Hallo,
Hat einer von Euch gute Informationen zur Lage in Kenia und dem Ebula Ausbruch in Uganda.
Ich hatte eigentlich vor beide Länder in den nächsten 2 Monaten zu durchqueren.
Viele Grüße aus Sanaa Jemen
Benni

Servus Benni,

die Info beim Auswärtigen Amt hast Du sicherlich schon gelesen. Von "nicht notwendigen" Reisen nach Kenia wird abgeraten.

Als normaler Tourist hat man ja bestimmte festgetretene Pfade, bei denen die Lage derzeit als sicher eingestuft wird. Für Radreisende sieht's aber doch ganz anders aus, da kommt man zwangsläufig schonmal durch ärmlichere Gegenden, also dorthin, wo die Ausschreitungen am Schlimmsten waren/sind.

Gestern stand bei Spiegel-online, dass die Lage derzeit zwar relativ ruhig ist, dies aber eher als die Ruhe vor dem Sturm zu beurteilen ist. Den Artikel habe ich gerade nicht mehr gefunden, aber der hier klingt auch beängstigend.

Also ich würde derzeit als Radreisender auf keinen Fall freiwillig nach Kenia einreisen, zu ungewiss ist doch die Entwicklung in den nächsten Wochen. Vielleicht bessert sich die Lage ja noch kurzfristig. Hoffen wir das Beste.

Zu Uganda kann ich nichts sagen, aber das Auswärtige Amt schreibt auch zu dem dortigen Ebola-Ausbruch was.

Viel Glück!

Roland

Hallo,
Die Seite vom Auswaertigen Amt habe ich natürlich schon gelesen. Aber leider wurde diese für Uganda seit dem 12.12.07 nicht mehr aktualisiert.
Über jegliche Informationen bin ich weiterhin dankbar.
Gruß Benni

Moin Benni, von den Angelsachsen wird berichtet, dass Kenia seit dem 4. Jaenner etwas ruhiger sei. An verlaessliche Infos aus dem Land selber ranzukommen ist momentan etwas schwierig, da die Verbindungen noch gekappt zu sein scheinen. Solange sich Amerikas Strohmann halten kann, duerfte kein offener Buergerkrieg ausbrechen. Vielleicht wird ja auch die Opposition mit hinreichenden Zuwendungen zufriedengestellt?

Schlimmer noch scheint es grad in Uganda zugehen, vor Reisen in den Norden wird dringend gewarnt. Ist der Umweg ueber Zaire moeglicherweise eine Alternative? Wie sind denn so die Strassen in Ostafrika?

Gute Reise und viele Gruesse,
roland.

Hallo Benni,

eigentlich müsstest du selbst am besten eine Abschätzung vornehmen können, wenn du dir dein Projekt vorher gut überlegt hast. Grundsätzlich bekommst du von mir nur eine Antwort: No, don't do it!

Die Sache ist einfach: Die Abenteuerlust sollte nicht der alleinige Ratgeber sein. Man sollte sein Glück nicht bis in den letzten Winkel der Welt auf die Probe stellen. Auch wenn du ehrenwerte Ziele vor dir herschiebst, denke dran, dass du in der Fremde bist. Da gibt es Leute, die sehen das mit anderen Augen.
Für Länder mit erhöhter Seuchen- oder Kriegsgefahr gilt auch Folgendes: Wenn was schiefgeht, wenn eine Rückführung nach Deutschland, eine Auslösung aus kriminellen Banden auf Staatskosten etc. nötig wird - meine Soldarität für solche Abenteurer ist begrenzt - im Zweifel gar nicht vorhanden.

Mein Vorschlag: Da du wohl noch durch Eritrea und Äthiopien fahren willst - Flug von Addis Abeba nach Daressalam.

Kenia war nicht gerade der letzte Winkel, da ist doch Hinz und Kunz zur Safari hingefahren, sogar Pauschalurlauber.

Das Benni hier fragt zeigt doch gerade, das er sich verantwortungsvoll Gedanken macht.

Die Formulierung sollte das Problem allgemein verdeutlichen. Die Zeiten ändern sich. Viele afrikanische Länder, die heute als stabil gelten, können morgen kippen. Das Problem liegt darin, dass die Weltberichterstattung nur bei außergewöhnlichen Vorfällen reagiert. Tatsächlich erfahren wir nur wenig über die tatsächliche Machtbalance und die Stabilität der Länder. Es kommt auch vor, dass in bestimmten Landesteilen der Staaten ganz andere Umgangs-/Rechtsregeln gelten können - Bsp. Nigeria. Die Vielzahl der Völker und darauf basierenden Konfliktpotenziale sind doch den meisten bei uns gar nicht bewusst.

I.ü. machen Touristenstrände und Wohlstandsdollars ein Land noch nicht sicher. Es sind ja gerade diese Fremdenreservate und abgesicherte, geführte Safaris, die den verklärten Folkloreblick vernebeln. Selbst in Ländern wie der Dominikan. Rep. oder Jamaika wirst du eine krasse Doppelwelt beobachten können - nicht wirklich gefährlich für Touristen, aber die Frage kommt manchmal auf - gehören wir da eigentlich mit dem ganzen Tourismus hin, Rucksacktouristen eingeschlossen?

Dass speziell Kenia mittlerweile auch ein wichtiger, zur Stabiliät neigender Investitionsstandort geworden ist, der mehr als ein paar Touri-Strände aufweist, ist mir bekannt. Die Unruhen sind ja auch für viele Kenianer ein Schock. Aber eben: gestern ist gestern, morgen ist morgen. - (höre gerade: geschätzt 600 Menschen umgekommen (überwiegend im Westen, Gegend bei Mombasa noch stabil).)

