Moin allerseits,

nach Pfingsten habe ich ein paar Tage Zeit und möchte von Münster nach Heilbronn mit dem Fahrrad fahren.

Ist klar, die einfachste Strecke ist von Münster Richtung Wesel/Duisburg an den Rhein, dann Rhein entlang bis Mannheim und über Heidelberg Richtung Heilbronn. Diese Strecke habe ich aber schön öfters gemacht, daher jetzt mein Wunsch nach einer neuen Route.

Ich möchte meine Fahrt auch mit 2 Besuchen verbinden, einmal in Dormagen und dann auch in Aachen. Insgesamt habe ich die Strecke so geplant:

Von Münster an den Rhein bei Wesel/Duisburg, dann nach Dormagen. Von da aus nach Aachen. Unterwegs möchte ich gerne den Braunkohletagebau in Augenschein nehmen.

Weiß jemand von euch eine schöne und interessante Strecke vom Rhein zwischen Neuß und Köln nach Aachen ?

Von Aachen aus möchte ich dann gerne über das Hohe Venn (Belgien) fahren, dann weiter Richtung Luxemburg/Trier/Saarbrücken und grobe Richtung Osten um irgendwo zwischen Mannheim und Karlsruhe wieder an den Rhein zu kommen, um von da aus nach Heilbronn zu fahren.

Kennt jemand schöne Strecken über die Eifel/Ardennen ?
Habt ihr Tipps um den Pfälzerwald zu durchqueren ?
Oder weiter Richtung Süden durch Frankreich ein Stückchen ?

Ich fahre am liebsten auf Radwegen/Wirtschaftswegen oder wenig befahrenen Straßen. Es kann auch teilweise unbefestigt sein. Es muß nicht ständig rauf und runter gehen.

Habt ihr Ideen ?

Grüßle, Ludger

Ich würde die Route fahren, die man sich bei http://www.radroutenplaner.nrw.de errechnen lassen kann. Zum Tagebau gucken sollte man dann bei Bedburg mal kurz nach Norden abbiegen. Du könntest auch der Kaiser-Route folgen, ist aber ein Umweg.


Google mal nach Drei-Länder-Route (Aachen - Eupen - Monschau - Hollerath - Kronenburg - Kylltal - Prümtal - Trier). Diese Strecke ist auch im Radatlas Eifel von bikeline grob beschrieben.


Kann ich empfehlen. Ein paar Tipps findest Du in meinem Beitrag.

Gruß
Uli

Danke Uli,

ein guter und ausführlicher Beitrag. Ich werde den Abschnitt ab Karlsruhe nochmal mit Karte neben der Tastatur lesen und ich denke, einiges werde ich in meine Tour einarbeiten.

Mit dem Mangel an Unterkünften und sonstiger Infrastruktur an Jagst und Kocher hast du Recht. Das hat mich - der ich aus dem in jeder Hinsicht gut erschlossenem Münsterland komme - anfangs auch sehr irritiert. Besonders, da diese Region sich auch dem Fremdenverkehr widmen will. Das ist auf der Alb oder am Neckar hinter Horb aber auch nicht besser. Ich habe deshalb im schwäbischen Outback im Sommer immer mindestens 3 Liter Wasser an Bord.

Der Kocherradweg ist jetzt von Unterohrn bis Hardthausen perfekt asphaltiert. Da kann man nicht mehr radfahren wg. den Inlinern.

Danke und Grüßle, Ludger

p.s.: Wo steht der alte Schloßturm ?

Wer googelt, der findet.
Gruß
Uli

Düsseldorf !

Hi Ludger!

Ich bin zweimal auf moeglichst direktem Weg in drei Etappen von Beckum nach Heilbronn geradelt mit Zwischenstops in Marburg und Darmstadt. Mein Routenempfehlung ist fuer den ersten Tag durchs Sauerland, also Lippstadt, Ruethen, Winterberg, Battenberg und dann die Lahn entlang nach Marburg. Den zweiten Tag die Lahn weiter nach Giessen, Karben, Frankfurt-Bischofsheim, Faehre nach Offenbach, Messel nach Darmstadt. Den letzten Tag kann man mehr oder weniger parallel der B3 bis Heidelberg fahren (wenig attraktive Strecke) oder durch den Odenwald nach Eberbach und dann den Neckar entlang nach Heilbronn, was sehr viel schoener ist.

Ich habe mich schon gewundert, dass es hier in NSU einen Ludger gibt, ist der Name doch hier unten wenig bekannt. Jetzt, wo Du schreibst, dass Du auch aus dem Muensterland kommst, erklaert es sich. Vielleicht sieht man sich mal.

Gruss

Bernie

Lieber Ludger,

Aachen Trier geht am besten über Belgien (Lichtenbusch, Stausee Eupen, Büllesbach, Oberes Ourtal), dann hinauf nach Daleiden, weiter über Enztalradweg, Irrel, untere Sauer bis Igel , dort über die Eisenbahnbrücke und dann die Saar hoch nach Saarbrücken (Saarradweg), weiter nach Zweibrücken (Radweit-Strecke), dann bis Germersheim nach Rheinland-Pfalz-Radroutenplaner fahren, über den Rhein und dann der Radweit-Strecke nach Heilbronn folgen.

Das meiste dürfte sich mit deinen Vorstellungen decken, in der Eifel ist allerdings ein gewisses rauf und runter nicht vermeidbar.

Landschaftlich weniger schön ist das Saartal zwischen Merzig und Saarbrücken (allerdings dafür mit Weltkulturerbe Völklinger Hütte), die Alternative wäre, ab Merzig das Saartal zu verlassen und über die Höhen des Hunsrück zu fahren (ist meine nächste Tour).

