Hallo,
ich war im Sommer 2000 (August - Mitte Sept.) im Himalaya unterwegs. Kashgar, Jarkand, Ali, Darchen, Tingri, Katmandu.
Es regnete kaum, etwa drei Tage, meist abends. Geschneit hat es auch nur an einem Tag. Es war aber oft sehr kalt, minus 15 Grad in der Nacht (5500 m.ü.M). Einmal musste ich eine Nacht abwarten, weil ein Fluss zu tief war um nachmittags zu überqueren. Das Schmelzwasser der Gletscher laesst die Flüsse nachmittags ansteigen. Es waren aber viele Flüsse zu queren, teilweise etwa metertief. Kein besonderes Vergnügen bei Schneetreiben in den Unterhosen durch das eiskalte Wasser zu laufen. Die Lastwagen haben Probleme wegen dem Permafrostboden, der wegen der Erderwärmung nun dort oben aufzutauen beginnt. So war ich gleich schnell unterwegs wie die Laster.
Ein Radler aus Japan erzählte mir, dass sein Freund in einem Schneesturm im Oktober nahe der Kreuzung Darchen Lhasa Katmandu erfroren ist. Die Strasse Lhasa Katmandu hat aber viel Verkehr und man sollte mit Hilfe rechenen koennen.
Der Grenzposten zu Nepal war im September fast weggeschwemmt worden. Auch ist auf der Abfahrt in Nepal mit Steinschlag zu rechnen.
Bei nassem Wetter braucht man mit V-Brakes, wenn man keine Keramik-Felgen hat, fuer jede 500 km einen Satz Bremsgummis.
Ich habe gehört, dass Radler die Kinder in Tibet mit Skistöcken geschlagen haben. Warum auch immer. Jedenfalls muss man sich nicht wundern, wenn diese heute die Radler mit Stein begrüssen. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass in der Region um Tingri mit Diebstahl zu rechnen ist.
Von meinen bisherigen Bikereisen ist Tibet, besonders Westtibet, von der ich am meisten träume.