Eigentlich müsste die Frage korrekter Weise heissen:
Warum mache ICH eine Fahrradreise - also eine Reise mit dem Fahrrad?

Mir fallen so spontan mehrere Antworten ein (nicht gewichtet und garantiert unvollständig):
- Leute kennenlernen
- "Gegend" kennenlernen; Gegend: Natur, Kultur, Landschaft, Technik, ...
- allein sein
- abschalten vom Alltag (wobei dieser wiederum sehr individuell ist)
- in der Gruppe reisen und damit an "Gruppenerlebnissen" teilhaben
- eigene Grenzerfahrungen sammeln
- Selbstverwirklichung
- Selbsterkennung(?)
- Abgrenzung zu den "normalen Alltags-Menschen"
- Kosten sparen

Wie seht ihr das?

Gruß
Holger

moin,
einfach: aus Spass an der Sache.
wanz

Der Punkt "Kosten sparen" trifft allerdings leider nicht immer zu.
Ansonsten finde ich es bei einer Radreise wichtig, dass man sich von der Hektik, die unsere Gesellschaft prägt, loslösen kann.

Wie wanz schon sagte: es macht einfach Spaß, das ist für mich der Hauptgrund.

Viele von den Gründen, die Du aufführst, treffen ja so auch auf viele andere Arten des Urlaubs zu, grade das mit dem Abschalten vom Alltag.

Warum ich jetzt eine Fahrradreise mache und nichts anderes:

• ich finde, es ist eine optimale Geschwindigkeit, um Land und Leute kennenzulernen
• ich fühle mich mehr als Teil des Landes durch das ich Reise, als mit dem Auto und dem Bus, wo die Landschaft hinter der Glasscheibe wie in einem Fernseher vorbeizieht
• es ist kostengünstiger als viele andere Arten des Reisens, zumindest, wenn man viel wild campt und selbst kocht
• man lernt einfacher Leute kennen, als bei den meisten anderen Reisearten, weil man zwangsläufig öfter ins Gespräch kommt oder angesprochen wird
• ich bin gerne draußen in der freien Natur und abseits von anderen Menschen
• ich finde es ein gutes Gefühl, aus eigener Kraft ein Ziel zu erreichen
• bis hierher trifft eigentlich auch alles auf einen Wanderurlaub zu, aber da ist die entscheidende Abgrenzung, dass man die Möglichkeit hat, wesentlich weiter zu kommen, in der leider nur zu oft begrenzten Zeit

Das wars, was mir so spontan einfällt

Hi,

Meine Gründe:
- weil ich die Landschaft "erfahren" d.h. spüren möchte, wenn es warm, windig, kalt, heiß ist oder bergauf geht.
- ich bin Transportmittel unabhängig und komme fast überall hin, kann überall anhalten. (und ist günstig) - außerdem hasse ich warten
- man ist nicht ganz so schnell unterwegs ist.
- Radfahren mir Spaß macht

Mein Reisebürfnis (sich etwas anzusehen) kann ich auch mit anderen Transportmitteln befriedigen.

Gruß
Thomas

Hallo,

auch wenn der Satz sehr abgedroschen ist, ich glaube dass an dem 'idealen Tempo' was dran ist.

Ich mag es generell sehr gerne, im Urlaub unterwegs zu sein, drei Wochen am selben Ort zu verbringen war mir immer langweilig. Solche Unterwegsreisen habe ich bereits mit der Bahn, mit dem Rad und auch mit dem Auto unternommen. Zu Fuß habe ichs noch nie probiert, weil mir die maximal am Tag zurücklegbare Strecke von vorneherein als zu gering erschien.

Naja und von diesen drei Verkehrsmitteln ist für mich in meiner momentanen Situation das Rad das angenehmste. Mit der Bahn ist man sehr unflexibel, mit dem Auto kommt man zwar sehr weit (was auch mal schön ist), neigt aber im Gegenzug dazu, nur die Highlights anzusteuern und hat viel weniger nette kleine Erlebnisse am Straßenrand. Außerdem muss man ständig einen Parkplatz suchen, wenn man was anschauen will. Im Winter ziehe ich trotzdem das Auto vor.

Das Rad vereinigt ein halbwegs vernünftiges Reisetempo mit ausreichender Flexibilität, einem gewissen Umweltbonus und die Tatsache, dass man im Radurlaub viel hemmungsloser essen kann, kommt mir auch entgegen.

Kostenersparnis war für mich noch nie ein Aspekt, gerade das Rad zu wählen. Im Gegenteil, ich mache erst Radreisen, seit ich mir einen gewissen Luxus leisten kann wenn mir danach ist.


Martina

Liebe Martina,


Ich würde noch etwas weitergehen: Da das Rad mit anderen Verkehrsmitteln (insbesondere Zug) kombinierbar ist, ist die Flexibilität mehr als nur ausreichend.


Ich gebe zu, dass das für mich der allerbeste Grund zum Radreisen ist (auf einer Etappe mit Gepäck und über 100 km und über 100 Höhenmetern liegt der Kalorienverbrauch mindestens beim dreifachen eines Bürotags).


Da stimme ich dir voll zu. Eine Woche Radtour kostet mich sicherlich mehr ein zweiwöchiger Pauschalurlaub an der Costa Brava, weil ich auch komfortable Hotels und gutes Essen (siehe oben) schätze und auch nicht gewillt bin, in meinem knappen Urlaub zu sparen. Aber ich verstehe auch diejenigen, die mit Rad und Zelt unterwegs sind, weil sie dadurch mit dem vorhandenen Budget längere Touren machen können. Da kommt es auch darauf an. ob Zeit oder Geld die knappere Ressource ist.

Bei mir ist eindeutig die Zeit kanpper, aber auch das spricht für das Radfahren, weil ich beim Radreisen viel besser vom Alltag abschalten kann.

Gruß

Igel-Radler

Das kommt denke ich sehr auf die Gegend an. Für Deutschland sehe ich es wie du. Wir waren aber diesen Sommer in Schweden unterwegs, wo die Entfernungen schnell groß werden, die Eisenbahnlinien dünn gesät sind und überdies keine Räder mitnehmen. Da kann es schon mal vorkommen, dass man größere Strecken zurücklegen möchte als man (zumindest ich) mit dem Rad so kann.

Martina

Für mich sind Radreisen eng verbunden mit einem Gefühl der grenzenlosen Freiheit, die ich wahrscheinlich auf keiner einzigen Pauschalreise genießen kann. Mit dem Rad kann ich wie schon vorher gesagt meine Geschwindigkeit, Richtung und meine Ziele selbst bestimmen und immer wieder ändern. Diese Möglichkeit hat man bei einer normalen Reise nicht. Zudem erlebt man das befahrene Land oder die Gegend mit dem Rad weitaus intensiver als eine normale Autoreise. Man ist nah bei der Natur, an den Menschen (interessant ist auch, dass sich oft mit der Gegend auch die Menschen ein wenig ändern) und nimmt viel mehr Eindrücke in sich auf. Das Gefühl am Ende einer Tour, so viel erlebt zu haben, war bei mir nie besser als bei Radreisen...