Hallo, kennt jemand interessant Routen von Chengdu nach Kunming in China?

Westsichuan ist noch komplett geschlossen für Touristen, kommt also nicht in Frage. Aber auch auf dem direktweg scheint es mindestens 2 Hauptrouten zu geben, aber auch noch einige kleiner Strassen die in der Mitte verlaufen. Hat jemand Erfahrung und kann uns einen Tipp geben, wo nette Routen von Chengdu nach Kunming verlaufen?

(Nochmal, was wir eigentlich vorhatten ist leider ausgeschlossen, also z.B. in Richtung westen über Litang, dann südlich nach Zhongdian zu fahren)

hallo zusammen

wir sind einen teil der strecke gefahren. von chengdu nach ebian und dann noch ein kurzes stück. nach einem teil wollte uns die polizei nicht mehr weiter lassen, nahmen dann den zug. dann mussten wir noch einen teil den zug nehmen wegen krankheit.

hier link zu den karten:
Karte
- Detailkarten

aus dem tagebuch:
Tagebuch Teil 1
Tagebuch Teil 2

hoffe das hilft, ansonsten fragt nach.

gruss
dani

Und wie sieht die Situation für Nordsichuan aus? Falls es möglich sein sollte würde ich einen Abstecher nach Jiuzhaigou empfehlen. Es liegt zwar nicht auf eurer Route, ist aber auf jeden Fall einen Besuch wert.

Bernd

@ dani:
Einen lieben Gruss und danke für die Tipps!

Haben einige Berichte auf eurer Seite gelesen.
Mal schauen wie es weitergeht - die meisten die wir getroffen haben, fahren ja scheinbar nie direkt von Chengdu nach Kunming, sondern immer durch die Berge, was wir normalerweise auch gemacht hätten...

aber vielleicht hat ja doch noch jemand einen Tipp für eine schöne Direktroute von Chengdu nach Kunming??

Lasst euch mal nicht taeuschen - egal wie ihr fahrt, ihr kommt um die Berge nicht drumrum. Der Unterschied ist nur ob die Gipfel schneebedeckt sind oder nicht...

Wir fuhren:

Chengdu - Leshan (Riesenbuddha), dann weiter ueber Wutongqiao / Qiaogou, Qianwu, Muchuan (Muxi).

Bis dahin alles ziemlich flach.

Hinter Muchuan (Muxi) ca. 350m geht es dann bergauf, der erste Anstieg endet auf etwa 1100 Metern an einem 2008 grad (fast) fertiggestellten (noch unbeleuchteten) Tunnel, der einen auf tadelloser neuer Strasse herunter nach Xinshi (325m) fuehrt.

Hier war unsere Karte wohl nicht ganz aktuell. Wir fuhren zwar wirklich die Strecke "213" wie auf der Karte, asphaltiert war sie aber nicht mehr, wir fuhren nach Zhongchen (Suijiang) ueber Piste entlang eines Flusses, dann durch den Ort durch, hielten uns rechts und fuhren Bergauf auf einer kleinen unasphaltierten Piste, an der in 2008 aber ein wenig kurz hinter dem Ort gebaut wurde.

Von hier an wurde es besonders schoen, aber auch anstrengend, bergauf
vom Fluss auf 325 Metern auf einen Pass mit ca. 1420 Metern. Der markiert die Grenze zwischen Sichuan und Yunnan und eine kleine Sprach- und Landschaftsgrenze die aber doch merklich ist. An einem Abzweig auf ca. 850 Metern fuhren wir auf Nachfrage weiter runter ins Tal. Man haette aber bestimmt auch weiter, links, auf der 213 bleiben koennen. So aber fuhren wir ins Tal auf 350 Metern, stppten im Ort GUIXI, und fuhren dann weiter in Richtung Zhongtang, wie uns beschrieben wurde, an einem sehr grossen Fluss lang auf einer Holperpiste und dann links in ein anderes, sehr sehr schoenes Flusstal wieder langsam bergauf. Nun ging es wieder auf guter asphaltierter aber kaum befahrenen Strasse weiter bergauf bis auf 1550 Metern.

Und wieder fuhren wir ins Tal, diesmal bis auf 580 Meter runter. Ab hier war es langweiliger da groessere Strasse und mehr befahren ueber DAGUAN (30km, 1000m) auf einen weiteren Pass (nochmal 40km, 2200m), dann wieder ein bischen runter nach ZHAOTONG (1900m).

