Hallo!

Wir möchten im Sommer gerne den Luberon Radweg fahren und haben hierzu ein paar Fragen:
1. Wir müssen leider im Hochsommer ( August ) unseren Urlaub planen. Sind auch zu diesem Zeitpunkt die Strassen verkehrsarm oder sind sehr viele Touristen unterwegs?
2. Wir brauchen alle 20- 30 km eine Übernachtungsmöglichkeit, am besten einen Campingplatz, da wir mit unseren Kindern unterwegs sind. Wir kennen das Höhenprofil und wissen auch, dass es nicht unbedingt das geeignetste Gelände ist, um mit Kindern zu radeln. Wir sind aber zuvor mit Freunden in der Nähe verabredet und möchten dann nicht mehr so weit fahren.
Gruß Lena

Um die Zeit kann es da unten sehr heiss werden.


Es sind viele Touristen unterwegs. (Interessante) Orte, Campingplätze, Restaurants, Schwimmbäder, ... sind dann oft überfüllt.


Das wird sehr schwer werden

Gruß
Uli

Was verstehts Du unter "Luberon Radweg"? Es gibt eine ausgeschilderte Radwanderroute von Cavaillon bis Manosque, die aber in großen Teilen auf mehr oder weniger stark befahrenen Straßen verläuft.
Nur in einigen Teilstücken gibt es Radwege, zb Pont Julien-Apt und Apt - Forcalquier.
Die Strecke von Cavaillon über Robion, Oppede, Lacoste,Bonnieux zum Pont-Julien weißt Steigungen auf, die die meisten Erwachsenen schieben, von Kindern ganz zu schweigen. Gerade im August sind diese Straße, da sie touristische Hauptziele verbinden, stark befahren. Campingplätze gibt es in Cavaillon, Menerbes, Bonnieux, Apt, Forcalquier. Ob ihr auf diesen im August unterkommt, halte ich für unwahrscheinlich.
Zu dieser Zeit könnt ihr locker mit Temperaturen zwischen 35 und 40 Grad rechnen.
Außerdem versuchen die meisten Anbieter von touristischen Leistungen in der Zeit vom 14.07 - 31.08 ihr komplettes Jahreseinkommen zu erwirtschaften.
Wenn ihr euch schon zu dieser Zeit in Frankreich aufhalten müßt oder wollt, dann gibt es für eine Radtour mit Kindern kaum eine Gegend, die ungeeigneter wäre.

Hallo!
Sicherlich ist Südfrankreich im Sommer warm bis heiß und ziemlich voll, aber mit dem Fahrrad oder zu Fuß kann man geg. den Menschenmassen immer entkommen. Interpretiere ich das richtig, dass Ihr grundsätzlich alle mit dem Fahrrad unterwegs seid?
Wie wärs, wenn Ihr euch einen zentralen Camping - auf dem Ihr vorher einen Platz reserviert - aussucht, dort vor Anker geht und von dort aus Touren macht? Anbieten würde sich da vielleicht St.-Rémy südlich von Avignon mit vielen Zielen(Les Baux, Avignon, Tarascon, Arles etc.) in der Umgebung.
Der Lubéron ist wunderschön, aber recht hügelig. Mein Lieblingscamping dort ist der von Bonnieux, der Samstagsmarkt in Apt ist was für Augen und Gaumen, in den Bergen kann man prima laufen.

Grüße
Peter

Hallo, ich weiß nicht ob Du diesen Link schon kennst. Hört sich ganz informativ an...

Im vergangenen August erlebte wir es zweimal, dass Campingplätze wegen Überfüllung geschlossen waren.
Einmal in Beaune und der andere Ort fällt mir grad nicht ein.
In beide Fällen wurden wir ohne jedes Problem als Radfahrer trotzdem auf den Platz gelassen und uns wurde versichert, dies wäre überall in F so, dass Radfahrer und Wanderer nicht abgewiesen würden.

Da wir nicht weiter als Burgund kamen, also nicht so weit nach Süden, kann ich nur zur Gegend bis MAnnheim sagen, dass die Straßen dritter Ordnung (die bestimmt auch eine exaktere Bezeichnung haben) wunderbar leer und in hervorragendem Zustand waren.

