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#442541 - 05/30/08 07:27 AM wer war schon im Juli in Russisch-Karelien ?
gerold
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Hallo Leute ! Habe die Suchfunktion schon bemüht, ein paar Fragen hätte ich noch an Leute, die im Sommer schon mal in Karelien waren.

Ich werde vom 4.-7. 7. bei der 1200 km-Brevet Woligda-Onega-Ladoga mitmachen, gefahren wird nach Brevet-Regeln.

Nachdem ich ein paar Fotos von den Straßen dort gesehen habe, werde ich meine Carbon-Gabel-Sensibelchen zu Hause lassen und lieber mein Stahl-Reise-RR etwas abspecken (ein Freund will mit dem MTB und Slicks fahren, ich möchte bei so langer Distanz keinesfalls auf den Rennlenker verzichten).

Was meint ihr :

1) Stabile Felgen und 28er Vittoria Randonneur-Reifen müssten reichen, oder ?
2) Nabendynamo lasse ich zu Hause (der Brevet heisst nicht umsonst "Weisse Nächte" oder so ähnlich - für die paar Stunden Dämmerung und 2-3 Stunden Nacht tuts auch ein gutes Batterielicht, oder ?
3) abgesehen von ein paar Kleinstädten alle 200-300 km werden dort außer irgendwelchen armseligen Bretterbuden nicht viele Ortschaften zu erwarten sein - halbwegs radfahrgeeignetes Essen (ich bin da eh nicht anspruchsvoll) unterwegs kaufen ist wohl nicht drinnen, Tankstellen mit Laden (wie im benachbarten Finnland) wirds wohl mitten im Wald auch nicht geben, oder ? Gibts Trinkwasser zum Flaschenauffüllen unterwegs ?
4) Mückenschutzmittel vor Ort kaufen oder mitbringen (welches ?) Sind die Biester tagsüber auch ein Problem oder nur in der Dämmerung ? Ist die Mitnahme eines Insektennetzes für Pannen, Pausen, Schlafen in den Verpflegungsstationen etc.) sinnvoll ?

Fragen über Fragen... für Erfahrungsberichte bin ich dankbar.

Gruß Gerold
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#442547 - 05/30/08 07:55 AM Re: wer war schon im Juli in Russisch-Karelien ? [Re: gerold]
natash
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Hallo Gerold,
zu 1)wenn Ihr die Hauptstraßen fahrt, sollten Dir 28er Reifen langen, außer da wird gerade repariert, dann kippen Sie jede Menge Grobschotter auf die Straße und das ist dann kein Spaß. Für die kleineren Straßen empfiehlt sich ein geländegängigeres Rad, was aber nicht heißt, dass jemand der sowas kann, nicht auch mit was schmalerem durchkommt.
Ich hatte damals (vor 9 Jahren)einen stabilen Stahlgaul (mein Diamant), 37ger(oder 40ger?, egal) Reifen und eine 7Gang-kettenschaltung unterm Hintern, damit konnte ich auch mit viel Gepäck fast alles fahren. Die Hauptstraßen habe ich aber als ziemlich gut in Erinnerung, was aber auch am Vergleich mit den anderen Straßen liegen mag ...
zu 2) vermutlich brauchst Du gar kein Licht. Die Nacht ist eher so eine Art helle Dämmerung, Akku langt auf jeden Fall.
zu 3)in den größeren Dörfern gibt es Dorfläden. Die Haferkekse sowie die Lebkuchen sind gute Radfahrernahrung, ebenso wie das wirklich gute Standard-Roggenbrot. Du kannst Dir beides mit gesüßter Dosenmilch versüßen, die genannten Artikel gibt es eigentlich überall. Limonade, Bier und Wodka gibt´s da auch. Dorfläden sind meistens 4-Eckige baracken (Beton oder Holz mit vergitterten fenstern(diese Schmuckgitter9 und einem Schild :magasin oder produkti)Mineralwasser ist meistens Heilwasser und schmeckt in etwa wie der Inhalt des Toten Meeres. Bei Magenproblemen ist das toll - bei Durst nicht. ich habe das Wasser aus der Dorfpumpe oder einem der Seen getrunken (mit Micropur drin).
Wenn Du auf Holzkohle am Spieß stehst, kannst Du LKW-Fahrer Haltepunkte ansteuern, das Zeug heißt dann Schaschliki und soll ganz lecker sein (bin Vegetarierin, deshalb kann ich da nichts dazu sagen). Tankstellen, wie Du sie hier kennst, habe ich da keine gesehen.
zu 4) gegen die Mücken hilft eigentlich nichts - außer: nicht stehenbleiben. Wenn Du fährst, lassen Sie Dich in Ruhe. Wenn Du ein Fleckchen one See findest ist das auf jeden Fall mückenfreier, wie die Feuchtgebiete. Man gewöhnt sich aber an die Stecherei, ansonsten ziehst Du halt lange Kleidungsstücke an. Ein netz für´s Gesicht kann für´s Zelten im Wald sinnvoll sein, aber das tust Du ja nicht, oder doch?
Ich wünsche auf jeden Fall viel Spaß in eine sehr schönen Gegend (und bin ein wenig neidisch).
LG nat