Hi,

ich würde warten (Oman / UAE) als Alternative - bei schlechter Lage kannst Du gut von Dubai fliegen.

Bzgl. Kenia kann m.M.n. alles passieren von absoluter Ruhe bis Bürgerkrieg. In einem Monat weiß man mehr. Zu Uganda kann ich nichts sagen, außer mal die anderen auswärtigen Ämter durchklicken.

Hilft wahrscheinlich nicht wirklich weiter...

Gruß
Thomas

Nicht nur afrikanische, werter Matthias. Doch freuen wir uns, dass es auch deutlich stabilere Laender zu geben scheint.

Zum Thema: in Bennis Lage moecht ich grade nicht sein. Laesst er Kenia und Uganda aus, waehrend sie (halbwegs sicher) befahrbar waeren, wurmts ihn hinterher gar arg. Und riskiert er die Einfahrt und kommt nicht weiter, wird uns keiner von seinen letzten Abenteuern berichten koennen. Moeglicherweise hat er Visa fuer diese Laender parat, jedoch noch keine fuer die Nachbarlaender? Benni, ich wuensch Dir, dass sich die Lage beruhigt, dass Du die richtige Entscheidung triffst. Hab da noch ein Interview gefunden, das zwar nicht ganz ajour ist, jedoch auch nicht von den sensationsluesternen Medien in die richtige - verkaufbare - Richtung gebogen wurde. Vielleicht hilft es Dir, ein klareres Bild zu bekommen. Eine Faehre direkt nach Tansania wirst wohl auch nicht so einfach finden?

Viel Glueck und viele Gruesse,
roland.

PS: und an den geschaetzten tkikero, der vor Afrikanerradreisen in den gar wilden Osten abraet: in Muenchen wird manchen Rentnern empfohlen, auf oeffentlichen Nahverkehr zu verzichten - zur Erhaltung ihrer Gesundheit. Wollen wir uns wirklich auf das Nichtniveau wahlkampfgeeigneter Stammtischparolen begeben? Schade. M.E. haben Leute, die auf andere eindreschen, gleich welcher Motivation, keine Ideale - hehre Ideale - , sondern im Gegenteil eher einen Mangel an denselben. Denen fehlt Perspektive und oft auch einfach nur Bildung. Und finden tun wir diese ueberall, manchmal abgetakelt und besoffen auf der Strasse, ein andermal auch besser organisiert in Uniform.

Hallo,
schon einmal vielen Dank für die netten und zum Teil amüsanten Antworten. U-Bahnfahrten wollte ich in der Tat in der nächsten Zeit meiden!

Keine Sorge, ich werde nichts unnötiges riskieren! Mir war bei meiner Planung der Reise schon klar, dass sich die Route ändern kann. Ich habe damit auch kein Problem. Auch gehöre ich nicht zu den Leuten, "ich muss alles selber fahren!" Ich mache das ganze ja im weiteren Sinne zum Spaß.
Ich werde einfach mal noch ein paar Wochen warten und dann sehen, was machbar ist.
Ich bin aber weiterhin über interessante Links interessiert. Information ist mit das Wichtigste bei so einer Reise und da die Internet Anbindungen begrenzt sind, bin ich über links sehr dankbar. Dafür ist ja so ein Forum da.

Viele liebe Grüße aus Sanaa
Benni

Ich wollte nur Benni erinnern, dass es auch außerafrikanische Länder gibt, die man in den nächsten Wochen eher meiden sollte ... die Faschings- und Karnevalssaison strebt ihren Höhepunkt entgegen, und Wahlkampfparolen beherrschen die deutschen Schlagzeilen ...

@ Thema Ebola-Ausbruch Uganda: Wie bei allen Ebola-Ausbrüchen sind nur lokal einige hundert Fälle zu beklagen, d.h. das Ansteckungsrisiko ist recht gering (einfaches Anhusten wie bei einer Grippe reicht bei Ebola meistens auch nicht für eine Ansteckung). Das ganze findet nur immer große Beachtung, weil Ebola die Betroffenen leider recht schnell und zu 80-90% dahinrafft ...

Ganz wichtig: Flughunde (große Fledermausarten) könnten die Wirte des Ebola-Virus (und des Marburg-Fiebers!) sein. In einigen Gebieten werden diese Tiere verzehrt, das sollte man meiden, ebenfalls den Kontakt mit lebenden Vertretern dieser Tierart.

Stand 6.1.2008:
149 nachgewiesene Erkrankungen, von denen 37 verstarben.
Quelle: http://www.mediscon.de/nachrichten/index.html

Gruß
Wolfgang

Hallo Benni,

ich hoffe noch in angenehmer Umgebung - noch kann man hoffen, aber es geht zunächst weiter mit den Unruhen und auch das ist passiert.

Die neuesten Informationen:
http://www.tagesschau.de/ausland/kenia276.html
Da wär' ich vorsichtig.

Toni

Hier gibt es noch einen relativ aktuellen Bericht in dem behauptet wird, daß Militär und Polizei nicht mehr die Kontrolle im Lande hätten.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,531313,00.html

Vor rund einer Woche war es am Flughafen in Nairobi ruhig, so wurde mir berichtet, bei so strategischen Punkten hatte ich gleich nach der Wahl dort unten eher Bedenken, aber nun scheint es sich eher aufs Land auszuweiten und hingegen die zentralen Punkte kontrolliert zu sein.

Gruß Andi

Hallo,
ich danke Euch für die Informationen. Ich habe mich nun auch gegen Kenia entschieden und werde einen Flug von Addis aus nach Uganda nehmen. Dieser ist zwar sau teuer, aber mir erscheint die Lage in Kenia zu riskant.
Viele Grüße aus dem schönen Äthiopien
Benni

Good luck!