Tag,
ich bereite grad die Umrüstung meines Reiserades auf einen Rennlenker vor. Da ich fast aus den Latschen gekippt bin als ich die Neupreise für Renn-Schaltbremshebel gesehen hab, hab ich mir welche aus der Bucht gefischt: Ultegra STI 3x9, vermutlich das Modell 6510. Der linke war komplett, der rechte zerlegt, aber immerhin alle Teile vorhanden so wie es aussieht und auch keine gebrochenen Federn etc.
Als technisch halbwegs begabter Mensch dachte ich mir "kann ja nicht so schwer sein", allerdings kann man vom Aufbau des linken Hebels, der ja nur die 3 Kettenblätter schaltet, nur sehr bedingt auf den rechten schließen und Dokumentation gibts zum Aufbau nicht wirklich... Daher wäre ich für ein paar erhellende Hinweise zur Reihenfolge, in der ich die Kleinteile auf die Achse basteln muß, sehr dankbar.
Hier ein Bild von der "Basis" des Hebels, bis da hin ist es quasi identisch zum linken Hebel und ich denke ich habs richtig zusammengebaut:
Bild
Da drauf kommen als nächstes diese Teile, wo ich mir mit der Reihenfolge aber nicht so sicher bin:
Bild
Vermutlich gehört das so, oder? Bild
Und dann hab ich da noch eine kleine Spiralfeder (hab ich leider vergessen zu fotografieren heute morgen, wird bei Bedarf nachgereicht), vom Durchmesser her etwas größer als die in gängigen Kugelschreibern, ein Ende kommt offenbar wieder in irgendein Loch rein, das andere wird irgendwo hintergehakt. Es ist nicht die Rückstellfeder für den kleinen Hebel, die ist ja schon dran wie man auf dem ersten Bild sieht, sondern etwas kleiner. Wo kommt die hin?
Besten Dank im Voraus...

Gruß, Andre

Edit: Zu große Bilder in Links umgewandelt. atk

Hallo,

falls du es noch nicht gemacht hast, würde ich mir auf der Seite von Paul Lange die Explosionszeichnung deines Schaltgriffs anschauen.
Für das Modell 6510 habe ich mal den Link reinkopiert.
http://www.paul-lange.de/produkte/shimano/support/explosionszeichungen_archiv/ST/ST_6510_01.pdf

Genau kontrollieren ob auch alle Teile vorhanden sind und ob diese auch nicht verschlissen sind. Der damalige Eigentümer wird den Bremshebel nicht ohne Grund zerlegt haben.

Zum Zusamenbauen kann ich dir leider nichts sagen. Da muss jemand anderes ran.

grüße Frank

Hallo Andre,
die Paul-Lange-Explosionszeichnungen sind meines Wissens die einzige offizielle Publikation zu dem Thema, die öffentlich zugänglich ist. Die nützen Dir aber leider nichts, da bei Dir die Mechanik des Hebels ja auch zerlegt ist. Shimano wird detailiertere Zeichnungen haben, aber ob sie die rausrücken?
Ich empfehle Dir, Deine Frage noch mal bei der "Konkurrenz" in den Rennrad-Foren zu stellen (Tour oder Rennrad-News), da gibt es einige Experten, die die Hebel schon erfolgreich komplett zerlegt und wieder zusammengesetzt haben. Bei mir hat zum Glück immer eine Behandlung mit WD40 ausgereicht, wenn die STI's Probleme gemacht haben, an die Demontage der Hebelmechanik würde ich mich wohl nicht ranwagen.
Gruß Florian

Die Paul Lange Zeichnung kannte ich noch nicht, die könnte zumindest die beschriebene kleine Feder erklären. Für den Rest ist die Explosionszeichnung leider nicht genau genug. Trotzdem danke!

Nicht genau genug? Dir ist aber schon klar, dass du mehr erkennen kannst, wenn du so auf 400% vergrößerst?

Frank

Ich hatte mal einen MTB-Hebel zerlegt. Die beiden Sperrklinken haben jeweils eine Feder. Vermutlich ist deine Kugelschreiberfeder die einer der beiden Sperklinken zugehörige.
Übrigens: Einer hier hat Rennrad-Stis bereits zerlegt und wieder zusammengebaut, mich deucht es waren Dura-Ace. Such mal nach dem Beitrag und frag den Kollegen direkt. Denn Viele haben diese Aktion nicht hinter sich

Dennoch wird sich auch bei größtmöglicher Darstellung das gezeichnete Gehäuse nicht öffnen

So, es ist vollbracht. Ich hatte gestern abend ein weiteres mehrstündiges Zwiegespräch mit dem Hebel, und er hat schließlich eingesehen, daß er keine Chance hat
Wenn man's erstmal begriffen hat, ist das garnicht so schwer die Dinger wieder zusammen zu fummeln. Hab ihn am Ende nochmal zerlegt weil mir ganz unten eine Feder wieder rausgesprungen war, und dann innerhalb von 30 Minuten wieder zusammengesetzt. Geduld und einen ruhigen Arbeitsplatz braucht man natürlich schon.
Michael: Der Hinweis, daß *beide* Sperrklinken eine Feder haben, war richtig und wichtig. Die Feder, deren Platz mir unklar war, gehörte tatsächlich mit auf die Achse für die Sperrklinken. Das andere Ende der Feder wird an der Plastikkappe eingehängt, die als Gehäuse des Schaltwerkes dient.
Was mich etwas wundert ist, daß der linke Hebel so komplett anders aufgebaut ist, da hängt die zweite Sperrklinke nämlich ohne Feder rum und es zeigen auch beide Sperrklinken in die gleiche Richtung. Seltsam, aber scheint zu funktionieren..

Gruß, Andre

Hallo Andre, also ich habe mich bisher auch nicht getraut die Dinger zu zerlegen. Aber jetzt weiß ich ja wo ich u.U. Hilfe bekommen kann!.

Gruß Alfri

@Alfri: sicher, sag Bescheid wenn du Hilfe brauchst

Tja der Rechte scheint ganz gut zu gehen, aber der Linke zickt jetzt rum. Er schaltet nur noch eine von den beiden Stufen, und auch die hakt etwas. Ob das schon vorher war, oder ob ich beim zerlegen was kaputt gemacht hab weiß ich nicht... Ich fürchte aber, dem muß ich nochmal auf den Grund gehen
Ich bin mir auch überhaupt nicht mehr sicher, ob ich so eine fragile Technik an meinem auf Robustheit gebauten Reiserad dranhaben möchte. Vielleicht schau ich mir doch nochmal die Campa Ergopower Hebel an, die sollen ja deutlich robuster sein.
Gibt es Meinungen zu den SRAM-Hebeln, wie robust sind die und wie ergnonomisch sind die für Menschen mit relativ großen Händen? Die Campas fand ich gegenüber den Shimanos nämlich irgendwie zu klein.

Gruß, Andre