Edited by natash (05/30/08 08:02 AM)
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#442587 - 05/30/08 11:14 AM Re: wer war schon im Juli in Russisch-Karelien ? [Re: natash]
gerold
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Topic starter
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Vielen Dank nat, das hilft mir schon mal weiter.

Es ist davon auszugehen, dass der Brevet auf Hauptstraßen stattfindet, zumindest sind in dem vom russischen Radclub aufgelegten Prospekt RR-Fahrer abgebildet, Ausflüge auf unbefestigte Straßen sind daher eher nicht geplant.

Die Wasserversorgung ist offenbar das größte Problem, ich trinke eigentlich immer Isostar (nur viel stärker verdünnt) und die Zeit, Micropur wirken zu lassen, werde ich nicht haben - da ich aber davon ausgehe, dass es zumindest bei der Kontrollstellen (so alle 80-100 km) Trinkwasser geben wird, werde ich halt mehr Flaschen bzw. einen Wassersack für unterwegs mitnehmen.

Campen werde ich sicher nicht, aber so etwas ähnliches - einfach (wenn ich zu müde zum Weiterfahren bin) irgendwo ein paar Stunden in einem Leichtschlafsack schlafen - wahrscheinlich in oder bei den Kontrollstellen (die unter Randonneuren beliebten Bankomat-Kammern - trocken und gepflegt - wird es wohl nicht geben...).

Gibts eigentlich so etwas wie Nudeln in Rußland ??? Würde mich nicht als Vegetarier bezeichnen, aber FLeisch in größeren Mengen ist auch nicht so ganz meins. Und sind die hygienischen Verhältnisse als heikel einzustufen ? (so wie zB im Sommer im Süden, bzw. empfiehlt es sich irgendwas (Salate ? gibts die überhaupt dort ?) nicht zu Essen um keine Magen/Darmprobleme zu bekommen ?).

Vielen Dank für eure Infos !
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#442688 - 05/30/08 05:07 PM Re: wer war schon im Juli in Russisch-Karelien ? [Re: gerold]
natash
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Hai gerold,
fürs wasser gibt es auch das Micropur(und andere marken) in flüssig mit ein wenig Chlor, dann mußt Du nix mehr einwirken lassen. Nudeln heißen auf russisch makaroni und gibt es eigentlich in jedem laden, ebenso wie Getreidegrütze (Buchweizen, gerste, hafer, da kannst Du dann eine schöne Kascha (Getreidepampe) draus machen.
Gemüse bekommst Du wenn, dann nur von irgendeinem Mütterchen, das das Ganze im Garten anbaut (die liegen dann vor dem Haus, auf einer Mauer o.ä.,)ist dann sehr lecker, manchmal gibt es auch Stände.
Ich fand eigentlich nichts besonders unhygienisch, bin da aber auch nicht besonders heikel. Die Klos auf dem Land sind halt manchmal Plumpsklos, aber das wirst Du wohl kennen, wenn ich Deine Länderliste so anschaue.Insgesamt wohnen da oben so wenig Leute, dass ich da die Gefahr für Krankheitserreger nicht groß einschätze, es ist ja da auch nicht gerade heiß.
LG nat
PS: Kontaktier mal den Ivo, ich glaub der fährt da auch mit
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#442755 - 05/30/08 10:24 PM Re: wer war schon im Juli in Russisch-Karelien ? [Re: gerold]
tkikero
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In Antwort auf: gerold

2) Nabendynamo lasse ich zu Hause (der Brevet heisst nicht umsonst "Weisse Nächte" oder so ähnlich - für die paar Stunden Dämmerung und 2-3 Stunden Nacht tuts auch ein gutes Batterielicht, oder ?
...


