Hallo/Hola/Hi

Ich reise ab Ende Sept. für 9 Monate nach Südamerika. Ich werde zu 99% nach Cuzco fliegen und dort dann für 1 bis 2 Monate auf einer Pferderanch sein (Urubamba).

Nun weiss ich nicht, ob ich dann südwärts oder nordwärts fahren will/soll. Ich habe ja 9 Monate Zeit..wer würde mir ein bisschen helfen die Route zu planen?

Zuerst Ecuador....ev. Columbia...dann wieder retour mit Bus und dann Bolivien (La paz) südwärts?

Ab wann kann man die Salar de Uyuni wieder befahren? oder bis wann?
Höre immer wieder verschiedene Daten (bis Dez.) (ab Febr. wieder)????

dann möchte ich bis Argentinien (Bariloche) / Chile(Pt Mont)radeln.

Weiter wieder in Richtung Buenos Aires....

Also, ich freue mich auf eure Hilfe!

Hoi (und willkommen) Frenzy,

den Salar de Uyuni kann man wohl genussvoller fahren, wenn er nicht zu durchnässt ist, und das hängt vom Einsetzen der Regenzeit ab. Letztes Jahr war da der Dezember wohl schon nicht mehr so gut (am Salar, ich war ein bisschen südlicher, da ging es grad so). Ob der Salar im Februar schon wieder gut zu befahren ist weiss ich nicht, ich schätze eher nein, da ja im Februar auch weiter im Süden (bis hin zum Paso del San Franzisco) ein bisschen invierno boliviano auftreten kann. Wolfgang B. aus dem Forum ist im Süden Boliviens im März/April gefahren und hatte auch noch Regen/Schnee?.
Mit dem Bus kannst du in Südamerika in der Tat sehr gut flexibel weite Strecken zurücklegen.
Wenn du Ende Sept. in Peru bist und dann zwei Monate auf der Ranch, dann ist es schon fast Dezember, da wird es in Bolivien im Norden leider schon regnerisch sein, du kannst dann eventuell an die Küste ausweichen.
Ich würde an deiner Stelle schauen, dass ich im Dez bis Februar eher im Süden bin, evtl südlicher als Bariloche, bei so viel Zeit empfiehlt sich da die Carreterra Austral bis nach El Chalten (Argentina) zu fahren und auch noch den (mir leider noch unbekannten) Torres del Peine-Park zu besuchen, Perrito Moreno natürlich nicht vergessen.

Viel Spass beim Planen und Fahren,
Karten kann ich dir nicht viel anbieten (hab immer alles aus dem Internet genommen), aber mal einen Plausch in einer Beiz

Ciao

Christian

Wäre es dann besser, wenn ich die Farm ausliesse und direkt nach Süden fahren würde? Im Oktober wäre es doch noch möglich? Oder?

Ich würde es eigentlich nicht so toll finden zuerst die Busfahrt zu machen und dann retour fahren....1. möchte ich ja die Natur erleben und nicht befahren! 2. Die Farm muss nicht unbedingt sein. Das kann ich auch später noch machen.

So könnte ich dann auch eine andere Destination anfliegen....südlicher....

Wie ist es wohl alleine als Frau zu reisen? Gibt es jemand da draussen, die/der das kennt?

Salut,

anhand von Klimadiagrammen kann man sich oft gut orientieren
für Cuzco:
Klimadiagramm
für La Paz und andere Orte findest du da auch was, für La Paz ist da sogar eine Reisezeit bis November angegeben, aber das kann man sicher nicht generalisieren, da du eben schon knapp vor der Regenzeit bist und dann Pech haben kannst. Die Pferdefarm würde ich in der Tat auslassen, wenn du nicht Bus fahren willst. Der Süden in Patagonien empfiehlt sich für die Monate Januar/Februar, wobei der Herbst auch schön ist, für die Carreterra Austral wurden mir diese zwei Monate angegeben, da sie am regenärmsten sind (man kann aber auch in dieser Zeit Regen haben).
Leider kenne ich deine Präferenzen nicht, aber für entlang der Anden in Chile/Argentinien empfiehlt es sich ab und an die Seite zu wechseln. Im Norden ist (auch wegen vorhandener Strassen) die argentinische Seite schöner, wobei San Pedro de Atacama auch sehr schön ist (halt mit viel Touris, dort sind eigentlich immer ein paar Radler, teils northbound teils southbound, die wissen auch nicht alle von der Regenzeit :)). IM Süden soll das chilenische Seenland schön sein (wobei gegenüber Argentinien auch sehr schön ist). Und ab Höhe Puerto Montt/Esquel auf jeden Fall nach Chile bis es nicht mehr anders geht.
Buenos Aires empfiehlt sich in meinen Augen nicht so sehr als Ziel, weil der Weg dahin eher durch Flachland geht und das mag ich nicht so sehr (habe dieses Jahr schon ein paar Schweizerinnen empfohlen, dass sie nicht ihre Route vom Lago Argentino an die Küste/Rio Gallegos/Calafate durchziehen, sondern einfach weiter nach Süden über Chalten fahren).
Jetzt hast du zwar immer noch keinen Flughafen, aber hoffentlich ein paar Anhaltspunkte mehr. Mangels eigener Erfahrung kann ich dir zur letzten Frage wenig sagen, Südamerika ist halt sehr machista, mit Reisepartner/in ist es von daher sicher etwas entspannter. Zu jedem Reiseziel wirst du negatives hören, wenn du genügend bohrst, aber man sollte sich vielleicht nicht zu sehr damit belasten.