Der Luberon ist wunderschön, war allerdings das letzte Mal im September dort, dann ist auch auf den Campingplätzen eher wenig los, ein noch nicht aufgezählter ganz kleiner ist in Maubec bei Oppede.
Die Radroute geht über eher wenig befahrene Strassen - im September, aber vermeidet keine Steigungen, wir haben bei der Rundtour fast mehr geschwitzt als bei dem Abstecher auf den Mont Ventoux. Ich befürchte auch, dass Kinder daran keine Freude finden. Wie alt sind die den?

Viel Spass
Jenny

Das ist ein Irrtum. In St. Flour (Cantal) war ich mal, als die Tour de France dort Station machte. Von der Campingleitung bekam ich keinenPlatz mehr. Es gab aber freundliche Franzosen, die in Anbetracht meines Reiserades sofort einsprangen und mir einen Teil ihres Platzes für mein kleines Zelt zur Verfügung stellten. Das kostete dann sogar gar nichts. Es war dann aber sehr schwer, in der kleinen Stadt noch was Essbares zu finden, weil der Tourtross alles leergefressen hatte.

In Andalusien (Costa del Sol, östlich von Estepona) - das ist allerdings Spanien und nicht Frankreich - wurde ich sogar bei fortgeschrittener Dunkelheit schon mal vom Wachpersonal vertrieben, als ich auf einem vollen Camping ein Restplätzchen gesucht habe. Ich wurde nach Mitternacht schließlich auch in Marbella in der vollen Jugendherberge abgewiesen, sodass ich am Sandstrand landete, wo fast die ganze Nacht von einer Jugendgruppe gefeiert wurde - und früh morgens kommt dann gleich die Raupe zum Plattmachen angerauscht.

Und noch eine Geschichte: des nachts kam ich auch in Vrsar (Istrien) an, der Camping hatte natürlich noch Plätze, das Wachpersonal verweigerte mir aber den Zutritt, weil das Büro nicht auf war. Und ich war ziemlich abgekämpft. Als ich schließlich anfing, mein Zelt direkt am Eingang aufzubauen, wurde ich dann doch noch reingelassen. Man muss die Bürokraten halt in ihre Schranken weisen.

Noch zum Luberon: ich war mal drei Nächte auf dem Naturisten-Camp in le Puy-Ste. Réparade, von wo aus man das südliche Luberon-Gebiet erkunden kann. Kinderfreundlich und mit Swimming-Pool und noch nicht ganz so im Zentrum der umworbenen Orte (Cadenet, Lourmarin, Cucuron garantiert überlaufen).

Hallo Lena,
August ist Haupturlaubszeit in Frankreich, die Provence eines der beliebtesten Feriengebiete - verkehrsarm wird es bestimmt nicht sein.
Der Trost: Die Vélo-"Tour du Lubéron" geht (zumindest auf den Abschnitten, die ich kenne) sehr wenig auf überörtlichen Verbindungsstraßen, nutzt im wesentlichen Anliegerstraßen u.ä., und die sind sehr ruhig; sind auch auf den normalen 1:200 000 bzw 1:175 000-Michelin-Karten nicht eingezeichnet. Die Ausschilderung ist ganz ordentlich. Es gibt einiges an gedrucktem Info-Material, auch im Netz solltest Du was finden, z.B. bei www.veloloisirluberon.com (wenn die versprochene Renovierung denn fertig wird).
Viele Grüße
Barbara

Obwohl wir ja ziemlich in der Nähe von Frankreich wohnen, war dass im vergangenen Jahr unsere erste wirkliche Tour in F.
Und soweit eigenes Erleben das Maß sein kann, habe ich zwei Vorurteile, die immer mal wieder kolportiert werden, gerade zu widerlegt bekommen. Nämlich dass die Franzosen generell unfreundlich wären und gegen Deutsche prinzipiell was haben.
Insofern verwundert es nicht, dass bei unserer Umfrage F als Lieblingsreiseland nach Deutschland benannt wurde.

Neben den schon genannten Fällen, wo man für mich Platz auf dem überfüllten CP fand, wurde ich in Joinville, dessen CP wohl vor einigen Jahren geschlossenen wurde, von einem Franzosen, der sich außerstande sah es mir zu erklären, mitsamt Rad ins Auto geladen und zu so einem Bauernhof -sowas wie Ferien auf dem Bauernhof- gefahren, wo man Platz, Frühstück und Dusche hatte, aber kein Geld dafür haben wollte.

