verkehrstechnisch wenig erschlossene gegenden bewegt wird, ist als geländetour zu sehen, so zum beispiel eine alpenüberquerung per MTB auf trails.
ob eine gepäcktour, bei der z.b. quer über mongolische wiesen geholpert wird, ebenfalls als geländetour anzusehen ist, bliebe dann aber noch zu klären.

btw: willst du das wiki um ein paar definitionen erweitern oder treibt dich deine neugierde ständig schwierigen fragen zu stellen?

viele grüße, Richi

Hi,

ich würde nie eine Stadtrundfahrt auf Kopfsteinpflaster durch eine Stadt als Geländetour zu bezeichnen - auch wenn das unangenehmer ist, als auf verschiedenen Single-Trails.

Ich eine Tour auf übelsten Pisten ist eine Straßentour (auch wenn das Kopfsteinplaster dagegen angenehm zu fahren ist)

Gruß
Thomas

Hallo Thomas,

wenn kopfsteinpflaster das einzige wäre, was es hier gäbe, wär ich ja direkt glücklich... man erzählt sich hierzulande geschichten von schlaglöchern, in denen sogar schon smarts verschwunden sein sollen und solche sachen.

was ist es denn für eine tour, wenn die piste plötzlich durch den wald oder eine bergregion geht und nicht mehr von motorisierten fahrzeugen befahren wird? die grenzen sind da wie immer fließend, würde ich meinen, deswegen auch das beispiel mit der mongolei.

viele grüße, Richi

Hi,



wenn eine piste nicht von motorisierten Fahrzeugen befahren werden kann - wurde diese auch i.d.R. nicht für motorisierte Fahrzeuge angelegt = Geländetour (wie auch die Mongolei)

Gruß
Thomas

Wo man mit dünnen reifen (d.h. unter 55 mm ), langen kleinsten entfaltungen (über 1 m ) und schaltungen, die sich nicht unter vollem pedaldruck schalten lassen, nicht mehr fahrend weiter kommt, da geht gelände los.

MfG

Ganz klar: Gelände ist alles, was den natürlichen Belag hat.
Demnach sind Wiesen und Wurzelpfade Gelände, aber Kieswege nicht.
Grenzen sind natürlich fließend. Ein festgestampfter oder plattgewalzter, natürlicher Belag kann, aber muß nicht...

Hallo Heinz,

Gelände beginnt genau da, wo meine Frau auf ihrem Fahrrad anfängt zu fluchen!

Grüßle, Ludger

"Gelände" ist für die meisten vermutlich das, was sie mit ihren Rädern so gerade noch fahren können.
Deswegen sind Liegeräder auch grundsätzlich geländetauglich!

Der war gut

Gelände heißt für mich, das was mit dem Mountainbike besser ist, z.B. den Main-Wanderweg (blaues M), der teilweise als Pfad ursprünglich als reiner Wanderweg gedacht war, jedoch von vielen MTBern benutzt wird.

Die in der (deutschsprachigen) MTB Szene gebräuchliche Singletrail-Skala (http://singletrailskala.davedesign.de/) definiert 6 Schwierigkeitsgrade (S0 ... S5). Wald- und Forstwege sind nicht dabei, werden aber beim Uphill gern genutzt.


Gruß,
Andre (der ab S3 zum Wanderer wird)

Hi.
Bin grad von meiner Elbtour zurück und war mit Anhänger unterwegs. Also für den war ein steiniger und sandiger Forstweg schon Gelände genug, dass sich eine Felge verabschiedet hat.

Ist wohl Ansichtssache. Ich selbst fahr ein vollgefedertes Mountainbike, weil ich immer und überall voran kommen möchte. Und wenn man mal Lust auf Schreddern hat: Dämpfer auf und los gehts!

Querfeldein ist eigentlich fast nirgends möglich, man braucht allein deshalb einen Weg, um irgendwohin zu kommen. (Mal abgesehen von wals Touren in Tibet.
Bei meinen Radreisen ist Gelände alles außerhalb von aphaltierten Straßen bis hin zu S2 Singletrails.

Wenn du mal auf Alpencrossstrecken unterwegs bist, dann siehst du die Fahrradfahrer mit langhubigen Federgabeln in Aktion. Schon erstaunlich was da möglich ist. Bei meinen kurzhubigen 80mm Federweg am Velotraum ist bei S2 für mich Ende-Gelände. Das reicht aber, um sich eine unglaubliche Menge an weiteren Traumtouren im Alpenraum zu erschließen und man kann trotzdem noch recht klassisch mit Ortliebtaschen fahren.

Die singletrailskala finde ich sehr praktikabel, wenn es z.B. darum gehr für eine Radlgruppe eine "Gelände"-Runde zu planen. Häufig bringen Fahrer in MTB-Gruppen sehr unterschiedliche fahrtechnische Voraussetzungen mit. Mit einer solchen Skala, lassen sich Strecken sehr gut planen, ihr Schwierigkeitsgrad einschätzen und auf die Fahrer/innen anpassen.
S0 beschreibt auch die deutsche Norm-Forstautobahn, ab S4 beginnen die längeren Schiebe und Tragepassagen und der Bereich, wo ich lieber mit einem langhubigen Fully unterwegs wäre. Mein Arbeitsweg z.B. enthält ca 10% feste Fahrbahn (asfalt), 60% S0 -> befestigter Fahrweg (Wald-/ Wiesenweg), 20% S1 und 10% S2. Mit der Feierabendverlängerung ist S3 auch noch dabei.
Bereits auf der S2-Stufe würde ich das MTB dringend empfehlen. Versierte Crosser kommen jedoch durchaus nah an S4 heran (Tragepassage).

Micha

Davon gehe ich auch aus. Abgesehen davon dass halbwegs dichtbesiedelten Gebieten sehr schnell ein 'Weg' (bzw. Trampelpfad) entsteht, wenn nur genügend viele 'querfeldein' fahren.

Was denn genau eine Geländetour ist finde ich für mich recht schwierig zu definieren. Hier im Großraum Stuttgart mit seinen sehr schweren Böden gibts meinem Eindruck nach von wenigen Ausnahmen abgesehen immer nur alles oder nichts. Entweder es sind befestigte Forstautobahnen, die auch mit einem Trekkingrad befahrbar sind oder die Wege sind so matschig, dass zumindest ich entweder wegrutsche oder steckenbleibe. Ausnahmen gibts nach langer Trockenheit oder bei leichtem Frost. Zwischenstufen, bei denen man sich an 'Gelände' mal rantasten könnte sind sehr selten.

Martina

Z.B. manche Kopfsteinpflaster. Ich erinnere mich Grausen an Dingsda an der Elbe, nein nicht Sachsen, vor den Toren von Hamburg, Lauenburg, wenn ich nicht irre. Es hatte geregnet und selbst langsamstes Schritttempo war absolutest grenzwärtig.

Ergänz:
Wie "aus dem Gelände" kommend, sah mein Rad aber auch kürzlich aus, als ich über eine Wiese in einem Park am Clyde (Schottland) fuhr. Der Boden war etwas weich....

Div. Straßen, v.a durch Glasgow, aber auch mancher Abschnitt sonstwo, erfüllte auch die Kriterien für "Gelände".