Hallo,

ich will mein Kettenblatt umdrehen (Rohloffnabe).
Meine Frage dazu: Eigentlich muss man es ja über den Kurbelstern hinwegfummeln und dann quasi "von innen" bzw. "von hinten" an de nStern schrauben.
Nun ist es bei meinem Koga aber so, dass das Kettenblaat sowieso nur ca. 0,5 mm Platz zur Kettenstrebe hat, bisschen wenig also. Kann ich mein Kettenblatt auch von vorne an den Kurbelstern schrauben? Wenn ich die Schrauben umdrehe (Inbus von Innen statt wie üblich von außen festschrauben) würde es gehen. Das Kettenblatt säße dann ca 4-5 mm weiter außen.

Frage 1: Wie ist das mechanisch: Versträg die so geschraubte Kurbelsatern-Kettenblatt-Kombination dieselben Kräfte?

Frage 2: Ich denke mal, dass ich dann die nun entstandenene Kettenschräglinie korrigieren muss. Wie mache ich das denn?

Frage 3: Oder würder ihr mir davon abraten?

dreckfingrige, verschwitzte Grüße
Rivella

1. Dem Kurbelstern ist das egal, normalerweise wären sowieso beide Plätze mit Kettenblättern belegt

2. Ist es bei der Rohloff nicht so, dass man normalerweise mit der äußeren Kettenblattposition die richtige Kettenlinie hat? (Rohloffkenner vortreten bitte)
Gegebenenfalls kannst du am Innenlager die Kettenlinie mit Spacern einstellen?

Die Schrauben musst du nicht verkehrt herum reinschrauben. Das macht doch keinen Unterschied. Das einzigste Problem könnte sein, dass das Kettenblatt Ausfräsungen für die Schraubenköpfe hat und sich dadurch mit normal erhältlichen Kettenbalttschrauben schlecht montieren lässt (gegebenenfalls die Kettenblattmuttern ein Stück abfeilen)

Wozu das Kettenblatt nach außen setzen, wenn die Kettenlinie jetzt gut war, kann sie dadurch nur schlechter werden. Ein halber Millimeter Luft ist nicht viel, aber der Abstand wird ja auch nicht kleiner, außer bei Vierkantkurbeln die mit Gewalt angeknallt werden. Problematisch könnten allerdings wie schon erwähnt die Kettenblattschrauben sein. Da die Bohrungen im Kettenblatt nur auf einer Seite angesenkt sind, schauen die dann hinten um die Tiefe der dort nicht vorhandenen Senkung raus. Mußt schauen, ob das dann an der Kettenstrebe noch paßt. Abfeilen würd ich da nichts. Erstens sind die Teile meistens verchromt, rosten dann also nach der Feilbehandlung munter vor sich hin. Und außerdem hält ja der Bund der Mutter, den man abfeilen müßte, die Teile zusammen - das geht also nicht.
Gruß Florian

Kettenblätter können leicht unsymmetrisch sein, also können aus den 0,5mm schnell 0 werden.

Ich meine nich den Bund abfeilen sondern die Mutter etwas verkürzen, damit sie dann ohne Unterlegscheibe passt wenn sie mit Unterlegscheibe nur in die Ausfräsungen ragt.
(oder halt Unterlegscheibenmit passender stärke suchen/basteln)

Notfalls sollte es aber auch so gehen. Dann verrutscht zwar das Kettenblatt etwas gegenüber dem Spider, aber da sie ja keine Rücktrittbremse fährt sollte das auch dauerhaft halten. sieht halt nur nicht schön aus

Bei so wenig Luft zwischen Kettenblatt und Kettenstrebe (ist das wirklich nur ein halber Millimeter?) muss ich dringend empfehlen, das Kettenblatt von außen auf den Kurbelstern zu setzen. die wenigen Millimeter Kettenschräglauf, die sich damit ergeben, sind praktisch ohne Bedeutung. Der Ausnahmefall wäre eine steife und breite Nichtschaltungskette. Wenn du auf den Kurbelstern nur ein Kettenblatt setzt, dann brauchst du in aller Regel die von Rohloff mitgelieferten Distanzbuchsen. Wie rum du die Kettenblattschrauben einsetzt, ist erstmal egal. Wichtig ist, dass sowohl der Kurbelstern als auch das Kettenblatt auf den Hülsenmuttern sitzen, damit sich für die Kraftübertragung eine formschlüssige Verbindung ergibt. Sind die Kettenblattschrauben auf der Innenseite, hast Du ein Problem, wenn Du sie mal wieder lösen musst. Von innen rankommen ist nicht so das Wahre.