Hallo Jo,

Ich meine genau diese ausgeschilderte Radwanderroute, die in mehreren Berichten als verkehrsarm beschrieben wird. Sollte diese Strecke viel befahren sein, so hat sich das Ganze erledigt. Die Hitze und die Steigungen wären weniger das Problem. Wir machten letztes Jahr die Erfahrung, daß sich nach dem 15. August die Lage auf den Zeltlätzen deutlich entspannte. Für viele Franzosen war da der Urlaub vorbei. War allerdings an der Atlantikküste, muss man in der Provence den ganzen August mit überfüllten Plätzen rechnen?

Weisst Du eine geeignetere Route, die nicht allzu weit entfernt liegt?

Gruß Lena

Hallo Jenny,

meine Tochter sitzt noch im Anhänger und der Sohnemann fährt eigentlich alleine, kann aber noch mit dem FollowMe von uns gezogen werden, so dass die Steigungen mehr unser Problem, als das der Kinder ist. Bei viel Verkehr ist das aber kein Spass mehr und kurze Tagesetappen müssen eben auch möglich sein.

Gruß Lena

Hallo Lena,
ich möchte im vorraus mal ein paar Sachen "klarstellen", damit Du mich nicht mißverstehst.
Wir sind seit 15 Jahren fast jedes Jahr mindestens zwei Wochen im fraglichem Gebiet, auf einem Campingplatz in der Nähe von Saint Saturnin les Apt. Die Gegend ist wunderschön und gerade mit dem Rad lassen sich wunderschöne Touren unternehmen. Ich würde allerdings niemals in der Hauptsaison hinfahren.
Wenn ihr denn unbedingt in dieser Gegend zu dieser Zeit mit Kindern eine mehrtägige Tour machen wolt, dann ist diese Route meines Wissens nach die Beste, die ihr vorfinden werdet.
Die Strecke, die ihr fahren wollt, ist in großen Teilen tatsächlich verkehrsarm, aber halt in manchen Teilen auch eben nicht.
Z.B. der Streckenabschnitt von Robion nach Oppede-les-Vieux.
Über das kurze Stück fahren alle Touristenbusse und bis kurz vor dem Dorf auch alle Autos, und das sind in der Hauptsaison nicht wenige. Das sind zwar nur zwei Kilometer aber verbunden mit der Steigung.... Von Oppede aus geht es erstmal runter, teilweise auf einem Radweg, teilweise auf normalerweise ruhigen Straßen bis Menerbes. Von Menerbes über Lacoste nach Bonnieux gibt es meines Wissens keinen Radweg. Dort geht es über normale Straße, die in der Hauptsaison nicht als verkehrsarm, aber auch nicht als stark befahren bezeichnet werden kann. Ab Bonnieux gibt es drei Möglichkeiten nach Apt. Über eine der beiden kleineren Zugangsstaße runter ins Tal zum Pont-Julien, über die Radroute ( teils Straße, teils Radweg mit mehreren Kreuzungen) direkt anch Apt, Ankunft über eine Hauptverkehrsstraße (ca. 1,5 Kilometer) oder über die D3 nach Apt, auch hier wieder das letzte Stück bis in die "Stadt" über die Hauptverkehrsstraße.
Wenn ihr ab Bonnieux runter zum Pont-Julien fahrt, habt ihr ab dort bis ins Zentrum von Apt einen fast durchgehenden Radweg auf der alten Eisenbahntrasse.
Der Radweg von Apt nach Forcalquier ist durchgehend mit einigen Kreuzungen der Querstraßen, teilweise ist die Oberfläche in relativ schlechten Zustand, aber mit etwas breiteren Reifen gut fahrbar.
Auch zwischem dem 15 August und Anfang September kann es auf den Campingplätzen schwierig werden.
Die Plätze sind fast alle in privater Hand und werden nicht besonders erpicht darauf sein, ein Paar mit zwei Kindern neben einen gutzahlenden Wohnmobilbesitzer zu queschen.
Was ihr vorhabt, kann mit Glück wunderschön werden, aber auch ziemlich schiefgehen.

