Wieso kann man den Verschleiß nicht in einem Messwert zusammenfassen?
Bei der Kette summieren sich alle Verschleißanteile. Daher genügt die Längenmessung. Beim Ritzel ist die Abweichung von der Sollform entlang der Zahngeometrie unterschiedlich. Oben stärker als am Zahngrund.
Wolltest Du nur die Zahnbreite oben als Kennwert nehmen, bekommst Du z.B. ein Problem, wenn der Zahn durch den Verschleiß auch kürzer geworden ist. Theoretisch hast Du zwar noch die richtige Zahnbreite, da Du aber zu weit unten am Zahn misst, stimmts trotzdem nicht.
Der HG-Check ist schon der richtige Weg. Hier wird quasi eine Normkette mit einer definierten Kraft über die Ritzel gezogen. Wenn Sie rutsch, ist es verschlissen. Das ist das schon ziemlich gut.
Koordinatenmessgerät brauchts ja eigentlich gar nicht, da man eine Erfassung in 2D genügen sollte, was sich sehr einfach über eine Kamera o.ä. regeln ließe.
Da hast Du prinzipiell recht.
Es würde auch ein optisches Verfahren ausreichen. Z.B. so klassische Durchlichtgeräte.
Koordinatenmessgeräte sind einfach bequemer in der Handhabung. Zudem reagieren sie nicht so empfindlich auf Verschmutzungen am Messobjekt.
Auch lässt sich da recht einfach ein Programm teachen, das man ohne großes zutun dann hunderte Male ablaufen lassen kann.
Ach und nochwas: Um eine Prognose für den zukünftigen Verschleiß aus dem Ist-Zustand abzuleiten, müsstest Du ohnehin ein paar Versuchsreihen fahren. Ich vermute nämlich, das es da, wie bei den Ketten auch, Unterschiedde zwischen den Herstellern und auch noch innerhalb des Sortimentes eines Herstellers, und vor allem bei der zähnezahl der Ritzel gibt.
Das wird ganz schön aufwendig.
job