Falk, SchwLAbt

Aaalso,

ich habe das Blatt erstmal von außen auf den Stern gesetzt und auch von außen die Sechkantinben eingeschraubt. Interessant fand ich, dass das Ganze nur fest anzuziehen war, wenn die "Unterlegscheiben" nicht unter der Sechkantschraube saßen, sondern auf dem Gegenstück (das mit dem Innengewinde), welches von hinten durch die Bohrungen gesteckt wird...
Das Blatt hat jetzt deutlich mehr Abstand zur Kettenstrebe (ca. 4 mm).
Die Schrauben schlagen auch in keinster Weise irgenwo an.

Jetzt frage ich mich nur noch: Woran merke ich, dass die Kette ZU schräg ist? Ich habe mit bloßem Auge erstmal nichts feststellen können, auf allen vier Zahnrädern (Blatt, Ritzel, Kettenröllchen) läuft die Kette mittig auf den Zähnen.

Nur den vermaledeiten Kettenschutz habe ich in Ermangelung des passenden Tretlagerwerkzeugs immer noch nicht anbringen können...

Nun denn, das Blatt ist erstmal gewendet und mein Rad endlich wideer einsatzbereit.
Danke für eure Rückmeldungen

Rivella,
dreckig und verschwitzt

Hast du mittlerweile einen Gegenhalter für die Kettenblattmuttern? Kann es sein, dass die Muttern so ziemlich genauso lang sind wie Kettenblatt und Spider dick sind? Dann könnte es sein dass die Unterlegscheiben nicht richtig sitzen und du nur die Unterlegscheibe zwischen Schraube und Mutter einklemmst statt das Kettenblatt zu befestigen.


Ob die Kette schräg läuft lässt sich ganz gut erkennen, wenn man genau von hinten auf das Ritzel schaut. Dann sieht man ob die Kette zum Kettenblatt hin einen Bogen macht oder nicht. (noch besser geht das wenn man die Kette herunter nimmt). Selbst kleine Abweichungen lassen sich damit gut erkennen. Was ZU schräg ist muss jeder für sich selbst entscheiden. Da gibt es keine genau definierte Grenze.

Eigentlich müsste es ja so wie du das Kettenblatt jetzt montiert hast genau passen, wenn Kurbel und Innenlager halbwegs zusammenpassen. (Kann es vielleicht auch sein, dass damals bei der Montage das Kettenblatt nur deshalb auf die innere Position gesetzt wurde, weil es sonst mit den normalen Kettenblatschrauben nicht so passte und die Kettenlinie nicht beachtet wurde?)

Du kannst ja Sachen fragen...

Zu den Schrauben und Muttern kann ich sagen, dass die Inbusschrauben wieder in einer Vertiefung sitzen. Ich gehe also schon davon aus, dass sie das Blatt halten und nicht nur die Unterlegscheiben...
Vorher hatte ich nämlich die Unterlegscheiben unter den Inben (und nicht unter der Gegenhaltermutter), und da konnte ich die Schrauben festdrehen, und sie haben sich immer noch als ganzes in der Kettenblattbohrung gedreht und das Blatt hat gewackelt obwohl alle Schrauben fest angezogen waren. Das ist es, was du meinstest, oder?
Das habe ich jetzt nicht.

Ansonsten konnte ich jetzt ersmal keine gröberen Fehler feststellen.

OT:
Was macht das Leben sonst? Sitzt du brav am Schreibtisch und erarbeitest dir deinen nächsten Radurlaub?

Grüße aus dem hochsommerlichen D am R
Rivella

genau
Dann sollte ja jetzt alles passen



du bekommst gleich ne PN