Hallo Jo,

natürlich glaube ich Dir, dass Du Dich in dem Gebiet gut auskennst. Die Frage ist ja auch an alle gerichtet, die dort schon unterwegs gewesen sind.
An unserer Reisezeit können wir leider nichts ändern ( Schulferien ) und da wir die Woche zuvor ganz in der Nähe sind, am Lac de St. Croix, kam uns die " Luberonidee ".
Vielen ank für Deine Weg-und Verkehrsbeschreibungen, diese werde ich mir mal mit Karte genauer anschauen.
Was ich allerdings nicht verstehe, ist Deine Aussage zum Campingplatz. Bisher sind wir als Familie immer sehr willkommen gewesen und haben die Franzosen letztes Jahr als sehr kinderfreundlich empfunden. Gibt es da einen regionalen Unterschied?

Gruß Lena

Das glaube ich nicht. Franzosen fahren zum Camping überall im eigenen Land in Urlaub. Entsprechend wird zur Hochsaison auch einiges für die Kleinen angeboten. Meiner Meinung nach mehr als in Deutschland. Es ist für die Kinder sogar von Vorteil, weil sie leichter andere Kinder vorfinden, in der Nebensaison sind ja eher die kinderlosen Reisenden unterwegs. Es wäre natürlich geschickter, wenn ihr einen festen Platz vorher reservieren könntet und von dort aus Stichtouren machen würdet. Ich würde aber auch eine Etappentour machen. Wenn viele Menschen verreisen, ist das ja noch keine Bedrohung - vielleicht braucht ab und zu etwas mehr Geduld. Vielleicht solltet ihr die Etappenorte so auswählen, dass bei überfülltem Camping ein weiterer Camping nicht zu weit entfernt ist.

Hallo Lena,

Den südlichen Teil des Radwegs (ab Lourmarin ostwärts, über Cucuron, Cabrières d’Aigues, St-Martin-de-la-Brasque, Peypin d’Aigues, Vitrolles en Lubéron, La Bastide-des-Jourdans, Beaumont-de-Pertuis, Pierrevert, Manosque) kenne ich recht gut. Dieser Abschnitt des “Tour du Lubéron” verläuft eigentlich nur über ruhige Nebenstraßen und ist auch im August verkehrsarm.
Nach Peypin d’Aygues könnt ihr, falls ihr nicht nach Vitrolles hochstrampeln wollt, geradeaus nach La Bastide-des-Jourdans weiter fahren (wäre eigentlich schade, die Strecke ist wirklich sehr schön).
Campingplätze findet ihr, soviel ich weiß, leider nur in Cucurron (es sind sogar zwei, glaube ich), und einen anderen ein paar Km weiter in Cabrières d’Aigues. Und dann bis Manosque nichts mehr, doch der Abschnitt Cabrières d’Aigues (ohne Vitrolles) - Manosque ist an einem Tag locker zu schaffen (ihr könnt eventuell von La Bastide-des-Jourdans gleich nach Pierrevert fahren, statt erst über Beaumont-de-Pertuis).
Eine andere Möglichkeit wäre, von Vitrolles aus (aber ich weiß nicht, ob ihr euch das mit den Kindern zumuten wollt, die Steigung bis Vitrolle ist ziemlich heftig) weiter nach Céreste, wo es einen Campingplatz gibt. Céreste befindet sich auf dem nördlichen Abschnitt des “Tour du Lubéron”.
Ist auf jeden Fall eine traumhafte Gegend zum Radfahren, im August kann es aber tatsächlich sehr warm werden, daher sollte man lieber am frühen Morgen und späten Nachmittag unterwegs sein.

Hier könnt ihr eine Karte vom "Tour du Lubéron" runterladen.

Grüße,
Ludwig

Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten. Jetzt können wir uns überlegen, was realisierbar ist.

Schönes Wochenende
Gruß Lena

Hallo Barbara,

wer hat Interesse an gemütlichen, stressfreien Radtouren in Lothringen, am Canal du Midi, Burgund?
Herbert

Hallo Herbert,
Du hast eine PN - und übrigens: Willkommen im Forum.
Gruß
Barbara