Hallo Zusammen

Ich möchte mein Batavus Retro mit einer Rohloffnabe aufrüsten und habe zwei Fachgeschäfte aufgesucht, um mich beraten zu lassen. Das Ergebnis, einmal wurde mir abgeraten mit der Begründung, wenn dann ein von vornherein kompatibles Rad, am besten ein Easy Rohler (ist aber schweineteuer ), der andere Händler meinte, bei meinem Batavus sei das ohne weiteres machbar, vielleicht noch ein kompatibler Kettenkasten dazu. Das ganz incl. Arbeitskosten würde so circa 1000 € kosten.
Jetzt bin ich ziemlich verunsichert. Was meint Ihr ?

Herzliche Grüße

spuernase alias manfred

Der eine Händler will dir nur ein neues Rad auschwatzen. Ein Umbau ist (fast) immer möglich. Allerdings muss geschaut werden, ob der Hinterbau genug breit ist denn die alten Nabenschaltungen waren oft schmaller als das heute gebräuchliche Mass von 135mm. Auch die Offerte von 1000E scheint mir durchaus realistisch bei einem Hollandrad (ohne Disc). Kettenkasten ist doch bei einer solchen Kombination schon ein Muss. Aber bitte einen hübschen aus Metal und nicht ein neumodisches Plastikteil ala Chainglieder.

Moin Manfred,

natürlich muß es kein neues Rad sein, nur um eine Rohloff zu haben.
2 Dinge sollten aber auf jeden Fall gegeben sein:

1. Das Rad sollte über Cantisockel verfügen. Denn die Rohloff gibt es nicht mit Rücktrittbremse.
Keine Ahnung, ob die neueren Batavus mittlerweile Cantisockel haben, mein Modell "Stabilo" von 1999 hatte zumindest noch keine.
Sollte Dein Rad nicht über Cantisockel verfügen, kannst Du höchstens noch schauen, ob Du irgendwo noch einen U-Bügel von Magura bekommst. Damit konnte man die Magura-Bremse (HS11/HS33) auch an der Pletscherplatte befestigen (Fotos und Beschreibung findest Du auf meiner Homepage). Den U-Bügel produziert Magura aber seit einigen Jahren nicht mehr.

2. Die Breite des Ausfallendes muß stimmen. Für die Rohloff sollten das 135mm sein. Auf keinen Fall sollte die Nabe in ein zu enges Ausfallende "gequetscht" werden.
Bei zu engem Ausfallende lassen sich Stahlrahmen von einem Rahmenbauer ggf. aufweiten, bei Alurahmen geht das allerdings nicht.

Gruß, André

Hallo,
Bitte direkt omruesten/einbauen lassen.
Du bist der ersten und einigen, ein uniqum.
Aber vor allem duerfte es Batavus oder andere Herstellern hier auch begeistern vielleicht die Nabe einzuschalten.
Jacq.

Die Einbaubreite ist wirklich das entscheidende Kriterium. Beträgt diese 135mm oder lässt sie sich soweit aufweiten, dann ist das schon die halbe Miete. Wenn die Ausfallenden waagerecht und nach hinten offen sind, dann musst du allerdings weiter mit dem fuddeligen Radausbau leben. Waagerechte Ausfallenden erfordern die Schraubachsversion TS. Lies einfach mal das Handbuch (etwas runterrollen), insbesondere den Teil mit dem Einbau. Traust Du es Dir zu (so schwierig ist das wirklich nicht), dann bau das Getriebe selber ein. Ich jedenfalls vergebe nur das Einspeichen und Zentrieren an Fremdfirmen, die das besser und schneller können als ich.
Ganz klare Absage an die Kombination von waagerechten Ausfallenden, interner Ansteuerung und Seilführung über die Kettenstrebe. Zieh über Oberrohr und Sattelstrebe, sonst hast Du bald Probleme.

Falk, SchwLAbt

Hallo,

volle Zustimmung für Webmantz und Falk. Ausserdem noch Geburtstagsgrüße ;-).

Je nach Zustand und Alter Deines Kameraden kann eine Neuanschaffung trotzdem sinnvoll sein, die Technik ist ja nicht stehengeblieben, und wenn der Umbau noch eine Lawine anderer Maßnahmen (neue Kette, Kurbel, Innenlager, Hinterbremse...) nach sich zieht, ist der Aufpreis zum Neurad mögllicherweise so gering, dass es über alles gesehen die bessere Wahl ist. Wenn man es sich leisten kann. Zudem dein jetziges Rad dann noch als Zweitfahrzeug erhalten bliebe. Daher würde ich den Rat zum Neukauf mal hinterfragen.

Im Falle der fehlenden Cantisockel zu den U-Bügeln noch eine Anmerkung. Es gab sie in den Größen A bis E, wobei A für Rennerles waren, bei denen die Pletscherplatte bzw. die Querstrebe sehr knapp über dem Reifen sitzt, B hat mal bei einem 27" mit 1 1/8 Reifen gepasst, über C (hatte ich nie in der Hand) bis D (Tourenrad) immer mehr Abstand von Felge zu Loch in der Pletscherplatte, und E hatte nicht nur den weitesten Abstand Felge- Loch, sondern auch einen größeren Abstand der Bremszylinder voneinander, für breitere Felgen wie z.B. bei Tandems. Erhältlich sind sie noch in den Größen E und D bei Utopia, kosten aber Geld, und evtl. hat sie noch jemand in der Bastelkiste. Du musst aber vorher dann den Abstand (Höhe) ausmessen von der Felgenmitte zum Loch in der Pletscherplatte. Der Bereich, für den der jeweilige U-Bügel gedacht ist, ist im U-Bügel eingegossen.

Grüße
'hans-albert'

Hallo,
auf der Utopia-Seite gibt es schon länger nur noch Größe E, man scheint die Bügel auch nur bei Angabe einer Rahmennummer einers Utopiarades erwerben zu dürfen...vielleicht ist es auf Nachfrage anders. D hab ich noch unbenutzt "in einer Bastelkiste" und man kann U-Bügel in D auch bei sjscycles bekommen. Schon schwieriger ist es A, B und C zu ergattern.
http://www.sjscycles.co.uk/product-Magur...1--80-12326.htm
Viel Grlück SOmma

Hallo,

ich habe gerade gesehen, dass SOmma das Thema hier schon behandelt hat und freundlicherweise sogar die Größen aufgeschrieben hat. Evtl. ja aine Hilfe?

Evtl. passt ja der "D".

Grüße und viel Erfolg in jedem Fall
'hans-albert'

Hallo Manfred,


Vielleicht haben die an die speziellen Ausfallenden gedacht, die ein Hollandrad natürlich nicht hat. Aber Falk erwähnte ja schon das dafür ja die Rohloff mit Schraubachse gibt.

Gruß, Bernhard