Über Pfingsten bin ich gezwungen, den polnischen Ostseeküsten-Radweg von Stettin nach Danzig zu fahren.

Meine Befürchtung ist: Est ist alles ganz flach, es geht immer nur am Meeer entlang und es ist alles ganz langweilig.

Meine Hoffnung: Es gibt in der Nähe landschaftlich schöne und abwechslungsreiche Regionen, welliges Gelände und interessante Sachen zum Ansehen, evtl. sogar noch gute und schöne Quartiere (no cämpingg).

Wer hat Tipps dafür?

Danke


Sigi

Nö, das nicht. Die Küste ist, wie Rügen eine Abbruchküste. Man hat schon ein paar Hügel drin.


Da es ohnehin keinen klar ausgeschilderten Radweg gibt, sondern man auf ruhigen Nebenstraßen unterwegs ist, kann man sich auch ganz ruhige Wege abseits des Küstenrummels suchen. Pfingsten kann ich nicht einschätzen, in den polnischen Sommerferien empfiehlt sich das ohnehin.

bezüglich der Unterkünfte kann ich nur raten, sich nach Agrotourista umzuschauen. Da bieten Hofbesitzer Zimmer oder Wiesen (Dann für Camper) zum Übernachten an. Die Gegend ist (zu) gut touristisch erschlossen. Man findet eigentlich in jedem Ort jemandem der Zimmer anbietet.

job

Lieber Sigi ,
vor etwa fünf - sechs Jahren sind wir zu viert von Usedom bis Danzig so grob parallel zur Küste gefahren .
Uns war es schon allein wegen der uns sehr ansprechenden sanften Endmoränenlandschaft immer sehr kurzweilig . Teilweise hat uns die Strecke leicht mal so fünfundzwanzig Kilometer von der Küste weggeführt , dann wieder so Stichstraßen zu einer Küstenstadt , viel durch aufgelockerte Wälder und so weiter . Auf den Landkarten waren viele Wege und kleine Straßen direkt am Meer entlang eingezeichnet , die wir damals entweder nicht gefunden hatten , oder die gesperrt oder nicht vorhanden waren . Hat uns komischerweise aber nicht gestört . Die Strecke war trotzdem sehr angenehm zu fahren . Das letzte Stück vor Danzig ist dann alles andere als flach !
Wünsch Dir eine schöne Reise ,
Dein
Werner
Suppenpanscher
P. S. Mit dem Knie wird's schon wieder ganz leidlich !

Habt Ihr Euch da an den Bikeline Führer gehalten oder frei orientiert?

Grüß Dich!


Sigi

Lieber Sigi ,
frei nach Lust und Laune und Wetter und Gelüsten und Gebrechen und Abneigungen und Zuneigungen - ganz so , wie's alte Säcke zwischen 54 und 60 Jahren halt so anstellen !
Sicher nicht für alle anderen beispielhaft , aber auch eine Möglichkeit !
War damals noch in Amt und Würden - also im Brotverdienst , aber wir haben uns drei Wochen Zeit genommen . Schon allein , weil unser Sohn währenddessen froh um seine Ruhe war .
Soll ich Dir eine ungefähre Streckenbeschreibung aus der Erinnerung schicken ?
Viele Grüße
Werner
Suppenpanscher

Ich hab die Tour letztes Jahr in entgegengesetzter Richtung gemacht. Es ist wirklich nicht langweilig. Wenn Du es hüglig magst, dann kannst Du vor Danzig noch einen Abstecher in die "Kaschubische Schweiz" bei Kartuzy (Karthaus) machen. Dort sind auch schöne Seen. Der Weg nach Danzig rein/raus auf den viel befahrenen Schnellstraßen ist nicht so toll - also wenn da jemand eine Alternative weiß, kann er sie ja mal beschreiben.

Kristin

PS Der Weg führt teils über ruhige Nebenstraßen, teils über Waldwege, die auch mal sandig oder sumpfig sein können, teils über Betonplattenwege usw. Für Abwechslung ist also gesorgt.

Gerne. Gerne auch mit Highlights.

Per PN oder öffentlich?


Sigi

Lieber Sigi ,
habs in etwa so in der Erinnerung :
Grenzübertritt in Swinoujscie / Swinemünde , dann auf der überraschend ruhigen Straße 3 nach Wolin , mit damals kostenloser Fähre über die Dziwna , kleine Straße nach Kamien Pomorski . Schöne Bäderhotels .
Weiter auf der 103 über Trzebiatow nach Kolobrzeg / Kolberg .
Da sehr billige Übernachtung in einem vorherigen Erholungsheim für Werktätige . Sehr einfach , hochinteressant . Die 11 weiter bis Koszalin / Köslin . Hier ein Höhepunkt : Einige Tage in einem Sanatorium . Alles auf Kommando : Essen , Ruhen , medizinische Anwendungen und so weiter . Am meisten hat uns amüsiert , wenn wir zu langsam gegessen haben , dann haben wir keinen Nachschlag mehr bekommen . Weil das Personal in seinem festgelegten Rhytmus arbeitete , da gab's keinen Pardon . "Wer zu langsam ißt ( zu spät kommt ) , den bestraft der Hunger ". Sehr frei nach einem gewissen Michail G. !
Dann auf einer kleinen Straße in Richtung Küste nach Darlowo / Rügenwalde / Rügenwaldermünde . Ne schöne kleine Stadt , anscheinend wenig Kriegszerstörungen , hat uns gut gefallen .
Die kleine Straße weiter nach Ustka , dann die 210 nach Slupsk / Stolp . Ursprünglich wollten wir direkt an der Küste entlang , das ging aus irgendwelchen Gründen nicht .Von Slupsk wieder auf einer kleinenStraße über Lubuczewo , Zelkowo , Wicko nach Leba . Das ist die Ortschaft mit der großen Düne . Hier haben wir eine Pension in der Ortschaft gefunden , die von einem ehemaligen polnischen Daimler - Mitarbeiter aus Sindelfingen betrieben wird . Namen und Adresse weiß ich leider nicht mehr . Hier waren wir dann fast eine Woche . Die Strecke nach Danzig war dann auf der E 28 sehr stark befahren , so daß wir von Wejherewo bis Danzig den Zug nahmen .
Von der Landschaft ist mir am stärksten der unendlich lange , durch den dichten Kiefernwald vom Land abgeschirmte , feinsandige und angenehmst stille Strand die ganze Ostsee entlang in der Erinnerung ! Habe so eine Vorstellung , im Winter mit Zelt und Schneeschuhen mal viele Tage einfach so dahin zu wandern . So , wie man halt seine Hirngespinnste umeinanderspinnen lässt .
Lieber Sigi ,
in meinem Alter stehe ich zu meinen Hirngespinnsten .
Drum die Antwort offen für alle .
Wünsch Dir einen schönen Urlaub ,
Dein
Werner
Suppenpanscherhirnspinner

Gibt es Deine Streckenführung als GPS-Track zum Nachfahren?

Lieber Otti ,
bin altzopfert , hab auch heute ( leider ) noch kein GPS !
Wie bereits einige Beiträge vorher schon gesagt , haben wir uns sehr ungeplant umhertreiben lassen , damals vor sechs Jahren . Wer weiß , wie heutzutage alles so ist .
Wir vier - zwei von uns sind aus Lübeck , zwei aus München - schwärmen auch jetzt noch von der für uns sehr reizvollen hinterpommerschen Landschaft .
Habe noch vergessen zu erwähnen , daß uns auch gesagt wurde , ab Juni ist die Hauptsaison , dann anscheinend mehr Betrieb .
Viele Grüße
Werner
Suppenpanscher