Von ZHAOTONG folgten wir dann im wesentlichen der Schnellstrasse (Yiche - Zhongping - Daibu - Songming - Kunming). Das ist im Grunde teils langweilig, da manchmal nur alle 20-30km eine Ausfahrt kommt. Die Landschaft ist trotzdem schön, aber die Schnellstrasse nicht unbedingt zu empfehlen, wenn man nicht gerade schnell nach Kunming will.

Hallo!
Vielen Dank fuer die schnelle und nette Antwort!
Was uns stark verunsichert, ist Deine Anmerkung zur Route nach Lijiang. Genau diese Route hatten wir uns ueberlegt. Na ja, taeglich gibt's was Neues. Ein wenig sind wir schon davon genervt, zumal die Provinz Sichuan (und seine ganzen Bauprojekte) nicht unsere Erwartungen erfuellt hat (selbst wenn man noch auf den abgelegensten Strecken faehrt).
Weisst Du bzw. jemand ob die Stadt Zhongdian noerdlich von Dali fuer Auslaender zugaenglich ist?
Vielleicht faehrt man sich mal ueber den Weg...
Bis dahin, allen gute Fahrt...
Mo.

Hallo,
Zhongdiang wird eher nicht zugänglich sein, (schätze ich von Österreich aus)
Dort ist ein großer tibetischer Tempel und bis etwa Zhongdiang ist auch das Siedlungsgebiet der Tibeter.

Falls es doch offen sein sollte, gibt es von dort aus eine schöne Fahrt nach Lijang und man kommt an der Tigersprungschlucht vorbei.

Noch einige Höhenangaben: Nach Zhaotong geht es wieder auf 1400 M runter, dann bis kurz vor Zhongping wieder auf 2480 M rauf. Zhongping ist 2100 M, dann geht es rauf (nicht immer kontinuierlich) bis auf 2820, dann huckelige Abfahrt runter nach Songming (1930M). Und Vor Kunming (1890M) ist auch nochmal ein kleiner "Huckel".

Erkundigt euch selbst! Vielleicht bei einem fähigen PSB irgendwo. Sagt denen doch dass ihr da lang fahren werdet, und schaut mal wie die reagieren. Alles kann sich ständig ändern!

Soweit wir wissen, waren in den letzten Tagen Ausländer, die wir hier in Kunming im Hostel getroffen haben, in Zhongdian. Sollte also offen sein, unseres Erachtens!

Hallo,

sind im August 2000 mit einer Gruppe von China by Bike von Zhongdian über Lijiang bis Dali geradelt. Auch die Tigersprungschlucht war möglich und besonders beeindruckend. In der Umgebung von Zhongdian wurde uns zunächst noch ein lokaler Führer "zugeordnet". Später wurden wir aber "freigelassen". Aktuelle Infos bekommt Ihr sicher bei China by Bike. Die Touren sind nach wie vor im Programm und die haben auch wirklich profunde Kenner und Kontakte in die Region. Vielleicht hilft Euch die Info ja?
http://www.china-by-bike.de

Gruss Christoph

Chinas Südwesten ist seit ca. 12 Stunden größtenteils Katastrophengebiet (nein, keine Unruhen wg. Tibet, sondern mal eine Naturkatastrophe, ein schweres Erdbeben (7,8 Richterskala)).

Wenn selbst Wen Jiabao nicht durchkommt, weil viele Straßenverbindungen blockiert sind, dann kann man alle Reiseempfehlungen bis auf Weiteres vergessen ....

Sehr interessante Beiträge, denn auch meine Frau und ich planen eine Radreise von Chengdu nach Kunming. Wir sind hier aber noch am Anfang unserer Überlegungen ;-)

Ein paar Fragen sind bei mir aber noch offen geblieben:

(1) Ohne eine detaillierte Karte zu besitzen, hatte ich die Idee die folgende Route zu fahren: Chengdu -Ya´an - Kangding - Litang - Sangdui - Zhongdian - Lijang - Dali -> Von hier aus mit dem Zug nach Kunming und wieder nach Hause. Zeit hätten wir für diese Strecke 3 1/2 Wochen. Jetzt habe ich aber eine Detailkarte und erkenne, wenn ich das richtig sehe, zu meinem Schrecken, dass die Straße über mindestens drei Pässe führt mit Höhe um die 4.300 - 4.600 m. Trügen mich hier meine Augen oder sind die Pässe hier wirklich so hoch? Dass die Berge in dieser Region so hoch sind, war mir klar, dass die Pässe eine solche Höhe erreichen, hätte ich nicht gedacht.

(2) Wir würden diese Strecke im Dez./Jan. zurücklegen. Ist das übehaupt darstellbar oder müssen wir uns durch Eis- und Schneemassen kämpfen? Ich kann leider nur Klimadaten zu Kunming und Chengdu finden.