Ciao und schöne Reiseplanung

Christian

Hallo Frenzy,

das Allermeiste zu deinen Fragen hat dir Christian schon perfekt erklärt. Da gibt es kaum noch etwas hinzuzufügen. Nur noch als Anregung: Du könntest einen Hin- und Rückflug nach Lima buchen, dann zunächst deine Pferderanch aufsuchen und dann via Buenos Aires nach Ushuaia fliegen. Von dort dann Richtung Norden radeln und ein halbes Jahr später wieder in Lima eintreffen. Das wäre so jahreszeitmäßig für alle von dir durchradelten Regionen etwa das Optimum.
Die von Christian genannte Tour von Wolfgang kannst du übrigens auf unserer Seite www.bikeamerica.de nachlesen (unter "weitere Toure / Links - Pässe, Puna, Lipez-Route"). Und was das Radeln als Frau in Lateinamerika betrifft: Eine Co-Autorin des Lateinamerika BikeBuchs ist von Mexiko bis Buenos Aires geradelt und kann dir sicher die besten Tipps geben. Da ich jedoch grundsätzlich keine Mail-Adressen weitergebe, kannst du mir über das Forum oder über bikeamerica deine Mail-Adresse zukommen lassen und ich leite sie an die Co-Autorin weiter; sie antwortet dir bestimmt.

Suerte, Gruß Thomas

Hallo!
Ich war selber noch nie in Südamerika aber ich weiß von der Waltraud ("Wal")daß sie damals von Süd nach Nord geradelt sind und extremen Gegenwind hatten. Wenn Du auf ihrer Homepage ließt, wirst Du den Tip bekommen, von Nord nach Süd zu radeln. Mach Dich wegen der Windrichtung nochmals schlau.

Ich glaube das sollte man beherzigen.

Gruß Rennrädle

Naja, das sagen doch im Grunde fast Alle, meistens meint man als Radler wohl der Wind sei mehr von Vorne als von Hinten gekommen.
Ich bin von Tierra del Fuego bis ans Nördlichste Ende der Andenkette gefahren und kann die Nord-Süd-Windrichtung nicht generell bestätigen, aber nördlich von Santiago teilweise eine tendenzielle Ausprägung West-Ost.
Wenn die Reise im September beginnen soll ist m.E. eher ein Start im Süden des Kontinents empfehlenswert, wobei September in südlichsten Patagonien noch etwas zu früh ist.

Gruss
Manuel

Hallo Rennrädle,

der Wind ist in Patagonien generell ein Problem, das wurde hier im Forum schon öfter thematisiert. Westlich der Anden bläst es vom Meer her mit Haupt-Windrichtung Südwest. Das können wir selbst und aus eigener Erfahrung für die gesamte chilenische Küste bestätigen - wir hatten jedenfalls von Oktober bis Dezember dort teilweise beträchtlichen Gegenwind, als wir von Antofagasta nach Puerto Montt radelten. Südlich etwa der chilenischen Seenplatte bringt der Wind viel Feuchtigkeit mit, das regnet sich dann an den Anden ab und deshalb ist Westpatagonien (Carretera Austral) auch so ein Regenloch. Das, was dann auf der argentinischen Seite Patagoniens ankommt, sind gewaltige Föhnstürme, Fallwinde, Hauptrichtung also von West. Das kann dann je nach örtlichen Gegebenheiten von Südwest auf Nordwest differieren, Tage mit reinem Nordwind haben wir dort zumindest nicht erlebt. Am besten, man gibt mal bei www.wetteronline.de z.B. für Punta Arenas, El Calafate, Coihaique und Puerto Montt in den Klimarechner "Windrichtung" ein und wählt für die vergangenen Jahre etwa die Zeiträume November bis Februar, dann kann man sich ein ganz respektables Bild machen. Bleibt natürlich die altbekannte Radler-Erfahrung, dass, wenn man mit einer bestimmten Windrichtung rechnet, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das Gegenteil auftritt.
@Mäni: Stimmt, September ist für Patagonien zu früh. Aber Frenzy wollte doch zuerst eineinhalb Monate auf ihre Ranch, dann hinterher passt's schon.

Gruß Thomas

moin frenzy

das meiste wurde schon gesagt, darum nur ein paar persönliche ergänzungen: für mich war der schönste teil meines SA-trips die carretera austral, das seengebiet südlich und nördlich von bariloche, nordargentinien und teile boliviens.
dein problem wird tatsächlich sein, die regenzeit in bolivien und der damit verbundenen unpassierbarkeit des salars mit dem zeitfenster in patagonien zu vereinbaren. dies wird dir vermutlich am ehesten gelingen, wenn du nicht am stück von N nach S oder umgekehrt fährst, sondern zb von cusco direkt nach san pedro de atacama oder so, von dort aus mit öffis nach süden zb nach punta arenas oder ushuaia und von dort mit dem rad gen norden. ich bin nicht nach puerto montt gefahren, sondern über fuertelefu nach argentinien und dann erst wieder nach der ruta de siete lagos zurück nach chile geradelt. die gegend dort ist wunderschön und ich hatte genug vom regen, der grade um chiloé rum ein treuer begleiter sein kann.
nachteil bei der planung wäre, dass du gleich auf 3500m ünn starten würdest. ich fand den altiplano trotz 3er monate radtraining schon echt hart, zumal die versorgung mit nahrungsmitteln in der vielfalt alles andere als üppig ist und somit der "belohnungsfaktor essen" ziemlich wegfällt.
viel spaß bei der weiteren planung und der reise selbst.

gruß malte

wie ist dein spanisch?

schöne Info bekommt man auch hier:
http://www.gonebikeabout.com/
Kurt und Darina (St.Gallen) waren dort ein Jahr.
Auf ihrem Forum ist auch eine Einlandung zu einem Treffen am 6 und 7 September in Appenzeller land.
Arie