Ich war da oben mal im Winter (dann bitte statt Fahrrad Langlaufski einpacken, und warme Klamotten), mir wurde allerdings glaubhaft berichtet, dass in den sechs Wochen um die Sommersonnenwende herum "nachts" gar kein Licht gebraucht wird (ich hab nur das Gegenteil erlebt, um die Mittagszeit hörte die Dämmerung auf, um die Mittagszeit fing die Dämmerung wieder an, dazw. war Nacht ) ...

@natash: Makaroni, ist ja nett. Von den Deutschen haben sie den Begriff "Butterbrot" importiert (wusste gar nicht, dass Butterbrote etwas typisch Deutsches sind ....). Von den Engländern das Wort für Bahnhof (der erste Zugverbindung der Weltgeschichte startete angeblich im britischen Vauxhall) ...

Edited by tkikero (05/30/08 10:32 PM)
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#442842 - 05/31/08 03:12 PM Re: wer war schon im Juli in Russisch-Karelien ? [Re: gerold]
Falk
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Zitat:
2) Nabendynamo lasse ich zu Hause (der Brevet heisst nicht umsonst "Weisse Nächte" oder so ähnlich - für die paar Stunden

Das halte ich für den falschen Weg. So weiß sind die Nächte in Karelien nun auch wieder nicht. Es reicht zwar zum Lesen, aber garantiert Dir jemand, dass es wolkenlos ist und Du nicht gerade gegen Mitternacht durch den Wald musst?

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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#442972 - 06/01/08 11:15 AM Re: wer war schon im Juli in Russisch-Karelien ? [Re: tkikero]
faltblitz
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Hallo,

die Infos sind auch für mich sehr interessant, da wir in etwa einer Woche auch dorthin aufbrechen. Zwar nicht nicht zum Radeln, aber wir bewegen uns auch aus eigener Kraft vorwärts...per Kajak... zwinker

Wir werden da natürlich fast immer einsam, fernab von Ortschaften campen und daher meine Frage: Wie sind die Erfahrungen mit Tieren? Welche Verhaltensregeln sind zu empfehlen?

Von einem Bekannten, der u.a. in finnisch Karelien unterwegs war, wurde mir gesagt, in Gebieten, in denen gejagt wird, seien diese scheu und machten meist kaum Probleme. Da wo sie geschützt sind (z.B. Nationalparks) verlören sie jedoch die Scheu und könnten aufdringlich werden, Bären, Füchse, Wölfe u.a. Feinschmecker auch mal das Lager besuchen und die Lebensmittel kosten wollen. Vom ihm nahegelegte Regeln: Keine Lebensmittel und Kosmetika ins Zelt, keine Lebensmittel und unabgewaschenes Geschirr im Lager rumliegen lassen.
Wie sind Eure Erfahrungen?

Erfahrungsgemäß machen aber wohl regelmäig die meisten Probleme die überall vorkommenden kleineren Spezies: Mäuse, Lemminge, auch Marder...

Grüße
Christoph
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#442974 - 06/01/08 11:16 AM Re: wer war schon im Juli in Russisch-Karelien ? [Re: natash]
cyclist
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Underway in Sweden

Moin Natalie!
Wie, nicht unterwegs? verwirrt erstaunt

Zitat:
Gemüse bekommst Du wenn, dann nur von irgendeinem Mütterchen, das das Ganze im Garten anbaut (die liegen dann vor dem Haus, auf einer Mauer o.ä.,)ist dann sehr lecker, manchmal gibt es auch Stände.