(3) Mich reizt es schon sehr durch die Berge zu fahren. Aufgrund der nur sehr begrenzten Zeit sollten die Pässe aber nicht über 3.000 m. liegen. Lijang und die Tigerschlucht würde ich außerdem sehr gerne sehen. Hat hier jemand eine andere Idee, wie ich diesem Ziel näherkomme? Was das Start- und Endziel angeht sind wir flexibel und weder auf Chengdu noch auf Kunming festgelegt. Kann also auch eine Rundreise sein...

(4) Hat jemand Alternativen in Yunnan oder Sichuan? Uns ist es vor allem wichtig, dass wir eine einigermaßen gut befahrbare Straße nutzen können, hierbei schöne Landschaften (auch gerne Berge) genießen können und ab aund an ein bisschen Kultur schadet auch nicht ;-) Leider haben wir nur 3 1/2 Wochen dafür Zeit. Aber besser als gar nicht fahren...

Danke schon mal jetzt für Eure Hilfe.

Gruß,

Bernd

1. Du siehst schon richtig. Die Pässe sind so hoch. Der erste hinter Ya an (Erlang mit so an die 3000 m), der nächste hinter Kangding (glaub so an die 4300 m), dann noch der ein oder andere Pass (Litang liegt auf schlappe 4300 m, davor geht es etliche Meter runter).
Hinter Litang wirds dann flacher. Interessant ist auch die Orientierung. Gibt wesentlich mehr Kreuzungen als hiesige Karten zeigen.

2. Eigentlich im Dez/Jan nicht machbar. Die Pässe sind meistens mit Schnee bedeckt. Ausnahmen bestätigen aber die Regel (war im Okt dort, selbst zu der Zeit hatte ich einiges an Schnee, was die Weiterfahrt mit Rad erschwerte).

3. Unten rum über die Ebenen. Erheblich mehr Verkehr. Was die Landschaft angeht, kann ich nix zu sagen.

4. Von Jinghong aus Richtung Norden. Eigentlich von den tropischen Wäldern (was mittlerweile noch übrig ist) in die tibetischen Vorgebirge. Weit bin ichs nicht gefahren, aber war ganz nett und die Strecke so weit asphaltiert (was in den Bergen Sichuans weitgehend nicht der Fall ist).

Gruß peter

Du hast gute Karten, ja, die Pässe sind dort so extrem hoch, bereits der erste Pass nach Knangding ist 4300m hoch und du wirst lange Zeit über 4000m sein. Die Berge sind bis über 7000m hoch! Ich bin einmal von Chengdu nach Lhasa und einmal auf dem Weg von Xining nach Dali diese Strecken gefahren.
Du brauchst Zeit, um dich an die Höhe zu akklimatisieren. Im roten Becken um Chengdu ist im Winter häufig Hochnebel und alles grau in grau. Die Luft ist durch Kohleöfen schlecht. In den Bergen ist es aber wohl meist klar und sonnig.


Die Zeit ist relativ Niederschlagsarm, du wirst aber extrem warme Sachen vor allem für die Nächte brauchen. Ich halte Radtouren in dieser Zeit in dieser Gegend für unpassend, außer man sucht bewußt so eine Kälte. In den Hochebenen hat es nachts unter -20°! Ich war einmal im März und einmal Ende Oktober dort oben und da hat es bereits mäßigen Nachtfrost.

Die Gegend bei Dali, Lijang, Tiegersprungschlucht, Kunming ist aber ganzjährig möglich. Du findest bei wetteronline.de die Klimadaten zu sehr vielen chinesischen Städten, auch Litang und Lijang.
Ich würde in dieser Zeit nach Kunming (dort ist immer Frühling sagt man) fliegen und von dort aus eine Rundreise machen, aber nicht weiter nördlich als bis zur Tiegersprungschlucht. Wenn du sehr Lust auf ein bisschen Tibet hast, dann vielleicht noch bis Zhongdiang, das liegt so 3000m hoch und ist tibetisch geprägt. Dürfte im Januar auch noch kalt genug sein.

Ja, die Provinz Guangxi in Süd-China. Du fliegst bist Guilin und radelst entlang des Li-Flußes bis nach Yangshuo und später weiter über Wuzhou, Zhaoqing und Guangzhou (Canton) nach Hongkong.

Kann ich empfehlen. Abgesehen von Guilin und Yangshuo wird man bis Guangzhou mit Sicherheit keine Touristen treffen! Wenn man sich Stress sparen will, dann von Guangzhou nach Macao fahren und von dort die Fähre nach Hongkong nehmen.