Wenn du ein GPS hast, könnte ich dir für weite Teile der Strecke Routen und Tracks zuschicken.

Gruß

Igel-Radler

Tach Bernie,

die Sauerlandroute habe ich in ähnlicher Form auch einmal gemacht. Von Münster Richtung Werne, Wickede dann an der Ruhr aufwärts bis hinter Arnsberg, Dann rechts nach Eslohe uber den Berg nach Lennestadt (aus nostalgischen Gründen - früher hieß es Saalhausen). Dann Bad berlegurg, Bad Laasphe und dann an der Lahn bis Marburg. Da bin ich dann zu meiner Frau ins Auto gestiegen.

Wäre ich mit dem Fahrrad weiter gefahren, wäre ich nach Gießen, Aschaffenburg, dann dem Main entlang bis Miltenberg und dann über den Odenwald, Mudau, Schefflenztal, Jagst, Neckarsulm nach Hause.

Diesmal habe ich aber "Termine" in Dormagen und Aachen, deshalb die Westroute.

Ja, vielleicht sieht man sich ja mal.

Grüßle, Ludger

Hallo Igel-Radler,

ich habe mir mal die Strecke bis Igel auf der Karte angesehen. Frage hierzu:
Warum nicht im Ourtal bleiben bis zur Sauer ?

Grüßle, Ludger

Lieber Ludger,

weil zwischen Ouren und Dasburg im Tal für Fahrräder kein Durchkommen ist.

Auf Luxemburger Seite verläuft dort zwar der europäische Fernwanderweg E2, aber der ist nicht fahrbar (ich habe das auch einmal nicht glauben wollen und es bitter bereut ); auf der deutschen Seite gibt es wohl auch eienn Wanderweg, der vielleicht von einem erfahrenen MTB-ler ohne Gepäck zu fahren sein dürfte, aber auch ziemlich rauf und runter geht. Darum ist es sinnvoll, das Ourtal bei Steffeshausen in Richtung Lützkampen zu verlassen.

Die "klassische" Strecke geht dann über Daleiden nach Dasburg zurück ins Ourtal; da die Straße im Ourtal aber bis Vianden ziemlich rauf und runter geht, sammelst du auch da reichlich Höhenmeter (meinen Höhenmeterrekord habe ich übrigens auf dieser Strecke - von Vianden nach Kalterherberg - aufgestellt, und nicht etwa bei meiner Alpenüberquerung). Darum glaube ich inzwischen, dass das Enztal mit seinem Bahntrassenradweg die bessere Alternative darstellt (will ich am 8. Mai übrigens in der Gegenrichtung auf dem Weg nach Aachen ausprobieren, vieleicht begegnen wir uns ja )

Gruß

Igel-Radler

Du meintest Bütgenbach / Büllingen, oder?

Zur Strecke an sich: Wenn man im Hohen Venn sowieso über den Höhenzug fahren muss um ins Ourtal zu kommen, warum dann nicht über Ormont direkt ins Prümtal? Müsste zur Vermeidung von Höhenmetern die bessere Strecke sein.

Gruß
Uli (der momentan auch eine Eifel-Tour plant)

Moin,

das klingt erstmal logisch. Ist das Prümtal "ebener" zu fahren als das Enztal ?
Igel-Radler sagt, Enztalradweg ist Bahntrassenweg, das heißt für mich, es gibt nur sehr moderate Steigungen/Gefälle. Letztendlich enden beide in der Sauer - wenn ich das richtig erkennen kann.

Wenn man das weiterdenkt, könnte man auch bis zur Kyll fahren und die bis Trier runter - was sagt ihr beide dazu ?

Grüßle, Ludger

Kann man auch, kein Problem, habe ich schon mehrfach gemacht. Der Kylltal-Radweg ist für mich einer der schönsten Radfernwege in Deutschland. Ebenso wie entlang von Enz (der Bahntrassen-Radweg endet m.W. in Neuerburg) und Prüm (Waxweiler -Stausee Bitburg) muss man aber auch an der Kyll (bei Kyllburg) einmal (heftig!) aus dem Tal raus.

Falls noch nicht bekannt: http://www.eifel-radtouren.de . Dort steht auch, dass es mit dem Eifel-Ardennen-Radweg von Steinebrück nach Prüm mittlerweile einen moderaten Wechsel (ehemalige Eisenbahntrasse) von der Our zur Prüm gibt.

Gruß
Uli

Danke Uli !

O ja (immerhin habe ich nicht Bullerbü geschrieben )




Lieber Uli,

die Strecke liest sich auch recht interessant, aber da würde ich eher gkleich die Kyll hinunterfahren (die Kyllquelle ist bei Losheimergraben).

Insgesamt habe ich den Eindruck, dass die Prüm von den Höhenmetern her etwas heftiger ist als die Enz, da muss man eigentlich gar nicht aus dem Tal raus, und die Landstraße ist nicht sonderlich befahren. Außerdem sind es auf der von mir beschriebenen Strecke auch ein paar Kilometer weniger. Die Eifellandschaft ist bei allen Varianten ähnlich, wobei die westliche Variante meinem Geschmack nach die für die Hocheifel typischste ist.

Prüm und Kyll sind sicherlich auch schön, aber dieser spezielle herbe Charme der Schneifel ist wohl an Enz und Our noch am deutlichsten zu spüren.

Gruß

Igel-Radler

Gute Info, Danke Igel-Radler

Grüßle, Ludger