Nicht das da wer was falsches denkt, was da so in Karelien abgeht... grins Nicht die Mütterchen liegen auf der Mauer, sondern das Gemüse usw. zwinker
Manchmal sitzen die Babuschkas auch mit ihren Eimerchen mit Obst, Gemüse usw. vor ihren Häuschen, in der Stadt, am Laden..., das Problem ist dann meist nur, das sie gerne mehr verkaufen möchten, als man selber haben möchte oder in den Taschen gewillt ist, unterzubringen.
Bei Beeren und höheren Temperaturen sollte man etwas vorsichtig sein, die Dinger werden dann ganz gerne lebendig, was nicht so sehr gesundheitsfördernd sein kann. bäh

Gerold: Die Berichte von Natalies & meiner Tour, sowie von unserm Begleiter kennst vermutlich schon, schau auch mal auf den diversen anderen Reiseberichteseiten, da gibts noch ein paar Artikel (kann gerade nicht selber suchen).
Zu dem von Natalie kann ich nix hinzufügen, außer das die Empfehlung den Ivo (aus Maastricht) mal zu kontaktieren eine gute Idee ist, der war schon öfters in der UA + RUS brevetmäßig unterwegs.
Schönen Gruß
Markus
Unterwegs zu sein, heißt für mich nicht auf der Flucht zu sein. Ich habe Zeit genug, oder nehme sie mir. Vielleicht weil ich noch kein Rentner bin? Bin auf Reisen nicht elektrifiziert unterwegs. Wieso? Weil ich es noch kann!
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#442976 - 06/01/08 11:28 AM Re: wer war schon im Juli in Russisch-Karelien ? [Re: faltblitz]
cyclist
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Underway in Sweden

Hallo Christoph!
Zitat:
Wie sind die Erfahrungen mit Tieren?

So z.B. Beeren (Bären)? schmunzel
Wenn du dich normal laut bewegst, werden die üblichen Tiere - die dir was anhaben könnten - sich vermutlich kaum nähern, die kleineren Tiere, da helfen die üblichen Maßnahmen, wie z.B. abends alles abwaschen, verpacken, verbrennen, vergraben usw.
Wir hatten damals - außer mit den Mücken & Bremsen - keine negativen Erfahrungen gemacht, aber die Erfahrungen mit diesen Tierchen waren schon mehr als reichlich...
Als einziges Mittel war damals Belomorekanal wirksam, das ist aber vermutlich nur von starken Rauchern anwendbar, bzw. einheimischen Rauchern... Das war damals die zweitbilligste Zigarettenmarke, da hab ich mich auch mal freiwillig einnebeln lassen, half dann ca. 1/2 Std. bäh Unsere mitradelnde Raucherin schaffte davon gerade mal ne Halbe..., ist also wirklich nur was für die ganz harten... grins
Ansonsten lange Klamotten, Netz + Mütze, Soventol (o. ähnl. Produkte), Arnikagel, kaltes Wasser (Spaziergang im See), Feuer u.ä.
Die üblichen Mittelchen von hier (hatten ca. 5 verschiedene mit) halfen gerade mal 1/2 Stunde und nur dort wo sie aufgetragen wurden, 5cm daneben war keine Wirkung mehr...
Schönen Gruß
Markus
Unterwegs zu sein, heißt für mich nicht auf der Flucht zu sein. Ich habe Zeit genug, oder nehme sie mir. Vielleicht weil ich noch kein Rentner bin? Bin auf Reisen nicht elektrifiziert unterwegs. Wieso? Weil ich es noch kann!
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#443137 - 06/02/08 08:01 AM Re: wer war schon im Juli in Russisch-Karelien ? [Re: cyclist]
gerold
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Danke für eure Infos - ich hab mich das WE über nur nicht melden können, da ich mit dem 600er Brevet beschäftigt war.

Nabendynamo werde ich doch zu Hause lassen (mir ist auch das 20-Speichen-Shimano-Laufrad zu fragil für die zu erwartenden Straßenverhältnisse), für ev. verregnete Nächte muss ein Batterielicht und die Helmlampe reichen, wenn nicht, geh ich einfach schlafen.

Was die Nudeln angeht - beruhigend zu wissen, dass es welche gibt- und gegen die Mücken scheint eh nur zügiges Radeln zu helfen.

Ich werde euch nachher über meine Erfahrungen berichten.

Gruß Gerold
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www.bikefreaks.de